Vandenberg's Moonkings - Moonkings

Mascot / Rough Trade
VÖ: 21.02.2014
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Leise Lautstärke

WIR SCHREIBEN DEN ANFANG DIESER REZENSION JETZT EXTRA MAL GROß, AUF DASS IHR DAS ALBUM AUCH AUF JEDEN FALL LAUT HÖRT! Damit die Platte ihre volle Wirkung entfaltet, empfiehlt sich das jedenfalls. Denn auch wenn der ehemalige Whitesnake-Mann Adrian Vandenberg mit dem Debüt seiner erst Ende 2013 inthronisierten Moonkings ein maßstabsgerechtes Hard-Rock-Album abgeliefert hat, hätte er in Sachen Sound trotz unverkennbarem Blueseinschlag auf durchaus dickere Hose machen dürfen. Aber immerhin kann die heimische Musikanlage so auch mal wieder die Muskeln spielen lassen.

In jeder anderen Hinsicht macht Vandenberg jedoch fast alles richtig. Das gilt vor allem in puncto Songwriting, für das er sein Talent bereits 1989 auf dem Whitesnake-Werk "Slip of the tongue" unter Beweis stellen konnte. Lang ist's her, doch verlernt hat er das ebenso wenig wie seine begnadete Gitarrenhandhabung - man erinnere sich an sein Solo im Whitesnake-Hit "Here I go again". Dabei galt seine Aufmerksamkeit über viele Jahre hinweg eher dem Pinsel als der Klampfe. Erst als ihn 2011 der Fußballverein FC Twente um eine maßgeschneiderte Ruhmeshymne bat, kam er wieder auf den Geschmack, wechselte vom Atelier zurück ins Aufnahmestudio und zimmerte vorliegendes Album zusammen.

Aus selbigem einzelne Songs herauszupicken, erscheint unvernünftig, denn Vandenberg & Co. gelingt es, sämtliche Hard-Rock-Essenzen auf Platte zu bannen. Es fetzt, es schmachtet und manchmal schmachtfetzt es sogar auf durchgängig hohem Niveau. Nur in den ruhigeren Momenten leistet sich die Band die ein oder andere Schwäche. Die sind jedoch zu vernachlässigen, schließlich fallen sie unter all den bärenstarken Rocknummern kaum ins Gewicht. Diese sorgen dafür, dass das Album mit jedem Durchlauf kurzweiliger wird, wobei es immer wieder der mustergültig rumpelnde Opener "Lust and lies" ist, der zum Weiterhören verleitet, wenn man gerade meint, eigentlich erst mal genug zu haben.

So wie "Lust and lies" scheint quasi jeder Song dazu geschaffen, in Titty-Twister-Bars für ordentlich Stimmung zu sorgen. Man höre nur das zuweilen an The Darkness erinnernde "Nothing touches" oder die Cinderella-verdächtige Ballade "Out of reach". Wie eingangs erwähnt, wäre es jedoch wünschenswert gewesen, wenn der ganze Spaß mehr Druck auf die Ohren ausüben würde, so wie das in "Steal away" ja durchaus auch mal gelingt. "Moonkings" dürfte als Live-Erfahrung somit für eine spürbare Steigerung des Hörvergnügens sorgen. Laut isses halt noch geiler.

(André Schuder)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Lust and lies
  • Steal away
  • Nothing touches

Tracklist

  1. Lust and lies
  2. Close to you
  3. Good thing
  4. Breathing
  5. Steal away
  6. Line of fire
  7. Out of reach
  8. Feel it
  9. Leave this town
  10. One step behind
  11. Leeches
  12. Nothing touches
  13. Sailing ships (ft. David Coverdale)
Gesamtspielzeit: 51:35 min

Spotify