Pure Bathing Culture - Moon tides

Memphis Industries / Indigo
VÖ: 23.08.2013
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 10/10
10/10

Zum Anheulen

Selten waren die Frauen im Pop so großartig wie zuletzt. Ob elektronischer Natur, wie etwa bei Lauren Mayberry von Chvrches, oder mit Art-Pop-Einschlag wie bei Julia Holters "Loud city song", gern auch zart angehaucht mit Elena Tonra und Daughters "If you leave", oder, ja, mit Haim und ihrem beizeiten mit Spannung erwartetem Debütalbum "Days are gone" – weiblicher Pop hat ein paar erfolgreiche Monate hinter sich. Von den drei heiligen Lauras des Jahres, bestehend aus Laura Stevenson und den beiden Mercury-Prize-Nominierten Laura Marling und Laura Mvula, mal ganz zu schweigen. Auch Sarah Versprille dürfte schon schlechtere Zeiten durchgemacht haben. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Daniel Hindman sorgt die Stimme von Pure Bathing Culture mit dem Debüt "Moon tides" für einen der spannendsten und wahrscheinlich geheimsten aller Geheimtipps ihres Genres.

Einzig "Pendulum" konnte man als interessierter Popanhänger kaum entkommen, wurde die Vorabsingle doch auf jedem Blog vorgestellt, der etwas auf sich und seine Musikkenntnisse hält, und pünktlich zur Mitte des Jahres hin schon auf diverse vorläufige Bestenlisten gesetzt. Dass das Duo aus Oregon noch viel mehr kann, beweist etwa das beschwingte "Seven 2 one" oder auch das leicht an Cocteau Twins erinnernde "Evergreener", bei dem Versprille die eine oder andere erfolgreichere Kollegin ohne große Mühe an die Wand singt. Und wer es bei gerade mal neun Songs schafft, aus jedem eine potenzielle Single machen zu können, wie auch das 70er-Jahre-Gedächtnisstück "Only lonely lovers" mit Querverweis zu Fleetwood Mac eine sein könnte, hat ohnehin schon gewonnen.

Neben dieser und jenen Hommage an frühere Heldinnen wie Stevie Nicks übersieht man sie dann doch fast, die offensichtlichen Hits, die man erst beim zweiten oder dritten Hördurchgang wirklich bemerkt und danach nicht mehr missen mag. So etwa das ultra-dreampoppige – man mag hier fast von dem Dreampopper schlechthin sprechen – "Dream the dare", oder auch das blumenkindliche "Twins" mit seinem bittersüßen Refrain: "If I could go back and find you / I would / I'd safely hide you far from / Those things that haunt you / And my heart / Would be inside you." Spätestens da ist es dann auch egal, ob es andere Damen gibt, über die mehr geschrieben wird, die mehr Hörer erreichen, deren Alben erfolgreicher sind. Das Duo von Pure Bathing Culture sind eben ein kleines, aber feines Geheimnis, das zu lüften sich gewiss lohnt.

(Jennifer Depner)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Pendulum
  • Dream the dare
  • Twins

Tracklist

  1. Pendulum
  2. Dream the dare
  3. Ever greener
  4. Twins
  5. Only lonely lovers
  6. Scotty
  7. Seven 2 one
  8. Golden girl
  9. Temples of the moon
Gesamtspielzeit: 37:24 min

Im Forum kommentieren

Troublemaker

2014-01-09 01:24:13

Im Endeffekt interpretieren beide halt die Cocteau Twins auf ihre eigene Weise ;)

musie

2014-01-08 21:00:49

nein also das kann ich wirklich nicht nachvollziehen. dream the dare hört sich doch nicht an wie beach house?? eher wie stevie nicks mit billigen beats. bei beach house ist das alles viel schwebender und druckvoller.

qwertz

2014-01-07 22:20:04

einzig die ruhige stimmung und die tatsache, dass frauen singen, reicht noch lange nicht.

Ich sehe da auch noch Ähnlichkeiten in den Gesangsmelodien, der Intonation und dem Drumcomputer. In Teilen auch bei der Atmosphäre der Songs, der Gitarrenarbeit und den Texten. Bei einem Song wie "Dream the dare" fehlt nach meinem Empfinden nicht mehr viel bis zu Deckungsgleichheit mit Beach House. Trifft natürlich nicht auf alle Songs zu.

Earl Grey

2014-01-07 10:09:48

Aber nicht die basslastige Spur ;)

Fürst Pückler

2014-01-07 08:57:45

du darfst nur eine spur hören und musst diese dann mit drumbeats unterlegen und reflektor von arcade fire darüberlaufen lassen. erst dann erschließt sich dir in gänze die genialität und größe dieses werkes.

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