Parquet Courts - Light up gold
Mom + Pop / Rough TradeVÖ: 17.05.2013
Durch Mark und Tanzbein
Yee-haw! Dann mal rein in die Blue Jeans, die Lederjacke mit zeitlosen Fransen an den Ärmeln und die Cowboy-Boots, der Hut kommt auf den Kopf, der Grashalm zwischen die Zähne und der Hintern ab aufs Pferd. Ein herrlicher Tag, um ihn auf dem Feld zu verbringen, abends gibts ein kühles Bier auf der Terrasse vorm Haus, frühmorgens garantiert gute Eier von glücklichen Hühnern und frische Milch aus dem Stall. Western aus dem Fernsehen braucht es da nicht mehr, die passende Musik dennoch, aber Country ist mittlerweile einfach zu zahm geworden. Gut, dass die gebürtigen Texaner von Parquet Courts noch wissen, wie man so richtig auf den Putz haut und den staubig-heißen Südstaaten-Rock mit der kühlen Punk-Arroganz ihrer neuen Heimat Brooklyn gemischt haben. Deren von der Kritik gefeiertes Debüt "Light up gold" sitzt fest im Sattel, auch wenn der berittene Gaul stellenweise ganz schön bockig werden kann. Aber das macht ja gerade den Reiz aus.
Dass sie dabei keinen Hehl daraus machen, wie geil sie sich selbst und wie ungeil sie alle anderen finden, mag auf den ersten Blick den gern zitierten vor dem Fall stehenden Hochmut herbeiorakeln, gehört aber höchstwahrscheinlich zur generellen Koketterie im New Yorker Hipsterville einfach dazu. Und wenn Sänger Andrew Savage schon im schrammeligen Opener "Master of my craft" Weisheiten wie "I didn’t come here to dream, or teach the world things" ins Mikrofon bellt, sind ja zumindest die Verhältnisse geklärt. Minimal reduzierter gibt sich "Stoned & starving" mit astreinem Gitarrensolo und Feelies-Reminiszenzen, während Songs wie "Borrowed time" oder auch "Yonder is closer to the heart" sich mit ihrer Mischung aus Post-Punk und Garage-Rock wie zwei bedrohliche, unbequeme Gesellen breitmachen, die Deine kleine Farm – oder Deinen Kopf – so schnell nicht mehr verlassen werden.
"Light up gold / Was the colour of something I / Was looking for", tönen Savage und seine Kollegen im Titeltrack, das gemeinsam mit seinem gerade mal 18-sekündigen und rein instrumentalen Namenszwilling für einen der tanzbarsten Momente des Albums sorgt. Und als ob dem Quartett gerade das nicht in den Kram passen würde, bremsen sie die feiernde Meute nur einen Song weiter im trockenen "N Dakota" wieder aus, um von der Ödnis des genannten Staates zu berichten. Immerhin wird es im Abschlussstück "Picture of health" wieder versöhnlicher, das sicher nicht von ungefähr an Guided By Voices erinnert und sich ideal dazu eignet, um dazu das bereits geöffnete Bier auf der Terrasse vorm Haus zu leeren. Und sich noch eins aufzumachen. Und vielleicht noch eins. Zum Vorglühen vor der großen Tanzerei natürlich.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Master of my craft
- Borrowed time
- Stoned and starving
- Picture of health
Tracklist
- Master of my craft
- Borrowed time
- Donuts only
- Yr no stoner
- Yonder is closer to the heart
- Careers in combat
- Light up gold I
- Light up gold II
- N Dakota
- Stoned and starving
- No ideas
- Caster of worthless spells
- Disney P.T.
- Tears o plenty
- Picture of health
Im Forum kommentieren
Blackberry1
2014-01-10 22:33:46
I was walking through Ridgewood, Queens
I was flipping through magazines
I was so stoned and starving
I was reading ingredients
Asking myself "should I eat this?"
I was so stoned and starving
I was scratching off silver ink
I was deciding what to drink
I was so stoned and starving
I was walking through Ridgewood, Queens
I was flipping through magazines
I was so stoned and starving
I was walking through Ridgewood, Queens
I was flipping through magazines
I was so stoned and starving
I was debating Swedish Fish
Roasted peanuts or licorice
I was so stoned and starving
I was holding some wadded bills
I was reading that smoking kills
I was so stoned and starving
I was walking through Ridgewood, Queens
I was flipping through magazines
I was so stoned and starving
koekoe
2014-01-08 19:26:11
Ok, Let's go!
Rechthaber
2014-01-04 05:22:40
Mein Reden!
Blackberry1
2014-01-03 21:22:19
Hat ein paar Anläufe gebraucht, aber das Album ist echt gut!
Achim
2014-01-03 20:23:48
da finde ich das schreiben übers cover ausnahmsweise mal angebracht. für mich hat sich das album komplett darüber erschlossen.
Achim.
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