Eminem - The Eminem show

Aftermath / Motor / Universal
VÖ: 03.06.2002
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Erniedrigte und Beleidigte

Große Kunst ist selten geworden. Große Worte auch. Große Kunst gibt es von Eminem. Große Worte von dem hervorragendsten Rezensenten der Welt. Fick Dich, Diedrich! Fick Dich, Willi Winkler! Fick Dich, Wolfgang Welt! Fick Dich, Du blöde, verfickte Spex-Redaktion. Alles Mädchen! Und Schwuchteln! Und überhaupt!

Die Dinge auf den Punkt zu bringen, wird seit jeher mit Anfeindungen der Entmäßigten begleitet. Dabei geht es dem Musikanten wie dem Kritiker und auch dem Hörer und Leser nur um eines: die Wahrheit. Die straßenbahnfahrende Mehrheit jedoch übt sich in Befangenheit, die Verflüchtigung tritt ein, und es kommt, wie es kommen mußte: das Vorurteil. Hier scheint brutalste Aufklärung von Nöten. Was erwartet man von einem jungen Mann, der durch die Hölle gegangen ist? Ehrlichkeit, Mut, Direktheit, Verzweiflung, Heldenmythen (tragisch), blondes Haar und eine Stimme gleich einem gewaltigen Donnergrollen. Tätowierungen sind in diesen modernen Zeiten auch nicht unvernünftig. Von all dem ist der Hauptdarsteller mit ausladender Großzügigkeit versehen.

Und doch ist die Klage allerorten groß. Auch nachdem Eminem eine große Musik-Zeitschrift fertig gedruckte Exemplare einstampfen ließ, weil diese es gewagt hatte, sein T-Shirt auf dem Cover einzufärben. Es gibt eigentlich nur eine Farbe, mit der ein junger starker Mann keinen Spaß versteht: rosa. Da würde doch jeder Theater machen! Mit "The Eminem show" hätte man denn auch keinen besseren Titel für die Instandhaltung eines gut besuchten Provinzschauspiels finden können. Der Vorhang geht auf, und der Hamlet für prosaisch Unversehrte gibt die solide Vorstellung eines Zürnenden in nihilistischer Romantik. Früher nannte man dies Drama, heute HipHop. Dabei ist die geistige Entkräftung mit jeder Wiederholung angenehm abstumpfend. Unter der Gürtellinie tut's dann auch nicht mehr weh.

Die reizende musikalische Untermalung wartet mit verständigen Spieluhrmelodien oder angenehmem Streichergeplänkel auf, bis ein vertrackter Sprachrhythmus ein völlig neues Bild entstehen läßt. Kunst eben. Dafür muß man sich nicht schämen. Es reicht schon, es zu wissen: "I'd slice my gums, get struck by fuckin' lightning twice at once and die and come back as Vanilla Ice's son". Eminem ist ein Künstler, der die Sprache der Straße versteht. Dann soll ihm die Straße auch gehören. Das ist nur fair.

(Stefan Rensch)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Say goodbye Hollywood
  • Without me

Tracklist

  1. Curtains up
  2. White America
  3. Business
  4. Cleanin out my closet
  5. Square dance
  6. The kiss
  7. Soldier
  8. Say goodbye Hollywood
  9. Drips
  10. Without me
  11. Paul Rosenberg
  12. Sing for the moment
  13. Superman
  14. Hailie's song
  15. Steve Beeman
  16. When the music stops
  17. Say what you say
  18. 'Til I collapse
  19. My dad's gone crazy
  20. Curtains close
Gesamtspielzeit: 77:30 min

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John Bello

2019-10-31 23:20:25

Soldier

Hat mich damals ein alter Kumpel, der zu oft in Rotterdam war, drauf hingewiesen: " Hör dir das mal an, voll die Vietnam-Musik". Ja stimmt, aber leider hab ich ihn nie mehr wiedergesehen ( jetzt wird's bitter)

Massta

2005-10-15 20:40:30

Ich hab mir gerade die Platte geholt und denke das ich eine Fehlpressung habe.
Bei track 12, "Sing for the moment", höre ich bei 1.15 ein kurzes Nebengeräusch. Oder ist das am Ende normal?

Danke im Vorraus für eine Antwort!

placebo-queen

2003-11-12 21:21:58

Sollte nicht auch ein zweiter Teil von 8 Mile ins Kino kommen? Ich würd da nämlich hin...

placebo-queen

2003-11-12 20:57:49

Ja...äh..ja,ne,der is schon cool...aber das weißt du doch !

copacabanata

2003-11-12 20:56:05

was hälst du denn so von eminem???

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