Soundtrack - Die Tribute von Panem - Catching fire

Lionsgate / Republic / Universal
VÖ: 22.11.2013
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Liebe, Hoffnung, Drama

Es lebe Panem! Im zweitem Teil der "Tribute von Panem"-Reihe zettelt Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence in einem totalitaristischen Staat unbewusst eine Revolution an und muss deswegen erneut bei den traditionellen wie grausamen Hungerspielen antreten. Außerdem soll sie sich langsam aber sicher zwischen zwei Männern entscheiden - bei diesen Umständen ist das wohl kaum zu viel erwartet. Eben ein Film für alle, denen "Harry Potter zu versponnen und 'Twilight' zu albern ist", wie Kollege Thomas Pilgrim es im letzten Jahr anlässlich des Soundtracks "The hunger games: Songs from District 12 and beyond" auf den Punkt brachte. Auch dieses Mal liest sich die CD zunächst wie die ultimative Vertonung eines Teeniefilms, dem es etwas an Würze fehlt: Liebe, Hoffnung, Drama und eine wie so oft überflüssige Ellie Goulding. Aber bei einer niedrigen Erwartungshaltung kann das Resultat bekanntlich oft doch überraschen.

Holte man sich beim letzten Soundtrack noch möglichst viele Künstler aus der Popmusik ins Boot und eine Hand voll Indie-Acts, lautet diesmal die Devise: weniger ist mehr. Lediglich eine erfrischend zurückhaltende Christina Aguilera versucht, mit ihrem dynamischen Gesang das strenge Regime sanft zu Boden zu schmettern, während sie bekennt: "Yes, I'm a sinner!" Um auf eine wirkliche Besondersheit zu treffen, ist es hier aber gar nicht nötig, so weit voran zu schreiten. Gleich zu Anfang geben sich nämlich Chris Martin und seine Mitspieler, auch bekannt als Coldplay, die Ehre und liefern zum ersten Mal seit "Mylo xyloto" neues Material. Mit "Atlas" begeben sich die Britpopper (endlich) wieder zurück zu ihren Wurzeln und laden zum kollektiven Tagtraum ein.

Liebe, Hoffnung? Abgehakt. Die noch fehlende Dramatik kommt in diesem Fall von Lorde. Die 17-jährige Neuseeländerin, die zurzeit alle wichtigen Singlecharts besetzt, gestaltet den Tears-For-Fears-Klassiker "Everybody wants to rule the world" düsterer als ihren üppigen Kajal. "Welcome to your life / There's no turning back", haucht sie so eiskalt in ihr Mikro, dass im selben Moment Eisblumen an der Fensterscheibe erblühen. Hinzu kommen bedrohliche Schlaginstrumente, die nicht dazu beitun, die Stimmung gemütlicher zu machen. Ein einwandfreies Gerüst um die Gefühlsduselei bilden Bands wie The National, Of Monsters And Men, oder auch Abby aus Berlin. Aber egal, wie viel Mühe sich jeder einzelne sich auch bei seinem Beitrag zum Soundtrack gemacht hat und wie gut die Stücke sind, im Film wird wieder kaum einer der Songs gewürdigt. Schade eigentlich, dass alles umsonst war.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Atlas (Coldplay)
  • Everybody wants to rule the world (Lorde)
  • Shooting arrows at the sky (Santigold)

Tracklist

  1. Atlas (Coldplay)
  2. Silhouettes (Of Monsters And Men)
  3. Elastic heart (Sia feat. The Weeknd & Diplo)
  4. Lean (The National)
  5. We remain (Christina Aguilera)
  6. Devil may cry (The Weeknd)
  7. Who we are (Imagine Dragons)
  8. Everybody wants to rule the world (Lorde)
  9. Gale song (The Lumineers)
  10. Mirror (Ellie Goulding)
  11. Capitol letter (Patti Smith)
  12. Shooting arrows at the sky (Santigold)
  13. Again (Abby)
Gesamtspielzeit: 52:00 min

Referenzen