
Killswitch Engage - Alive or just breathing
Roadrunner / UniversalVÖ: 27.05.2002
Nicht den roten Schalter!
Metal und Hardcore mixen? Kein Problem für Killswitch Engage. Altbewährte Köpfschüttler-Grooves à la Machine Head und Pantera heißen einen willkommen. Die Gitarren walzen dröhnend voran, unterlegt von angenehmen Einsätzen der Double-Bassdrum. Meist werden die Stimmbänder dazu hardcoremäßig überdehnt, es sei denn, das meist schon zehn Takte vorher angekündigte Break näherte sich: Dann wird ein Wick Blau eingeworfen und mit klarer Stimme melodiös geschmachtet. Die hier angerührte Betonmischung ist sicher längst nicht mehr patentwürdig, doch es kommt ja immer noch drauf an, was man draus macht.
So weiß der Dreierpack mit einem Schmachtfetzen wie \"My last serenade\", der nach Fear Factory ohne Elektrospielzeug klingt, einem Napalm Death würdigen Brocken namens \"Life to lifeless\", der dann aber doch aufgebrochen wird, und schließlich dem Beinahe-Titeltrack \"Just barely breathing\" mit todesmetallischer Atmosphäre durchaus zu gefallen. Und auch der Rest der Songs fräst sich recht schmerzfrei den Weg in die Hirnrinde frei. So ist das abschließende \"Rise inside\" ein absoluter Knaller, der auch dem Fast-Schon-Klassiker \"After the eulogy\" von Boysetsfire gut gestanden hätte.
Killswitch Engage verstehen jedenfalls ihr Handwerk. Kein Wunder, schließlich sind die Mitglieder ja schon länger im Geschäft. Bassist, Hauptsongwriter und Grafiker Mike D\'Antonio hat auch früher bei Overkast dem Metalcore gefrönt, während der Rest der Truppe bei den Szene-Helden Aftershock knüppelte. Weitere Szenereputation wird zudem durch die Zing Studios garantiert, in denen \"Alive or just breathing\" eingebolzt wurde. Dort drehte Mixer Andy Sneap, der nach Arbeiten für so einige Hardcore- und Metalgrößen wie Earthtone 9, Earth Crisis, Napalm Death, Unearth, Machine Head und Kreator gerade ziemlich angesagt ist, an den Reglern. Und als Krönung des Kredibilitätsprogramms hat auch Shadows Fall-Sänger Brian einen Gastauftritt.
Herausgekommen ist mit \"Alive or just breathing\" kurzum eine gute Scheibe Mettwurst à la mode, die sich die ein oder andere Band durchaus mal aufs Brot schmieren sollte, um zu sehen, daß man auch ohne Alibi-DJ und Sickness-Attitüde rocken, grooven, schreien und gleichzeitig singen kann. Und gelegentlich gibt\'s das hier auch noch mit Tiefgang. Am Ende bleibt nur eine Frage ungeklärt: Gibt es den Begriff Emo-Metal eigentlich schon?
Highlights & Tracklist
Highlights
- Life to lifeless
- Just barely breathing
- Rise inside
Tracklist
- Numbered days
- Self revolution
- Fixation on the darkness
- My last serenade
- Life to lifeless
- Just barely breathing
- To the sons of man
- Temple from within
- The element of one
- Vide infra
- Without a name
- Rise inside
Referenzen
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