White Lies - Big TV

Fiction / Polydor / Universal
VÖ: 09.08.2013
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

FDH

Irgendwie waren White Lies stets für astreine Appetizer gut. Das war nicht nur beim famosen Titeltrack des 2009er Debüts To lose my life..." der Fall. Noch schmackhafter wurde es vor knapp drei Jahren, als die Band aus London mit "Bigger than us" einen Vorboten zu "Ritual" auskoppelte, der nicht nur ihr bis dato bekanntester Hit sein dürfte, sondern auch zu Recht Appetit auf mehr machen konnte. Dass dieser Heißhunger durch den übergroßen Schokoriegel im dazugehörigen Videoclip noch verstärkt wurde, ist nur eine Randnotiz. Anno 2013 fiel die Wahl auf "There goes our love again", eine schwungvolle Tanznummer, die den für White Lies typischen Breitband-Pathos mit einer Laune machenden Knackigkeit zu vermengen weiß.

Die dadurch ausgelöste Vorfreude findet im Verlauf der insgesamt elf anderen neuen Tracks des Drittwerks leider nicht vollends eine Bestätigung. Das liegt beispielsweise an vor sich hin plätschernden Stücken, wie es "Heaven wait" eines ist. "So wait for me!", gibt Sänger Harry McVeigh wiederholt und durchaus leidend von sich. "Ja, wird gemacht. Aber wie lange noch?", ist man geneigt zu antworten. Es passiert einfach nichts. Ähnliches gilt für zwei belanglose Interludes und die in ihrer sakralen Art fast schon kitschige und letztendlich stinklangweilige Ballade "Change". Dass das Ganze unterm Strich aber doch nicht als geschmacksneutrale Magerkost verkommt, liegt an dem nach wie vor sicheren Gespür der Jungs dafür, wie man Leute einfangen kann.

Das gelingt ihnen zum Beispiel mit dem melancholischen und gleichzeitig hoffnungsvoll klingenden "First time caller" zwar nicht auf Anhieb, nach und nach aber umso mehr. Neben McVeighs markantem Gesang sind es immer noch die in den achtziger Jahren geborenen Melodien, die einem treibenden und mit Synthesizern aufgepeppten Song wie "Be your man" das gewisse Etwas verleihen. Mitunter nimmt so etwas dann weltumarmende Züge wie bei "Goldmine" an, während das stark an Echo & The Bunnymen erinnernde "Tricky to love" etwas Zeit zur Entfaltung benötigt. So richtig satt macht das dann aber irgendwie doch nicht.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • There goes our love again
  • Be your man
  • Goldmine

Tracklist

  1. Big TV
  2. There goes our love again
  3. Space i
  4. First time caller
  5. Mother tongue
  6. Getting even
  7. Change
  8. Be your man
  9. Space ii
  10. Tricky to love
  11. Heaven wait
  12. Goldmine
Gesamtspielzeit: 45:09 min

Im Forum kommentieren

MM13

2013-08-19 19:41:47

belanglos würde ich es nicht nennen,dennoch fehlt dem album noch das gewisse etwas.

cargo

2013-08-19 11:56:50

Kann der Rezension ebenso wenig zustimmen. Da wurden die White Lies meiner Meinung nach einfach kurzerhand in die belanglose Pathos-Pop-Schublade gesteckt. Fakt ist aber, dass "Big TV" einfach eine Ansammlung von verdammt guten Popsongs ist. Das kriegen nur noch die Wenigsten hin.

Besserwisser

2013-08-19 10:24:55

das zweite Album war Mist, das hier ist wieder in Ordnung - doch an das Debut reicht auch dieses Album nicht ran. Etwas zu überproduziert und glatt.

Kacke

2013-08-18 20:48:51

Gerade das erste mal durchgehört, klingt vielversprechend.
'Be your man' ist ein Instant-Ohrwurm.

Thanksalot

2013-08-18 16:48:22

@ musie

Sehe ich auch so. Definitiv eine Überraschung. Besser als ihr Debüt und viel besser als Ritual.

Es ist einfach schön kompakt und funktionert als ganzes Album. Ich kann es mir zumindest anhören, ohne etwas skippen zu müssen. Und wenn die Band behauptet, es sei ihr melodischstes Werk, kann man das so unterschreiben.

Sicherlich, es ist keine Offenbarung was Musik und Texte angeht, aber teilweise eben sehr eingängig und das können sie einfach (wenn sie sich denn darauf besinnen).

7/10

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