Kakkmaddafakka - Six months is a long time

Vertigo / Universal
VÖ: 28.06.2013
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Mittsommer

Schreiberkollege Spremberg dürfte frohlocken. Ganze zwei Songs und satte elf Minuten mehr Spielzeit spendieren uns die schrägen Norweger auf ihrem neuen Machwerk namens "Six months is a long time" im Vergleich zum Vorgänger. Wo in 2011 noch einzig und allein die Dauer bemängelt wurde, bieten Kakkmaddafakka auch anno 2013 wenig bis gar keine Angriffsfläche, irgendetwas richtig "kakke" zu finden. Passend zu den ersten sommerähnlichen Temperaturschüben des Jahres scheint den Brüdern Axel und Pål Vindenes samt Mitstreitern wieder die Sonne aus dem Allerwertesten.

Eine ausgelassene Abkühlung im Badesee, wie seinerzeit im Clip zu "Drø Sø" zu sehen war, käme jetzt genau richtig. Pustekuchen! Stattdessen tanzt man gefühlsmäßig auf der Blumenwiese beschwingt die eine oder andere Ringelreihe, während de facto eine Zitronenfabrik in "Someone new" als Dancefloor fungiert. Sauer macht lustig oder so. Da ist es beinahe schon nebensächlich zu erwähnen, dass ein an sich todtrauriger Refrain wie "You got someone new / I'm just a jealous motherfucker alone! / You got someone new / It makes me sad, but you deserve it" selten so vergnügt und tanzbar gesungen wurde. Gleiches gilt für das hippieske, fast schon schunkelige "Lie" mit Zeilen à la "In the end I'm always sitting home alone and I am waiting for the call that's gonna change my life". Nach und nach kommt bei allem Frohsinn und teilweise triefender Ironie eine gehörige Portion Melancholie zum Vorschein, die auch dem von Klavierklängen getragenen Rausschmeißer "All about you" bestens zu Gesicht steht.

Doch bevor es soweit ist, fördern Kakkmaddafakka mit Stücken wie dem eröffnenden "Young" oder dem famosen "No song" jede Menge Bewegungsdrang - und sei es auch nur mitschnippender- oder kopfnickenderweise. Hier ein wenig Dodgy, dort etwas Vampire Weekend. Und obendrauf ganz viel Kakkmaddafakka. So kann knackiger, kurzweiliger und gleichzeitig anspruchsvoller Indie-Rock funktionieren. Vor allem wenn sich auch noch luftig-leichte Akustikballaden wie "Saviour", Disco-Elemente in "Forever alone" und Reggae-Partikel bei "Gangsta no more" hinzugesellen. Sonnige Aussichten!

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Young
  • Someone new
  • Bill Clinton
  • Gangsta no more

Tracklist

  1. Young
  2. Someone new
  3. Lie
  4. Forever alone
  5. Saviour
  6. Bill Clinton
  7. No song
  8. Female dyslexic
  9. Never friends
  10. Gangsta no more
  11. All about you
Gesamtspielzeit: 41:00 min

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