Will.i.am - #Willpower

A&M / Universal
VÖ: 19.04.2013
Unsere Bewertung: 2/10
2/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Boom boom au

Was für Zeiten, als die Menschen noch ernsthaft die Befürchtung mit sich tragen mussten, dass "The E.N.D." von den Black Eyed Peas den Pop für die nächsten Jahren prägen könnte. Hat es zum Glück nie. Diese abgestandene Plörre, die Will.i.am an elektronischen Clubsounds zusammenschmeißt, war zuletzt selbst zu schlecht, um noch einen richtigen Hit abzuwerfen, der einem auf den Sack gehen könnte. Mit seinem vierten Solo-Album "#Willpower" gibt er sich aber alle Mühe, das noch locker zu unterbieten. Bindet diesen verschwendeten Rohling an einen Baum, damit er im Fall der Fälle einen Autoscheinwerfer reflektiert und so einem kleinen Rehkitz das Leben retten kann. Zu mehr taugt diese Platte einfach nicht. Wer ernsthaft glaubt, dass irgendeine Form von Kunst, Anspruch oder einfach nur Empathie in "#Willpower" steckt, leckt in seiner Freizeit laufende Mikrowellen aus. Alleine "Let's go" mit Chris Brown ist im Kern so verstrahlt, so angereichert mit Plastik, dass jeder Modem diesem Sound schon vor 20 Jahren voraus war.

Natürlich, das hier soll Spaß machen, will gar nicht tiefgründig sein. "#Willpower" ist ein akustisches YOLO. Geschenkt, verstanden. Trotzdem gibt es für alle Dinge eine Grenze. Und die ist spätestens dann erreicht, wenn jemand mit vollem Ernst den Werbejingle von Intel verbrät. "Let's forget about the world, cause it's just you and I", säuselt Chris Brown, wenn es schon nichts mehr zu vergessen gibt, weil Will.i.am die Birne bereits durchgefönt hat. Vielleicht geht das hinlänglich bekannte "Scream & shout" mit Britney Spears noch so als einziger Song durch, der an der Durchschnittlichkeit zumindest kratzt. "You gonna turn this shit up!" Nein? Denn danach kommen noch Perlen des Bodensatzes der Musikindustrie. "Gettin' dumb" spricht mit seinem Titel schon ziemlich gut an, was der Plan hinter "#Willpower" ist. Der Bass muss schwer im Track liegen, bevor ein Gameboy in die ganze Grütze kotzt. In "Far away from home" kommt dann zusammen, was zusammengehört. Nicole Scherzinger, die Frau, deren Soloplatte so unsagbar schlecht war, dass selbst die Majors sie nichts veröffentlichen wollten, genau diese Frau singt neben "Baby Love" Will.i.am. Da fabulieren beide irgendwas von einer Liebesgeschichte, in der ein Typ Drogen verkauft und sie das nicht weiß. So platt, so vorhersehbar. Und außerdem: Wir wollten hier doch feiern!

Wie soll in diesem Kontext noch ein Ausrutscher platziert sein? "#ThatPOWER" rollt das alte Schema auf, das Will.i.am auf diesem Album ständig fährt. Bass aufdrehen, stumpfe Beats dazu und ein gutes Feature dazu. Dieses Mal gibt sich Justin Bieber die Ehre, was dazu führt, dass die Hook wie eine Mädchenzimmereinrichtung daherkommt, während des Rest des Songs nach flottem Mallefick auf der Tanzfläche klingt. Vermutlich wird sich diese Platte trotzdem wie blöd verkaufen, genauso wie Will.i.am es mit seinen Hörern tut. "Great times are coming", singt Will.i.am. Keine Frage, dass die kommen werden. Allerdings wird der Soundtrack dazu sicher nicht "#Willpower" sein, dieses Stück Egomanie und vertonter Verkauf. Diese Musik lebt nicht, sondern Will.i.am pumpt über den Tropf nur noch den letzten Beat-Odem ein, damit sich überhaupt minimalst etwas was bewegt. Ein Album zum Vergessen. Und jetzt denkt bitte an die Rehe.

(Björn Bischoff)

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Highlights & Tracklist

Highlights

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Tracklist

  1. Good morning
  2. Hello
  3. This is love (feat. Eva Simons)
  4. Scream & shout (feat. Britney Spears)
  5. Let's go (feat. Chris Brown)
  6. Gettin' dumb (feat. apl.de.ap and 2ne1)
  7. Geekin'
  8. Freshy (feat. Juicy J)
  9. #thatPOWER (feat. Justin Bieber)
  10. Great times are coming
  11. The world is crazy (feat. Dante Santiago)
  12. Fall down (feat. Miley Cyrus)
  13. Love bullets (feat. Skylar Grey)
  14. Far away from home (feat. Nicole Scherzinger)
  15. Ghetto ghetto (feat. Baby Kaely)
Gesamtspielzeit: 64:32 min

Im Forum kommentieren

Krass

2013-06-13 19:07:42

http://www.youtube.com/watch?v=o1-SV0hBTFg

Smith

2013-06-13 18:58:51

Aus Neugier mal bei Amazon reingehört!

Autsch! Ohne Worte!

Alicia

2013-05-01 14:27:44

Schon wieder ein gutes Album schlechtgemacht!

le marquis de schade

2013-05-01 14:24:32

Menschen, die willpower gut finden, hätten Hitler gewählt.

schlagerpublikum

2013-04-28 15:05:41

das publikum ist der eigentliche witz, denen kann wirklich alles vorsetzen und die stehen auf und klatschen

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