Fall Out Boy - Save rock and roll

Island / Universal
VÖ: 12.04.2013
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Sauberer Schmutz

"Save rock and roll"? Jetzt mal ernsthaft. Wer wirklich geglaubt hat, dass der Titel des Comeback-Albums von Fall Out Boy Programm ist und die Marschrichtung der elf neuen Songs vorgibt, hat das bisherige Treiben des Illinois-Quartetts vermutlich nicht einmal am Rande mitverfolgt. Da können in den aktuellen Videoclips zu "My songs know what you did in the dark (Light em up)" und "Young volcanoes" noch so viele Instrumente in Flammen aufgehen und mal mehr, mal weniger bekleidete Ledermiezen umherschwirren: Ein dreckiges Rock'n'Roll-Feeling will da beim besten Willen nicht aufkommen. Dafür ist der gewollte Schmutz der US-Chartstürmer einfach zu sauber und konstruiert.

Bezeichnenderweise bedarf es dann schon der Mithilfe von der ebenfalls lange Zeit von der Bildfläche verschwundenen Courtney Love, um einem Song wie "Rat a tat" mit etwas Schmackes eine Portion Rotz zu verpassen. Gleiches kann man von der Kollaboration mit - Achtung, kein Witz - keinem geringeren als Elton John selbstredend nicht behaupten. Der mit Pathos und Schwülstigkeit zugeklatschte Titeltrack ist vermutlich der Prototyp einer Rockballade vom Reißbrett. Jede Wette, dass der Song in die US-Charts gehen wird und sich Patrick Stump, Pete Wentz und Konsorten in einem noch zu drehenden Videoclip vertraut um den in die Tasten greifenden Sir am Piano scharren. Haltet die Feuerzeuge bereit!

"I'm gonna change you like a remix / Then I'll raise you like a phoenix", gibt Patrick Stump im Refrain des durchaus knackig nach vorne gehenden Openers zum Besten, auch wenn Fall Out Boy selbst natürlich nicht wie Phönix aus der Asche zurückkehren. Denn nach einigen Jahren Auszeit, die überwiegend mit Soloprojekten verbracht wurde, machen die Platin-Jungs auf Studioalbum Nummer fünf sowieso nur das, was sie auch bisher ausgezeichnet hat: auf Charts getrimmten Gitarrenpop. Unter dem Gesichtspunkt geht auch ein Song wie "Alone together" vollkommen in Ordnung. Zeitgenössische Radio-Mucke, die eine Weile nicht mehr aus dem Ohr gehen will. "Where did the party go" geht dann etwas mehr in Richtung Club und Mitwippen, während "The mighty fall" mit Hilfe von Rapper Big Sean etwas HipHop ins Spiel bringt und das eingangs erwähnte "Young volcanoes" mit seinen Handclaps recht folkig daher kommt. Also wie gehabt von allem etwas. Außer eben Rock'n'Roll.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The phoenix
  • Alone together
  • Young volcanoes

Tracklist

  1. The phoenix
  2. My songs know what you did in the dark (Light em up)
  3. Alone together
  4. Where did the party go
  5. Just one yesterday
  6. The mighty fall
  7. Miss missing you
  8. Death valley
  9. Young volcanoes
  10. Rat a tat
  11. Save rock and roll
Gesamtspielzeit: 41:36 min

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