Suede - Bloodsports

Warner
VÖ: 15.03.2013
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Angezählt

Manchmal ist es nur ein kleines Detail, das kurzzeitig für Verwirrung sorgt. Machen Brett Anderson und Jean Claude Van Damme etwa gemeinsame Sache? Der eine prügelnd, während der andere für die musikalische Untermalung sorgt? Wohl kaum. Denn beim genaueren Hinsehen ist es ein "s" zu viel, nachdem die erste gedankliche Verbindung zwischen dem Martial-Arts-Klassiker "Bloodsport" und dem Comeback von Suede hervorgerufen wurde. Dass eben jener Film fast zeitgleich mit der Bandgründung Ende der Achtzigerjahre veröffentlicht wurde, ist da nur eine Randnotiz. Und doch geht die Combo um Sänger und Frontmann Brett Anderson auf ihrem insgesamt sechsten Studioalbum voll auf die Zwölf.

Allerdings nur, wenn man nach wie vor auf 90s-Britpop steht und bereit ist, eine kleine Zeitreise zu unternehmen. Es geht zurück in eine Ära, in der sich Suede im Schatten von Oasis und Blur zu den heimlichen und bisweilen "cooleren" Genre-Lieblingen mauserten. Die Hits hat heutzutage jeder noch im Ohr. Ähnliches könnte auch bald auf einen Song wie "Snowblind" zutreffen, der es sich mit seinem weltumarmenden "This love is lifting her / This love is lifting you"-Refrain nach und nach in den Gehörgängen bequem macht. Unter dieser Kategorie lässt sich auch die bedeutungsschwangere Single "It starts and ends with you" verbuchen. Hochmelodiöser Gitarrenpop in einer Mixtur aus Drama, Sehnsucht und Melancholie. Das war es, was Suede immer ausgemacht hat. Und genau das kramen die Londoner Herrschaften nun auch wieder hervor. Dass sie dabei fast schon wie Dinosaurier aus einer längst vergessenen Zeit wirken, ist eine logische Konsequenz.

Während andere Bands ihre Comebacks mit zeitgenössischem Schnickschnack umkleiden, ziehen Suede ihre Trademarks unbeirrt durch. Dass sie dabei mit Ed Buller genau den Produzenten wieder mit an Bord haben, der auch schon auf den ersten drei Erfolgsplatten hinter den Reglern saß, kommt daher sicherlich nicht von ungefähr. Und so hätten auch Songs wie das gesetztere "For the strangers" oder eine etwas knackigere Nummer wie "Hit me" ohne weiteres ihren Platz auf früheren Werken gefunden. Dass die Zeitreise zwar ein Treffer, aber letztlich doch kein richtiger Knockout geworden ist, liegt an den leider doch etwas enttäuschenden letzten Runden, in denen man normalerweise nochmal alles hätte rausholen können. Aber schwermütige Füller à la "Sometimes I feel I'll float away" oder "What are you not telling me?" haben nicht wirklich das Zeug zum Lucky Punch.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Snowblind
  • It starts and ends with you
  • Hit me

Tracklist

  1. Barriers
  2. Snowblind
  3. It starts and ends with you
  4. Sabotage
  5. For the strangers
  6. Hit me
  7. Sometimes I feel I'll float away
  8. What are you not telling me?
  9. Always
  10. Faultlines
Gesamtspielzeit: 39:46 min

Im Forum kommentieren

MickHead

2024-02-22 16:49:01

Am 23.02. kommt die 10th Anniversary Deluxe Edition ( Doppel CD ) raus.


Tracklisting

Disk 1 von 2 (CD)

1
Barriers
2
Snowblind
3
It Starts and Ends with You
4
Sabotage
5
For the Strangers
6
Hit Me
7
Sometimes I Feel I'll Float Away
8
What Are You Not Telling Me?
9
Always
10
Faultlines

Disk 2 von 2 (CD)

1
Nothing Can Stop Us
2
Howl
3
Dawn Chorus
4
No Holding Back
5
Falling Planes
6
What Violet Says
7
Darkest Days
8
Human Tide

nagolny

2023-05-19 08:17:54

Immer noch alle so begeistert wie zur Erstveröffentlichung?

The MACHINA of God

2019-06-21 00:02:26

Sequencing find ich weiterhin komisch, ggerade auch weil das auf den beiden Nachfolgern so perfekt gemacht wurde. Trotzdem ein schönes Comeback-Album. Hör es mir aber gern in etwas gemischterer Reihenfolge an. 7,5/10

Hogi

2013-11-03 14:47:56

hui, die Songs auf der neuen EP sind erneut spitze. Das ganze Bonusmaterial wertet die Bloodsports nochmals extrem auf. Tatsächlich eines der besten Comebacks in den letzten Jahren. Freue mich schon auf deren Auftritt beim RSW.

musie

2013-10-24 08:44:17

für mich 8++/10. bestes comeback-album seit langem. erinnere mich nicht an ein ebenso gutes. kein ausfall auf dem album. 10 lieder ein fluss.

aber vlt zu subjektiv

neue EP for the strangers

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