Bon Jovi - What about now

Universal
VÖ: 22.03.2013
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Hauptsache glauben

Den goldenen Blumentopf für das hässlichste Artwork hatten ja eigentlich Aerosmith immer fest im Visier. Man denke nur an die Augenkrebs auslösenden Cover von "Just push play" und "Music from another dimension". Doch wie aus heiterem Himmel bewerben sich plötzlich Bon Jovi, die immer eher für zurückhaltenderes Design bekannt waren, für den Platz ganz vorne im Ranking. Was soll das Bookletcover bedeuten? Bon Jovi tapen sich die Hände für den großen Fight? Aber welchen denn? Oder soll die Botschaft dieses in Farbe und Form verunglückten Etwas sein, dass die Welt ein schönerer Ort wäre, wenn Soldaten anstatt mit Waffen mit Gitarren in den Kampf zögen? Wahrscheinlich stimmt das sogar - es sieht aber trotzdem einfach nur plemplem aus.

Zum Glück sind die Songs auf Bon Jovis zwölftem Studioalbum nicht ganz so plump geraten. Zumindest nicht alle. Denn "What about now" zeigt sich sogar erfrischend unaufdringlich - nicht nur die erste Single "Because we can", die in fröhlicher "Love can move a mountain"-Glückseligkeit ertrinkt. "It's my life" ist Gott sei dank weit entfernt. Das größte Problem von "What about now" ist jedoch, dass diese charmante Unaufdringlichkeit über die Gesamtlänge lediglich Schulterzucken provoziert. Weil es natürlich keine Ecken und Kanten gibt. Man kann sich ja nicht einmal mehr richtig aufregen, herrje. Das hier ist Radiorock in Reinform, der nicht stört, aber auch gar nicht stören will. Natürlich gibt es aber auch wirklich Schlimmeres, als ein Album mit durchweg unerheblichen Stücken aufzunehmen. Und es ist wahrscheinlich auch gar nicht so einfach, Songs bis fast ins Nichts zu glätten.

Immerhin sind die mit Geigen verhangenen Balladen "Amen" und "Thick as thieves" nicht mehr so groß und stechen nicht mehr so wie früher. Understatement scheint also der neue Weg von Bon Jovi zu sein. Gar nicht der schlechteste, wenn man einfach keine Großtat wie "Always" mehr hinbekommt. Trotz allem bleiben diese aufgeplusterten Schlaflieder eine ziemlich schmierige Angelegenheit. Irgendwo dazwischen findet sich mit "What's left of me" noch ein kleiner, springsteenscher Banjo-Folker - ohne dem großen Boss hier zu nahe treten zu wollen. Und Richie Sambora darf hin und wieder auch ein wenig gniedeln. Slash würde für solch ein Intermezzo wahrscheinlich keinen Finger rühren und nur wissend lächeln. Aber mehr als das kann man von Bon Jovi eben nicht mehr erwarten. Vor 20 Jahren auf "Keep the faith" war halt doch alles besser. Glauben wir wenigstens.

(Kai Wehmeier)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Because we can
  • What's left of me

Tracklist

  1. Because we can
  2. I'm with you
  3. What about now
  4. Pictures of you
  5. Amen
  6. That's what the water made me
  7. What's left of me
  8. Army of one
  9. Thick as thieves
  10. Beautiful world
  11. Room at the end of the world
  12. The fighter
Gesamtspielzeit: 51:32 min

Im Forum kommentieren

Hugh

2014-08-07 21:35:46

Aber sicher! Sind wirklich coole songs mit auf dem album!

nörtz

2014-01-20 21:47:15

Höre mir gerade dieses Album an und das ist ja mal an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Gibt es hier noch Fans?

Nicht vergessen

2013-08-28 11:13:57

It's my life!

Torsten

2013-08-26 12:14:25

Entlich mal widder ein Albun mit Gitarrensolos!

Lichtgestalt

2013-08-24 08:07:29

natürlich wird auch hier wieder einmal der grandiose und wichtige neue song von bon "die rocklegende" jovi diskutiert. nun denn!

Wo ist Obrac, wenn man ihn mal braucht? ;-)

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Threads im Forum