Funeral For A Friend - Conduit

Distiller / Rough Trade
VÖ: 08.02.2013
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Kehrtwende

Es hat sich anscheinend auch bis nach Wales herumgesprochen, dass neue Besen bekanntermaßen gut kehren sollen. Was den vorliegenden Fall angeht, müsste man das Ganze jedoch eher in "Neue Drummer trommeln gut" oder ähnliches ummünzen. Doch das wäre vermutlich etwas zu eng gefasst und würde dem Einfluss, den Funeral For A Friend-Neuzugang Pat Lundy auf das aktuelle Liedgut des Quintetts hat, nicht vollumfänglich gerecht werden. Knapp ein Jahr sitzt er nun als Ersatz für den nach gut zehn Jahren Bandzugehörigkeit ausgeschiedenen Ryan Richards hinter dem Schlagzeug und darf sich bereits bandintern an Lobhudeleien der Marke "Ich glaube, Pat war das fehlende Puzzleteil für uns, seine Einstellung und seine Liebe zur Musik brachte die Band auf ein ganz neues Level." erfreuen.

Und es ist in der Tat so, dass die vorliegende halbe Stunde von "Conduit", dem sechsten Studioalbum der Waliser, das wohl härteste und kompakteste Songmaterial seit vielen Jahren aufweisen kann. Wo auf früheren Veröffentlichungen immer wieder mal einige Emo-Parts eingestreut wurden, liegt diesmal der Fokus ganz klar auf der härteren Schiene. Bei einer durchschnittlichen Lieddauer von zweieinhalb Minuten bleibt auch kaum Zeit für viel Schnickschnack. Songs wie "The distance", "Grey" oder "High castles" werden von der Energie, die Lundys Schlagzeugprügeleien verursachen, geprägt und nach vorne getrieben. Auch einem Track wie der Single "Best friends and hospital beds" ist die Frischzellenkur durch und durch anzumerken. So knackig kann Postcore anno 2013 klingen.

Neben dem neuen Taktgeber ist auch eine weitere Umstellung ausschlaggebend. Während Ex-Drummer Richards bisher auch für die Screamparts zuständig war und Lundy von Multitasking anscheinend nicht viel hält, ist der Gesang von Frontmann Matthew Davies-Kreye versierter und abwechslungsreicher geworden. Ein Stück wie "Nails" lebt so neben brettharten Metalcore-Riffs und Breakdowns eben auch von der wirkungsvollen Gesangs-Spielerei. Ein schlechtes Album ist Funeral For A Friend ohnehin noch nicht gelungen, die elf neuen Tracks stellen die Borsten aber noch weiter auf. Und da ist der Besen noch keinmal geschwungen worden.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The distance
  • Best friends and hospital beds
  • High castles

Tracklist

  1. Spine
  2. Conduit
  3. The distance
  4. Best friends and hospital beds
  5. Nails
  6. Death comes to us all
  7. Travelled
  8. Grey
  9. Sun-less
  10. Elements
  11. High castles
Gesamtspielzeit: 29:15 min

Im Forum kommentieren

Gut ungünstig

2013-02-22 01:17:55

Aah, danke! Diesmal sogar mit Bonuspunkt...

Gut ungünstig

2013-02-17 02:28:23

Ich würde gern die obligatorische 6/10-Rezension von Jochen Gedwien dazu lesen. Ist der krank?

Milo

2013-02-16 11:43:34

Ist für mich das beste Album seit dem Debüt.

PMFS

2013-02-15 12:48:50

Schade, keine Rezi.

PMFS

2013-02-13 18:38:34

Wieder ein ziemlich gutes Album, aber natürlich fehlt wieder was. Beim Vorgänger waren sie schon mal etwas näher dran. Aber da geht noch was. Nächstes Album: Vheissu.

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