Dream Theater - Diskographie-Thread

Analog Kid

17.04.2021 - 19:02

Kleiner Thread von mir für die nächste Band, deren komplette Diskographie vorliegt, und die ich ja praktisch seit Mitte der 90er verfolge. Los gehts:

When Dream And Day Unite (1989)

Ich muss gestehen, von DT zum ersten Mal durch Matthias Herr´s "Heavy Metal Lexikon" gehört bzw. gelesen zu haben. Muss so anno 1994/95 gewesen sein. Ich war damals in meiner gerade neu erwachten Metal-Phase, und die witzig geschriebenen Ausgaben besagten Lexikons (fand ich jedenfalls damals) waren ein schöner Leitfaden, hab ne Menge Zeug dadurch damals entdeckt. Der euphorische Artikel mit diesem "Kaufbefehl" des Debütalbums dieser mir bis dato unbekannten Band stach natürlich ins Auge und glücklicherweise hatte jemand aus meiner Schule, der ebenfalls dem Metal nahestand und mit dem ich gelegentlich Umgang pflegte, dieses Album am Start und wollte es loswerden, da zu "kommerziell" mit den ganzen Keyboards und so. Hab glaub ich 10 Mark für gelöhnt.
Es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Ich war durchaus auch erstmal irritiert von den omnipräsenten Synthies im "Final Countdown"-Sound und der generellen "Softigkeit" des Ganzen. Meine Hörgewohnheiten damals (Punk a la Bad Religion sowie den eher rustikalen "Metal mit Herz" a la Blind Guardian, Running Wild, Accept usw.) standen wohl erstmal etwas im Weg. Keyboardsounds und Sänger "mit hoher Stimme" eigentlich ja voll schwul und so. Und "kommerziell" natürlich.
Als Jugendlicher war meine Rezeption von Musik damals eher gefühlsmässig, und es war in der Tat dieses Album, dass mich die eher "technische", intellektuellere Seite der Musikwahrnehmung lehrte. Kurz gesagt, es handelte sich um das klassische "Schönhören" :)
Aber zunehmend wurde klar, wo der Hammer bei dieser Band hängt:"Alter, hör doch einfach mal auf den Drummer! Was wirbelt und prügelt und zaubert der da eigentlich permanent rum die ganze Zeit? Und klar, Keyboards am Start die ganze Zeit, aber wie rasend schnell spielt der eigentlich die Solos? Irgendwie ist jeder einzige Musiker permanent am solieren, selbst in den Strophen im Hintergrund, sogar der Bassist! Voll die Virtuosos! Wo hat man sowas schon gehört?" - natürlich in den 70ern beim sogenannten "Progrock", aber davon wusste ich damals noch nix, dumm und jung wie ich war.

Zum Album selbst:
Dieser fulminante instrumentale Einstieg bei "A Fortune In Lies" haut mich einfach trotz der bescheidenen Produktion und tausendmal gehört immer noch um. Diese packende Dramatik, so urknallmässig und elektrisierend wie Rushs Ouverture zum 2112-Longtrack 13 Jahre zuvor. Der ganze Song eine Lektion in Instrumental-Action, Präzision, Spannung, nicht zu fassen dass die da noch keine 20 waren, als diese Nummer geschrieben wurde. Und das Geile ist, dass es eigentlich auf Albumlänge auf diesem Level weitergeht, "Status Seeker", "The Killing Hand", "Light Fuse And Get Away" (diese unglaublich geilen Synthies!! Was hatte diese Band an Kevin Moore), und den majestätischen Abschlusskracher "Only a Matter of Time" (einer meiner absoluten DT-Lieblingssongs) – ein Album definitiv aus der Kategorie "beste Debüts aller Zeiten" m.E.

9/10 (ein Punkt Abzug wg. der Produktion)

MrStrangiato

17.04.2021 - 20:34

Geniales Debüt und so komplett anders als alles was folgte. Bereits der Nachfolger "Images and words" klingt wie eine andere Band.
WDADU ist mystisch und kauzig und seelenloses Technik-Gefrickel (Synonym für die Band ab spätestens Anfang 00er) gibts hier nicht.
Klingt noch sehr nach 80er Prog Metal (Fates Warning zu "Awaken the guardian" Zeiten aber viel verspielter).

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.