Tindersticks - Distractions
Armin
18.01.2021 - 19:39- Newsbeitrag
DER WELTBESTE & LÄNGSTE TINDERSTICKS SONG EVER
“Man alone (can’t stop the fadin’)”
DAS ALBUM "DISTRACTIONS" AM 19.02.21
Liebe Freund*innen von City Slang,
heute gibt es den weltbesten, längsten, groovigsten, dunkelsten, schlanksten, basslastigsten Tindersticks Song überhaupt zu hören! “Man Alone (Can’t Stop the Fadin’)” schafft es auf schlappe 11 Minuten und 7 Sekunden - Staples Gesang legt sich auf einen hypnotisch pulsierenden, repetitiven Bass, verlässt dabei konventionelle Songstrukturen, um seinen eigenen Raum zu schaffen. Begleitet wird der Song von einem Video: durch die Nacht mit Stuart A. Staples, oder so ähnlich. Das Ganze ist der Opening Track des neuen kommenden Albums "Distractions", welches am 19. Februar erscheint. "Lean, stripped back and urgent" reüssiert bereits Uncut, das Album überrascht auf ganzer Linie.
Stuart A. Staples über den neuen Song: "This song was always a journey but I wasn’t expecting it to be such a long one. We made a 6 minute version but it felt like it pulled off and stopped half way to its destination. This was the beginning of a long journey in itself, to find the route needed to complete it - probably the biggest challenge a song or piece of music has given us. It was delicate and slippery right up to the final mix, which lasted a week! For me the song has a strange connection to the drum machine, bass guitar and voice combination of ‘Indignant Desert Birds’ - mine and Neils first band when I was 17. It was important to me that the words of the song were not a coherent narrative, but passing thoughts along the way."
Zum Video sagt er folgendes: "In the back of a London cab driving through the city at night is a very special space for me. It has a particular kind of aloneness. This fascination grew over hundreds of nights leaving the the studio exhausted at 1am - Ladbroke Grove or St Johns Wood, through the city and over the river to South East London in an almost dream state. Retracing that journey, this film became a way of touching the city and the feeling of being both a part of and apart from it."
Kurz vor Jahresende und gerade einmal 12 Monate nach der Veröffentlichung ihrer gefeierten Platte "No Treasure But Hope", überraschten Tindersticks mit der Ankündigung eines neuen Albums, das 2021 erscheinen soll. Stuart Staples nährte bereits die Saat für eine andere Art von Tindersticks-Album, bevor der Lockdown ihre geplante Tour für Anfang 2020 unterbrach. Auf dem 2019er Album "No Treasure but Hope" haben sich Tindersticks als Einheit neu erfunden, der Nachfolger konfiguriert nun diese Einheit noch einmal neu, so dass alles Vertraute über Tindersticks wieder frisch klingt.
"Distractions" ist ein Album der subtilen Neuausrichtungen und Verbindungen von einer rastlosen, intuitiven Band: reich an Textur und Atmosphäre, lebt es zwischen seinen offenen Räumen und Details und findet immer wieder neue Wege, sich mit den Songs zu verbinden. Wenn es auch ein Album ist, das sich einer einfachen Zusammenfassung widersetzt, so ist doch zumindest eines klar: Obwohl es nicht unberührt vom Lockdown ist, ist "Distractions" kein 'Lockdown-Album', so Staples: “I think the confinement provided an opportunity for something that was already happening. It is definitely a part of the album, but not a reaction to it.”
Vielmehr hat das Album etwas von einer Reaktion auf seinen Vorgänger. Für Staples bestand die Absicht bei "No Treasure..." darin, den Fokus von seinem Studiosound auf die Bandmitglieder zu verlagern, die nach neuen Wegen suchten, sich bekannten Songstrukturen innerhalb der vertrauten Banddynamik zu nähern. Für "Distractions" verschob sich diese Dynamik. “It was the opposite of No Treasure but Hope in the sense that everybody in the band used their musicality in a different way,” so Staples “and we ended up in a different kind of shape.”
Das Ergebnis ist ein minimalistisches Album, bei dem jedes noch so kleine Detail seinen Platz hat. Diese Details nahmen von Januar bis Juni 2020 Gestalt an, bevor sich die Band erneut in Staples' Studio versammelte, um diese zu überprüfen und weiterzuentwickeln. "Distractions" ist sowohl ein Ritterschlag für die Band als auch ein Album, das eine karrierebegleitende Verpflichtung zur inneren Erkundung aufrechterhält.
"Distractions" wird am 19. Februar via City Slang veröffentlicht.
‘Distractions’ Tracklist:
1. Man alone (can’t stop the fadin’) - YouTube
2. I imagine you
3. A man needs a maid (Neil Young cover)
4. Lady with the braid (Dory Previn cover)
5. You’ll have to scream louder (Television Personalities cover) - YouTube
6. Tue-moi
7. The bough bends
Pepe
18.01.2021 - 21:20
Sorry, so sehr ich die Tindersticks schätze, aber das gibt mir leider gar nichts. U.a. passt Stuart A. Staples Gesang hier meiner Meinung nach gar nicht zu diesem Stil. Bei manchen Stücken frage ich mich, ob die auch bei einer Newcomer-Band veröffentlicht worden wären. Aber vielleicht erkenne ich ja auch einfach nicht den wahren Wert dieses Songs.
Gordon Fraser
19.01.2021 - 14:00
Oha, was ist denn das? Das ist tatsächlich mal... was anderes.
Mann 50 Wampe
19.01.2021 - 19:08
Tindersticks waren immer so herrlich altmodisch und irgendwie aus der Zeit gefallen. Aber das hier...
KingOfCarrotFlowers
28.01.2021 - 12:19
"You will have to Scream louder" finde ich dagegen richtig gut.
ijb
28.01.2021 - 13:02
Ich bin prinzipiell SEHR froh, dass die Herren Tindersticks mal wieder was Unerwartetes machen. Als großer Fan, vor allem seit den ersten drei Alben, fand ich die letzten Alben doch streckenweise etwas behäbig, zu viel Gleichförmiges, so dass ich die Band zunehmend weniger gehört habe (was ich doch recht schade fand). Hoffentlich überzeugt das Album allerdings dann als Gesamtheit. (Bei Lambchop z.B. hat die Frischzellenkur m.E. eher nur andere Schattierungen von passabel hervorgebracht.)
ijb
20.02.2021 - 23:01
Ich habe heute alle Studioalben der zweiten Tindersticks-Phase in umgekehrter Chronologie gehört – von "Distractions" rückwärts bis "The Hungry Saw", eben noch "Les Salauds" als Bonus; ihr bestes Film-Album dieser Phase. Ich hatte eine Bewertung aller Alben aus dem Bauch heraus erstellt und wollte dann herausfinden, ob ich wirklich richtig lag.
Ergebnis: Tatsächlich musste ich mehrere Alben nach oben korrigieren, speziell "Across Six Leap Years", weshalb jetzt langweiligerweise (fast) alle auf 8/10 kommen.
Es sind überall vereinzelt ein paar weniger geniale Songs drauf, aber auf allen Alben sind auch genügend großartige.
Aufgefallen ist mir, dass die ersten beiden (2008 / 2010) noch deutlich mehr nach der ersten Tindersticks-Phase (bis 2003) klingen, und ab "The Something Rain" dann so richtig der neue, leichtere Sound durchgreift. Mit dem neuen Album gibt es nun endlich mal wieder spürbare neue Ideen. Ich fand's eh schade, dass sie nie die elektronischere Ästhetik von "Les Salauds" mehr auch für die Songalben eingesetzt haben.
2008 The Hungry Saw 8/10 (Lieblingssong: „The Hungry Saw“)
2009 White Material (Filmmusik) 7/10
2010 Falling Down a Mountain 8/10 („Falling Down a Mountain“)
2011 Claire Denis Film Scores 1996-2009 8/10
2012 The Something Rain 8/10 („Frozen“)
2013 Les Salauds 8/10 (aber „Put Your Love In Me“ ist 10/10)
2013 Across Six Leap Years 7-8/10 ("Say Goodbye to the City")
_ (9/10 für die Songs, 7 dafür, dass die neuen Versionen z.T. sehr eng an den ersten Versionen sind.)
2016 The Waiting Room 7/10 ("We Are Dreamers!“)
2019 No Treasure But Hope 7/10 („See My Girls“)
2021 Distractions 8/10 (erster Eindruck) ("You’ll have to scream louder")
Erste Bandphase, aus dem Bauch heraus:
1993 [First Untitled Album] 10/10
1995 [Second Untitled Album] 10/10
1996 Nénette et Boni (Filmmusik-Album) 7/10
1997 Curtains 10/10
1998 Donkeys 92-97 8/10
1999 Simple Pleasure 8/10
2001 Trouble Every Day 7/10
2001 Can Our Love… 8/10
2003 Waiting for the Moon 7-8/10
ijb
20.02.2021 - 23:08
plus:
2002 Vendredi Soir (Filmmusik, Hinchliffe solo) 6/10
2004 L'Intrus (Filmmusik, Staples solo) 7/10
2005 Lucky Dog Recordings 03-04 (Staples solo) 8/10
2006 Leaving Songs (Staples solo) 7/10
2008 35 Rhums (Filmmusik) 8/10
2018 Arrhythmia Seite 1: 8/10, Seite 2: 4/10, Gesamt: 6/10
carpi
27.02.2021 - 20:14
Für einen Song wie "You'll have to scream louder" liebe ich sie, das Original der Television Personalities auf "The Painted Word" ist natürlich auch grandios. Gute Wahl.
NeoMath
30.03.2021 - 14:06
Gestern Abend (ok, es war bereits nachts) zum ersten mal gehört. Nach einem anfänglichen "oha, soviel schräge Elektronik?" hat sich das Album zu einem Stimmungswerk gemausert, das perfekt zur Tageszeit und der eigenen Konstitution passte. Besonders hinten raus fand ich es zunehmend besser.
Ob ich das Teil jetzt auch bei strahlendem Wetter anmachen würde... bezweifle ich mal vorsichtig :-)
Anders aber auch gut, auf den ersten Eindruck zumindest.
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.