Laura Marling - Song for our Daughter

Unangemeldeter

06.04.2020 - 08:44

Neues Album erscheint überraschend am 10.4.!
Sehr schöne Neuigkeiten.
Tröstet mich auch ein wenig darüber hinweg, dass Takenot.tk und ich bei der 2010er Songs-Aktion bei jeweils mehreren Nennungen des wunderbaren Vorgängers Semper Femina offenbar (?) keine einzige Übereinstimmung hatten und die Chancen auf eine Würdigung in der Ergebnisliste damit gering sind. Dann halt 2020, Laura, der Ball liegt bei dir!

https://pitchfork.com/news/laura-marling-moves-up-new-album-to-this-week-shares-new-song-listen/

Takenot.tk

06.04.2020 - 12:01

Wirklich eine tolle Überraschung, auch wenn ich jetzt ein bisschen die Befürchtung habe, dass die Alben von Fiona Apple und Laura Marling durch die geballte Releasepower (kommen ja beide innerhalb einer Woche raus) meiner ins Unermessliche gestiegenen Erwartungshaltung kaum werden standhalten können...
Besonders bei Laura bin ich aber wirklich gespannt, weil Semper Femina das erste Album von ihr war welches bei mir überhaupt eingeschlagen ist (dann aber gleich richtig), mal gucken ob das nun wieder passiert.

Alice

06.04.2020 - 14:02

Oh, wow. Das wird ja richtig Overkill diesen Monat... Habe mich tatsächlich gestern erst gefragt wann mal was neues von ihr kommt.
Hatte auch 2 Songs von ihr in der 100songs-abstimmung, aber keinen von Semper Femina.

Unangemeldeter

06.04.2020 - 14:57

Der hinter dem Pitchfork-Link verborgene erste Vorabsong "Held Down" ist übrigens sehr schön!

Mir ging's übrigens ähnlich: mich hat auch erst Semper Femina richtig gepackt. "Lump" im Jahr danach fand ich aber auch richtig klasse, hoffe dass sich bisschen was von dieser Art zu produzieren mit in das neue Album geschlichen hat.

@Alice: Gurdjieff's Daughter zufällig? Der is bei mir nur knapp rausgerutscht... Oder Late to the Flight von Lump? Den müsste ich nämlich drinhaben...

Alice

06.04.2020 - 15:19

Muss sagen, dass die Songauswahl von Laura bei mir ziemlich willkürlich war... Sie hat einfach so viele tolle Songs auf ähnlichem Niveau. Gurdjeffs Daughter und nothing not nearly hatte ich zuerst drin, dann aber sind es letztendlich how can I und don't ask me why geworden.
Mit lump habe ich mich nie beschäftigt, muss ich mal nachholen.

Unangemeldeter

06.04.2020 - 16:09

Kann ich nur wärmstens empfehlen! Das ist eine super Platte, die eindeutig Aufmerksamkeit verdient hat. Der Opener ist unglaublich intensiv und verfolgt mich oft tagelang, reingezogen wurde ich damals aber auf jeden Fall von Curse of the Contemporary, der ist ein veritabler Hit.

MopedTobias (Marvin)

06.04.2020 - 16:25

Ja, die ist super, nur leider so kurz. "Curse of the contemporary" ist auch der Song von ihr, der meiner Liste am nächsten war. Als Album finde ich "Once I was an eagle" am stärksten.

Armin

06.04.2020 - 22:00- Newsbeitrag


***

LAURA MARLING VERKÜNDET WEITERE DETAILS ZU IHREM NEUEN ALBUM. "SONG FOR OUR DAUGHTER", DAS SIEBTE SOLO-ALBUM ERSCHEINT AM 10. APRIL BEI PARTISAN/CHRYSALIS"

DIE NEUIGKEIT VERKÜNDETE SIE GESTERN ABEND NACH IHREM LETZTEN "ISOLATION GUITAR TUTORIAL" AUF IHREM INSTAGRAM-ACCOUNT.

ALS ERSTE SINGLE, KANN DER SONG "HELD DOWN" HIER GESTREAMT WERDEN.






"Song For Our Daughter" wurde an der Seite des Produzenten Ethan Johns aufgenommen und ist Lauras siebtes Soloalbum. Laura erklärte, warum sie die Veröffentlichung des Albums vorgezogen hat:

"Mein neues Album 'Song For Our Daughter' erscheint bereits diese Woche, vor dem geplanten Veröffentlichungstermin. In diesen Zeiten gibt es keinen Grund, länger zu warten. Vielleicht kann das Album unterhalten, oder uns näher zusammenbringen."

"Es ist sehr merkwürdig, wie sich langsam die Fassade unseres Alltags vor unseren Augen auflöst, bis nur noch das Notwendigste bestehen bleibt: geliebte Menschen und unsere Sorge um sie. Wenn man das Album von modernen Anwandlungen und Besitzansprüchen befreit, ist es letztlich ein Teil von mir, und ich möchte diesen Teil mit euch teilen. Es geht um die zerbrochenen und absurden Erfahrungen, die ein Trauma auslöst, begleitet von der ständigen Frage, wie es sich als Frau in der Gesellschaft lebt. Beim jetzigen Hören erscheint mir das Album schlüssiger als beim Schreiben und Aufnehmen. Meine Texte waren meinem Bewusstsein wieder einmal um Monate, sogar Jahre voraus. Sie haben mich die ganze Zeit sanft durch dieses Chaos, das wir Leben nennen, begleitet. Und genau darum geht es auf dem Album: wie würde ich meine Tochter leiten, führen, wie kann ich sie für das Leben in all seinen Nuancen wappnen und ausrüsten? Ich bin inzwischen älter, alt genug, um wirklich eine Tochter zu haben. Ich merke, wie wichtig es mir ist, Das Mädchen zu verteidigen. Das Mädchen ist vielleicht verloren, hat sich verlaufen, wurde zu früh aus der Unschuld gerissen oder von den Stützen der Gesellschaft fallen gelassen. Ich will hinter Dem Mädchen stehen, ihr ins Ohr flüstern, damit sie sich so stark und bestätigt fühlt, wie es mir erst nach einem schwierigen Weg möglich war. Das Album ist dieses seltsame Flüstern, etwas verzerrt, etwas unordentlich, wie das Leben.

Es ist von mir, für euch."
***

Die Arbeit an diesen außergewöhnlichen neuen Songs begann nach der Tour zum Vorgängeralbum "Semper Femina", als Marling ihr Label und ihr Management verließ, und zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht wusste, was die Zukunft bringen würde.

Also entschied sie sich für das Unerwartete: sie arbeitete mit dem Theaterregisseur Robert Icke zusammen; sie gründete mit Mike Lindsay von Tunng das Duo LUMP, das ein Album voller dissonanter melodischer Schönheit aufnahm und auf Tour ging. Dann schrieb sie sich für ein Masterstudium in Psychoanalyse ein.

Eine Weile lang erwog sie sogar, den Namen Laura Marling hinter sich zu lassen, all die Assoziationen und Erinnerungen, und etwas Neues auszuprobieren. Die Songs nach "Semper Femina" fühlten sich für sie "wie Neufassungen alter Sachen an – wie Schriftsteller, die nur ein einziges Buch immer wieder schreiben". Also verlangte sie von sich selbst, die Grenzen ihres Ichs zu erkunden. "Das war tatsächlich ein sehr schmerzhafter Prozess", sagt sie. "Es ist das erste Mal, dass ich mich anstrenge, mit jedem Song etwas Neues zu sagen."

Diese Erkundungen, vor allem ihre kreative, experimentelle Zusammenarbeit und akademischen Studien, haben sie befreit. In den nächsten zwölf Monaten erscheint auch ein neues Album von LUMP, und Marling sagt, dass sie ihren neuen Zugang zum Songwriting der Arbeit mit Mike Lindsay zu verdanken habe. "Lump ist für mich ein völlig anderer musikalischer Raum", sagt sie. "Ich schreibe die Songs aus einer ganz anderen Perspektive und die Ergebnisse überraschen mich jedes Mal selbst."

Inzwischen ist sie auch etwas sesshafter geworden. Nach vielen Jahren auf Tour, mit längeren Zwischenstopps in den USA und der Südküste, ist sie jetzt nach London zurückgekehrt: nur eine Straße weiter leben ihre älteste Schwester und ihre Nichte; ihre andere Schwester wohnt bei ihr; ihr Leben, sagt sie, sei gerade sehr bequem, und sie ist in einer funktionierenden langjährigen Beziehung.

Es ist das erste Album, dessen Songs nicht auf Tour geschrieben wurden. Vielleicht ist es gerade diese Zufriedenheit und dieses Angekommensein, das Marling erlaubt, nicht mehr nur autobiografische Songs zu schreiben. "Mir fällt es schwer, das genau zu sagen, aber ja, dieses typische "Ich" fehlt vermutlich. Ich spüre, wie mich viele Menschen um mich herum anschauen. Es gibt ein schönes Zitat von Henry Miller, als er am Ende seines Lebens nicht mehr schreiben wollte und stattdessen gemalt hat: "Für mich war die Malerei das einzige Medium, mit dem ich Menschen nicht verletzen konnte." Als ich das gehört habe, dachte ich nur: jepp, so gehts mir auch."

Sie hat sich in ihrem Keller ein eigenes Studio eingerichtet, wo sie viel Zeit mit Sound-Experimenten verbringen kann. Von Blake Mills, der mit ihr zusammen "Semper Femina" produziert hat, hat sie gelernt, "wie viel in einem einzelnen Klang stecken kann", was sich auch in ihrer Arbeit mit LUMP niederschlägt. Dort wird ihre Stimme oft wie ein Instrument eingesetzt.

Nachdem sie 2014 ihr Album "Short Movie" selbst produziert hat, gewann sie mehr Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Obwohl "Song For Our Daughter" wieder von Ethan Johns koproduziert wurde, ist das Album doch komplett nach ihrer Vision ausgerichtet. "Ich habe viele Demoaufnahmen gemacht, und viel geschnitten und neu bearbeitet. Alle Arrangements stammen von mir, ich wusste, welche Musiker ich wollte. Ich habe das Album zusammen mit Dom [Monks, der bereits an anderen ihrer Alben gearbeitet hat] abgemischt. Und der gesamte Hintergrundgesang ist bei mir zu Hause aufgenommen, weil ich keine andere Meinung hören wollte!"

Der Sound ist üppiger als ihre bisherigen Alben, schwelgerischer und mit vielen Streichern, von Rob Moose (Antony and the Johnsons, Bon Iver, The National) beigesteuert. "Ich wollte das voll auskosten und habe ihn einfach machen lassen", sagt sie. Ihr schwebte ein geräumiger Sound wie bei LUMP vor, "sich wirklich in einer eigenen akustischen Welt befinden, statt nur von außen zuzuschauen, oder wie ein gutes Album von Bill Callahan, bei dem es sich anfühlt, als säße er im Zentrum deines Gehirns."

Songs wie "Held Down", "Blow By Blow" und "For You" sind überraschend poppig. "Ich bin spät zu Paul McCartney gekommen. Ich war immer eher der Lennon-Typ, und hatte ein total oberflächliches Bild von McCartney im Kopf, gefärbte Haare und Chucks. Ging gar nicht. Aber dann habe ich mir seine Solo-Sachen angehört und merkte sofort, wie falsch dieser Eindruck war. Die Musik ist voller kleiner Sachen, kleiner Gefühle, die mich erwischen." Deswegen ist "Blow By Blow" ihre Hommage an ihn - "ich wollte ein bisschen einfacher schreiben, und am Klavier fällt mir das leichter, weil ich es sehr schlecht spiele. Deswegen muss ich es simpel halten."

Nach Jahren der Neuorientierung wird dieses Jahr für Laura Marling also einen Wandel einläuten: zwei neue Alben, Touren, Auftritte bei Festivals, und wahrscheinlich noch viel mehr Zusammenarbeit, Experimente und Solo-Abenteuer.
***
Unbenannt2

TRACKLIST
1. Alexandra
2. Held Down
3. Strange Girl
4. Only The Strong
5. Blow By Blow
6. Song For Our Daughter
7. Fortune
8. The End Of The Affair
9. Hope We Meet Again
10. For You
***
***

KÜNSTLER: LAURA MARLING
ALBUM: SONG FOR OUR DAUGHTER
VÖ: 10. FEBRUAR 2020 (digital)
LABEL: PARTISAN/CHRYSALIS
VERTRIEB: PIAS


Unangemeldeter

07.04.2020 - 00:00

ZWEI neue Alben??

Quirm

07.04.2020 - 06:51

Solo und Lump

Unangemeldeter

07.04.2020 - 07:48

Verrückt, den Absatz hab ich irgendwie übersprungen, wo das so nebenbei angekündigt wird. Ja mega, großartige Neuigkeiten!

Autotomate

07.04.2020 - 08:36

Weil ich ihr Debüt damals recht gern gehört habe, werde ich wohl auch in 10 Jahren noch denken, Laura-Marling-Sachen müssten was für mich sein. Nur um jedesmal wieder festzustellen, dass dem nicht so ist. Auch der neue Song bestätigt das wieder. So wird "Alas I Cannot Swim" wohl für immer das einzige Album von ihr bleiben, das ich mag.

Mister X

12.04.2020 - 13:11

94er Metascore - P4k vergibt 7.6

Armin

15.04.2020 - 20:31- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

"Album der Woche"!

Meinungen?

Alice

15.04.2020 - 20:35

Schön :)
Blow by blow finde ich auch ganz wunderbar, schöne Melodie und melancholischer Text.

SussexRoyal

15.04.2020 - 20:40

Cool.

Grizzly Adams

15.04.2020 - 23:26

„She had me from hello“... ich mag Laura Marling schon seit geraumer Zeit. Die hat eine Stimme, die zur Aufmerksamkeit zwingt. Das Album wird bei mir sehr lange im Fokus und in Rotation bleiben. Weil done Laura! Das ist die Musik, die mich zuhören lässt.

Zappyesque

16.04.2020 - 02:50

Obwohl nur 36 Minuten wirkt das Album auf mich lange. Hintenrum schwächelt es an beliebigen Melodien, Wiederverwertung alter Themen und an fehlendem Zug nach Vorne. Der Vorgänger war deutlich stärker. Seltsam die Entscheidung, diese Titel in diese Reihenfolge zu bringen. Soundtechnisch und in den Arrangements hervorragend und ein starker Anfang des Albums.

Alice

16.04.2020 - 22:45

Laura mit 3 Songs des neuen Albums zu Gast bei NPR Tiny Desk (Home) Concert:

https://youtu.be/7RzBrwRLX2E

Inzwischen bin ich auch sehr angetan von "Song for our daughter", den sie hier als letztes spielt.

saihttam

19.04.2020 - 02:40

Also ich finde es bisher sehr schön, auch wenn ich zustimmen muss, dass es nach hinten raus etwas gleichförmig wird. Der Anfang ist dafür aber absolut fabelhaft.

Kojiro

20.04.2020 - 19:33

Beginnt unglaublich stark. Wird dann allerdings sehr schnell sehr eintönig. Schade.

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