Snail Mail - Lush

saihttam

29.04.2018 - 13:44

Jetzt muss ich doch mal einen Thread für Lindsey Jordan und ihr Bandprojekt Snail Mail aufmachen. Das Debütalbum Lush erscheint am 8. Juni und ist eine meiner größten Hoffnungen im Indierock-Bereich dieses Jahr. Schon die letztjährige Habit EP hat mir einige Spätsommertage versüßt und auch die neuen Songs treffen mit ihrer melancholischen Grundstimmung genau meinen Nerv. Daher hoffe ich doch sehr, dass das Album meine Erwartungen erfüllen kann.

Heat Wave

Pristine

Habit EP

Pepe

29.04.2018 - 15:34

Wollte auch gerade einen Thread eröffnen, nachdem ich vor ein paar Minuten durch Zufall auf diese Band gestoßen bin und drei Songs gehört habe. Das trifft auch meinen Nerv.

vinylism

05.06.2018 - 08:35

bin auch sehr gespannt. Die drei Vorboten allesamt klasse! Insbesondere das kurze, aber feine "Let's find an out".

musie

05.06.2018 - 08:58

sind am Zürich Openair. gute Wahl!

Armin

07.06.2018 - 21:03- Newsbeitrag

Frisch rezensiert. "Album der Woche"!

Meinungen?

vinylism

08.06.2018 - 08:32

...nun das Album zum ersten Mal gehört! eine sehr Runde Sache und für ihr Alter ein bemerkenswert reifes Album. Vor allem "Full Control" und das darauffolgende "Deep Sea" haben es mir zusätzlich angetan. Ich bin sehr gespannt auf ihren Auftritt beim Golden Leaves in Darmstadt.

gähni

08.06.2018 - 12:39

naja ganz nett. klingt jetzt aber wie jede andere femalefronted band im indierock-bereich. wird aber durchstarten da lamefork bnm abgesegnet hat.

saihttam

08.06.2018 - 16:23

Die spielen beim Golden Leaves? Dann muss ich da wohl dieses Jahr auch endlich mal hin.

6/10

08.06.2018 - 16:25

Die Riffs ein bisschen zu oft bei Sonic Youth geklaut.

jop

08.06.2018 - 20:18

Ist jetzt nichts besonderes und klingt alles sehr ähnlich. Standard Geschrammel und dazu weibliche melancholische coming of age lyrics.

Matador hat sich die geschnappt und will da den nächsten Indie Teenie Star pushen und alle springen auf den Zug.

6/10_only_for_you

14.06.2018 - 21:48

Sonic Youth

MopedTobias (Marvin)

15.06.2018 - 01:33

Das ist ja nicht die schlechteste Referenz bei irgendeiner Art von Gitarrenmusik... Es ist sogar die Allerbeste. Tolles Album, vielleicht keine 8/10, weil's musikalisch tatsächlich recht generisch ist, aber das machen Aufrichtigkeit und emotionale Wirkungskraft mehr als wett. Und so konstant melancholisch ist die durchschnittliche Schrammel-Band ja jetzt auch nicht.

Neben dem Übersong Pristine wären Full Control und Deep Sea meine Highlights, Abfallen tut aber eh nichts.

Felix H

15.06.2018 - 08:37

Mich stört dieses "Generische" noch etwas insofern, dass das Album ziemlich durchrauscht. Vielleicht gab es auch in den letzten jahren etwas viel in dieser Richtung, aber da haben mich andere schneller gepackt. Mal gucken.

Affengitarre

15.06.2018 - 08:41

Felix, könntest du ein paar Empfehlungen geben? Eigentlich ist solche Musik was für mich, aber wenn du was hast, das packender ist, würde ich das gerne hören.

Felix H

15.06.2018 - 08:45

Spontan fallen mir Lucy Dacus und Camp Cope ein.
Will auch nicht ausschließen, dass die Snail Mail noch wächst. Aber bisher hat es nicht geklickt.

MopedTobias (Marvin)

15.06.2018 - 10:23

Camp Cope ist auf jeden Fall ne Empfehlung wert, eines meiner bisherigen Alben des Jahres. Stilistisch vergleichbar, aber etwas mehr auf dem Punkt und nochmal ne Stufe intensiver.

Affengitarre

15.06.2018 - 10:37

Dann weiß ich ja, wo ich demnächst reinhöre. Danke euch! :)

slowmo

15.06.2018 - 13:23

Tolles Album, vielleicht keine 8/10, weil's musikalisch tatsächlich recht generisch ist, aber das machen Aufrichtigkeit und emotionale Wirkungskraft mehr als wett. Und so konstant melancholisch ist die durchschnittliche Schrammel-Band ja jetzt auch nicht.

Das ist auch exakt meine Meinug auf dem Punkt gebracht.

saihttam

21.06.2018 - 20:01

Mir geht es auch so. Es ist ein tolles Ding geworden. Klar erfindet sie das Rad nicht neu, aber ich habe auch schon lange nicht mehr eine so schön melancholische Indierock-Platte gehört. Ich mag auch immer wieder die Art ihres Gesangs, wenn sie manche Wörter unverhofft anders und rauer betont, als man es bis dahin im Song erwarten würde.

Hipster aus Bochum

09.07.2018 - 18:57

Bisher leider erst zweimal gehört und gefällt sehr. So eine Übersong wie "Thinning" von der Habit EP war nicht dabei. Aber alles hohes Niveau. Bin auf weitere Hörrunden gespannt.

eric

10.07.2018 - 10:30

Finde das hier tatsächlich deutlich besser als Camp Cope. Sehr angenehme Atmospähre, tolle Songs.

Mister X

10.07.2018 - 10:39

waren jetzt einige bnms mit saengerinnen in der letzten zeit. nichts davon haengengeblieben obwohl sie nicht schlecht waren. bevorzugt man unterbewusst das selbe geschlecht ?

MopedTobias (Marvin)

10.07.2018 - 11:29

Du tust das vielleicht.

@Mister X

10.07.2018 - 11:43

Definitiv. Männer hören lieber Männermusik.
Um dieser inhärenten Präferenz des männlichen Geschlechts entgegenzuwirken, musst du mehr auf deinen Musikkonsum achten und setzt dir am besten selbst eine Quote. Am besten abwechselnd Musik von Frauen, Männern und anderen Geschlechtern hören.

saihttam

10.07.2018 - 15:27

Es gibt einfach gerade sehr viel guten Indierock von Frauen. War auch schon letztes Jahr so. Für mich bleibt da momentan sogar mehr hängen als bei den männlichen Kollegen. Ich sehe da aber keine Bevorzugung eines bestimmten Geschlechts sondern eher die mittlerweile größere Bereitschaft und auch besseren Möglichkeiten von weiblichen Künstlerinnen sich mit Musik zu verwirklichen. Ich finde es auch müßig schon wieder darüber diskutieren zu müssen. Warum kann man sich nicht einfach an der gewachsenen Diversität im Genre erfreuen?

Correction

10.07.2018 - 18:15

"besseren Möglichkeiten von weiblichen Künstlerinnen"
Es wird einfach alles gepusht, damit die ideologische Wunschquote erfüllt wird.

"gewachsenen Diversität im Genre"
Frauen im Genre gibt es schon lange. Das hat nichts mit Diversität zu tun. Aber das Wort muss ja in jedem Beitrag erwähnt werden...

Hipster aus Bochum

11.07.2018 - 10:11

All-Girl-Bands sind hier für manchen auf einmal ein Problem? Die 90er wären dann der reinste Horror gewesen...
Und dass sie ideologisch gepusht werden von derart kleinen Labels? Aluhutiger gehts wohl nicht mehr.

Camp Cope (die hier einem wohl besonders aufstoßen) releasen bei Run For Cover - und da finde ich nur wenige Künstlerinnen (Btw ist Field Medic auf RfC hörenswert, weiß aber nicht, ob der Männer- oder Frauenmusik macht)

nein danke

11.07.2018 - 11:09

leider sind die alle ziemlich ugly :/

MopedTobias (Marvin)

11.07.2018 - 11:54

Pusht ruhig die drölfzigtausendste Männerband, die 1:1 wie Ty Segall klingt, aber lasst bloß die Frauen unten, sonst wird's ideologisch. Allein schon für das amüsante Gejammere von in ihrem maskulinen Selbstverständnis gekränkten ~Ideologiekritikern~ ist die Existenz von Bands wie Snail Mail und Camp Cope Gold wert.

@MopedTobias

11.07.2018 - 12:19

Sich als Mann zu wünschen, dass die Frauen aufholen, klingt für mich gelinde gesagt schizophren. Denn das bedeutet im Umkehrschluss nichts anderes, als dass die Männer an Boden verlieren. Hoffentlich wird so ein obskures Gedankengut nie mehrheitsfähig, schließlich waren sämtliche große Köpfe der Menschheitsgeschichte Männer.

@@mop

11.07.2018 - 12:38

Ist das hier ein Wettkampf?

Correction

11.07.2018 - 12:59

"All-Girl-Bands sind hier für manchen auf einmal ein Problem? Die 90er wären dann der reinste Horror gewesen...
Und dass sie ideologisch gepusht werden von derart kleinen Labels? Aluhutiger gehts wohl nicht mehr."
Wo wurde behauptet, dass All-Girl Bands ein Problem sind? Es wurde nur auf die Ursachen eingegangen.

Seit wann ist Matador ein kleines Label? Und das geht ja nicht nur von den Labels aus.

Generell sollten Merkmale wie das Geschlecht beim Pushen einer Band keine Rolle spielen.

Snail Mail finde ich sogar ganz gut. Sowohl musikalisch als auch textlich Camp Cope weit überlegen.

@@mop

11.07.2018 - 13:04

Ist MopedTobias das, was man als Beta Cuck Male bezeichnet?

MopedTobias (Marvin)

11.07.2018 - 14:51

"Generell sollten Merkmale wie das Geschlecht beim Pushen einer Band keine Rolle spielen."

Tun sie aber offenbar, anders ließe sich die immer noch vorhandene Unterrepräsentation von Musikerinnen im Indie/Alternative-Bereich (siehe z.B. Festival-Line-Ups) nur schwerlich erklären, wenn es, wie du selbst gesagt hast, genügend Frauen-Bands gibt und immer schon gab. Ich kann nun wirklich nicht nachvollziehen, was daran verwerflich sein soll, ungleiche Verhältnisse angleichen zu wollen.

Was für ein Käse hier wieder

11.07.2018 - 15:01

Es geht um Musik. Wenn eine Männerband, bessere Songs hat als eine Frauenband, dann höre ich eben lieber die Männerband.
Aber jetzt künstlich, irgendwelche Girlbands abfeiern, nur damit die Quote stimmt...
Naja, wenn mans braucht. In Zeiten der "Gender Wars" ist manchen nichts zu blöd.

ihr wieder

11.07.2018 - 15:04

Camp Cope wird hier abgefeiert, weil sie ein ziemlich geiles Album rausgehauen haben.

yanqui

13.07.2018 - 18:52

bei dieser neuen welle von "frauenbands" ist das muster recht ähnlich: die ersten songs, die rausgehauen werden, sind rundum gelungen, doch auf albumlänge funktioniert da etwas nicht. da fehlen ideen, von innovationen gar nicht zu sprechen.

Gordon Fraser

13.07.2018 - 19:04

Das ist - wenn überhaupt - aber ein Genreproblem und hat nix mit dem Geschlecht der Beteiligten zu tun. Finde es sowieso extrem anstrengend, wenn Musik im positiven wie im negativen Sinn auf Geschlechtsfragen reduziert wird. Es gibt beschissene Frauenbands und tolle Männerbands und umgedreht.

Mich persönlich packt Snail Mail nicht wirklich, Soccer Mommy oder U.S. Girls (um mal bei aktuellen "Frauenbands" zu bleiben) gingen da schneller ins Blut.

Mister X

14.07.2018 - 08:36

Immer diese Welle die losgerissen wird. Da ich halt ein Listomania bin, ist es mir nunmal aufgefallen dass der Anteil der Alben mit einer Frau am Mikro bei mir sehr, sehr gering ist. Und das obwohl ich gleichviele "maennliche" und "weibliche" Alben hoeren. Einige Bekannten (Frauen) von mir bevorzugen tatsaechlich Musik mit Frauen am Mikro.

Desshalb die Frage.

Mister X

14.07.2018 - 08:39

...mit dem Unterbewusstsein

Mister X

14.07.2018 - 08:42

Nicht zu 100% das Thema, dennoch interessant.

https://www.google.de/amp/s/www.br.de/puls/musik/aktuell/sexismus-in-der-musikbranche-100~amp.html

der,die,das Mensch*in (geschlechtslos)

14.07.2018 - 08:47

Es ist ein absoluter Skandal, dass im Jahr 2018, noch über das Geschlecht diskutiert wird!

Männer können Babys bekommen und Frauen Abseits erklären! So sieht es nun einmal aus!

Gott hat den Menschen nicht umsonst 23 Geschlechter gegeben.

Liebe an alle meine Les, Gay, Bi, Trans and Queer-Folks!

Keine Liebe an alle Cis-White-Men!

saihttam

02.09.2018 - 01:38

Das Konzert heute beim Golden Leaves war etwas enttäuschend. Sie haben alle Songs nur etwa auf 3/4 der Geschwindigkeit vom Album gespielt, was gerade den flotteren Nummern etwas den Punch genommen hat. Lindsey schien auch nicht so hundertprozentig motiviert gewesen zu sein. Aber vielleicht wars ja auch nur die Tagesform. Einige Passagen waren trotzdem sehr berührend.

Moin Moin

02.09.2018 - 11:47

"Tun sie aber offenbar, anders ließe sich die immer noch vorhandene Unterrepräsentation von Musikerinnen im Indie/Alternative-Bereich (siehe z.B. Festival-Line-Ups) nur schwerlich erklären, wenn es, wie du selbst gesagt hast, genügend Frauen-Bands gibt und immer schon gab. Ich kann nun wirklich nicht nachvollziehen, was daran verwerflich sein soll, ungleiche Verhältnisse angleichen zu wollen."

Aha. Also ist für dich das Geschlecht in anderen Branchen/Berufen etc. in denen eine Ungleichverteilung besteht auch die offensichtliche Ursache? Ich denke nicht. Aber hier kannst du es dir natürlich nicht anders erklären...
Wenn das dein grundlegender Problemlösungsansatz ist...

Und ja: Die Anpassung ungleicher Verhältnisse, z.b. unter Nicht-Berücksichtigung individueller Präferenzen, kann - und sollte - man kritisieren.
Das hat nämlich eher etwas mit ideologischer Gleichstellung zu tun - als mit Gleichberechtigung.

MopedTobias (Marvin)

02.09.2018 - 22:03

Hmm-mhh, geschlechtsbedingte Ungleichbehandlung ist komplett weit hergeholt, aber wenn 20 Festivals unabhängig voneinander ein 90%-iges Männer-Line-Up haben, hat natürlich nichts mit nichts zu tun, das sind dann nur "individuelle Präferenzen", kann man nichts machen. Wenn der Konsens des Massengeschmacks der Verantwortlichen "Männerbands > Frauenbands" lautet, könnte man sich vielleicht auch die Mühe machen, diesen zu reflektieren. Ist halt nur ein bisschen unbequemer, als auf die dummen ideologischen Spinner draufzuhauen.

Moin Moin

02.09.2018 - 23:47

Du kannst ja mal die 20 Indie/Alternative-Festivals aus diesem Jahr mit 90%-igem Männer-Line-Up nennen.

Primavera, NOS, Pitchfork, Glastonbury, Øya, WayOutWest, Flow, die UK-Indies etc. sind davon weit entfernt. In Deutschland z.b. Maifeld, Reeperbahnfestival, melt, Pop-Kultur-Festival etc. (letzteres mit über 60% weiblichem Anteil). Also eher ein Genreproblem.
Bei einem reinen Punk- oder Metalfestival z.B. sieht es anders aus. Liegt am Bandpool.
Bei manchen Mainstream-Rock Festivals könnte es natürlich besser aussehen. Auch hier sind der kleinere Bandpool, Verfügbarkeiten, Zugkraft und damit einhergehendes finanzielles Risiko für den privatwirtschaftlichen Veranstalter zu berücksichtigen.

MopedTobias (Marvin)

03.09.2018 - 10:29

Pitchfork hat da vor ein paar Monaten (?) ein Video zu gemacht, kannst es dir ja raussuchen. Solange du mir keinen Strick daraus drehst, wenn es vielleicht nicht 20 und 90% sind... Der Punkt bleibt. Auch bei den von dir genannten müsste man abseits der reinen Verteilung auch die Präsenz/Bewerbung der Künstlerinnen mit in Betracht ziehen.

Zugkraft und finanzielles Risiko wären hier genau die Punkte, die man kritisch hinterfragen müsste.

hallogallo

03.09.2018 - 14:11

Das Konzert beim Golden Leaves war aus meiner Sicht nicht so schlecht. Bei der Bühnentechnik gab es kontinuierlich Probleme, aber sie hat es geschickt überspielt. Dass sie etwas lustlos herüberkam, passt nach mE gut zu dem musikalischen Stil. Insgesamt ein okayes Album, das für den Moment gut unterhält, aber nicht sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Ich traue ihr aber zu, dass sie noch einen ordentlichen Sprung macht.

saihttam

04.09.2018 - 02:13

Ich würde auch nicht sagen, dass es schlecht war. Mir fehlte nur an einigen Stellen ein bisschen die Power. Lag vielleicht aber auch einfach an überhöhten Erwartungen, da ich das Album sehr gern hab. Aber wie du sagst, sie ist ja noch sehr jung.

musie

04.09.2018 - 08:45

In Zürich wars ähnlich, abgesehen von den Soundproblemen, da gabs keine. Nicht ganz die Erwartungen erfüllt, aber trotzdem ganz okay, würd ich sagen.

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