Threshold - Legends of the shires

Armin

13.09.2017 - 22:15- Newsbeitrag

Frisch rezensiert. "Album der Woche"!

Meinungen?

The MACHINA of God

13.09.2017 - 22:18

Ersteindruck: Puh. Gar nicht mein Gesang. Und auch sonst mir zu sehr diese Art von Malen-nach-Zahlen-Prog. Mir fehlt da die Seele. Die Drums sind ganz geil und manches Riff. Mal sehen.
Aber mal ehrlich: hat das Album außer dem Rezensenten noch jemand in der Redaktion gehört? :D

Armin

13.09.2017 - 22:22

Nicht dass ich wüsste. Aber bei einem Rezensenten, der schon eine Weile dabei ist, sich im Genre auskennt und seine erste 9/10 überhaupt gibt, braucht es keine Korrektive.

Ian

13.09.2017 - 22:30

Oh. Das hätte ich nicht erwartet, wo ihr doch den Vorgänger gar nicht rezensiert habt. Fand den nicht so schwach wie im Text beschrieben.

Aber stimmt, die Band gehört grundsätzlich zu den Guten. Und wenn das neue Album so geil sein soll, werde ich da auf jeden Fall mal reinhören (hätte ich früher oder später aber eh gemacht).

Watchful_Eye

13.09.2017 - 22:51

Ich kenne die und hätte nieeee gedacht, dass ausgerechnet die bei Plattentests mal eine 9 bekommen, welche kurz zuvor unter anderem The National und Motorpsycho verwehrt wird ^^.

Das ist eigentlich echt keine typische Plattentests-Band, weil es ausgerechnet zu jener Sorte Prog zählt, die, obgleich nicht übermäßig komplex, absolut gar nicht anknüpfungskompatibel zur Alternative/Indie-Szene ist. Die Band liegt so zwischen Prog und AoR und wer schon immer Probleme mit "weißem Altherren-Rock" hatte, sollte das Album nichtmal mit einer Kneifzange anfassen.. ;) Auch die sehr konservativ orientierten politischen Texte (das neue Album ist zB ein Konzeptalbum über "eine Nation, die versucht, ihren Platz in der Welt zu finden") dürften so manchen hier abschrecken.

In Sachen Drumming und Arrangements ist die Band meistens eher etwas öde für Progmetal-Verhältnisse, allerdings hat sie unbestreitbar ein Gefühl für Melodie und Komposition.

In den 00ern hatte die Band zudem noch ein weiteres sehr starkes Verkaufsargument, welches zu Recht in der Rezension genannt wird: Die Stimme von Andrew "Mac" McDermott, einem der mächtigsten Stimmen im Metal überhaupt, welcher leider im Jahre 2007 verstarb. Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=aL5uFS74ZVU

Der nachfolgende sowie der aktuelle Sänger, der auch schon bei den frühen Alben dabei war, ist auch absolut solide, aber wird ihn meines Erachtens nicht ersetzen können.

So ein

14.09.2017 - 00:56

Quatsch

Superhelge

14.09.2017 - 01:40

@watchful:

Ich fand, gerade Threshold hatten immer schon einen alternativekompatiblen Klang, sind ja auch große Fans von Muse...

Das Drumming von JJ ist absolut songdienlich und hat immer einen treibenden Drive und Punch, der zum einen auch ruhige Passagen nicht träge wirken lässt, zum anderen durch seine Einfachheit super zur den etwas kühlen, straffen Thresholdproduktionen passt, die seltsamerweise auf mich dennoch immer warm wirken - mE immer noch ein ganz besonderer Klang und Alleinstellungsmerkmal der Band.

Thresholds Texte waren eigentlich schon immer recht kritisch, insb. waren die Themen Mensch und sein (selbst)zerstörerisches Verhalten zur Natur immer wieder Thema, was man im Rock/Metal eher selten findet, wo hast du denn den Eindruck konservativer Vorstellungen gerade in Threshold-Texten??? Auch der verlinkte Song ist es ja gerade nicht...

Zum Sänger: Auch wenn die Band in aktuellen Interviews sagt, dass der Sänger bei Ihnen eigentlich nicht so wichtig ist - grundfalsch! Mac passt perfekt zu dem eben geschriebenen kühl produzierten warmen Klang, weil er wirklich gesungen hat und damit kein typischer Metalsänger ist und seine Stimme einen unglaublichen Wiedererkennungswert hat mE gleichgestellt zu Halford oder Dickinson.
Wilson war mir immer mir zu ausdrucksarm, dünn und langweilig, der neue und damit älteste Sänger Glenn kommt Mac wieder etwas näher, wirkt dabei aber agressiver... Wilson wurde von der Band zwar immer wieder dafür gelobt, dass er variabler als Mac ist - was technisch durchaus stimmen mag, dafür fehlt ihm Kraft und Seele.

Schön, dass die Jungs hier auch mal so hoch bewertet wurden, ich muss das Album aber vermutlich erst noch ein paar Mal hören, bevor sich ähnliche Euphorie einstellt.

Ian

14.09.2017 - 12:32

@ Watchful_Eye:

Dir ist klar, dass hier z.B. auch schon Manowar und diverse Hard Rock - Kapellen rezensiert wurden? Will sagen: Anschlussfähigkeit zur Alternative/Indie-Szene ist hier offensichtlich kein Kriterium für die Auswahl der Alben.

Und so wie du das darstellst, könnte man meinen Threshold würden rechte Ressentiments bedienen, was natürlich Unfug ist. Oder darf man sich jetzt schon nicht mal mehr abstrakte Gedanken über eine Nation machen ohne gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden?

Threshold haben mit die besten Texte im Prog-Metal-Bereich, gerade weil sie sich mit politisch-gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen.

Watchful_Eye

14.09.2017 - 12:53

Wenn ich "rechte Ressentiments" gemeint hätte, hätte ich das schon geschrieben. Es war nicht meine Absicht, die Band irgendwie mit Dreck zu bewerfen, und ich finde auch nicht, dass es so klingt.

nörtz

14.09.2017 - 16:58

Ich habe mir mal sechs Songs angehört und höre da schon einige schöne Soli oder Frickelpassagen, größtenteils sind mir die Songs aber zu langweilig. Sicherlich besser als die letzte Dream Theater, was aber auch nicht sonderlich schwer ist. So klassischer Prog Metal muss sich schon anstrengen, um mich noch begeistern zu können. Das letzte Mal hat das Haken mit "The Mountain" getan.

False Flac

14.09.2017 - 19:11

Nie von der Band gehört und eigentlich auch nicht mein Genre. Hab reingehört und huch...die haben schon verdammt geile Melodien.

Watchful_Eye

14.09.2017 - 19:54

@Superhelge:
"wo hast du denn den Eindruck konservativer Vorstellungen gerade in Threshold-Texten??? Auch der verlinkte Song ist es ja gerade nicht..."

Den Hinweis nehme ich gerne auf, weil "The Art of Reason" auf musikalischer Ebene ein Favorit von mir ist und ich mir zu dessen Lyrics tatsächlich einige Gedanken gemacht habe, die zu meinem Bild einer konservativen Band passen. Vielleicht interpretierst du den Text tatsächlich ganz anders?

Meines Erachtens handelt der Song davon, dass die zu große Vernetzung im Rahmen der EU den Staaten ihre Selbstbestimmung genommen hat. Insofern wäre der Text - was ich pauschal überhaupt nicht verteufele! - die Bewerbung eines "Europas der Vaterländer", was ein konservativer Gedanke ist, siehe z.B. die britische UKIP. Gewissermaßen war er damit auch prophetisch, denn er stammt von 2004 und entstand damit lange vor der Idee eines "Brexit".


Ich fang mal vorne an, die klareren Belege für meine Interpretation sind teilweise weiter hinten:

"Can you give me a reason why you shone for a season
Then you turned to deceiving (i don't believe that it's right)"

Zunächst schien die EU eine gute Idee und wandelte sich dann zum Betrug.

"You pretend you can hear us but you won't come near us
Now it's all got serious (i don't believe that it's right)"

Das EU-Parlament behauptet, demokratisch und volksnah zu sein, aber das Gegenteil ist der Fall und die Lage wird immer ernster.

"We thought you'd do your best for future generations
But all you left was a mounting debt (i don't believe that it's right)"

Es schien so, als brächte die EU finanziellen Wohlstand, aber das Gegenteil ist der Fall.

"We thought your peace could flow like water through the nations
But you shut down the fountainhead (i don't believe that it's right)"

Es schien so, als sei die EU eine "Friedensunion", allerdings verschlechterte sie die Verhältnisse zwischen den Völkern.

[...]

"Now we've lost all our patience with your forced liquidation
Of our land of our nation (i don't believe that it's right)"

Ihre Nation wird durch die Gleichmacherei der EU liquidiert.

"We thought you'd right the wrongs that others brought upon us
But you sold off our right to choose (i don't believe that it's right)
We thought you'd fight for us but you just fought among us
And you sold off your servitude (i don't believe that it's right)"

Die Briten dachten, die EU könnte einige Fehler korrigieren, allerdings entschied sie über sie hinweg und nahm ihr das Recht zu entscheiden (Demokratiedefizit der EU).

[...]

"Shallow the crusader and shallow their crusade
But deep the ideology that brings them into play"

Die EU meint es oberflächlich gut, aber ihre Ideologie ist eine zentralistische (vergleichbar mit dem Vorwurf einer "EUDSSR").

"Political correctness a foil for our minds
A false exoneration to cover up the crimes"

Es gilt nicht als politisch korrekt, sich über die EU und die Globalisierung zu beschweren, da man leicht als Rechtspopulist verschrien wird.

"It was there right before our eyes we were blind not to realise
In the rush to be globalised we signed away our freedom"

Wir (das britische Volk) wollten unbedingt ein Teil der Weltgemeinschaft werden und haben mit der Unterzeichnung des EU-Beitritts unsere Freiheit verspielt ("signed away our freedom").

"We forgot how to criticise we were scared to be demonised
As the truth was neutralised we lost the art of reason"

Und da der Vorwurf des Rechtspopulismus und Nationalismus im Raum steht, können wir nicht einmal offen darüber reden.

___

Selbst wenn die Interpretation im Detail nicht zutrifft: Ausdrücke wie "liquidation of our land, our nation", "political correctness" als Feind etc.. würdest du nicht sagen, dass das definitiv dem konservativen Lager entspringt? Aber wie gesagt, ich verteufele das nicht. Ich könnte mir nur vorstellen, dass das so manchem hier aufstoßen würde.

Ian

14.09.2017 - 19:58

"The art of reason" = bester Threshold-Song überhaupt

@watchful

15.09.2017 - 01:24

Jesus Maria und Joseph!

@Watchful_Eye

15.09.2017 - 02:02

Such Dir Hobbies! Das ist ja krank!

Chronisch empörter Mensch

15.09.2017 - 06:55

Unfassbar, dass Plattentests solchen reaktionären, rechtspopulistischen Bands hier eine Plattform bietet. Ich bin empört, wirklich empört.

TobyBrunft

15.09.2017 - 11:40

Ekliger Kitsch-Metal, das. 9/10? Feiert ihr jetzt schlechten Geschmack ab oder was?

@Watchful

15.09.2017 - 11:44

Strunzdumme Texte, im wahrsten Sinne des Wortes. Passt aber hervorragend zur ebenso stumpfen "Musik". Sanctus Simplicissimus...

nörtz

15.09.2017 - 15:20

Als stumpf würde ich die Musik jetzt nicht bezeichnen.

Meinungsbürger

15.09.2017 - 19:47

PT sollte einfach die griffel vom metal lassen, da haben die einfach keine ahnung.

Pfui

17.09.2017 - 17:36

9/10? Noch nie lag PT so daneben

Ian

17.09.2017 - 17:46

Ich würde 8/10 geben. Definitiv ein sehr gelungenes Album.

ABorcholte

18.09.2017 - 12:16

Ich würde 7,9265557774839 vergeben, bin aber noch nicht hundertprozentig sicher, nur dreiundachtzigkommafünfprozentig.

whitenoise

18.09.2017 - 12:29

Die Musik ist schon sehr eingängig, entfaltet aber zumindest bei mir keine echte Tiefenwirkung.

Alta

18.09.2017 - 14:06

Das Ding ist maximal cheesy ... und klingt ein bisschen Europe meets Foreigner ... kotz

whitenoise

18.09.2017 - 15:10

Ja, cheesy, und dabei durchaus unterhaltsam.

Ian

18.09.2017 - 15:19

"Cheesy" (was immer das genau heißt) sind quasi alle Bands, die diesen Prog-Metal-Stiefel spielen. Klar, "Ecken und Kanten" sucht man hier vergebens. Wer diese Art progressiven Metals will, ist hier aber halt auch völlig fehl am Platze und hört besser Tool, Karnivool etc. pp. Deswegen hat diese Prog-Metal-Art aber nicht wenig ihre Daseinsberechtigung.

Threshold sind schon immer eine sehr melodische und eingängige Band, was ja auch in der Rezension zum Ausdruck kommt.

Marküs

19.09.2017 - 11:45

Aber sowas von ist die 9/10 gerechtfertigt!

The MACHINA of God

19.09.2017 - 19:26

Mir leider auch zu cheesy.

Superhelge

22.09.2017 - 22:09

Wer im klassischen Prog (Metal) keine Ecken und Kanten hört, muss vollkommen taub sein...

Threshold sind klassicher Prog Metal mit AOR und Alternative Schlagseite und sicher alles andere als cheesy...
eingängig zu bleiben bei dieser Musik ist gerade die hohe Kunst - Breaks ohne Ende oder Krach mischen kann jeder, davon wirds aber noch lange kein guter Song oder überhaupt hörbare Musik...

Keine Ahnung, was hier einige unter Prog Metal verstehen... aber ich gebe mittlerweile einigen Postern recht -
Plattentests sollte die Finger davon lassen, einfach die falsche Kundschaft hier...
Lieber weiter die ganzen Alternativebands und Singer&Songwriter hören, die alle gleich klingen, höhö...

captain kidd

22.09.2017 - 22:30

Unfassbar schrecklich.

Ian

23.09.2017 - 00:27

Unfassbar geil.

Ecken und Kanten hat es aber trotzdem nicht. Jedenfalls nicht, was ich darunter verstehe.

OmG

23.09.2017 - 01:17

" "Cheesy" (was immer das genau heißt)"

Google es halt du Vollpfosten!

Onkelz4Ever

24.09.2017 - 00:07

Ein paar Momente sind ganz gelungen, aber die
bereits angesprochenen rechtspopulistischen Texte bereiten mir ebenfalls Bauchschmerzen, auch wenn diese weitaus weniger radikal als noch zu früheren Zeiten auf ihrem Debut "Wounded Land" sind, wo Threshold offensiv das ihres Erachtens durch Zuwanderung verwundete Land ("Wounded Land") besangen.



FakeEmpire

26.09.2017 - 19:16

Die instrumentalen und etwas härteren Passagen kann ich mir ganz gut anhören. Aber andere Lieder, wie z.B. Small Dark Lines sind mir von der Struktur viel zu poppig und ausgelutscht. Das habe ich schon Tausendmal gehört.
Und Swallowed finde ich so unendlich schmalzig, dass ich mir das kein zweites Mal anhören kann.

Superhelge

28.09.2017 - 20:27

@Onkelz: Scherzkeks...
Bei Wounded Land geht es um die Zerstörung und Ausbeutung der Natur durch den Menschen an sich, Threshold waren immer etwas ökölastig. Frage mich, wie man da auf Zuwanderung o.ä. kommt...

HELVETE II

19.08.2018 - 22:45

8/10

Teilweise schrecklich dumme Kommentare.

Superhelge

21.08.2018 - 21:51

@Helvi: who?

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