Judith Holofernes - Ich bin das Chaos

Armin

07.12.2016 - 18:07

JUDITH HOLOFERNES
veröffentlicht am 17.03. ihr neues Album „Ich bin das Chaos“
und geht im März auf Tour

Drei Jahre nach der Veröffentlichung ihres ersten Solo-Albums meldet sich Judith Holofernes, ehemals Frontfrau der Band Wir sind Helden, mit ihrem neuen Album Ich bin das Chaos zurück. Die mehrfache Echo- und EinsLive Krone Preisträgerin, bekannt für ihre virtuosen und poetischen Texte, gehört zu den erfolgreichsten Künstlern Deutschlands. Nebenher schreibt sie einen Blog, 2015 veröffentlichte sie einen Band mit komischer Lyrik.

Das neue Album Ich bin das Chaos schließt in seiner Spielfreude klar an das „zerzauste Debut“ Ein leichtes Schwert (2014) an. Die elf Songs bewegen sich rasant zwischen sehr unterhaltsam und sehr traurig. Überraschend ist das selbstbewußte Bekenntnis zu „so etwas wie Glanz. Und Tiefe. Und Schönheit! Die Songs wollten das so,“ sagt Holofernes. Eine Handvoll melancholischer Stücke bilden das dunkle Herz einer ansonsten hellen, zugewandten, offenherzigen Platte. Sie sähe das Album in „hellen Farben, die vor dunklem Hintergrund erst richtig leuchten,“ sagt Holofernes. Und leuchten tut es, dieses Chaos.

Eine überraschende Kollaboration war prägend für den Sound: Die meisten der elf Songs –allesamt wieder mit deutschen Texten - schrieb die Berlinerin mit dem färöischen, englischsprachigen Songwriter Teitur. Produziert hat erstmals Pola Roy, Holofernes‘ Ehemann und Heldendrummer. Im März wird Judith Holofernes sich aufmachen, mit ihrer groß(artig)en Band so viel Chaos wie möglich über Deutschland zu bringen.


JUDITH HOLOFERNES LIVE:
15.03.17 - Frankfurt, Sankt Peter
16.03.17 - Leipzig, Täubchenthal
17.03.17 - Wien, Flex
18.03.17 - München, Muffathalle
20.03.17 - Köln, Gloria Theater
21.03.17 - Berlin, Lido
22.03.17 - Hamburg,Mojo


Blog und Infos von, mit und über Judith Holofernes: www.judith-holofernes.de

8hor0

09.12.2016 - 15:30

Der letzte Optimist

https://www.youtube.com/watch?v=GLHThqCcU7w

Armin

09.12.2016 - 19:41

Hier noch zum direkten Genuss:



Wunderschöner Song!

myx

09.12.2016 - 20:28

Aufs Wort! Bin Judith Holofernes schon zu Reklamationszeiten an den Lippen gehangen. Damals 2004 live im Berner Bierhübeli beispielsweise. Schade tourt sie nicht in der Schweiz.

Gomes21

09.12.2016 - 20:32

Die kooperation mit Teitur hat mich mal reinschnuppern lassen, Seinen Einfluss hört man für meinen Geschmack sehr klar. Musikalisch gefällt das, blöd nur, dass sie (achtung, subjektiv) nicht singen kann.

Mit deutschsprachiger Musik tue ich mich sowieso mehr als schwer, aber in Kombination mit Stimme und Gesangstechnik ist das wohl überhaupt nichts für mich.

Autotomate

09.12.2016 - 22:27

Ich bin auch der Ansicht, dass die "Stimme und Gesangstechnik" von Judith Holofernes nicht immer ganz leicht zu verkraften ist, aber hier passt das wieder mal richtig gut. Muss Armin ausnahmsweise zustimmen: Schöner Song!

Felix H

09.12.2016 - 22:39

Ich mag den Song, der Gesang von ihr ist aber tatsächlich schiefer als er früher bei WSH war. Ansonsten auch guter Text, aber die waren auch schon immer ganz gut, die wurden zu Unrecht in die Schublade zu Silbermond und Juli gesteckt.

Hab's mir angehört

09.12.2016 - 22:47

Toll. Jetzt brauch ich neue Fenster. :(

myx

10.12.2016 - 06:19

Mich beeindrucken ihre Liedtexte, ihre sprachliche Virtuosität und Klugheit. Etwas, das ich nur bei deutscher Musik so unmittelbar erleben kann. Da stört mich das bisschen Gesangsschwäche - ja, vielleicht etwas zu nasal - überhaupt nicht. Im Gegenteil: Das Näselnde rückt für mich ihre ansonsten vielleicht zu kühle Intelligenz ins Kindlich-Sympathische, Charmante. - Aber klar, ist natürlich alles Geschmackssache.

Autotomate

10.12.2016 - 09:16

Manche Texte von ihr erscheinen mir belanglos, andere sprachlich zu gezwungen. Häufig sitzt sie für meinen Geschmack zu tief in der Wortspielhölle. Aber sie hat auf der anderen Seite diverse herausragende Lyrics geschrieben und gehört für mich zu den besten deutschsprachigen Textern.

Man mag davon halten was man will, aber jemand der ihre Texte "in die Schublade zu Silbermond und Juli gesteckt" hätte, fällt mir echt nicht ein...

Mixtape

10.12.2016 - 10:36

@ Felix H: Wer hat sie denn in die Schublade gesteckt? Das ist ja wirklich wirr, habe ich aber so auch nie wahrgenommen.

Mir singt sie zu oft gewollt niedlich und neckisch, das empfinde ich als unangenehm. Der neue Song ist da schon besser, auch wenn der gewollt schiefe Gesang schon lange nicht mehr charmant sondern nur noch eben schief ist.

Gomes21

10.12.2016 - 11:09

Mixtape
"Mir singt sie zu oft gewollt niedlich und neckisch, das empfinde ich als unangenehm. Der neue Song ist da schon besser, auch wenn der gewollt schiefe Gesang schon lange nicht mehr charmant sondern nur noch eben schief ist. "

Das trifft es ganz gut, und das ist auch was mich hauptsächlich leider stört.

Biedermann

10.12.2016 - 11:16

Lyrik für Leute, die auch Poetry Slams gutfinden.

Welcome-Jüngerin

10.12.2016 - 11:35

Oh Gott, das war ja sooo klar bei dieser Frau:

http://www.dw.com/en/why-i-volunteer-judith-holofernes-unites-with-refugees-through-music/a-18825236

Welcome-Jüngerin

10.12.2016 - 11:37

PS: Ich wähle AfD.

Felix H

10.12.2016 - 13:37

Wer hat sie denn in die Schublade gesteckt? Das ist ja wirklich wirr, habe ich aber so auch nie wahrgenommen.

Mir begegnete das ständig, dass Wir Sind Helden in einem Zug mit den anderen Bands als Teil der x-ten "deutschen Welle" genannt wurden.

Autotomate

10.12.2016 - 13:54

Musikalisch vielleicht, aber textlich nicht.

Felix H

10.12.2016 - 13:58

Nur zum Verständnis: Ich sehe sie auch nicht in dem Topf.

Autotomate

10.12.2016 - 14:03

Schon klar... Ich wüsste nur halt sonst auch niemanden, der die WsH-Texte in einen Topf mit denen von Silbermond geschmissen hätte. Aber wenn du es so wahrgenommen hast...

Aber

10.12.2016 - 14:39

Neues Album? Hatte die vorher schon eins?

Aber

10.12.2016 - 14:41

Ach so: Textlich waren sie meiner Meinung nach auch nicht weit entfernt. Das eine war Studentenmist und das andere Mainstreammist. Es gab doch mal diesen Thread - so viel haben sich die "Mist"-varianten dann am Ende auch nicht unterschieden. Es bleibt Mist.

Wilbur

10.12.2016 - 14:52

Die Texte von Silbermond sind die eines 14-jährigen Mädchens, das zum ersten mal verliebt ist und sich aus trotz gegen die doofe Erwachsenenwelt gerade die Haare schwarz gefärbt hat.

Die Texte von Wir sind Helden sind die einer 19-jährigen Erstsemesterstudentin (Soziologie oder Kommunikationswissenschaft), die mit ihren WG-Kumpels gerne auf Poetry Slams geht, im Winter so Strickmützen mit langen Bommeln trägt und sich neuerdings vegan ernährt.

Gomes21

10.12.2016 - 15:04

@Wilbur

selbst wenn das nicht übertrieben pauschalisiert wäre, fänd ich ds nicht sonderlich schlimm

Aber

10.12.2016 - 15:04

Nee, eher Germanistik. So voll poetisch und so. Da tut man den Soziologen Unrecht. Sogar den Kommunikationswissenschaftlern.

Wilbur

10.12.2016 - 15:09

selbst wenn das nicht übertrieben pauschalisiert wäre, fänd ich ds nicht sonderlich schlimm

Ist es auch überhaupt nicht, aber eben Lichtjahre entfernt von auch nur ansatzweise anspruchsvoller Lyrik.

Gomes21

10.12.2016 - 15:12

keine Ahnung, kann ich nicht beurteilen

Felix H

10.12.2016 - 15:27

Ich finde die Texte von Holofernes ganz gewitzt. Klar so ein bisschen studentenmäßig. Aber das ist auch relativ, wenn man einmal AnnenMayKantereit gehört hat.

Gomes21

10.12.2016 - 15:32

Also wenn man das wie Felix H mit AnnenMaydingsda gegeüberstellt, spielt Holofernes schon in eines anderen Liga.
Das bisschen was ich kenne sagt mir jedenfalls mehr zu als die gestelzten random-words Sachen aller Tomte und Kettcar verchnitte. Aber so vollkommen ist es auch nicht meins. Hat so eine (zu gewollt?) naive Attitüte

myx

10.12.2016 - 16:15

@Wilbur:
Klar gibt es anspruchsvollere Lyrik als die Texte von Wir sind Helden. Aber ich habe mich bei ihnen nie unter Niveau unterhalten gefühlt. Und der Text von "Der Letzte Optimist" ist doch auch ganz toll.

Kannst du mir deutsche Bands nennen mit "Lichtjahren" besserer Lyrik? Würde mich sehr interessieren! Oder meinst du die Lyrik überhaupt? Also so Kaliber wie Gottfried Benn oder Paul Celan? Dann sind wir aber nicht mehr bei der Musik. Oder? Bin gespannt!

Dennisol

10.12.2016 - 22:16

Das Lied hier war beispielsweise eines der wirklich guten von Wir sind Helden. Insbesondere das zweite und Teile des vierten Albums fand ich richtig gut.

https://www.youtube.com/watch?v=CfepNTddtQ0

Aber

11.12.2016 - 10:55

Ich finde die Texte von Holofernes ganz gewitzt. Klar so ein bisschen studentenmäßig. Aber das ist auch relativ, wenn man einmal AnnenMayKantereit gehört hat.

Naja, AnnenMayKantereit sind ja auch erst im Abimodus. Da fehlt noch was zum zweiten oder dritten Semester.

Mitleser

11.12.2016 - 12:10

Kannst du mir deutsche Bands nennen mit "Lichtjahren" besserer Lyrik?

Da schließe ich mich an und bin sehr gespannt.

Song mit Flächen

17.02.2017 - 13:30

Bis auf den nervigen Refrain (muss sie extra betonen, dass sie über "chaos" singt? Überflüssig) ein richtig guter Song.

Armin

17.02.2017 - 20:58- Newsbeitrag

JUDITH HOLOFERNES ZEIGT IHR NEUES VIDEO 'ICH BIN DAS CHAOS'

Judith Holofernes‘ erste Single „Ich bin das Chaos“, Titelsong des gleichnamigen, zweiten Soloalbums, ist eine euphorische, taumelnde, brodelnde Liebeserklärung an das Unberechenbare.

„Wir sind doch alle verliebt ins Chaos“, meint die Künstlerin selbst dazu, „mit mehr oder weniger Sicherheitsabstand. Natürlich fürchten wir es auch - und wehren uns. Das ganze Leiden und Feilschen, die ungeschickten Versuche, das Chaos zu beherrschen... Ich wollte einen Song schreiben, der gleichzeitig die Faszination und das Beunruhigende am Chaos zeigt, wie es ständig mit uns flirtet, versucht, unseren Widerstand zu brechen und uns endgültig auf seine Seite zu ziehen. Und ich dachte mir: das muß unbedingt ein Song sein, zu dem man tanzen will. Stehblues oder Pogo. Auf jeden Fall mit dem Chaos als ziemlich dominantem, ruppigem Tanzpartner. Aber soooo attraktiv!“



Judith Holofernes auf Tour:

15.03.17 Frankfurt, Sankt Peter
16.03.17 Leipzig, Täubchenthal
17.03.17 Wien, Szene
18.03.17 München, Muffathalle
20.03.17 Köln, Gloria Theater
21.03.17 Berlin (ausverkauft), Lido
22.03.17 Hamburg, Mojo
23.04.17 Berlin (Zusatzkonzert), Astra
24.04.17 Hannover, Pavillon
25.04.17 Dresden, Scheune
27.04.17 Bremen, Lagerhaus
28.04.17 Stuttgart, Im Wizemann / Club
29.04.17 Freiburg, Jazzhaus

Festivals:

22.04.17 Stade, Hanse Song Festival
03. – 05.08.17 Luhmühlen, A Summer`s Tale Festival

Armin

08.03.2017 - 21:42- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Alex

09.03.2017 - 01:05

Ufff, die letzten zwei Sätze sind eher Werbung, das Album nicht anzuhören. Vor allem der letzte müffelt nach Engelswasser.

quasinebenbei

09.03.2017 - 12:12

Das Album kenne ich nicht. Aber es hat wirklich Spaß gemacht, diese Rezi zu lesen. Danke!

Kritiker der ersten Stunde

09.03.2017 - 12:23

Lies sich nach Gefälligkeitsreview um die freundschaftliche Beziehung nicht zu gefährden. Objektiver Journalismus geht anders. Mach dich nie gemein mit einer Sache!

iwo

09.03.2017 - 14:09

bei judith ists ok!

Ne?

10.03.2017 - 19:18

Ach die Judith, das ist doch ne ganz Liebe...

@Alex

10.03.2017 - 19:22

Was bedeutet das "müffelt nach Engelswasser"?

Randwer

10.03.2017 - 20:05

Verdammt, jetzt habt Ihr mich angefixt und ich muss die Platte kaufen.

Autotomate

10.03.2017 - 20:25

Hab auch schon bestellt - der nette Werbepartner liefert am Erscheinungstag direkt an meine Freundin.

myx

13.03.2017 - 07:57

Die tollen Songs "Der letzte Optimist" und "Ich bin das Chaos" haben mich ja bereits verzaubert. Nach dieser Rezension ist die Vorfreude aufs Album noch grösser. Besonders gespannt bin ich auf den beschriebenen Einfluss von Teitur in den instrumentellen Parts ...

Donnergott

26.03.2017 - 14:44

Hey Jennifer,
eine wunderschöne und sehr treffende Rezension die du da aus der Tastatur gehauen hast. Nur der Schlussakkord von wegen ...Germanistikstudenten, langhaarige Ökos und Birkenstockfans... kann ich nicht teilen.
Ich selbst bin Biker und höre Hardrock und Havy Metal trage Kutte und bin Fan von Led Zeppelin. Und, das ist in dieser Szene gar nicht so selten, bin ein Fan der Klassischen Musik. Wenn man so breit aufgestellt ist, muß man zwangsläufig auch über Judith stolpern. Allerdings gehen dort die Meinungen sehr auseinander. Ich persönlich finde die teilweise sehr verworrenen Wortspiele sehr schön und sie sprechen mir aus der Seele und das war schon bei den Helden so. Ich hoffe wir bekommen noch viel Futter aus Berlin. Ich hoffe nur es wird auch mal wieder verspielter und nicht ganz so trübsinnig. Nichts desto trotz hat mich "leichtes Schwert" durch das emotionale Tal der Finsternis geführt und ich hoffe mit "Chaos" aus eben diesem nun heraus zu kommen. Vier Jahre "Leiden ..." müssen reichen.

False Flac

26.03.2017 - 15:20

Wenn es um die Holofernes geht, dann werden plötzlich alle zu Schöngeistern.

snnnblm

28.03.2017 - 13:30

und das zu recht!

Obrac

28.03.2017 - 14:21

Ich wollte das als Teitur-Fanboy mögen, aber es klappt nicht. Wenn die Frau im Refrain des Openers so komisch die Stimme verstellt, dann wars das für mich schon. "Freude schöner Götterfunken, Tochter, mach dein Physikum", gibt mir dann schon den Rest.
Teitur hat hier sicherlich ein paar schöne Songs verschwendet.

myx

04.04.2017 - 07:55

@Obrac:

Nur die Flinte nicht vorschnell ins Korn werfen. ;) Die gelungensten Wortspiele folgen im Song "Analogpunk", die nachdenklichsten Texte in "Der Krieg ist vorbei" und "Oh Henry" und die schönste Musik im Schlusstrack "So weit gekommen" - mit herrlichen Streicher- und Bläserarrangements von Teitur. Und "Der letzte Optimist" ist sowieso riesig. Insgesamt ein ganz gutes Album.

kapomuk

05.04.2017 - 16:54

Ich fand die Texte bei den "Helden" deutlich über dem deutschen Durchschnittsniveau, und auch die grundsätzliche politische Attitüde habe ich begrüßt.

Dazu kam eine ironische NDW-Musik von Menschen, die ihre Instrumente beherrschen.

Die Stimme von Judith Holofernes konnte ich damals in Kauf nehmen. Zudem gab es nervigere.

Das hat sich jetzt geändert: Nicht mal die schiefen Tiefen, sondern die unerträglichen Manierismen halte ich keine drei Songs aus (Lis'a, du leidest so sch'ön …).

Schade - ich hätte gern wieder eine "Helden"-Platte!

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