Terroranschläge in Paris

Lichtgestalt

14.11.2015 - 18:52

Liebe Userinnen und User,
die schrecklichen Ereignissen in Paris haben für Diskussion an verschiedenen Stellen gesorgt. Wir erachten einen Sammelthread für sinnvoll, damit man sich besser orientieren und einfacher/gezielter auf vernünftige Argumente eingehen kann. Vielen Dank.

Kaveh Ahangar

14.11.2015 - 19:58

Unabhängig davon muss man sich aber wieder Mal die Frage stellen, warum selbsternannte Muslime solche Taten begehen, falls es tatsächlich „Jihadisten“ gewesen sein sollten?
Die Ursachen für so komplexe Sachverhalte sind natürlich immer sehr vielschichtig und nicht einfach zu benennen. Falls es also tatsächlich militante Islamisten gewesen sind, dann haben selbstverschuldete religiöse Verblendung sowie Manipulation und Indoktrinierung von außen sicherlich eine nicht unbedeutende Rolle gespielt. Aber ich behaupte, dass die Angriffskriege der NATO, struktureller Rassismus und sozio-ökonomische Ausgrenzung noch wichtigere Faktoren darstellen. Was erklärt die mögliche Beteiligung französischer Staatsbürger an den Anschlägen?
Es gibt kaum ein anderes Land im Westen, wo Muslime und Vorstadtbewohner so sehr entmenschlicht und diskriminiert werden wie in Frankreich. Ende 2005 z.B. wurden zwei Jugendlicher mit nordafrikanischen Wurzeln von der Polizei verfolgt und starben an einem Stromschlag. Daraufhin lieferten sich Banlieuesards in ganz Frankreich Straßenschlachten mit der Polizei. Es brannten mehr als 10.000 Fahrzeuge und Hunderte öffentliche Gebäude wurden zerstört. Präsident Sarkozy bezeichnete damals die Jugendlichen als "Absch.aum" und verkündete die Vororte mit einem "Hochdruckreiniger" zu säubern. Seitdem wurden der Alltagsrassismus immer augenscheinlicher und das Verhältnis zwischen weißen und afrikanisch-stämmigen Fra.nzosen immer angespannter.
Polizeigewalt gegen muslimische Jugendliche und die mediale Hetze nahmen ebenfalls deutlich zu. Das französische Strafrecht wurde immer repressiver, während die Doppelstandards, die bei der Meinungsfreiheit angelegt werden, in den letzten Jahren immer mehr ins Auge fallen.
In Paris wurden letztes Jahr Pro-Palästina-Demos verboten und in Frankreich gibt es ein allgemeines Burkaverbot. Die Meinungsfreiheit- und Vielfalt werden dort nicht nur von den Mainstream-Medien durch einseitige anti-muslimische Hetzte oder pro-Nato und pro-isra.elischer Berichterstattung, sondern auch durch den Staat immer weiter eingeschränkt: Im November 2014 verabschiedete der französische Senat ein Gesetz, welches unter anderem Kommentare, die Terrorismus verteidigen, billigen oder provozieren mit Haftstrafen von bis zu fünf und höchstens sieben Jahren ahndet.
In der Woche, in der Millionen Menschen in Frankreich für die Meinungsfreiheit demonstrierten, verhaftete die französische Polizei laut Amnesty International mindestens 69 Personen wegen "Anstiftung oder Verherrlichung des Terrorismus". Zwischen dem 7. und 29.1 gab es laut französischem Justizministerium 486 Rechtsfälle, die mit dem Charlie Hebdo Attentat zusammenhängen bzw. angeblich rechtfertigen. Mindestens 18 Menschen wurden dabei zu Haftstrafen verurteilt. Erinnern wir uns: Der Komiker Dieudonné wurde verhaftet, nachdem er am 14. Januar auf seinem Facebook-Profil die Worte veröffentlichte: "Heute Abend fühle ich mich wie Charlie Coulibaly."
In der französischen Stadt Lille wurde ein Schüler wegen "Verharmlosung des Terrorismus" angeklagt, nachdem er und zwei Mitschüler sich weigerten, an einer Schweigeminute für die Opfer der Anschläge teilzunehmen. In Paris wurden ein psychisch kranker 38-jähriger Mann zu drei Jahren Haft verurteilt, nachdem er Polizisten gegenüber gesagt hatte: "Die französischen Schweinefres.sen haben bekommen, was sie verdient haben." Ein 8-jähriger Junge wurde von der Polizei verhört, nachdem er sagte: „Ich stehe an der Seite der Terroristen.“ Später gab er zu, dass er nicht einmal weiß, was Terrorist bedeutet.
Ein Großteil der muslimischen Bevölkerung Frankreichs lebt seit Jahrzehnten in den Ghettos der Banlieues. Dort sind sie von geografischer Ausgrenzung, schlechter Ausstattung des Wohnumfeldes, einer desolaten Anbindung an die Innenstädte und miserablen Wohnverhältnissen betroffen. Es herrschen also Verhältnisse vor wie in der „Dritten Welt“. Die Arbeitslosigkeit in den Problemvierteln liegt bei über 20% und die Jugendarbeitslosenquote bei knapp 42%, was etwa doppelt so hoch ist wie der nationale Durchschnitt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein praktizierender Moslem zu einem Jobinterview eingeladen wird ist vier Mal geringer als bei einem Katholiken. Ein gut ausgebildeter katholischer Mann hat sogar fünf Mal bessere Chancen bei einem Interview eingeladen zu werden als ein gut ausgebildeter Moslem. Dieser Grad der Diskriminierungen ist sogar noch gravierender als bei Afro-Amerikanern im Vergleich zu weißen US-Bürgern. Ein Drittel der Cité-Bewohner lebt unter der Armutsgrenze und das Bildungsniveau liegt deutlich unter dem nationalen Niveau. 53 Prozent der arbeitenden Jugendlichen besitzt nur den niedrigsten Schulabschluss.
Vor allem muslimische Männer werden von der französischen Mehrheitsgesellschaft diskriminiert und vom Wohnungsmarkt, Arbeits-, Bildungs- und Gesundheitswesen ausgegrenzt. Muslime bilden etwa 60% der Insassen französischer Gefängnisse. Diese bilden zudem wichtige Rekrutierungsorte für militante Islamisten. Die jahrelange Marginalisierung, Armut und mediale Hetze gegen Moslems und Banlieusards sowie die gezielte westliche Destabilisierung muslimischer Staaten durch imperiale Kriege haben unter anderem dazu geführt, dass eine kleine Minderheit von mehr als 1200 Muslimen als „Jihadisten“ nach Syrien gereist ist. Das ist mehr als in jedem anderen europäischen Land. Einige von ihnen sind nun zurückgekehrt, um den Kampf in die westlichen Metropolen zu tragen. Sie sind zugleich Opfer und Täter, also die grausamen Symptome des kranken kapitalistischen Systems, in dem wir leben.
Menschen, die sich aus dem Westen dem „IS“ anschließen, verfolgen in der Tat rückschrittliche und menschenverachtende Ziele. Aber sie wollen es dem US-Imperium und dessen NATO-Verbündeten in erster Linie heimzahlen, um sich gegebenenfalls mit Gewalt zu nehmen, was ihnen und den Menschen in ihren Ursprungsländern bzw. ihren muslimischen Brüdern und Schwestern jahrelang verwehrt worden ist: ein Leben in Würde. Dies lässt sich z.B. aus den Aussagen der Attentäter von Boston und auch Charlie Hebdo schließen. Alle drei Attentäter von Charlie Hebdo wuchsen in armen Verhältnissen und in französischen Banlieues auf. Und alle drei verbrachten einige Zeit im Gefängnis, wo sie auch mit militanten Islamisten in Verbindung kamen. Chérif Kouachi, einer der Attentäter von Paris z.B., sagte in einem Interview, dass er sich erst durch Bushs Irak-Krieg radikalisierte:
„Es war das einzige, was ich im Fernsehen sah, die US-Folter im Abu-Ghraib-Gefängnis, all diese Dinge haben mich dazu motiviert.“
Sharif wollte schon 2005 in den Irak, um gegen die Besatzer zu kämpfen, aber er wurde vorher bereits von der Polizei festgenommen. Dass die französische Regierung aktiv an den Interventionskriegen in Afghanistan und Irak beteiligt war, die Bombardierungen Malis und Libyens anführte und zuletzt auch Syrien bombardierte, bildet ebenfalls einen wichtige Quelle für Terrorismus.
Wir sollten eines nicht vergessen: Muslime sind nicht nur im „Nahen- und Mittleren Osten“ die größten Opfer militanter Islamisten, sondern auch im Westen. Allein in den ersten sechs Tagen nach dem Anschlag von Charlie Hebdo gab es ca. 60 gemeldete Angriffe und Drohungen gegenüber Muslimen. Dass Hollande nun verkündet, dass dem Entsetzen eine Nation gegenüber stehe, „die weiß, wie sie sich verteidigt. Die weiß, wie sie ihre Kräfte sammelt. Und die einmal mehr wissen wird, wie sie die Terroristen besiegen wird“ lässt leider keine besonnene Reaktion erwarten. Asylsuchende gehören neben den Opfern und Angehörigen der barbarischen Anschläge zu den ersten, die unter den Attentaten leiden, da nun die Grenzen bereits von mehreren Ländern dicht gemacht wurden. Was folgen wird sind vermehrte militärische Interventionen im „Mittleren Osten“ und die zunehmende Einschränkung der Bürgerrechte.
Die immer weiter zunehmende politische und mediale Heuchelei, die westlichen Interventionskriege und ihre verheerenden Folgen für die Menschen in der Region, der im Westen vorherrschende Rassismus und sozio-ökonomische Ausgrenzung bilden den eigentlichen Nährboden für den gewaltbereiten Islamismus von heute. Solange die Übel nicht an der Wurzel gepackt werden, wird es immer wieder Menschen geben, die sich solchen Gruppen anschließen.
Rassismus, Imperialismus und Kapitalismus sind neben religiös-extremistischen Ideologien wohl die Hauptursachen für den Zulauf von gewaltbereiten Islamisten.

Lichtgestalt

14.11.2015 - 20:13

@ Gähn:
Dieser Thread ist für Gäste gesperrt.

Nö.

Gasd

14.11.2015 - 20:15

schreckliche Untaten

Sgt. Fapper

14.11.2015 - 20:17

Sofuoglu forderte, dass sich die Muslime in Deutschland und auch die muslimischen Verbände ausdrücklich gegen die Gewalt stellen. "Es ist an der Zeit, dass klare Worte gegen den Terror des Islamischen Dschihad formuliert werden", sagte Sofuoglu. Fehl am Platz seien nun besänftigende Sätze in der Art, dass der Islam im Grunde eine Religion des Friedens ist und solche Gewaltexzesse nicht gutheißt. "Wir Muslime müssen den Terror jetzt entschieden und für jeden laut hörbar verurteilen."

Na dann mal los.

Lichtgestalt

14.11.2015 - 20:19

Ist ein gutes Zeichen!

Sgt. Fapper

14.11.2015 - 20:26

... und in Frankreich gibt es ein allgemeines Burkaverbot.

Und das ist 100% in Ordnung so.

Im November 2014 verabschiedete der französische Senat ein Gesetz, welches unter anderem Kommentare, die Terrorismus verteidigen, billigen oder provozieren mit Haftstrafen von bis zu fünf und höchstens sieben Jahren ahndet.

Auch das ist in Ordnung.

Gasd

14.11.2015 - 20:27

(Die ganzen Kinderehen bitte gleich mitverurteilen und komplett ausmerzen.)

Es wird wirklich Zeit AKA die einzige Lösung

14.11.2015 - 20:30

http://sd.keepcalm-o-matic.co.uk/i/keep-calm-and-nuke-isis-1.png

Achim

14.11.2015 - 20:47

ich gehe nun zum nächsten konzert, inkl. viel bier. von denen lasse ich mich nicht einschüchtern.

Achim.

Sgt. Fapper

14.11.2015 - 20:49

Rock on, Achim.

Lichtgestalt

14.11.2015 - 20:57

ich gehe nun zum nächsten konzert, inkl. viel bier. von denen lasse ich mich nicht einschüchtern.


Prost und viel Spaß!

Lichtgestalt

14.11.2015 - 21:04

@ Frapper

... und in Frankreich gibt es ein allgemeines Burkaverbot.
Und das ist 100% in Ordnung so.


Burkaverbot unterstütze ich.
Aber wir müssen uns noch mal wegen den Kopftüchern unterhalten, wollte da dir schon die Tage antworten.

Amalek-CEO

14.11.2015 - 22:57

merkt ihr eigentlich was in diesem Land vor sich gehen werden wird ?
Die etwas Denkenden sollten mittlerweile so langsam mitbekommen , wie wir brutal medial verarscht werden.

Lichtgestalt

14.11.2015 - 23:08

Die etwas Denkenden sollten mittlerweile so langsam mitbekommen , wie wir brutal medial verarscht werden.

Erzähl.

Amalek-CEO

14.11.2015 - 23:32

das war nicht an dich Lichtgestalt. Du wirst noch einen langen Weg brauchen.
Geh in dich selbst , dein Weltbild und deine politischen Ansichten , deine Grundwerte werden sich sicherlich noch nicht grundlegend verändert haben.
Beantworte Dir dieses selbst.

Aber einige beginnen zu Denken . Natürlich wird dieses ein schwerer Weg sein ,das eigene politische Gewissen grundlegen dahingehend zu verändern , und ES zu erkennen warum und wieso alles hier so läuft.
Gerade im Hinblick auf die eigene Zukunft in der plangemäßen Umvolkung.

Howard

14.11.2015 - 23:32

Denke, jetzt nach Paris sollte man sich wirklich Gedanken um die Bewaffnung der Polizeistreifen machen, da sie ja als erstes vor Ort sind. Die 9MMs mit dem winzigem Magazin sind glatt ein Garantieschreiben für das Scheitern im Falle des Falles. Man könnte sich ja bei unseren Amerikanischen Freunden was abgucken:

http://media.sdreader.com/img/photos/2013/01/21/United_States_Marshals_Service_Tools.jpg

Bielefeld

15.11.2015 - 00:10

@ Amalek

Kann deine Worte gut verstehen. Auch ich bin in diesem Land sozalisiert worden . Hab ganz automatisch geglaubt, so ähnlich wie hier die User Nörz , Seno stellvertretend für den Kern der User hier.

Erst in dem ich aus Interesse, die Argumente der andersdenkenden Menschen (Rechte !! hab ich gedacht) zu entkräften oder lächerlich zu machen in Netzforen, die vor so 10 Jahren üblich waren, bekam ich mit , der Gegner ist ja gar nicht so Extrem oder verbohrt .

Ich begann, mich mit den Argumenten der Gegenseite zu beschäftigen . Da wurde mir langsam bewußt---die Gegenargumente habe ich ja soo noch nie vernommen , wie seit der Kindheit unbewußt ich gepolt wurde.
Das zu Erkennen , langsam frei zu werden von Gehirnwäsche , neutral über das Große, ---Die Geschichte meines Volkes , warum der Wohlstand, in den ich geboren wurde, nicht ein Glücksfall ist, sondern das Ergebniss harter Arbeit, ja Arbeit der Na..zigeneration war---


dieser Prozess dauert.

Und so weiß ich, hier bei PT zu missionieren,neee , laß es !!

hier geht es um Musik. Für Wissen über Politik gibt es andere Quellen.

E-Molch

15.11.2015 - 00:15

Gerade im Hinblick auf die eigene Zukunft in der plangemäßen Umvolkung.

Es gibt hier so ein Zitat von einem gewissen Thomas Barnett. Damit steht schon mal fest, dass es wahnsinnige Strategen gibt, die tatsächlich solche Ideen von so etwas wie "Umvolkung" hegen. Trotzdem weißt du nie, inwieweit so etwas nun tatsächlich stattfindet und ob dieser Plan überhaupt funktioniert. Dennoch versteifst du dich jetzt darauf. Und das ist immer das Problem an der Verschwörungsdenke.

Im Übrigen können viele mögliche "NWO-Pläne" dadurch ausgehebelt werden, indem die Menschen sich eben nicht die Köpfe einschlagen, nicht in Panik und Angst verfallen. Frieden ist tatsächlich eigentlich immer die Antwort. TTIP ist auch ein gutes Beispiel. Mal angenommen, es wäre Teil einer größeren, bösen Agenda. Dann hätten es die Herrschaften eben gerne klammheimlich durchgeboxt, was mit Sicherheit so angedacht war. Dies ist jedoch fehlgeschlagen! TTIP ist schon seit Monaten in aller Munde. Es lässt sich alles unterwandern und aushebeln. Der Kurs ist bei weitem nicht so festgefahren, wie irgendwelche Hinterzimmerfiguren das vielleicht gerne hätten.

Darny

15.11.2015 - 00:26

@Bielefeld

Ja, es war wahrscheinlich harte Arbeit, die halbe Welt in ein ungeheures Unglück zu stürzen.
Darauf bist du stolz?

Bielefeld

15.11.2015 - 00:38

Ne, Molch ,ich sage mal ganz knallhart, da fehlt Dir noch etwas Wissen.

Die Umvolkungssache wirs von wesentlich Mächtigeren und für den Normalbürger vernebelten, einer wesentlich elitäreren kleineren Klasse , die die strategischen Weichen stellt, geführt.

Die Wirtschaftssache ist ein völlig anderes , von den Hochmeistern der Globalstrategie untergeordnetes Thema.
Natürlich auch in Wechselbeziehung, wobei die Strategen der Hochfinanz die Befehlsgewalt haben.
(Siehe Thema VW)

Ein normales deutsches Michelgehirn wird nie Niederträchtigkeit der Eliten erfassen können. Dazu wurde er schon seit der Kindheit unbewußt erzugen.

einwurf

15.11.2015 - 00:40


Im November 2014 verabschiedete der französische Senat ein Gesetz, welches unter anderem Kommentare, die Terrorismus verteidigen, billigen oder provozieren mit Haftstrafen von bis zu fünf und höchstens sieben Jahren ahndet.

überhaupt nicht in ordnung. damit könnte man auch charlie-hebdo-satire unter strafe stellen! denn wer definiert bitte eine "relativierung" von terrorismus? wir sehen doch hier im pt-forum wie das ab und an ablaufen kann: einer versucht differenziert zu argumentieren, grätscht schon ein anderer dazwischen und zieht dem anderen eins mit der du-terroristenversteher-keule über!

Mixtape

15.11.2015 - 04:36

Die Aluhüte fliegen aber heute wieder tief. :-)

@ Amalek-CEO: Spätestens mit deinem letzten Wort hast du dich verraten.

ummagumma

15.11.2015 - 10:25

Was die Umvolkung und sonstige Bilderberger-Pläne angeht,ist für mich nicht nachzuvollziehen was tatsächlich gewollt ist, was in Kauf genommen wird und welche Entwicklungen berücksichtigt werden - eben wie vorausschauend und real und vor allem einflussreich das ganze wirklich ist.
An der "medialen Verarsche" wird aber sicher einiges dran sein. Die Masse frisst mehr oder weniger alles was ihnen von den Medien zum Fraß vorgeworfen wird. Man sieht ja nun auch allerorten die Tricolore im Profilbild und derartiges.Das ist ja auch in Ordnung, das hat einfach mit Empathie zu tun usw. Wie ich selbst schrieb, gingen mir die Anschläge in Beirut,Bagdad oder neulich die 150 toten Kurden bei weitem nicht so nah wie das was in Paris passiert ist.
Die Frage aber ist woran das eigentlich liegt. Weil Frankreich näher ist? Wäre die Betroffenheit genauso groß wenn die Medien über diesen Anschlag genauso berichten würden wie über den in Beirut, nämlich fast gar nicht? Dort saßen einige der Opfer auch in einem Cafe,genau wie in Paris. Die Taten sind woanders mindestens genauso grausam wie diese. Bei Charlie Hebdo war die Betroffenheit ja ähnlich groß,obwohl da nicht Leute wie du und ich getroffen wurden in alltäglichen Situation wo ich auch hätte sein können.Irgendwer hat das mit Je suis Charlie lanciert und die Masse hat es sich ins Profil geheftet. Heißt für mich, dass die Medien hierbei eine große Rolle spielen. Nach welchen Kriterien wird entschieden, was es jetzt wert ist medial ausgebreitet zu werden und was nicht?

Wie gesagt, ich nehme mich da selbst gar nicht raus

@einwurf

15.11.2015 - 10:27

Da steht nichts relativieren. Da steht was von verteidigen (!), billigen (!) und provozieren (!) und das steht zu Recht unter Strafe.

Tim.

15.11.2015 - 10:28

#jesuischarlie hat doch auch nur so lange gehalten bis "charlie hebdo" dann witzchen über dieses tote strandkind gemacht hat - dann war die hashtag-solidarität ganz schnell vorbei.

genau so wird die solidarität mir frankreich/paris ganz schnell vorbei sein, wenn marine le pen die nächste wahl gewinnt.

The American Shootist

15.11.2015 - 10:35

Schuld ist das staatliche Gewaltmonopol.

@einwurf

15.11.2015 - 10:39

nochmal zur Erklärung:

relativieren: solche Anschläge finden auch in Syrien oder dem Libanon statt -> steht nicht unter Strafe

verteidigen: die Attentäter sind im Recht so zu handeln -> unter Strafe

billigen: es war gut, dass die Attentäter das gemacht haben -> unter Strafe

provozieren: wenn Frankreich nicht einknickt, müssen weitere Anschläge folgen -> unter Strafe

captain kidd

15.11.2015 - 11:35

Was ich nicht nachvollziehen kann, dass immer von einem quasi professionellen Vorgehen der Täter geschrieben wird. Genau das war es doch glücklicherweise nicht. Vor allem die Verbrecher beim Stadion haben zum Glück kaum Schaden angerichtet, sondern sich ja quasi nur selbst in die Luft gesprengt. Nicht auszudenken, wenn sie ihre Bomben kurz nach dem Spiel in der Metro gezündet hätten.

Gleichzeitig macht dieser Fakt die Sache noch schlimmer. Das waren wahrscheinlich gar keine lange ausgebildeten Kämpfer, sondern kurzfristig geschulte Verbrecher. Das lässt das Reservoir an möglichen weiteren Verbrechern natürlich ins Unermessliche steigen. Doch, das kann schon den 3. Weltkrieg bedeuten. Ein weltweiter, asymmetrischer Guerillakrieg.

Sgt. Fapper

15.11.2015 - 11:38

@captain


Das Vorgehen war mMn extrem professionell. Nicht auszudenken, wenn sie die Selbstmordanschläge im Stadion hätten ausführen können.

Alles spricht für eine breite Infiltrierung Europas mit ISIS-Kämpfern, die ihren Terror hierher bringen konnten. Es ist eine Frage der Zeit bist Deutschland in's Fadenkreuz gerät.

umpf

15.11.2015 - 11:47

Ich kann mir leider auch nicht vorstellen, dass das alles ist was die drauf haben. Wenn das richtig professionell darum gegangen wäre Hollande persönlich zu treffen, hätten die doch mit 30-40 Mann anrücken können und hätten das ganze Stadion als Geisel nehmen können indem man einfach die Ausgänge blockiert. Das wäre nochmal eine andere Liga gewesen,nicht auszudenken.
Die Frage ist, wollten oder konnten die nicht

captain kidd

15.11.2015 - 11:49

genau, umpf. wenn man als terrorist nich mal an einer stadionwache vorbeikommt, ist man (zum glück!!!) nicht wirkich professionell. nicht auszudenken, wenn die das stadion mit 30 mann gestürmt hätten...

Mixtape

15.11.2015 - 11:50

@ Captain Kidd: Nach aktuellem Erkenntnisstand waren die in der Mehrzahl 15-18 Jahre alt. Das waren Kinder. Das finde ich besonders erschreckend.

Auswärtiges Amt

15.11.2015 - 11:54

Ein Deutscher unter den Opfern in Paris

Facebook - nur Idioten?

15.11.2015 - 11:56

Idiotie in Reinform: Erst gegen Pediga hetzen, dann das Profilfoto in französische Farben tauchen. Wie bescheuert oder verlogen kann man eigentlich sein?!

...

15.11.2015 - 11:56

Jo echt extrem proffessionel. Die leute vorm stadion sind nicht reingekommen und haben sich dann halt vor dem stadion in die luft gesprengt und die anderen haben einen club gestürmt, der von ein paar unbewaffneten security-mitarbeitern bewacht wird. Ist auch echt schwer mit ein paar handvoll waffen im auto zum vereinbarten zielort zu fahren. (Und sich dann auch noch in bayern erwischen zu lassen) echt professionell die aktion. Konnte nur von diesnhochintelligenten menschen durchgeführt werden.

captain kidd

15.11.2015 - 11:56

Ach du Scheiße, hatte ich nur über einen der Täter gehört. Wenn das stimmt, war es auf jeden Fall eine Art spontane Aktion mit nicht mehr als drei, vier Monaten Vorlaufzeit.

Man kommt sich komisch vor, so etwas auszusprechen - aber wenn die Terroristen das Konzertsaalmassaker mit einer größeren Professionalität des Bösen vorereitet hätten - die Opferzahl wäre viel viel höher.

Wenn die "richtigen" Terroristen erstmal losschlagen - dann gute Nacht, Europa.

Leben geht weiter

15.11.2015 - 12:01

Show must go on

Vorratsdatenspeicherung

15.11.2015 - 12:03

Die ersten Politiker fordern schon eine erweiterte Stasi-Überwachung für das Volk...klasse,daher weht also der Wind...

...

15.11.2015 - 12:03

Bis jeetzt gibt es doch erst einen identifizierten attentäter und der ist 29 jahre alt und kommt, woe die beiden von charlie hebdo, aus paris

Mixtape

15.11.2015 - 12:06

Die Gerichtsmedizin in Paris hat die Zahlen genannt.

Sgt. Fapper

15.11.2015 - 12:07

Das Vorgehen war aus folgenden Gründen in meinen Augen sehr professionell:

1) Die Attacken war äußerst erfolgreich.

2) Neben den weichen Zielen haben die Täter auch ein hartes Ziel angegriffen: Das Stadion und darin explizit den Staatschef Frankreichs. Das hat man sich gegönnt, auch wenn die Attacke per Zufall nicht geglückt ist.

3) koordiniertes Auftreten

4) keinerlei Aufdeckung durch französische oder sonst. europäische Geheimdienste, das ist der allerwichtigste Punkt

5) anscheinend mehrere europäische Schläferzellen, die von außen oder innen befehligt werden

6) keine vom Zufall abhängenden Anschläge, sondern Suicide Missions, das ist von der Warte des Terrorismus aus gesehen höchste denkbare Professionalität

Vorratsdatenspeicherung

15.11.2015 - 12:07

Frankreich ist ja ein Vorreiter der Vorratsdatenspeicherung, hat ja scheinbar wunderbar geklappt...

Hauptsache ich lasse Hunderttausende Unbekannte unregistriert ins Land und will auf der anderen Seite das Volk komplettüberwachen und ausspähen. Zum Terrorschutz. Ist klar. Das waren doch nur "diffuse Ängste", dachte ich?!

Die Deutschen sind einfach grundbescheuert.

Sgt. Fapper

15.11.2015 - 12:12

Klar ist auch, dass man die deutsche Bevölkerung jetzt nicht verunsichern will. Die Tatsachen sprechen dafür, dass wir es mit einer neuen Qualität zu tun haben:
Deutsche Geheimdienste rüsten Personal nach.

Die wirkliche Gefahr ist folgende:

Anschläge in Deutschland denkbar um Hass auf friedliche Migranten zu schüren, gleichzeitig aus eine Art Bestrafung für deren Flucht vor dem IS. Der projezierte Hass wird auch innerhalb der Migranten zu Radikalisierung führen -> diese können durch Salafisten abgeschöpft werden

captain kidd

15.11.2015 - 12:16

Denke, dass es in Deutschland eher keine Anschläge geben wird. Deutschland dient eher als Finanzierungs- und Rückzugsgebiet, könnte ich mir vorstellen. Nichts auszudenken auch, wenn die Anfang November in Deutschland beschlagnahmten Waffen doch in Paris gelandet wären. Noch vier, fünf Terroristen mehr. Dann wären sie wohl auch ins Stadion gekommen...

Wie bekämpft man solche Verbrecher? Ich weiß es nicht.

Weihnachtschristen

15.11.2015 - 12:17

Mir ist schon ganz weihnachtlich von der ganzen virtuellen Nächstenliebe.

Weihnachtschristen

15.11.2015 - 12:18

#PrayForParis

koan aluhut

15.11.2015 - 12:21


5) anscheinend mehrere europäische Schläferzellen, die von außen oder innen befehligt werden

verschwörungstheorien...

Eliminator Jr.

15.11.2015 - 12:24

Wie bekämpft man solche Verbrecher? Ich weiß es nicht.

Jedenfalls nicht mit Diplomatie. Die ist notwendig, um eine eventuelle nächste Generation von durch soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit radikalisierte Terroristen zu vermeiden. Das ist der Kern. Die westliche Gesellschaft wurde auf dem Leid und der Unterdrückung Anderer erbaut. Da sind jahrelange und tiefschürende Reparationsmaßnahmen notwendig.
Für die jetzige Generation an Terroristen ist es zu spät. Der Hass ist da und lässt sich durch Diplomatie nicht eindämmen. Es wird Krieg geben.

Sgt. Fapper

15.11.2015 - 12:24

@koan aluhut

Liest du die Berichterstattung nicht?
Spuren führen u.a. nach Belgien. Was ist daran VT, du Napfkuchen.


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