Marteria - Zum Glück in die Zukunft

Mehmet

17.08.2010 - 10:35

Du schaust aus dem Fenster, da unten liegt Kreuzberg zu deinen Füßen. Da drüben ist das »Watergate«, da vorne das »Café Bagdad« und da hinten das »Magnet«. Stimmengewirr, Menschengedränge, Sirenen, Lichter. Es ist flirrend heiß. Du kannst nicht schlafen.

Dieses rastlose Berlin ist die Kulisse von »Zum Glück in die Zukunft«. Der Rapper, Texter und Songwriter Marteria hat zwölf einzigartige Songs erschaffen, die ein echtes, authentisches Lebensgefühl zwischen Neuköllner Kiezkindern, jungen Müttern vom Prenzlauer Berg und Friedrichshainer Lebenskünstlern auf den Punkt formulieren. Und die trotzdem genau so gut in Eberswalde oder Villingen-Schwenningen funktionieren. Lyrisch wie musikalisch ist »Zum Glück in die Zukunft« laut Marterias Freund und Mentor Jan Delay das beste deutschsprachige HipHop-Album, das in den letzten Jahren erschienen ist.

Die Soundarchitekten dieser Platte sind Monk, DJ Illvibe und Berger, zusammen bekannt als The Krauts. Sie haben zusammen mit Peter Fox dessen Soloalbum »Stadtaffe« produziert, das sich bis heute über eine Million Mal verkauft hat, was einer fünffachen Platinauszeichnung entspricht. Um das Album zu schreiben, bezogen Marteria und The Krauts vor gut zwei Jahren eine Zweckwohngemeinschaft in einem dänischen Ferienhaus. »Da war nur eine Koppel mit zwei Pferden und das Meer in Sichtweite, du hast ein Eichhörnchen furzen hören«, lacht Marteria. In der Sauna wurde die Aufnahmekabine errichtet, in den Schlafzimmern wurden Keyboards und Equipment aufgebaut. Nach zwei Wochen kehrten die Musiker mit einem dicken Batzen Songlayouts zurück. All die Ideen, die Marteria in seiner lauten, hektischen Wahlheimat gesammelt hatte, konnte er in der abgeschiedenen Idylle der dänischen Provinz endlich zu Papier bringen.

Neben den Krauts sind die Mitstreiter auf »Zum Glück in die Zukunft« ein buntes Sammelsurium aus glühenden Verehrern, Freunden, Mentoren und Lieblingsmenschen des Wahlberliners. Da wäre natürlich Jan Delay, der Supporter der ersten Stunde. Auch Peter Fox hat eines seiner seltenen Features aufgenommen – nicht nur, weil er ohnehin öfters bei den Krauts im Studio vorbeischaut, sondern auch, weil er einfach an Marteria glaubt. Miss Platnum, die mittlerweile zu seiner guten Freundin geworden ist und mit ihrer gewaltigen Stimme gleich auf mehreren Songs in Erscheinung tritt.. Casper, die andere Hoffnung des neuen deutschen HipHop. Yasha, ein in New York lebender Exilberliner und das nächste große Projekt der Krauts. Und nicht zuletzt Marsimoto – der imaginäre Bruder, das verkiffte Comic-Alter-Ego von Marteria, das ihm aber letztlich den Weg geebnet hat.

Mehmet

17.08.2010 - 10:37

http://www.youtube.com/watch?v=0I5fqhEkaAc

http://www.youtube.com/watch?v=2A_JQpzYZzQ

atlas

17.08.2010 - 11:37

Sehr fein. Einer der wenigen deutschen HipHop-Künstler auf deren Release man sich noch freut.
Endboss klingt sehr stark.

torben

17.08.2010 - 20:33

Bekommt hier hoffentlich eine Rezension.
Könnte sowas wie die Selbstreinigung des Deutschraps werden.

geheimer Stasi-Mann

17.08.2010 - 21:01

Naja, anhören werde ich es mir auf jeden Fall. Aber Zu zweit allein war so eine Drecksplatte, die mich schlagfertig an all seinen Qualitäten, die so auf Halluziehnation zum Vorschein kamen, zweifeln ließ.

lemec

24.08.2010 - 09:19

bin kein hiphop-fan, aber diese platte ist wirklich saustark. erstaunlich unpeinlich, vor allem mal jemand der nicht ständig davon erzählt wieviele schlampen er letzte woche verprügelt hat. vor allem endboss, kate moskau und amys weinhaus... all killer, no filler!!!

Käddl

24.08.2010 - 10:09

Amys Weinhaus und verstrahlt sind sehr gut. Den Rest find ich aber irgendwie kacke :\

dödel

24.08.2010 - 10:21

deutscher hip hop ist das schwulste was es überhaupt gibt, sogar noch schwuler als ross anthony

Godspeed

27.08.2010 - 16:14

Seit wann wird denn sowas hier rezensiert? Naja wie dem auch sei, riesige Platte.

schnickers

27.08.2010 - 18:08

gude platte, 7,5/10.
muß mir mal die marsimotosachen reinziehen

Massiv Grower

27.08.2010 - 19:34

Die Platte zerberstet alles. Beste Reime und Fette Beats. Da können die weinerlichen Indiegitarrenrock Bands sich mal eine Scheibe von abschneiden. So geht Musik!

The Swindle

02.09.2010 - 15:47

Marteria war einst U17-Nationalspieler – unter Horst Hrubesch: www.11freunde.de/bundesligen/132505

Finder

02.06.2012 - 02:10

Nur so wenig Beiträge hier? Cooles Album, guter Typ.

qwertz

08.12.2013 - 00:47

Neue Single ist ein verdammter Ohrwurm und erinnert an "Paper Planes": http://www.youtube.com/watch?v=fkMg_X9lHMc

Da furzen ja die Eichhörnchen

08.12.2013 - 11:11

Und formuliert die neue Single auch wieder "ein echtes, authentisches Lebensgefühl zwischen Neuköllner Kiezkindern, jungen Müttern vom Prenzlauer Berg und Friedrichshainer Lebenskünstlern"? Hoffentlich gibt's Features auf arte tracks und Kulturzeit. Hiphop rulez!!!!

Maynard James Keenan

08.12.2013 - 12:14

Blöde Kommerzkacke. Hört nicht solche hirnlose Chartsmucke bitte.

Desare Nezitic

09.12.2013 - 14:33

Single ist ein ordentlicher Warmmacher fürs neue Album. Bin sehr gespannt, ob es 2014 so gut weitergeht für deutschen Rap.

Bobdoc

23.12.2013 - 23:18

erinnert an paper planes? das ist ja wohl abgekupfert ;)

Einfach...

23.12.2013 - 23:51

... nur so voll kacke!

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