Single-Sein: Die Krankheit unserer Zeit?

Rußflocke

17.01.2006 - 18:26

Hallo, ich habe das Gefühl, dass es heutzutage nur sehr schwer noch möglich ist Menschen wirklich kennenzulernen und eine harmonische Beziehung zu führen. Irgendwie beruht alles nur noch auf Oberflächlichkeiten, die Menschen rennen aneinander vorbei, lassen sich nich wirklich aufeinander ein und trennen sich bei den kleinsten Kleinigkeiten.
Es scheint, als hechten alle vorgegebenen Idealen hinterher und wollen diese an ihrem Gegenüber geltend machen. Liebe und Sex sind zu Produkten geworden, die man benutzen und wegschmeissen kann. Menschen sind zu Produkten geworden, die man benutzen und wegschmeissen kann.
Ist Einsamkeit der Normalzustand dieser Zeit?
Gibt es heutzutage noch einen metaphysischen Überbau des Seins, der Nähe,Liebe,Vertrauen etc.. einen Sinn einräumt, oder ist dieser obsolet geworden?
Basiert im Grunde alles auf Konsum, Berechnung und Triebabfuhr?
Ich getraue mich noch nicht, diese Frage mit ja zu beantworten...
vielleicht könnt ihr mir helfen.

Chauvi

17.01.2006 - 18:30

"und eine harmonische Beziehung zu führen"

Das wie nie leicht, aber früher durfte man ihr noch auf die Fresse hauen, wenn sie genervt hat. Das hats leichter gemacht ..

Patte

17.01.2006 - 18:31

"Ein Mann aus dem englischen Leeds hat von unerwarteter Seite von einer Affäre seiner Freundin erfahren - durch sein Haustier. Der Papagei des Gehörnten plauderte den Namen des nebulösen Liebhabers aus. Auch für den Vogel gab es kein Happy End.

London - Der Papagei "Ziggy" hatte bei den heimlichen Treffen der 25-Jährigen mit ihrem Liebhaber offenbar genau zugehört. "Wir haben ferngesehen, als Ziggy in Suzys Stimme 'Gary, ich liebe dich' ausstieß", erzählte der Betrogene, Chris Taylor, mehreren britischen Zeitungen. "Ich habe gelacht, aber als ich Suzy angeschaut habe, habe ich gesehen, dass etwas nicht stimmt", sagte der 30-Jährige aus Leeds in Nordengland. "Ihr Gesicht war puterrot, und sie hat zu weinen angefangen." Ihm sei regelrecht schlecht geworden.

Ziggy habe schon zuvor "Hallo du, Gary" gesagt und Kussgeräusche gemacht, wenn der Name Gary im Radio oder Fernsehen gefallen sei, sagte Taylor, aber er habe darüber gelacht. An jenem Abend habe ihm seine Freundin dann gestanden, dass sie seit vier Monaten eine Affäre mit einem ehemaligen Kollegen habe und ihn deshalb verlassen werde, sagte Taylor. "Sie hat gesagt, sie wollte es mir ohnehin sagen, aber sie habe nicht gewusst wie, und sie habe nicht den richtigen Augenblick dafür gefunden. Ich habe keine Ahnung, wer dieser Gary ist." Seine Freundin sei noch in derselben Nacht verschwunden, und er habe sie seitdem nicht mehr gesehen. "Sie ist noch einmal gekommen und hat ihre Sachen geholt, als ich nicht da war. Ich hoffe, dass ich sie nie mehr sehe."

Die junge Frau sagte den Zeitungen, sie sei nicht gerade stolz auf sich - aber den Papageien habe sie ohnehin nie leiden können. Taylor gab den Vogel mittlerweile weg: "Ich konnte ihn nicht davon abhalten, diesen verdammten Namen zu sagen - was hätte ich denn tun sollen?", wird er zitiert."

simon

17.01.2006 - 18:38

So ist das halt, wenn immer nur das persönliche Glück im Vordergrund steht, wenn jeder sich maximal "entfalten" will, und auch Gemeinschaften nur deshalb existieren, weil sie als Entfaltungsmöglichkeit wahrgenommen werden. Wenn diese dann aber nicht mehr das persönliche Glück steigern, werden sie eben wieder fallen gelassen. Überspitzt formuliert natürlich. Aber das ist eben dieser ganze Individualismus kram. Hat'n Preis.

simon

17.01.2006 - 18:39

Scheidungsrate und so...

@ Chauvi

17.01.2006 - 18:40

und noch etwas früher, durfte man affen wie dir, ungestraft ne keule in den arsch stecken. und da gabs noch kein NIVEA...

chip

17.01.2006 - 18:56

grob gesagt, ich würde das singledasein nicht ganz so drastisch als krankheit bezeichnen, sondern eher als hafturlaub

Seiltänzer

17.01.2006 - 19:06

Ich lebe lieber in einer Zeit der Individualisierung und fehlenden Bindungen, als in einer Zeit, in der eine Frau sich nicht scheiden lassen kann, weil sie sonst gesellschaftlich geächtet ist, in der unverheiratete irgendwann zwangsläufig ins Kloster gehen oder als Jungfrauen sterben, in der eine Beziehung durch Gewalt, klare hierarchische Ordnung und Unterdrückung gehalten wird, in der ein Kuss bedeutet, dass man die jeweilige Person heiraten muss, weil sonst die Ehre verletzt ist, in der Formen anderer, offenerer Sexualität als pervers und krank gelten, etc...

Die gute alte Zeit des festen Zusammenhalts und der ehrlichen, glücklich machenden, echten Beziehungen ist nicht mehr als eine große Seifenblase.

simon

17.01.2006 - 19:12

Recht hast du, Seiltänzer.
Beziehungen in dem Sinne wie wir sie heute kennen, gabs damals ja noch gar nicht.
Aber trotzdem brauchen wir irgendwo echte Gemeinschaft. Muss ja nicht unbedingt in ner Beziehung sein, nur... die ganzen zerbrochenen Familien... kA, geht doch auch irgendwie nicht.

Patte

17.01.2006 - 19:24

Es kommt immer wieder auf dasselbe hinaus...wir haben zuviele Möglichkeiten, dadurch wissen wir nicht, was wir wirklich wollen, hüpfen ständig hin und her und das bringt uns letztendlich um. Tilt!

Wobei Seiltänzer recht hat. Eine Gesellschaft, in der Patriarchen (so ganz eliminiert ist das ja nun noch leider nicht überall) die Oberhand haben, will ich auch nicht wiederhaben.

Greylight

17.01.2006 - 19:27

@simon

Hier muss ich dir mal wieder voll und ganz zustimmen. So sieht die Lage zur Zeit leider aus. Und ja, auch in der uns soweit bekannten Vergangenheit waren Beziehungen wahrscheinlich nur selten einfach so harmonisch und gut. Früher hat sich meistens einfach niemand (meistens waren wohl die Frauen die "Betroffenen") über die beschissenen Zustände beschwert und es stillschweigend akzeptiert. Heutzutage hat jeder unglaublich hohe Ansprüche, zum Teil sicherlich durch fucking Hollywood hervorgerufen und die Werbung, Medien allgemein halt. Der Zeitgeist.


@Rußflocke

Es scheint, als hechten alle vorgegebenen Idealen hinterher und wollen diese an ihrem Gegenüber geltend machen.

Ganz genau, 100% Zustimmung. Man kann eine andere Person eben nur wirklich lieben, wenn man sie einfach für das liebt, was sie ist. Anstatt irgendwelche überhöhten Ansprüche zu stellen. Und eigentlich ist jeder Mensch unglaublich faszinierend, nur leider weiß das kaum jemand.
Die meisten stehen sich in Sachen Beziehungen doch buchstäblich selbst im Weg. Jeder Depp regt sich darüber auf, dass er mit seiner Beziehung nicht zufrieden ist und dabei fällt ihm/ihr gar nicht auf, dass er/sie viel zu hohe Ansprüche stellt und seinen eigenen Ansprüchen natürlich erst Recht nicht selbst genügt.

pete

17.01.2006 - 19:35

Ja das stimmt schon. Klingt pathetisch, aber man sollte Personen dafür wertschätzen, was sie sind, und nicht dafür kritisieren, was sie nicht sind.

Greylight

17.01.2006 - 20:13

Gibt es heutzutage noch einen metaphysischen Überbau des Seins, der Nähe,Liebe,Vertrauen etc.. einen Sinn einräumt, oder ist dieser obsolet geworden?

Hm, oben hast du geschrieben, du findest es ärgerlich, dass jeder immer seinen Idealen hinterherrennt und sie auf andere projeziert. Jetzt kritisierst du einen "fehlenden Überbau". Muss Liebe denn einen Sinn ergeben? Sinn heißt in unserem Verständnis doch meistens: "Mich persönlich bringt es weiter, wenn ich dies und das tue." Das sind dann ja auch wieder rein egoistische, zielorientierte Verhaltensweisen und somit keine Liebe der Liebe wegen. Also insofern ist es doch gut, dass der Überbau weg ist.
Der Trick wäre IMHO doch: Liebe trotzdem praktizieren, auch wenn es keinen Sinn ergibt.

GeschlechtsReise

17.01.2006 - 20:42

Ich bin 21,männlich,hatte noch nie Sex und habe über Jahre hinweg bisher noch jede der etwa 5-7 Anmachen von teilweise sehr hübschen Mädels abgewiesen(ja ein Fehler ich weiß). Seit 3 Jahren könnt ich jeden Tag ins Puff gehen und trotzdem würd ich das nie machen,selbst wenn ich dafür bezahlt werde. Über Leute die sich selbst als depressiv oder traurig bezeichnen weil sie Single sind oder seit ein paar Wochen kein Sex mehr hatten kann ich nur müde lächeln(von den Latino Sex Mucheln ganz zu schweigen). Achja immer dieser Minderwertigkeitskomplex,also immer her mit den Weibern!


GeschlechtsReise

17.01.2006 - 20:45

So ganz nebenbei mal hervorkopiert...

Warum werden heute Beziehungen eingegangen?
Um sich Wünsche zu erfüllen. Z.B. möchte Mann/Frau nicht mehr allein sein und sucht sich einen Partner. Es stehen Wünsche, Vorstellungen vom Leben dahinter, die ohne einen Partner/in nicht erfüllbar sind. Also muß der Mann bestimmte Eigenschaften aufweisen, damit er in Betracht gezogen wird. Wir wollen hier nicht darüber erstellte ausführliche Untersuchungen und Befragungen wiederholen und nehmen wahllos Eigenschaften heraus. So können Eigenschaften, die ein Mann aufweisen muß, gutes Aussehen, finanzielle Unabhängigkeit, Sicherheit geben, Durchsetzungsvermögen, Intelligenz u.a. sein. Und wenn eine entsprechende Anzahl von geforderten Eigenschaften erfüllt ist, dann wird von Liebe gesprochen, dann heißt es, ich liebe dich. Sehr seltsam.
Das Pferd ist doch wohl von hinten aufgezäumt. Ich liebe dich heißt dann, du erfüllst den Großteil meiner Forderungen/Wünsche für eine Partnerschaft und deshalb kommen wir ins Geschäft. Aber mit Liebe hat dies nichts zu tun. Würde dies aber anders als ich liebe dich genannt, dann wäre dies ehrlich, aber damit kann nicht umgegangen werden. Wer will die Welt schon so sehen, wie sie ist?
Lieber eine Scheinwelt. Und sehr viele wissen selbst nicht, was sie mit ihrer Aussage, ich liebe dich, meinen. Sie reden, ohne zu wissen, was sie meinen. Andererseits wissen aber auch viele ganz genau, was sie meinen, wenn sie dies sagen. Aber mit wahrer Liebe hat dies nichts zu tun. Und somit gibt es keine wahre Liebe.
Und ohne Liebe gibt es kein Leben.
Also leben diese, die so leben, nicht, sie konsumieren lediglich oder vegetieren vor sich hin.
Wer wirklich lebt, der weiß, was Liebe ist und weiß dann auch, wann er jemanden liebt. Er weiß es, er fühlt es, zu diesem Zeitpunkt herrschen in ihm andere Zustände (der Spruch, Liebe macht blind, trifft nicht für ausreichend bewußte zu) und somit braucht er, trifft er jemanden entsprechenden, keinen Anforderungs- oder Wunschkatalog durchgehen, denn er weiß es, daß die Stimmigkeit zu einer wahren Beziehung vorhanden ist. So wie ein Hund genau weiß, wenn er einen Menschen trifft, ist dies ein guter oder schlechter Mensch. Wenn man es weiß, es fühlt, ist es ganz einfach, man weiß es und braucht keinen Wunschkatalog. Und dann ist es wahre Liebe und kein Geschäft.
Vielleicht gäbe es mehr Liebe und damit Leben, wenn mehr Menschen eine (wahre) Beziehung bewußter angehen würden und dies als Leben und nicht als Geschäft betrachteten, aus dem man seine eigenen (Ego) Vorteile herausziehen kann.
Dadurch würde endlich wahres LEBEN und LIEBE geschaffen werden.

Rußflocke

17.01.2006 - 21:10

@Greylight

Das Wort Sinn war natürlich nicht oppurtunistisch gemeint. Vielmehr meinte ich damit, dass man solchen Dingen wie Nähe,Liebe,Vertrauen etc. einen Platz einräumen sollte, die eben auch das Leben lebenswerter machen. Das soll nicht nach dem Motto geschen: Hey ich verlieb mich jetzt mal, damit ich mir besser vorkomme und du da bist Mittel zum Zweck.

Solche Aussagen, wie "Liebe um der Liebe selbst willen" halte ich immer für problematisch, weil ich denke, dass es den Menschen einfach nicht mehr gelingt Beziehung zu gestalten. Es gehört in gew. Weise auch Beziehungsarbeit und dauerhaftes Interesse für den anderen dazu. Es gibt also auch ein aktives Moment, das die Liebe erhält und weitergestaltet. Ich propagiere damit nicht die Durchrationalisierung der Beziehung, eher einen gemeinsamen Lebensentwurf, fernab von egoistischen Interessen.

@Seiltänzer: Das Auflösen hierarchischer Beziehungen finde ich auch gut, keine Frage.
Gerade was die erstarkte Rolle der Frau betrifft.
Dennoch denke ich, dass sich das Frau-Mann- Modell im Zuge der ausufernden Emanzipation so verschoben hat, das heute teilweise die Männer die Leidtragenden sind, von Gleichberechtigung kann dann natürl. auch keine Rede mehr sein.

Seiltänzer

17.01.2006 - 21:11

Dennoch denke ich, dass sich das Frau-Mann- Modell im Zuge der ausufernden Emanzipation so verschoben hat, das heute teilweise die Männer die Leidtragenden sind, von Gleichberechtigung kann dann natürl. auch keine Rede mehr sein.

Zum Beispiel?

Patte

17.01.2006 - 21:19

@Rußflocke:

"Es gehört in gew. Weise auch Beziehungsarbeit und dauerhaftes Interesse für den anderen dazu. Es gibt also auch ein aktives Moment, das die Liebe erhält und weitergestaltet."

Ist das nicht sowieso klar? Oder denken die meisten eben genau so NICHT? Wie ich sie verachte, diese Menschen, die immer nur nehmen und saugen und nie etwas zurückgeben können (obwohl sie dazu sehr wohl in der Lage wären)...

Patte

17.01.2006 - 21:21

Das mit den Leidtragenden würde mich jetzt auch noch interessieren, Rußflocke.

[Und selbst wenn es so wäre...hätten wir Männer das nicht verdient? Ich blute gerne für die Sünden meiner Vorgänger. *geißel* ;)]

Rußflocke

17.01.2006 - 21:28

@Seiltänzer

Ich bezog diese Aussage auf die überemanzipierten Frauen die Männer wie Gegenstände mit best. Nutzwerten behandeln. Wenn das beide wollen und ok finden, sollen sie das meinetwegen tun. Dennoch wird damit das sogenannte starke Geschlecht des öfteren verletzt und vor den Kopf gestoßen.
Früher verfügten die Männer über die Frauen.
Heute scheint sich das teilweise umgekehrt zu haben.Beides lehne ich ab.
Ich denke, dass die Emanzipation über ihr Ziel hinausgeschossen ist.(Ebenso das Individualisierungstreben der 68er).



Rußflocke

17.01.2006 - 21:31

.. und möchte dennoch kein konservativer Mensch sein, der sich nach idealisierten Zeiten zurücksehnt.

Seiltänzer

17.01.2006 - 21:32

Ich bezog diese Aussage auf die überemanzipierten Frauen die Männer wie Gegenstände mit best. Nutzwerten behandeln.

Gibt es irgendwas, was dich zu der annahme bringt, dass dies Frauen heutzutage öfter machen als Männer? Mal abgesehen davon, dass du natürlich damit Recht hast, dass das egal von welcher Seite ein falsches Verhalten ist, denke ich, dass die Mißhandlung die Männer an Frauen ausüben (egal ob psychisch oder physisch) heutzutage immer noch häufiger sind, als umgekehrt.

Euro

17.01.2006 - 21:36

Es ist doch echt erschreckend, dass Männer heutztage so eine Angst vor unabhängigen Frauen haben.DEr einfache Grund dafür ist wahrscheinlich das Männer seit Urzeiten daran gewöhnt sind über Frauen so eine Art von Kontrolle auszuüben ,wenn sie diese verlieren kriegen sie Angst.Ich bin ein Mann aber das ist meine Meinung.

toifel

17.01.2006 - 21:40

hm... ich weiss nicht, ob ich das alles richtig verstehe, bzw wüsste gerne, wie ihr das überhaupt seht:

ist es unmöglich, jemanden wahrhaftig zu lieben, sobald man überhaupt ansprüche stellt? Oder ist eventuell die wertigkeit der ansprüche entscheidend, oder einfach nur die summe? darf ich überhaupt trennen, zwischen zb liebe zu
den eltern, geschwistern, o.ä. und der liebe zu einem bestimmten menschen, aufgrund einer "partnerschaft", um, wie es in dem beitrag von GeschlechtsReise (17.01.2006 - 20:45 Uhr) steht, wahrhaftig lieben zu können?

[falls da jemand zu schreiben will:
ich habe vor millionen von jahren mal die realschule besucht und lese fast nur fantasyromane... ;o)) thx.]

Euro

17.01.2006 - 21:45

Also mir geht das so ,dass ich an den meisten Mädchen einfach so vorbeigehe, die interessieren mich garnicht für die habe ich auch keine Gefühle nur 1 von 100 erwecktirgendwas bei mir.Es ist aber eine gute Frage ob man jemanden liebt wenn man Ansprüche stellt aber deine Eltern lieben dich ja auch obwohl sie z.B. Ansprüche an deine schuleschen Leistungen stellen.

Rußflocke

17.01.2006 - 21:47

@Seiltänzer

Ich bezog das jetzt nicht auf drastische Fälle wie Vergewaltigung, sondern eher auf den allgemeinen Umgang untereinander und da habe ich schon das Gefühl, dass sich manche Frauen in einer neu gewonnen Rolle der Kontrolle wohlfühlen.
Nun habe ich keine Angst vor solchen Frauen. Ich finde sie nur völlig uninteressant. Außerdem sollte man Unabhängigkeit nicht mit Arroganz verwechseln.
Das Kontrollverhalten beider Geschlechter ist lächerlich oder ist es gar notwendig? Funktioniert alles nur nach den Modi Konntrolle und Unterordnung?

Seiltänzer

17.01.2006 - 22:03

Das Kontrollverhalten beider Geschlechter ist lächerlich oder ist es gar notwendig? Funktioniert alles nur nach den Modi Konntrolle und Unterordnung?

Vermutlich schon. Es lässt sich doch ziemlich leicht feststellen, dass es in Beziehungen meistens einen dominanten und einen devoten Partner gibt, mal mehr mal weniger ausgeprägt. Aber im Grunde ist es schon so, dass eine Partnerschaft zwischen zwei gleichstarken Partnern zumindest mir noch nicht begegnet ist. Wobei ich das gefühl habe, dass homosexuelle Beziehungen was dieses Problem betrifft, häufig um einiges ausgeglichener und stabiler sind als heterosexuelle. Finde ich ganz interessant, möchte jetzt aber meiner Wahrnehmung nicht unbedingt Allgemeingültigkeit zusprechen. ;)

cds23

17.01.2006 - 22:08


Ich muss zugeben, selber schon sehr gerne wieder eine Freundin zu haben, jetzt wo ich doch recht depressiv und Weltkrank und vor allem fernweh durch mein kleines Aachen trotte. Ich glaube das resultiert oftmals aus dem Single-Dasein, welches man gerne beseitigen würde, andererseits nur selten aktiv wird.

simon

17.01.2006 - 22:43

Es gab da mal einen für den Spiegel ganz untypischen Spiegel über die "pornographische Gesellschaft" oder so, der sich ein wenig um die hier besprochene dreht, und da gab es diesen wundervollen Schluss:

Früher mussten die Frauen schön sein und die Männer erfolgreich. Heute muss jeder alles können, der Druck und die damit verbundene Unsicherheit haben sich verdoppelt. Die Erwartungen steigen, die Geburtenziffern sinken. Frauen sind die grausameren Männer und ungehalten über mangelnde sexuelle Bereitschaft. Die Männer sind verunsichert und flüchten ins Internet. Beide Parteien nähern sich einem narzisstischen Wahn, und Solidarität scheint nur noch unter Freunden möglich.

Houellebecq schreibt in seinem neuen Buch "Die Möglichkeit einer Insel", dass die konsequente Auslebung der Individualität unweigerlich zum Tod der Liebe führen müsse, dass die Eigenliebe zu groß geworden sein wird, um jemanden mehr zu lieben als sich selbst.

Ist das wirklich wahr? Sind wir die abgebrühten Hedonisten geworden, vor denen uns unsere Großeltern/der Papst/die Frankfurter Schule immer gewarnt haben? Gibt es überhaupt noch Hoffnung für optisch minderwertige Wettkampfteilnehmer?

Und was können wir tun? Christliche Werte wiederentdecken? Den multimedialen Papst geil finden? Mit dem Sex bis zur Ehe warten und hoffen, dass einer oder eine kommt, die uns nimmt? Oder auf Kuschelpartys gehen? Oder asexuell werden? Multisexuell?

Wahrscheinlich doch müssen wir einfach die Liebe wagen, immer und immer wieder die Liebe wagen, weil nur sie es schafft, uns aus den hedonistischen Referenzsystemen zu befreien - und das wäre die wahre Revolte.



Eigentlich will ich da gar nichts mehr hinzufügen.


Vielleicht nur noch folgenden Gedanken: Denkt mal an die Zukunft, an die Kinder. Kinder brauchen Familie.

Seiltänzer

17.01.2006 - 22:55

@Simon
Mal noch ein Gedanke, der mir in Zusammenhang mit dieser Zeile gekommen ist:

Und was können wir tun? Christliche Werte wiederentdecken? Den multimedialen Papst geil finden?

So traurig das sein mag. Mittlerweile ist die christliche Religion doch auch zum Konsumprodukt verkommen: von "Wir sind Papst! Glauben ist geil!" über Jesus-Actionfiguren bishin zur medialen Ausschlachtung christlicher Bräuche ist auch die Religion teilweise konsequent im 21. Jahrhundert angekommen. Menschen wie du, die es wirklich ernst meinen mit dem Glauben dürften in der Minderheit sein, stattdessen erlebt die Kirche ein ähnliches Revival wie diverse doors-songs in der Waschmittelwerbung. Der Antrieb zum Glauben ist auch größtenteils ein egoistischer geworden, ein Sturz auf Heilsversprechen wie beim Sommerschlußverkauf. Passt nicht 100% in diesen Thread, aber um die Kurve zu kriegen folgender Schlußsatz: Mittlerweile garantiert der Glaube an Gott auch kein Entkommen mehr aus den Mechanismen, die unseren Alltag bestimmen: Scheidung, Egoismus, Konsumrausch, Selbstverliebtheit: Auch die Kirche bzw. Religion kann dies nicht unterbinden...

blu3m4x

17.01.2006 - 22:56

komm online du langweiler

cds23

17.01.2006 - 23:00


@ blu3mx4

Er will nicht. Will nicht.

Ich habs auch probiert, aber seine neue Freundin, das Referat, war eifersüchtig und vorallem stärker als ich es bin.

Seiltänzer

17.01.2006 - 23:00

Nee, ich bin am Arbeiten... auch wenn es nicht so aussieht. ;)

blu3m4x

17.01.2006 - 23:02

nachdem ich das gepostet hatte hab ich mich erstmal ordentlich über mich selbst schrottgelacht :)

cds23

17.01.2006 - 23:04


Sieht es auch nicht. Viel mehr danach, den Eindruck eines schwer Beschäftigten abzugeben, indem du dich mit deinem Postingwahn zurückhälst.:-D

Gib's endlich zu, in echt schreibst du grad ne Rezi bei der dir grad die Finger heiß laufen, du Sack;-)

jim cunningham

17.01.2006 - 23:06

was wir tun können?
=>endlich anfange autonom zu leben...mich interessiert herzlich wenig was "ganz deutschland",oder "keiner",oder "alle" machen...leb so wie du es willst...hör dir alles an und dann mach dir dein eigenes urteil...das funktioniert überall,sogar in der liebe...ich dachte auch 18 jahre lang,dass es kein weibliches wesen auf der welt gäbe,das ich lieben könnte...tja, ich wurde eines besseren gelehrt...ob ich damit glücklich wurde oder nicht,aber ich habe den glauben an eine funktionierende partnerschaft auf jeden fall (wieder)entdeckt...

Augenzu

17.01.2006 - 23:45

Ehrlich gesagt ich hab das mit der 2-er Beziehung noch nie wirklich kapiert. Klar, in der Verliebtheitsphase will man nichts anderes, daß das Naturgesetz ist leuchtet mir ein. Nun muß man aber kein frustrierter Typ sein um dieser max 1 Jahr Dauer zuzugestehen.
Dann gibts irgendetwas wie ein Arrangement, warum auch immer. Dagegen ist nichts zu sagen, aber arrangieren müssen wir uns ohnehin tagtäglich überall.
ich finde kaum etwas lächerlicher als ein Ehepaar.

simon

18.01.2006 - 00:00

@Seiltänzer
Naja, traurig ist vielleicht nur, dass es schwer fällt zu unterscheiden, wer es ernst meint, und wer nicht. Es mag das Konsumgut "Glaube" geben, aber sehr weit wird man damit ja nicht kommen, und bei einer so existenziellen Sache wie dem Glauben wird es auch immer welche geben, die es ernst meinen. Vielleicht ist es das wichtigste, dass man die nicht vergisst, denn ein mediales Aufgebot wie die Anhänger des Event-Konsum-Glaubens können diese natürlich nicht aufbringen, - sollen sie ja auch gar nicht.

Und nochmal wegen der Liebe: Ein, oder das wichtigste Problem ist doch die Begrifflichkeit: Wenn wir als Liebe wirklich nur das bezeichnen würden, was uns wirklich über uns selbst hinaushebt, nur die ganz freiwillige sich verschenkende Liebe, vielleicht gäbs dann diesen Thread nicht, weil klar zu erkennen wär: Hier sind die, die ne Beziehung als Statussymbol sehn, als etwas, das einfach ihr Wohlbefinden steigern soll, also als das, was man erhält, wenn man auch die Liebe ganz unter die Wissenschaft hält, ihr ihren Zauber nimmt, und da die, die es ernst meinen, die wirklich lieben, die vielleicht auch mal damit leben können, wenn es für zwei drei wochen scheiße läuft und man sich vielleicht eher ankackt, trotzdem aber um des sicher geglaubten Kernes willen weitermacht, und nicht gleich abbricht um sich was neues zu holen.

Und dies noch: Wenn die Biologen recht haben, wenn es nur um Fortpflanzung geht, um größtmögliche Verteilung der Gene, um den Kampf ums Überleben, um Endorphine und Hormone, bestimmte Verhältnisse von Hüft- und Brustumfang die etwas über die Fruchtbarkeit aussagen, dann können wir uns diesen Thread schenken, dann hat das gewonnen, worüber Rußflocke klagte.

simon

18.01.2006 - 00:03

@Augenzu
Wie gesagt: Denk mal an die Kinder.

Greylight

18.01.2006 - 02:14

dass die konsequente Auslebung der Individualität unweigerlich zum Tod der Liebe führen müsse, dass die Eigenliebe zu groß geworden sein wird, um jemanden mehr zu lieben als sich selbst.

OK, an dieser Stelle sehe ich nun ein vielleicht wichtiges, grundlegendes Verständnisproblem: Wirkliche Eigenliebe ist ja eigentlich sehr wichtig und sie hat auch nichts mit Egoismus zu tun. Auch in den 10 Geboten heißt es ja: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Wer sich selbst liebt, muss niemandem beweisen, wie toll er doch ist und er muss erst Recht nicht besser als andere sein.
Die Realität sieht wohl eher so aus, dass sich eben grade viele Menschen nicht selbst lieben und dadurch auch andere Menschen nicht wirklich lieben. Wenn man sich dann verliebt, liebt man wahrscheinlich die andere Person mehr als sich selbst, was für den Augenblick sicher gut ist. Aber wenn dieses Verliebt-Sein vorbei ist, kommen vielleicht zwei Personen zum Vorschein, die sich selbst nicht und den Partner auch nicht mehr lieben und dann gibts Stunk.
Für manche Menschen wäre es vielleicht grade wichtig, zunächst zu lernen, sich selbst zu lieben, bevor man an eine Beziehung rangeht. Und es ist ja absolut legitim. Bloß weil man vielleicht nicht dem Idealbild von sich selbst entspricht, ist das doch kein Grund, sich nicht zu lieben. Anstatt versuchen, das Idealbild von sich zu verwirklichen, um sich dann endlich lieben und zufrieden mit sich sein zu können, sollte man sich doch lieber "einfach so" lieben...
Das wäre wohl sogar eine regelrechte Revolution, wenn man tatsächlich überall Menschen begegnen würde, die sich selbst lieben, anstatt Menschen, die ständig beweisen müssen, wie toll und super-individuell sie doch sind.

Mim

18.01.2006 - 09:21

Da kann ich Greylight nur zustimmen.
Menschen die sich selbst nicht lieben(meißtens Frauen) tun alles um dem Partner zu gefallen,passen sich total an und haben irgendwann keine eigene Meinung mehr. Sie glauben einfach nicht dass sie um ihrer selbst wegen geliebt werden.Und wundern sich dann wenn der Partner sich nach anderen umguckt.
Aber wahrscheinlich darf man sich selbst nicht gut finden,schon gar nicht wenn man nicht perfekt ist.Wenn man sagt dass man mit sich ganz zufrieden ist,kommen da ganz komische Blicke von anderen(vor allenm wenn man son Pummel ist wie ich) weil selbst Frauen die allegemein für schön gehalten werden , noch was an sich rumzumeckern haben.Zum kotzen sowas !
Was ich auch schlimm finde ist ,dass oft nicht miteinander geredet wird.Fast keiner ist bereit Probleme mal anzusprechen und zu versuchen eine Lösung zu finden.Lieber macht man sofort Schluss.Oder lebt nebeneinander her bis man jemand anderen kennenlernt.

simon

18.01.2006 - 10:04

@Greylight
Schon richtig. (mal abgesehen davon dass das Gebot der Nächstenliebe keins der zehn Gebote ist ;) )
Nur folgendes möcht ich zu bedenken geben: Du kannst nicht einfach sagen: "Liebt euch alle selbst, dann ist alles besser."
Ich denke die meisten Menschen würden gerne diese Eigenliebe haben, würden sich gerne selbst akzeptieren wie sie sind, nur hängt da meiner Erfahrung nach sehr viel mit Dingen zusammen, für die der einzelne Mensch erstmal nichts kann: Kindheit. Selbstliebe hat ja viel mit Vertrauen zu sich zu tun. Und wenn einem bspw. von den Eltern immer gezeigt wird, dass auf sich sowieso kein Verlass ist, wird sich dieses Grund-Vertrauen kaum aufbauen. Wir können uns ja ganz nie selbst erkennen, deswegen schauen wir immer auf die Verhaltensweisen der anderen uns selber gegenüber, und das sind eben in erster Linie und an vorderster Stelle die Eltern.
Ich denk mal jemandem, der früher ständig gehört hat wie scheiße er ist, kannst du so oft wie du willst sagen, wie toll du ihn findest, und dass er aufhören soll sich selbst ständig zu kritisieren, - das sitzt tiefer, - auch wenn man bestimmt auch da herankommt.
Also brauchen wir erstmal Menschen, die ihre Kinder wirklich lieben, Zeit für sie haben, und auch bereit sind etwas von ihrem persönlichen Glück für sie zu opfern.

ignatz mouse

18.01.2006 - 10:34

Alle sind unecht und das prangere ich an!

Mim

18.01.2006 - 12:00

Ich dachte immer Kinder sind persönliches Glück
(jedenfalls die gewollten)

Greylight

18.01.2006 - 12:51

@simon

Du kannst nicht einfach sagen: "Liebt euch alle selbst, dann ist alles besser."

Ja OK, dass "einfach so" zu praktizieren, wie ich oben geschrieben habe, ist schwierig.

- das sitzt tiefer, - auch wenn man bestimmt auch da herankommt.

Ja, sich mit seinen (scheinbaren) Problemen auseinanderzusetzen, darüber nachzudenken, sie zu analysieren, vielleicht sogar zu einem Therapeuten zu gehen ist eine Sache und kann bestimmt hilfreich sein. Letztlich muss man aber, man kommt da nicht drum herum, sich selbst so annehmen, wie man jetzt gerade ist. Man sollte sich das selbst erlauben.
So gut wie jeder hatte doch Probleme in seiner Kindheit.

Man muss ich auch mal vor Augen führen, woher diese "ich bin nicht gut genug"-Gedanken kommen. Sie kommen nicht wirklich von einem selbst, wie du gesagt hast, wurden sie einem doch meistens von anderen Menschen aufgedrückt. Andere Menschen, die sich im Grunde selbst auch nicht für gut genug halten. Leute, die mit einem hierarschichen System aufgewachsen sind, das einem gesagt hat: "Du musst so und so sein, um gut und liebenswert zu sein."

Früher waren das vielleicht eher aufgezwungene Höflichkeitsformen, strenge Sittenregeln, aufgezwungener Respekt vor Autoritätspersonen, für Frauen Gehorsamkeit gegenüber dem Mann.
Ich finde es gut, dass sich unsere scheinbar so verkommene Gesellschaft dieses wirklich sehr alten Ballastes zum großen Teil entledigt hat. Aber dafür haben wir uns eben neuen Ballast aufgeladen, wie übersteigerte Schönheitsideale, hohe Qualitätsansprüche, überhöhter Konsum/Profitorientierung, durch was angeblich Glücklichkeit erreicht werden können soll.

Liebe ist doch eigentlich etwas einfaches und nichts kompliziertes, kein Privileg, das nur schönen, attraktiven, intelligenten, wohlhabenden, "perfekten" Menschen zusteht. Das ist einfach ein völlig falscher Ansatz, der da in unserer Gesellschaft so weit verbreitet ist. Scheiß Hierarchiedenken. Kein Wunder, dass bei so viel (gedanklichem) Ballast, viele keine glücklichen Beziehungen führen können.

Dabei sind wir ja oft durch schlichtes Nachdenken oder Zulassen von spontanen Gefühlen eigentlich in der Lage, solche hohlen Mechanismen und Teufelskreise zu erkennen, also dürfen wir uns doch erlauben, sie hinter uns zu lassen. Weitreichende Veränderungen fangen in den Köpfen jedes einzelnen an.

true

18.01.2006 - 12:56

man kann es auch kurz sagen: Freiheit und Geborgenheit sind dialektische Begriffe.

Daniela

18.01.2006 - 12:58


Also so lange mir mein Kopf vorgaukelt, dass diese Befriedigung verschiedener Sehnsüchte ne tolle Sache ist, so groß und ungreifbar, dass sie beinahe mystisch zu nennen ist... so lange ist mir das Wurst, ob das nun wahr ist, oder nicht. Wahr ist nur, was mein Kopf sagt. Was andres hab ich nämlich nicht.

simon

18.01.2006 - 13:33

@true
Ja, sehr schön gesagt. So ist es nunmal.

@Greylight
Letztlich muss man aber, man kommt da nicht drum herum, sich selbst so annehmen, wie man jetzt gerade ist. Man sollte sich das selbst erlauben.
Und eben weil das für viele nicht so einfach ist, wie es vielleicht scheint, weil es eben wie gesagt tiefer sitzt, weil man da überhaupt erstmal zu durchstoßen muss, macht man ja diese ganze Sache mit Therapie und Auseinandersetzung und allem.
Und einfach mit dem Satz, jeder habe doch Probleme in der Kindheit gehabt, kannst du dieses Thema auch nicht abhaken. Da gibt es schon immense Unterschiede und Grade der Beeinflussung usw. Ich mein ich bin auch nicht dafür immer alles in der Kindheit zu suchen, was einem jetzt grad auf den Keks geht, von wegen "damals in meinem dritten Monat ist mir der Schuh meiner Nachbarin auf den Kopf gefallen", aber es bleibt doch dabei, dass man all die essenziellen Dinge wie Vertrauen, Liebe, Selbstliebe, Selbstvertrauen, Zuversicht, vielleicht auch Glaube in dieser Zeit erfährt, und wenn da was wirklich schief geht ist es nunmal verdammt schwer das irgendwie wieder nachzuholen, - auch wenns möglich sein mag, genauso wie ja jemand, der ne glückliche Kindheit hatte durchaus später unter Depressionen leiden kann.

Richtig ist natürlich deine Feststellung, dass es da ne Art Kettenreaktion gibt: Leute, die sich selber nicht lieben, werden es auch schwerer haben, ihren Kindern Liebe mit auf den Weg zu geben. In gewissem Sinne vererbt sich sowas ja.


@Daniela
Welche Sehnsüchte meinst du denn?

cds23

18.01.2006 - 13:39

@ simon

Was erzählst du da für einen Mumpitz?

Nur weil jemand sich selbst, sein eigenes Dasein, seine Charakterzüge und Eigenschaften nicht schätzt oder schätzen kann, heisst das nicht das meinen Kindern nicht Liebe mit auf den Weg geben kann.

Ich für meinen Teil bin eine solche Person, und ich weiss genau dass mich gerade deswegen um meine Kinder kümmern werde.

Sorry, aber das was du da von dir gibts kommt schon einem Angriff gleich.

bocadiio

18.01.2006 - 13:57

@true

was meinst du mit dialektisch? ;)

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