Pride Month

keenan

22.06.2021 - 13:16

https://www.faz.net/aktuell/sport/uefa-muenchner-em-arena-darf-nicht-in-regenbogenfarben-leuchten-17401485.html

wirklich erbärmlich und traurig die UEFA. begründung lautet:

"Die UEFA ist gemäß ihrer Satzung eine politisch und religiös neutrale Organisation. Angesichts des politischen Kontextes dieses speziellen Antrags – eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen nationalen Parlaments abzielt – muss die UEFA diesen Antrag ablehnen“, hieß es vom Verband."

*hahahahahaaha* ironie off würde ich sagen :-D
genau das gegenteil ist ja wohl mit deren aussage gemeint. dumm nur, dass sie selber es nicht merken, bzw. eher schade.
man oh man, manche leben echt noch in der steinzeit....

XTRMNTR

22.06.2021 - 14:08

https://9gag.com/gag/a1r2LO8

dreckskerl

22.06.2021 - 14:10

Ich sehe die Geschichte etwas komplexer.

Die UEFA ist eine Vereinigung von Funktionären, die ein korruptes System seit Jahrzehnten aufbauen und perfektionieren.

Die PR Maschinerie gegen Rassismus und jetzt jüngst für Diversity soll dem Sport ein modernes, zeitgemäßes Gesicht verleihen.
Ich finde es schon befremdlich, dass sich der Fußball in seiner organisierten Form so plakativ zur Homosexualität bekennt, wo es selbst in sehr aufgeklärten Staaten und deren Profiligen sich bis heute noch kein einziger schwuler Spieler getraut hat, sich zu outen.

Für mich hat diese Parteinahme etwas unangenehm Anbiederndes.

Corristo

22.06.2021 - 14:16

Doch, Sport und Politik sollte möglichst getrennt werden. Und was hat die ungarische Nationalmannschaft mit der Regierung zu tun? Auch wenn Politiker es gerne für sich instrumentalisieren wollen. Gefühlt nimmt das Thema sowieso zuviel Raum ein. Wir sprechen hier davon, ein Stadium bunt leuchten zu lassen. Während gleichzeitig, wenn ein Fussballer sich outen würde, er im Fussballeralltag wohl immer noch viele Probleme hätte. Was für eine Posse.

Klaus

22.06.2021 - 14:21

Es hat insofern etwas mit den Stadionbesuchern an sich zu tun, wenn, wie in Budapest eine rassistische Ultragruppe (Carpathian Brigade) sich zu hunderten gemeinsam im Stadion versammelt und permanent gegen farbige Spieler und/oder Homosexuelle hetzt.

Und das, obwohl die Tickets - und Plätze (!) eigentlich "random" vergeben werden sollten.

Corristo

22.06.2021 - 14:31

OK, da ich die EM nur am Rande verfolge, wusste ich das jetzt nicht.

Klaus

22.06.2021 - 14:39

Ein weiterer Punkt ist halt auch der Aspekt im Umgang mit dieser Black-Lives-Matter Geste. Gibt Mannschaften, die das tun und sich hinknien und es gibt Mannschaften, wie Russland und Ungarn, die sich dem verweigern.

Und es gibt Stadien, wie in Russland und Ungarn, die dann extra a) die Teams auspfeifen oder b) wie in Ungarn eine Hooligandemo starten, bei der diese Geste abgelehnt wird oder c) wie in Ungarn, wo Orban das ganze noch zynisch kommentiert.

Es ist alles recht schwierig geworden. Klar kann man der Argumentation folgen, dass keine Politik ins Stadion soll, doch, um ehrlich zu sein: Sie ist präsenter denn je.

Nummer Neun

23.06.2021 - 13:36

Der eigentlich geschätzte Sascha Lobo mit einem Kommentar zur Regenbogen-Arena.

https://www.spiegel.de/netzwelt/web/uefa-verbietet-regenbogenbeleuchtung-maechtiger-als-jedes-marketing-gelaber-a-60d61391-f54c-4f67-abe8-453bf4c0a732

(Entschuldigt, ich kann nicht verlinken)

Leider hat er sich hier etwas verrannt und den einfachsten Fakt nicht nachgeprüft:

"Die Perversion beginnt damit, dass der Münchner Stadtrat eine Aktivität in seiner eigenen Stadt bei der Uefa überhaupt beantragen musste. Dahinter verbirgt sich ein umfassendes Vertragswerk für die Durchführung einer Fußball-Europameisterschaft. Faktisch bedeutet das, dass für den Zeitraum einer Fußballmeisterschaft eine Stadt einen Teil ihrer demokratischen Hoheit abgibt an die Uefa, an einen seiner Schwesterverbände oder den Weltverband Fifa."

Das Stadion gehört nicht der Stadt. Die UEFA ist rechtmäßiger Mieter des Stadions. Zu behaupten, die Stadt würde ein Teil ihrer demokratischen Hoheit abgeben ist schlicht falsch. München hat über die Arena genau die gleiche demokratische Hoheit wie über das gläserne Redaktionsbüro von Plattentests.de: Gar keine.

Gestern bei Lanz hat ein Journalist die Meinung vertreten, man hätte die Anfrage für alle drei Gruppenspiele stellen sollen, dann wäre es ein positives Statement gewesen (wie Neuers Kapitänsbinde) - während es zum heutigen Spiel ja nunmal eine offensichtliche, politische Provokation ist.

8hor0

23.06.2021 - 13:38

#machstrotzdemmünchen

SammyJankis

23.06.2021 - 13:50

Geht die Provokation nicht eher von Ungarn aus mit ihren ziemlich homophoben Gesetzen?

Mal davon abgesehen, dass es schon heuchlerisch ist von SPD und CDU-PolitikerInnen sich da jetzt lautstark zu positionieren,wobei man noch vor einem Monat das Selbstbestimmungsgesetz abgelehnt hat.

Nummer Neun

23.06.2021 - 13:59

Also wenn die homophoben Gesetze in Ungarn tatsächlich mit der Absicht erlassen wurden, westeuropäische Fußball-Fans zu provozieren, dann hätte das ja noch mal eine ganz andere Dimension.

Mit der Politiker-Positionierung hast du aber natürlich Recht. Der "liebe Viktor" war auch noch 2018 Gast auf einer CSU-Tagung, wo er laut Artikel von der Mehrheit der Fraktion gefeiert wurde.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/orban-besuch-in-bayern-die-csu-und-der-liebe-viktor-1.2661294

nörtz

23.06.2021 - 14:06

Die drehen es sich alles immer so hin, wie sie es gerade brauchen und die UEFA macht für Geld sowieso alles. Der eine UEFA-Heini kann doch sowieso gut mit Ungarn/Orban, heißt es.

dreckskerl

23.06.2021 - 14:25

Mir ist da viel zu viel Bigotterie bei der ganzen Sache.

Absolut richtig ist der Punkt, dass die Stadt München die regenbogenfarbene Illumination bereits ab Spiel eins hätte machen sollen, wenn es ihnen wirklich wichtig gewesen wäre ein Zeichen zu setzen, nicht gegen Ungarn sondern im Rahmen einer gigantischen Sportveranstaltung, bei der die spielenden Akteure weltweit, aufgrund homophober Fans des Sports, ein Outing für sich ausschließen müssen.

Das die UEFA fancy spots dreht und den Sport so divers darstellt, dass sich dort freudig zwei junge Männer und zwei junge Frauen ohne Scham und Angst vor Entdeckung küssen.
Ich persönlich könnte kotzen und würde als Teil der gay commuity meine Zustimmung dieser Werbung untersagen, wenn ich könnte.

Ebenso Politikern die gerade jetzt im Wahlkampf, selbst die von der CSU, regenbogenfarben solidarisch daherlabern, als wären sie schon Jahrzehntelang die besten Freunde der Schwulen.

Vesteht mich nicht falsch, die ungarische Politik ist für einen Staat der Teil der EU ist, skandalös und die (europäische) Politik sollte klar Meinung beziehen.

Aber mich stört die medienwirksame Vereinnahmung der LGBTQ Bewegung seitens der Sportverbände und Politiker mit einer (scheinheiligen) Solidarität.
Was macht denn die Sportwelt in Katar, ein Land in dem Homosexualität mit Gefängnis bestraft wird?

Klaus

23.06.2021 - 15:49

https://www.facebook.com/photo?fbid=344237747071693&set=a.277085627120239

Bisschen Doppelmoral gefällig? ;)

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