Friends Of Gas - Kein Wetter

Armin

10.03.2020 - 20:09- Newsbeitrag

FRIENDS OF GAS
KEIN WETTER
ALBUM-VÖ: 08.05.2020
(Staatsakt/Bertus/Zebralution)
Tourdaten

Kapital oder kapitulieren
„Kein Wetter“ von Friends Of Gas

„Den Schmutz der Straße auf die Bühne bringen“, so hat der im Juli 2016 verstorbene New Yorker Musiker Alan Vega einmal die Idee der Liveauftritte seines Duos Suicide beschrieben. Wer einmal die Münchener Band FRIENDS OF GAS live gesehen hat, wird bestätigen können, dass auch diese fünf Musiker*innen den ganzen Dreck von draußen mit auf die Bühne bringen. Oder gleich einen brennenden Wald!

FRIENDS OF GAS bieten uns bei ihren Live-Konzerten keinerlei Fluchtmöglichkeiten. Wie es schon im großen Roman des Wahnsinns des Neoliberalismus von Bret Easton Ellis („American Psycho“) geschrieben steht gibt es auch bei ihnen am Ende „KEIN AUSGANG!“.
FRIENDS OF GAS sind knallharte Konfrontation mit der Gegenwart und auf diesem Wege immer auch große Kunst im besten aller Sinne: Als Kritik der Verhältnisse, in denen der Mensch ein erniedrigtes, geknechtetes, verlassenes und verächtliches Wesen ist. Ihre gnadenlose Musik bringt uns die Gewissheit, dass es noch andere Leute da draußen gibt, die täglich dem gleichen Wahnsinn und den gleichen Widersprüchen ausgesetzt sind wie wir selbst. Menschen, die über diese Umstände auch schon lange nicht mehr hinwegkonsumieren können.

FRIENDS OF GAS haben einen Weg gefunden den ganzen verdammten Druck der Verhältnisse als Kollektiv in ihrer Dunkler-Keller-Musik zwischen Noise- und Krautrock aufzuheben. Ein Sound zwischen Faust-Nord und Faust-Süd, zwischen Captain Beefhearts Magic Band, Kim Gordon und Lydia Lunch. Zwischen Slint und Unwound. Hier reitet GG Allin auf einem Crazy Horse.

KEIN WETTER heißt nun das zweite Studioalbum dieser Ausnahmeband, von der wir uns natürlich wünschten, sie wäre gar keine Ausnahmeband: Ein Bündnis von Außenseitern, das sich als Anti-Held*innen zusammen auf die Bühne oder ins Studio begibt und mit Hilfe ihrer Musik plötzlich in Superheld*innen-Manier alles in Schutt und Asche bläst.

Auf ihrem neuen Doppel-Album ist deutlich zu hören, dass sie seit ihrer Debüt-LP FATAL SCHWACH aus dem Jahre 2016 extrem viele Live-Auftritte absolviert haben. Denn sie klingen so großartig wie nie! Das hat sicherlich auch mit ihrem Produzenten Olaf O.P.A.L. (The Notwist, International Music) zu tun, dem es als Fan der ersten Stunde gelungen ist, die Band im Studio wahnsinnig gut einzufangen – so weit man diese Gruppe im Studio überhaupt einfangen kann. Allein der Gesang von Nina Walser ist so überwältigend, dass Tontechniker*innen auf der Stelle das Klinkenkabel aus der Hand fällt.

„Kapital oder Kapitulieren“ skandiert sie lauthals im Karl-Marx-Blues „Schrumpfen“ in dem wir im Sinne einer nicht stattfinden wollenden Revolution alle weiter unbewaffnet bleiben. Die Musik ist dafür umso gefährlicher. Die Texte auf KEIN WETTER sind immer kurz und prägnant. Repetitive Slogans aus dem Leben und aus Erzählungen über die Merkwürdigkeiten des Lebens. Im punkrockigen Stampfer „Blaiberg“ etwa nimmt die Band Bezug auf das Werk von Walter Aue, der in seinem Buch „Blaiberg, oh Blaiberg“ aus dem Jahr 1970 die zweite geglückte Herztransplantation thematisierte und die damalige Medienberichterstattung zwischen Schlagzeilen und Kalenderspruchromantik darin collagierte: „Und Tag für Tag ist die Sonne die Gleiche“.

Wetterbeschreibungen ziehen sich durch dieses Album wie seine stoischen Bassläufe. In „Grauer Luft“ über die düsteren „Felder“ bis in den „Stechpalmenwald“ hinein. Wobei es den Stechpalmenwald tatsächlich auch nur in der Literatur von Peter Stephan Jungk gibt. Er schreibt kleine Geschichten über die großen Loser der Traumfabrik: „Unsere Liebe ist ein in Hollywood gezüchtetes Monster“. „Im Abwasser schwimmen gehen und nicht an die verbale Sprache glauben“, heißt es schließlich in der nihilistischen „Abwasser“-Disco mit seinen rollenden Rock-Breaks. FRIENDS OF GAS weigern sich konsequent, an irgendwelchen neuen Verblendungszusammenhängen mitzuwirken. Stattdessen „leere, liebe Leere...“.

Instrumental klingen sie dabei manchmal wie eine Hardrock-Variante von Khruangbin, etwa in dem Song „Teilchen“, in dem Nina Walser stellvertretend für die ganze Band den inneren und äußeren Zerfall beklagt: „Alles ist von schlechter Qualität. Wir gehen von Bana nach Lität (...) Es war einmal der Mensch – Teilchen und Anti-Teilchen.“
„Selber keine!“, heißt es im abschließenden, 10-minütigen Schlussstück, in dem wir uns als Hörer*innen selbst einen Reim darauf machen dürfen, wer oder was diese Band um Himmelswillen am Ende alles nicht ist. Was wir aber nach dem ersten Hördurchgang von KEIN WETTER auf jeden Fall wissen, ist dass sie ohne wenn und aber die wohl wirkmächtigste deutschsprachige Rockband der Gegenwart ist.
TRACKLISTING:

01 – Waldbrand
02 – Schrumpfen
03 – Blaiberg
04 – Graue Luft
05 – Felder
06 – Stechpalmenwald
07 – Abwasser
08 – Teilchen
09 – Im Bad
10 – Selber Keine

KEIN WETTER-TOUR:

09.05. München, Strom
14.05. Wien (AT), Flex
15.05. Wels (AT), Alter Schlachthof
16.05. Salzburg (AT), ARGEkultur
20.05. Stuttgart, Merlin
21.05. Karlsruhe, Kohi
22.05. Saarbrücken, Sparte 4
23.05. Olten (CH), Coq d’Or
25.05. Wiesbaden, Schlachthof
26.05. Köln, Bumann & Sohn
27.05. Hamburg, Hafenklang
28.05. Berlin, Lido
29.05. Neustrelitz, Immergut Festival
30.05. Leipzig, Conne Island
31.05. Nürnberg, Z-Bau

WEB:

http://friendsofgas.com
https://www.facebook.com/friendsofgas
https://www.instagram.com/friendsofgas

Eurodance Commando

10.03.2020 - 20:56

Was ist das für ein peinlicher Promotext?

Kai

10.03.2020 - 20:58

"Alles ist von schlechter Qualität."

Armin

19.03.2020 - 19:33- Newsbeitrag

Freuten wir uns letzte Woche noch, KEIN WETTER das zweite Album von FRIENDS OF GAS für Anfang Mai ankündigen zu dürfen, müssen wir nun eine Verschiebung der Veröffentlichung um mindestens einen Monat bekant geben. Das Album wird nun am 05.06. erscheinen. Die dazugehörige Tournee im Oktobter stattfinden. Tourdaten folgen sobald wie möglich.

Der Untergeher

20.03.2020 - 09:17

Habe von der Albumankündigung nix mitbekommen gehabt. Freue mich jetzt aber über die Neuigkeiten. Die Verzögerung ist ärgerlich, aber was soll man machen.

Der Promotext ist in der Tat sehr übel :D

Rainer

03.04.2020 - 13:24

Neue Single
https://youtu.be/JIMJqtzzMdI

noise

03.04.2020 - 16:38

Der Song geht schon mal straight nach vorne.
Wenn das Album nur annährend so gut wie das Debut wird ist es ein absolutes Highlight dieses Jahr.
Bin sehr gespannt und voller Vorfreude.

Armin

16.05.2020 - 12:22- Newsbeitrag




Für manche Künstler*innen stellt die Corona-Krise gar nicht so eine schrecklich große Krise dar, weil sie schon das Leben vor der Pandemie als großen globle Krise empfunden haben. Friends Of Gas aus München gehören dazu. „Kein Wetter“ heißt ihr zweites, am 05.06. erscheinende Album, auf dem - um beim Wetter zu bleiben - selten selten die Sonne scheint.

„Graue Luft“ wiederum heißt die jüngste Vorabauskopplung, und im neuen Video zeigt uns die Band die wohl hässlichsten Winkel deutscher Wohnkultur. Ecken, die wir ohne Instagramfilter so kaum mehr zu sehen bekommen. Schade eigentlich. Das ständige Beschönigen hilft ja auch nix.
"Graue Luft" auf YouTube
Friends Of Gas - "Kein Wetter"
Album-VÖ: 05.06.2020
(Staatsakt/Bertus/Zebralution)

noise

16.05.2020 - 22:43

Sauber! Der zweite sehr gute Song.
Scheint das die neue Scheibe mehr Tempo und Druck entwickelt als das Debut.

Xavier

16.05.2020 - 23:35

Eine musikalische Entdeckung der Hässlichkeit... konsequent auf zwei Aufnahmen verteilt. Die haben tatsächlich ihren Weg gefunden.

Armin

03.06.2020 - 19:39- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

"Album der Woche"!

Meinungen?

Das Hü

03.06.2020 - 19:47

Meine Güte, was habt ihr denn da geraucht? 😂

Blablablubb

03.06.2020 - 19:58

Habe gerade mal in "Graue Luft" reingehört. Äh ja, da fällt mir gerade nichts zu ein. :p Ziemlich schräg.

Xavier

03.06.2020 - 20:23

Es wird zu viel in unserer Kritik gelobt. Das geht nicht. Man kann den Kritikern nicht mehr glauben.

Rainer

03.06.2020 - 20:48

Oha, da freu ich nich drauf.

Christopher

03.06.2020 - 20:52

Das erinnert mich an Safi. Die waren vor ein paar Jahren ähnlich unterwegs. Definitiv vorgemerkt, werde mir das die Tage mal anhören.

Xavier

03.06.2020 - 20:55

Graue Luft = Immer unter Strom (Element Of Crime) in schlecht (bzw. dekonstruiert)

SussexRoyal

03.06.2020 - 21:07

Wunder mich immer, was heutzutage hier als "schräg" durchgeht. "Graue Luft" zumindest ist halt ein etwas abgewandelter Punk-Beat, der Gesang etwas ungewöhnlich, aber sonst? Haut mich jetzt nicht so vom Hocker, kann man sich aber gut anhören, ist sicher nicht schlecht.

SussexRoyal

03.06.2020 - 21:15

Wär eine geile Festivalband für den Sommer gewesen. Die irgendwo in der Provinz verkatert um 13 Uhr mit 12 anderen Festivalbesuchern zufällig ansehen und sich fragen, was zur Hölle das schon wieder sein soll :D

Kamm

03.06.2020 - 21:22

Ja, Graue Luft ist doch schmissig! :) Zerfasert am Ende halt ein bisschen, aber das ist auch schon das Maximum an Schrägheit hier. Kenne die anderen Lieder noch nicht; aber das und die Rezi machen Lust auf mehr.

Und "Entdeckung der Hässlichkeit", oha. Ich würde spontan eher manisch-sexy sagen. Sowas hier kann man meinetwegen
hässlich
nennen.

Kai

03.06.2020 - 21:31

Timm Völker (206) trifft Patrick Wagner (Surrogat/Gewalt).

Bin da bei Sussex, das ist nicht schlecht aber so wirklich hauen mich die Singles jetzt auch nicht um.

Xavier

03.06.2020 - 21:33

Das Songwriting ist auch nicht gerade ihr Ding, oder? Die Strukturen sind so unglaublich simpel. Warum also soll ich mir das antun?

VelvetCell

04.06.2020 - 09:42

Hm. "Graue Luft" habe ich schnell wieder ausgemacht. Nicht mein Ding. Die Rezension wird vielleicht dafür sorgen, ein zweites Ohr zu riskieren.

Herr

04.06.2020 - 11:48

Wenn sich doch bloß die in "Düster" hintendran gesungene Strophe mit dem letzten Wort reimen würde. Noch nie hat ein allerletztes Wort so heftig alles runtergerissen.

SussexRoyal

04.06.2020 - 11:53

Jetzt mal ganz unabhängig von Friends of Gas, fände ich eine Diskussion über die zunehmende Zahl der AdW aus dem direkten Umfeld der PT-Redakteure (Düsseldorf Düsterboys, Philip Bradatsch, FoG) mal angebracht. Diese Woche hätte man doch z. B. stattdessen Run The Jewels nehmen können, als Statement (unabhängig von der Bewertung).

N. Senada

05.06.2020 - 01:14

Die verwobenen Gitarren befriedigen meine Television Sensibilitäten ganz ordentlich

Kai

05.06.2020 - 11:34

@SussexRoyal

Kommen genannte Bands denn wirklich aus dem Umfeld?
Düsterboys sind ja auch eher so ein Forenhype (wie damals schon there There Will Be Fireworks) die außerhalb des Plattentests Kosmos nicht so "Bahnbrechend" sind.


Enrico Palazzo

05.06.2020 - 13:23

Ich komme mit der Stimme einfach nicht klar. Musikalisch aber ziemlich schmissig.

myx

05.06.2020 - 17:06

Also mir gefällts, sogar sehr. Ich mag gerade diese Atemlosigkeit, Dringlichkeit des Gesangs, noch verstärkt durch die vielen Repetitionen im Text. Bildet eine perfekte Einheit mit der druckvollen, erstklassig gespielten Musik. Schiebe jetzt dann gleich noch einen zweiten Durchgang nach, diesmal kommt der Kopfhörer zum Zug.

Der Untergeher

05.06.2020 - 17:34

Mir geht es da wie myx. Gesang/Texte und Instrumente bilden eine von Repetition untermauerte Einheit. Gefällt mir nach dem ersten Hören auch ziemlich gut. Momentanes Highlight: Stechpalmenwald.

Rainer

05.06.2020 - 19:43

Manchmal assoziiere ich beim Gesang da entweder Kim Gordon (eine Seltenheit) oder aber auch gelegentlich mit ironischer Distanz HGich.T.
Lul

Kalle

05.06.2020 - 20:09

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier in letzter Zeit alles was laut und schräg ist, total abgefeiert wird.

Kamm

05.06.2020 - 20:11

Ja, zum Beispiel Joachim Witt.

All Crips are Bloods

05.06.2020 - 20:17

Wer ist nur wegen dem Bandnamen hier?

noise

05.06.2020 - 21:16

So, jetzt mal gemütlich durchgehört. Großartige Mischung aus Post Punk und Noise, wie nach dem Debut auch nicht anders zu erwarten war. Dazu noch diese Stimme... Zwar äußerst gewöhnungsbedürftig aber schlichtweg genial!
Wie schon geschrieben kann man Anleihen von Sonic Youth und den Neubauten raushören.
Fazit: Herausragendes Album einer ungewöhnlichen Band. Absolutes Highlight!

sizeofanocean

05.06.2020 - 21:35

Noise-Rock...hab noch nie verstanden, was das sein soll, 80 % Gitarrenfeedback? absichtlich schräg-schiefe Töne? alles maßlos übersteuert? kein Plan, noch schlimmer ist nur noch die Kategorie "Psych-Rock", da steig ich sogar noch schneller aus.

Herr

05.06.2020 - 22:56

Yacht-Pop wird ja auch nicht zu 80% auf Yachten gespielt.

Rainer

05.06.2020 - 23:01

Haha Banausen... Was geileres gibt's doch kaum als diesen knackigen Gitarrensound, auch wenn sie hier soundtechnisch ganz schön dick auftragen und irgendwie ist es eingängiger. Nach einem Durchlauf bin ich trotzdem bisher recht angetan. Das Debüt wirkte hingerotzter.

Given To The Rising

05.06.2020 - 23:07

Hat das einen Grund, warum sich eine deutsche Band Friends Of Gas nennt? Klar, das kann mehrere Bedeutungen haben, aber ich hatte diese Assoziationen genau wie beim Ambientkünstler Gas.

Peacetrail

05.06.2020 - 23:14

Ich hab da auch ne klare Assoziation, wenn ich das Wort Gas höre: „Gebt dem Kaninchen eine Möhre extra. Es hat uns das Leben gerettet.“

Given To The Rising

05.06.2020 - 23:18

Ich rede natürlich nicht vom Gas der Nazis, sondern von der Übersetzung Benzin, was in Zeiten der globalen Klimakrise hochproblematisch ist.

Old Nobody

05.06.2020 - 23:50

Musikalisch kann das schon was, hat für mich viel von Die Nerven. Da ist schon ordentlich Druck drauf.
Die Nerven oder auch Surrogat haben allerdings im Unterschied zu dieser Band hier jemanden, wo die Stimme mir gut gefällt und wo die Texte nicht stellenweise tierisch auf die Eier gehen weil zehnmal hintereinander dieselben Wörter gekrächzt werden.
Ich mein, das kann man mal so für ein paar Songs machen aber auf Albumlänge find ich die Stimme hier eher puuh. Würde mir da mehr Abwechslung wünschen.
Mag natürlich Geschmackssache sein, find ich halt etwas schade weil die Mucke wirklich einiges taugt.
Vielleicht gewöhn ich mich da aber auch aufs zweite Ohr dran

Highlights für mich zunächst mal Stechpalmenwald und Selber keine

Old Nobody

06.06.2020 - 00:05

Okay, seh grad n Live Video zu Kollektives Träumen und das von arte tracks. Und das sieht mir nach ner sehr sympathischen Truppe aus und nach etwas, was ich mir gern auch mal live geben würde mit einem dazu passenden Pegel und den richtigen Leuten^^

N. Senada

06.06.2020 - 02:04

Die unvermeidbare Folge einer charakteristische Stimme ist, dass sie nicht jedem zusagen wird. "Technisch einwandfreier Gesang, gegen den niemand etwas sagen kann" existiert nur in einem sehr engen Spektrum, wenn überhaupt, und ist logischerweise bei den meisten Versuchen stinköde.

Wenn man als Künstler einen eigenen Stil entdeckt/-wickelt hat, versucht man ihn auch nicht von Song zu Song radikal zu verändern, da sonst gar keine eigene Handschrift dabei herauskommt. Von Album zu Album vielleicht, aber auch hier finde ich es völlig okay, wenn eine Band bei ihrem zweiten Album nicht etwas komplett Neues versucht, sondern weiter erkundet, was die Grundchemie noch so hergibt.

Ich verstehe also die Leute, denen der Gesang nicht zusagt, allerdings taugt das für mich aus o.g. Gründen nicht wirklich als Einwand. Es bleibt Geschmackssache.

Was die Sonic Youth Vergleiche - die ich schon bei die Nerven und Heim ständig gelesen habe - angeht, triggern sie mich mittlerweile besonders, weil sie von einer sehr limitierten Vergleichspalette zeugen. Bei der Band LeVent singt ebenfalls eine Frau halb sprechend über dissonant gespielte singlecoil Gitarrenklänge. Wären also schon 4 Bands, die "nach Sonic Youth" klingen, von denen alle sehr unterschiedliche Musik machen. Was soll der Vergleich dann überhaupt noch ausdrücken?

Der Sound von FoG ist mMn idiosynkratisch genug, dass man sich bei der Beschreibung überhaupt nicht auf andere Bands beziehen sollte, weil es irreführend ist. Da wären Ausdrücke, wie "zwei ineinander verwobene, dissonante Gitarren", "repetitive, treibende Rhythmen" und "beklemmend flüsternder, deutschsprachiger Gesang" zielführender. Dabei stets mit dem Verweis, dass "man am Besten selbst reinhören muss". Wenn mir heute noch jemand sagt, etwas klinge "wie Sonic Youth", kann ich mir einfach gar nichts mehr vorstellen.

Rainer

06.06.2020 - 02:04

Die Nerven oder auch Surrogat haben allerdings im Unterschied zu dieser Band hier jemanden, wo die Stimme mir gut gefällt und wo die Texte nicht stellenweise tierisch auf die Eier gehen weil zehnmal hintereinander dieselben Wörter gekrächzt werden.


Highlights für mich zunächst mal Stechpalmenwald und Selber keine

Merkste was?

Rainer

06.06.2020 - 02:08

Der Sound von FoG ist mMn idiosynkratisch genug

Foll geil, foll die Fremdwörtaz

Given To The Rising

06.06.2020 - 04:09

Der idiosynkratische Duktus wirkt an einigen Stellen extrem vomitativ.

Herr

06.06.2020 - 09:18

Ich hatte neulich auch eine limitierte Vergleichspalette, weil letztere kein sprudliges Mineralwasser beim Aldi aufwies. Auf der Palette daneben war noch genug ohne Kohlensäure, das wollte ich aber nicht.

Given To The Rising

06.06.2020 - 09:22

N. Senada = Felix Klaus

Felix Klaus

06.06.2020 - 10:26

Leider hat der Hundefänger John Bello einkassiert...wär der richtige Moment, um mal kräftig loszukläffen. Tja, lebt sich nicht mehr so leicht mit nur noch einem Nick. Der nächste Fehler könnte dann auch der letzte gewsen sein :(

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