Meinungsfreiheit

eric

15.01.2019 - 11:56

Kretzschmars Aussagen werden seit Tagen vom rechten Rand instumentalisiert und mit der AfD-Lügenmär von angeblicher Zensur in Verbindung gebracht, die dem Mann sehr fern liegt. Sagt er übrigens selbst.

Wer den Typ nicht nur vom Handball kennt, weiß das. Aber schön, dass sich mehr und mehr Trolle nun registrieren, um ihre "Meinung" zu diskutieren. Für ausschließlich Hass säende Gäste bleibt solch ein Thema leider zu. Alle anderen dürfen gern diskutieren.

nörtz

15.01.2019 - 12:10

Dass sich Kretzschmar von den rechten Dumpfbacken distanziert, werden die Dumpfbacken natürlich konsequent ignorieren.

Mutzel

15.01.2019 - 12:16

Für alles, was dich von der Masse abhebt, erntest du einen Shitstorm. [...] Welcher Sportler äußert sich denn heute noch politisch? Es sei denn, es ist die Mainstream-Meinung, wo man sagt: 'Wir sind bunt' und 'Refugees welcome'. Wo man gesellschaftlich eigentlich nichts falsch machen kann. Aber hat man eine kritische Meinung, auch gesellschafts- oder regierungskritisch, dann darf man das in dem Land auch nicht sagen


Ironischerweise ist die Tatsache, dass er dafür einen Shitstorm geerntet hat und selbst in die rechte Ecke gestellt wird, die beste Bestätigung dafür, dass er mit seiner Aussage eben doch irgendwie recht hat.


Was ich mir wünschen würde, wäre einfach eine größere Meinungsvielfalt und ein bisschen mehr Meinungsmut. Damit die Diskussionskultur in Deutschland am Leben gehalten wird, das gehört einfach zur Demokratie dazu, meiner Meinung nach. Aber dazu gehört eben auch, dass man die Meinung des anderen anerkennt, ihm zuhört und akzeptiert und nicht gleich die Keule rausholt und draufhaut.

Umso wertvoller sind solche Sätze - insbesondere der letzte - von einem Promi, der durch seinen ganzen Lebenslauf völlig unverdächtig ist, irgendwie 'rechts' oder gar 'nazi' zu sein - auch wenn diese Äußerung jetzt 'instrumentalisiert' wird.

eric

15.01.2019 - 12:25

@Info nur zu:

Es waren ausschließlich Verleumndungen in Richtung Moderation, in Richtung anderer User und irgendwelche hingerotzten Aussagen von "Meinungsfaschimus bei PT" zu vernehmen. Du stimmst doch schon mit mir überein, dass das weder eine "konstruktive Meinung", noch ein Ansatz ist, auf dem sich eine Diskussion aufbauen lässt?

nörtz

15.01.2019 - 12:26

von einem Promi, der durch seinen ganzen Lebenslauf völlig unverdächtig ist,

Äh, nein?

nörtz

15.01.2019 - 12:31

https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Stefan-Kretzschmar-hat-absolut-Un-Recht-article20811449.html

Die deutsche Handball-Ikone spricht ein wahres Phänomen an: meinungslose Profisportler. Sagen sie ausnahmsweise doch etwas, was nicht zu 99,9 Prozent konsensfähig ist, kriegen sie verbal auf die Fresse. Trotzdem sind Kretzschmars Äußerungen zur Meinungsfreiheit Unsinn.

eric

15.01.2019 - 12:32

Diese Posts habe ich nicht gelöscht. Ich hab nur den Stumpfsinn weggeräumt. Wobei, wenn wir von Wagner reden. Ernsthaft, der Typ ist der Inbegriff von stumpf. Lustigerweise widerspricht er dem Ex-Handballer von wegen es gäbe eine Meinungsfreiheit in D, weiß aber genau, dass er das nur tut, um das Thema an sich weiter aufzubauschen.

hallogallo

15.01.2019 - 12:34

Meinungsfreiheit bedeutet auch, dass die-/oder derjenige, der öffentlich eine Meinung äußert, die Reaktionen darauf aushalten muss. (Solange diese nicht ehrverletzend oder anderweitig rechtswidrig sind.)

Insofern fordern die heute verfügbaren Mittel genauere Überlegungen dazu, wie qualifiziert die eigene Äußerung ist und was man wo und wozu äußert. Die Erfahrungen hierbei können mitunter frustrierend sein. Aber wer wirkmächtige Mittel wie soziale Medien nutzen möchte, um seine Meinung zu verbreiten, muss auch lernen, mit diesen umzugehen. Ansonsten steht es jedem frei, sich weiterhin am "guten alten" Stammtisch zu äußern.

Hinweisservice

15.01.2019 - 12:37

Zudem sind die Wagnerpostings als kommenntarloses Komplettkopie permanente Copyrightverstöße, die man sich sparen kann. Jede/r kann die Seite der Bild aufrufen und das nachlesen, wenn gewünscht.

Kretzschmar ist (Ex-)Handballer und kein Public Intellectual. Warum der soviel Buzz erzeugt ist wiederum dem Social Media Nonsens geschuldet. Und dass er für Wutbürger so eine Projektionsfläche bietet, hat er sich selbst zuzuschreiben mit seiner Sympathie für Spinner wie Naidoo. Gedanklich hängt Kretzsche wohl bis zum Hals in der Querfrontwelt von Montagsmahnwachen und anderen Verschwörungstheoretikern fest.

Mutzel

15.01.2019 - 12:47

Debatte um Meinungskultur in Deutschland - Die Reaktionen geben Kretzschmar leider recht

Und seine Angst war berechtigt. In den sozialen Medien wird Kretzschmar nun als Nazi, Verschwörungstheoretiker oder Dummkopf verunglimpft. Manche Menschen geben sich gar Mühe, vermeintlich lustige Bildchen zu erstellen, wie dieser User, der Kretzschmar und Björn Höcke zu einer Figur verschmelzen lässt.

nörtz

15.01.2019 - 12:57

Jetzt kommst du mit dem Stern, der ja das neuerechte Narrativ seit jeher bedient und in dessen Kommentarspalten sich der AfD-Fanclub, Pegida und Co. tummeln.

Der Redakteur scheint eben auch nicht sehr gebildet, wenn er auf dem Niveau des neurechten Pöbels argumentiert.

Next2No1

15.01.2019 - 12:57

Es ist schon auffällig, dass die öffentliche Kritik an Rassismus, Intoleranz, Homophobie, Frauenfeindlichkeit und Verachtung anderer Glaubenssysteme zumeist in Richtung der "Neurechten" zielt, und sich als solche (glücklicherweise) nicht rechtfertigen muss.

Die Kritik derselben Missstände in Richtung des "politischen Islams" wird demgegenüber gerne der AfD und Konsorten überlassen. Niemand möchte schließlich fremdenfeindlich wirken ohne vor der eigenen Haustür zu kehren. Und niemand, der in der Öffentlichkeit steht, möchte Gefahr laufen, nur noch mit Bodyguards spazieren gehen zu können. Dass es Diskussionen über den zunehmenden Einfluss dieses reaktionären Weltbildes auch aus einer offenen und toleranten Gesellschaft heraus geben müsste, wird ängstlich ignoriert und kleingeredet. Schlimmer noch: Der Vorwurf, mit jedweder Islamkritik "AfD-Positionen" zu vertreten, ist in den üblichen Kreisen schneller gemacht als die zugehörigen Gedanken und verdrängt die Kritiker und die ganze Diskussion in einem naiven Zirkelschluss in die politischen Randbereiche.

Dann die Stimme gegen die (zum Teil selbstproduzierten) "Nazis" zu erheben, ist einfach und verspricht breite Zustimmung von allen ernstzunehmenden gesellschaftlichen Gruppen. Eine Meinung, die man problemlos äußern kann und soll. Öffentlich die reaktionären Tendenzen anderer Gesellschaftsschichten aufzuzeigen, erfordert momentan hingegen einiges mehr an Mut.

nörtz

15.01.2019 - 13:07

@Mutzel

Die Autorin ist übrigens russische Muttersprachlerin und hat teilweise in Russland studiert. Jetzt prangert sie die angeblich beschnittene Meinungsfreiheit in Deutschland an. Vielleicht sollte sie lieber bei RT arbeiten.

eric

15.01.2019 - 13:08

Der Stern erwähnt doch selbst (wenn auch geschickt und eher beiläufig) dass die Aussagen im Netz von Rechts (Zustimmung seitens AfD und Verleumdung aller anderen als "Realitätsverweigerer" :D) wie auch von Links (Shitstorm und Verleumdung als "Nazi") im Grunde sehr bewusst instrumentalisiert wurden:

Dabei hatte sich Kretzschmar noch Mühe gegeben, zu konkretisieren, inwieweit er die Meinungsfreiheit eingeschränkt sieht - und das eben nicht durch den deutschen Staat, der Kritiker in Gefängnisse werfen würde, sondern durch die Angst, ins Kreuzfeuer einer wütenden Netzgemeinde zu geraten.

Und nun, Mutzel, mal ehrlich: Diese Gefahr, in ein Social-Media-Kreuzfeuer zu geraten, siehst Du wirklich nur auf der angeblich "linken", "gutmenschlichen" Seite? Kann es nicht auch genauso sein, dass z.B. Identitäre und AfD sich seit Jahren sämtliche Aussagen so drehen, dass zu Ihren Gunsten Hass entsteht, Shitstorms losgetreten werden. Vielleicht, weil vor allem der neuen Rechten das rauhe politische Klima nutzt?

Den Vorwurf der einseitigen Darstellung musst Du wegen der hier geposteten Zitate leider annehmen.

mispel

15.01.2019 - 13:07

Politische Korrektheit > Meinungsfreiheit

hos

15.01.2019 - 13:19

Vernunft > Meinungsfreiheit > Argumentationsarmut

Mutzel

15.01.2019 - 13:22

Kann es nicht auch genauso sein, dass z.B. Identitäre und AfD sich seit Jahren sämtliche Aussagen so drehen, dass zu Ihren Gunsten Hass entsteht, Shitstorms losgetreten werden

Klar ist das so. Als Kämpfer für eine bessere Diskussionskultur (bei der auf abweichende Meinungen nicht direkt mit der Keule draufgehauen wird) können diese Gruppen auf der anderen Seite des Spektrums sicherlich genausowenig dienen, sogar noch weniger.

Das ist wie ein Spiegel: Die Ähnlichkeit ist frappierend, nur ist halt rechts und links vertauscht.

Die einen glauben, AfD-Politiker niederzuschlagen oder deren Büros mit Pflastersteinen und Farbbeuteln zu bewerfen dient der Bewahrung der Demokratie. Die anderen glauben, Mollis auf Flüchtlingsunterkünfte zu werfen dient der Rettung Deutschlands - beide sind demokratiefeindliche Kräfte, auch wenn sie - verblendet durch ihre Blase - sich selber als 'Retter des Abendlandes' oder aber als legitime Nachfahren Stauffenbergs sehen.

XTRMNTR

15.01.2019 - 13:28

Meint nörtz das ernst mit dem Stern und neurechts? Oder finde ich die Ironie einfach nicht?

Watchful_Eye

15.01.2019 - 15:39

Als jemand, der tatsächlich auch mal kontroverse Dinge liest, hab ich hin und wieder tatsächlich auch Hemmungen, über bestimmte Themen zu sprechen.

Trotzdem sei auch gesagt, dass mir das sehr viel lieber ist als ein Deutschland, in der die Plattentests-Forentrolle die Macht hätten. ;-)
__

Ich sehe teilweise die Gefahr, dass das Verhalten von stramm linken Usern wie nörtz der Propaganda der Trolle sogar hilft. Nicht vergessen: ein Grund für den Aufstieg der Nazis war auch, dass das Bürgertum den Aufstieg der Kommunisten verhindern wollte.

Rechtsradikale Kräfte suchen die Polarisierung, die Ausnahme, den Notstand.

Und wenn dann jemand für kompromissloses "Open Borders" eintritt, was nur sehr wenige Menschen wollen, können die identitären Trolle es leicht auf "Wollt ihr wirklich die grenzenlose nörtz-Welt.. oder nicht doch lieber unsere?" zuspitzen. So, als gäbe es keine Chance auf einen Kompromiss.

Die Realität in Deutschland ist immer noch Schwarz-Rot und nicht Linkspartei.

XTRMNTR

15.01.2019 - 16:28

Die letzen Beiträge von "Next2No1" und "Watchful_Eye" sind das beste, was ich hier seit langem zu diesem Thema gelesen habe. Bitte gerne mehr davon, und weniger aus anderen Ecken.

Hinweisservice

15.01.2019 - 16:44

Ich sehe teilweise die Gefahr, dass das Verhalten von stramm linken Usern wie nörtz der Propaganda der Trolle sogar hilft. Nicht vergessen: ein Grund für den Aufstieg der Nazis war auch, dass das Bürgertum den Aufstieg der Kommunisten verhindern wollte.

nörtz ist ein stramm linker User? Wär mir neu.

Deine ganz eigene Geschichtsinterpretation sei dir unbelassen, aber die Kommunisten hatten keine Schuld am Aufstieg der NSDAP und dass du die Moderation für das Trollproblem hier verantwortlich machen kannst, das glaubst du doch selbst nicht, oder?

Die Überhöhung des Forums hier auf historische Dimensionen ist ein ziemliches Schmankerl.

Hinweisservice

15.01.2019 - 16:47

Wenn ich meinen Beitrag so betrachte, dann ist er das Beste, das ich hier seit langem gelesen habe.

Nur zur Info

15.01.2019 - 16:52

Das Schicksal der Menschheit entscheidet sich im Forum von Plattentests!

Watchful_Eye

15.01.2019 - 17:03

- Über Einzelfälle kann man streiten, aber ich unterstütze den harten Kurs von nörtz als Mod. Hab auch nie etwas anderes gesagt. Mir geht es um sein Verhalten als User, und auch nicht explizit nur um ihn.

- Ich weiß, dass nörtz kein Kommunist ist ;-), aber er ist eben sehr kompromisslos für "Open Borders", und meistens geht es ja um Diskussionen zwischen Nationalismus und grenzenloser Welt.

- Dass die Kommunisten keine "Schuld" daran hatten, mag ja sein (erlaube ich mir kein Urteil drüber), aber sie waren eben Bestandteil der damaligen politischen Lage.

- Ich überbewerte nicht die politische Rolle von Plattentests, sondern fand ein historisches Beispiel an dieser Stelle einfach hifreich.

Georg Elser

28.05.2019 - 09:15

AKK hat eine höchst interessante Haltung zur Meinungsfreiheit. Orban gehört zur EVP!

info nurzu

19.09.2019 - 16:45

Aktuelle Gerichtsurteile zum Thema:

Landgericht Berlin erlaubt Beleidigungen gegen Renate Künast

„Stück Scheiße“, „Schlampe“, „Drecksau“ – solche und noch krassere Kommentare prasselten auf Renate Künast ein. Das Landgericht Berlin sieht darin keine persönliche Schmähung, sondern nur zulässige Sachkritik.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/landgericht-berlin-erlaubt-beleidigungen-gegen-renate-kuenast-16392690.html

Ein Wahlkampfplakat der NPD mit einem rassistischen Spruch gegen Sinti und Roma wird nicht als Volksverhetzung gewertet

„Das Gericht entschied am Donnerstag, dass die Plakate trotz der herabwürdigenden Aufschrift ‚Geld für die Oma statt Sinti und Roma‘ durch die Meinungsfreiheit gedeckt waren.“

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-09/npd-poster-wahlkampfplakat-volksverhetzung-sinti-roma

hos

19.09.2019 - 17:06

fahrlässiges urteil von einem hirnamputierten drecksrichter.

Mutzel

19.09.2019 - 17:38

"Geld für die Oma statt Sinti und Roma"

ist vom Aufbau her auch nicht anders als der alte Spruch "Kinder statt Inder"

Na, von welcher Partei wurde jener vor einiger Zeit Wahlkampf benutzt?

Lazybone1

19.09.2019 - 17:55

Die sprachliche Entwicklung in der Gesellschaft in den letzten 20 Jahren ist (für mich) Grund zur Besorgnis.
Das nun auch Gerichte sprachliche Totalausfälle nicht ahnden, bzw. zu tolerieren scheinen, ist eine weitere Stufe der Verrohung.
Jemanden "Schlampe, *otze oder ähnliches zu nennen ist m.E. in jedwedem Kontext beleidigend und herabwürdigend.

Was mir zu diesem Urteil einfällt und mich wirklich sehr besorgt: gegen Ende der Weimarer Republik waren die Gerichte ähnlich "kulant" mit der Verurteilung von Nationalsozialisten.

Lazybone1

19.09.2019 - 18:05

die Quelle meiner Behauptung:
https://www.deutschlandfunk.de/moerderische-statistik-gewalt-von-rechts.1310.de.html?dram:article_id=345863

Watchful_Eye

19.09.2019 - 18:16

Der Freispruch für die NPD war imo zu erwarten (das macht es nicht legitim, nur legal), aber der Freispruch für die Beleidiger gegen Künast ist echt wirsch.

Laut Artikel wurde das Urteil übrigens von 3 Richtern getroffen.

StopMakingSense

19.09.2019 - 18:33

Ich gehe davon aus, dass das Künast-Urteil ziemlich schnell gekippt werden dürfte und die Richter entsprechend zur Rechenschaft gezogen werden.
Das ist nicht haltbar und schon jetzt mehr als bedenklich.

Tom 2

19.09.2019 - 18:34

Meine Güte: Hier wurde ja nicht zum Mord aufgerufen! Sie haben Renate Künast als "Schlampe" bzw. "Drecksau" bezeichnet - das bewegt sich alles wirklichnoch im Rahmen des Erträglichen. Ich sage ja nicht, dass das eine superfeine Aktion war. Wenn alle verbalen Angriffe so harmlos wären, könnten wir dankbar sein.

StopMakingSense

19.09.2019 - 18:36

...don't feed the troll.

Thank you.

Peacetrail

19.09.2019 - 18:50

Ich finde das Urteil zum NPD-Plakat mehr als bedenklich. Meinungsfreiheit wäre „Geld für Oma statt FÜR Sinti und Roma“

Das entscheidende Wort fehlt, und so bedeutet es: Sinti und Roma sind hier nicht erwünscht. Also keine Meinungsfreiheit, sondern Hetze.

nörtz

19.09.2019 - 18:50

Abwarten, was OLG und/oder BGH dazu sagen.

https://netzpolitik.org/2019/urteil-politikerin-kuenast-darf-auf-facebook-beschimpft-werden/

Auf Facebook wurde die Grünen-Politikerin als „Drecks Fotze“ und „Stück Scheiße“ beschimpft. Ein Berliner Gericht sieht das als „zulässige Meinungsäußerung“ und „Auseinandersetzung in der Sache“. Das Urteil liest sich absurd und vermengt Sexualität mit Sexismus.

Tom 2

19.09.2019 - 18:59

Nun ja: Die Leute haben halt erkannt, dass mit Renate Künast etwas nicht stimmt. Aber ich mag diese Wörter auch nicht, "Drecks Fotze", "Stück Scheiße" etc.

hos

19.09.2019 - 19:18

"Nun ja: Die Leute haben halt erkannt, dass mit Renate Künast etwas nicht stimmt."

und zwar?

und dann legitimiert das derbste beleidigungen?

dein moralischer kompass schlägt gerne nach rechts aus, kann das?

Tom 2

19.09.2019 - 19:27

Und hier ergibt sich für mich ein ernsthaftes Problem: Entkriminalisierung gewaltfreier Pädosexualität. Ich habe mich noch nie dafür interessiert, was Renate Künast so von sich gibt und lauthals skandiert. Aber das ist doch grundfalsch.

Mutzel

19.09.2019 - 19:34

Die Einstellung vieler Grünen zu diesem Thema war in den 80ern schon etwas anders. Stichwort Cohn-Bendit.

Es ist nun mal so: Was okay ist und was ganz schlimm ist bestimmt auch der Zeitgeist mit.

nörtz

19.09.2019 - 19:39

Neo-Nazis waren aber immer schon schlimm.

Tom 2

19.09.2019 - 19:40

Alice Weidel wurde 2017 als "Nazi-Schlampe" bezeichnet. Schön, dass wir heute alle mit Renate solidarisch sind. Doch wo blieb damals der Aufschrei? Das ist doch wohl alles sehr wohlfeil.

nörtz

19.09.2019 - 19:42

Das liegt wohl am ideologischen Unterschied.

Tom 2

19.09.2019 - 19:43

Wahrscheinlich.

nörtz

19.09.2019 - 19:44

Mal recherchiert. Das war Satire, befand ein Gericht.

Tom 2

19.09.2019 - 19:49

Ich kenne das Urteil. Und ich schreibe nicht: Es ist grauenhaft (skandalös).

Boston

19.09.2019 - 19:54

Ich finde es erstaunlich, dass Zivilgerichte aus Angst vor dem Vorwurf der Beschneidung von Grundrechten solche Urteile fällen. Es ist ein Zivilprozess. Da gelten für Begriffe wie "Meinung" andere Maßstäbe als wenn es um das Handeln des Staates geht.
Jemanden wegen Beleidigung zu verurteilen hat nichts mit einer vermeintlichen "Zensur" durch den Staat zu tun. Auf das Bundesverfassungsgericht war bisher immer Verlass, ich hoffe es kassiert das Urteil des LG Berlin rasch wieder ein.

Tom 2

19.09.2019 - 20:02

Irgendein Troll hat die Weidel eine "Nazi-Sclampe" genannt. "Nazi-Schlampe" ist genau das richtige Wort, und ich schätze es sehr, wenn jemand das richtige Wort findet. Allgemeiner gesagt, manche Trolle streben nach Freiheit. Ich hoffe das Künast-Urteil wird nicht einkassiert.

hos

19.09.2019 - 20:13

eine Weidel sollte durch ein adäquates Urteil genause vor Beleidigungen geschützt werden wie eine Künast, oder wer auch immer.

Stattdessen hat das LG Berlin hier etwas legitimiert, was niemand für sich selbst gerne erleben möchte.

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