PWR BTTM - Pageant
Felix H
07.03.2017 - 16:10- Newsbeitrag
Zweites Album der Queer-Indie-Punk-Dingenses aus New York kommt am 12. Mai. Neue Single "Answer My Text" hat ein Lyric Video und das alles ist irgendwie gleichzeitig süß und blöde. Auf jeden Fall eingängig.
eric
07.03.2017 - 18:18
Ich mag's. :)
Felix H
10.04.2017 - 19:34- Newsbeitrag
captain kidd
04.05.2017 - 23:18
Stream bei npr tönt ganz gut.
Felix H
15.05.2017 - 17:18
Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Ben Hopkins führten bislang zu...
Tourabsage
Ausschluss seitens des Labels
Dienstquittierung des Managements
Ausstieg von Tourmitgliedern und Vorbands
Ein Statement der Band (mit Widersprüchlichkeiten durchtränkt) gab es schon, Anfang nächster Woche soll ein weiteres geben.
Wird aber wohl recht sicher das Ende der Band sein. Musikalisch schade, aber wenn es stimmt mit den Vorwürfen, dann verdient.
Achim
16.05.2017 - 20:42
Da geht's ja ganz schön ab^^ Sind die Vorwürfe denn gesichert oder fußt das alles nur auf vagen Beschuldigungen ohne richtige Beweise? Letzteres wäre ganz schön schockierend.
A.
Ekaf
16.05.2017 - 20:54
Wie immer kommen solche Vorwürfe zufälligerweise, wenn gerade ein neues Album veröffentlicht wurde...
Felix H
16.05.2017 - 20:58
Sind die Vorwürfe denn gesichert oder fußt das alles nur auf vagen Beschuldigungen ohne richtige Beweise?
Die Meinung muss man sich selbst aus dem bilden, was von beiden Seiten bekannt ist. Gesichert kann man allerdings sehen, dass die Band in ihrem Statement nicht die Wahrheit sagt, wenn sie behauptet, sie höre zum ersten Mal von solchen Anschuldigungen. Ob das daran liegt, dass was vertuscht werden soll oder ob die beiden einfach nur taktisch sehr dumm gehandelt haben - keine Ahnung.
Sohiel
16.05.2017 - 21:00
Es scheint, als ob die Existenz dieser Band komplett ausradiert werden soll. Ein bemerkenswerter Vorgang.
Felix H
17.05.2017 - 09:13
The-Pitch-Beitrag
In Teilen streitbar, aber bemerkenswert finde ich diese Absätze:
For those who sought much-needed comfort and community in PWR BTTM, the allegations struck a sickening note. This was a band that asked for gender neutral bathrooms at its shows so trans and gender-nonconforming attendees could feel safe. A few days after last year’s mass shooting at an Orlando gay club, Ben and Liv played a show benefiting the Pulse Tragedy Community Fund at the nearby Backbooth Bar. And when Trump won the election, Ben assured PWR BTTM’s Twitter followers that “queer is invincible”—one of many shows of solidarity played out in song and social media by the band since forming in 2013. The very quality that set PWR BTTM apart—their stated commitment to creating safe queer spaces—gave them the platform to allegedly abuse those they claimed to be protecting. This profound hypocrisy sets PWR BTTM’s situation apart from other sexual assault allegations within the music industry, which tend to surface more slowly and are rarely met with the same degree of shock.
Acts like Swans have been able to embark on more or less unremarkable album cycles following recent allegations of sexual assault, largely due either to a sense among fans that the accused musician is innocent, or that musical consumption should be separate from the behavior of those making it. In general, making respected art tends to insulate people from serious professional repercussions after being accused of sexual abuse—Woody Allen continues working in Hollywood, convicted rapist Roman Polanski receives lifetime achievement awards, and R. Kelly’s career bounced back from troubling sexual-assault allegations involving minors (at least before they resurfaced in 2013). The art, it is said, should speak for itself.
PWR BTTM’s music and behavior have always been inseparable, however. There is no Pageant without the hundreds of shows that preceded it, where young people in dresses and glitter found joy and hope by being told to “be their damn self.” There is no way to hear a song like “Big Beautiful Day” without envisioning Hopkins, in sparkling cobalt eyeliner, flipping off some transphobe. There is no easy line to draw between PWR BTTM and their new album, much of which is written in the second person to address their trans fans directly. On record and in interviews, it was as though Ben and Liv were personally taking up the mantle of queer mentorship for their young listeners. But what was a document of queer exuberance has now become a hollow sequence of songs, from a band whose sentiments were maybe always shallow.
Few, if any, albums have undergone so dramatic a transformation practically overnight. While much queer music, like recent albums by Perfume Genius and Arca, is heavy with the residue of trauma, PWR BTTM took an approach marked by levity and giddy flamboyance. Fun music can be cathartic, but it tends to smooth over the finer points of vulnerability, including life as a visibly queer person. When authenticity can mark you as a target for violence in certain parts of the world, the directive to “be yourself” has little substance on its own. Queer liberation hinges on more than self-acceptance and the expression of that confidence. It depends on the way we treat each other, on the social structures and support systems we’re able to build as alternatives to the heteronormative mainstream.
That PWR BTTM’s public presence masked allegedly toxic behavior doesn’t mean their listeners should give up on learning to love themselves or chasing queer joy. The fans who found freedom and community through PWR BTTM still have that freedom and community. It belongs to them now. Really, it always did.
Tim.
17.05.2017 - 09:24
was findest du daran streitbar? ich finde es bemerkenswert, wie radikal pitchfork die band jetzt abstraft, nachdem sie diese monatelang völlig over the top gehyped haben.
Felix H
17.05.2017 - 09:28
Das Ergebnis, dass bspw. ein R. Kelly weiter eine Karriere hat, weil er halt auch in seiner Musik diesen Lebensstil verkörpert. Oder Roman Polanski weil...warum auch immer. Ich verstehe Pitchforks Ansatz da, aber irgendwie kann das ja auch nicht die beste Lösung sein. Es erklärt höchstens, warum die Reaktion hier heftiger ausfällt.
Mixtape
17.05.2017 - 12:17
Daher glaube ich auch nicht, wie Sohiel sagt, dass die "Existenz dieser Band ausradiert werden soll". Zumal das sehr nach Verschwörungstheorie klingt. Näher liegend ist, dass sich die Band im Vergleich zu R. Kelly in einem sehr progressiven Umfeld bewegt hat und daher die Reaktion dieses Umfelds umso heftiger ausfällt.
Felix H
17.05.2017 - 12:30
Das Umfeld ist es auch, denke ich. Das wird ja alles nicht "zentral" entschieden, sondern kommt von den Bands, den Labels, den Veranstaltern, etc.
In der Summe ergibt das natürlich aber eine wahnsinnige Dynamik, die ich so bisher noch nicht erlebt habe.
Wenn die Vorwürfe stimmen, ist das natürlich nicht unverdient. Aber zum Vergleich: Nicht mal bei den Lostprophets gab es damals so eine konsequente Auslöschung über die Plattformen hinweg, die Sachen waren noch eine ganze Zeit lang streambar. Und bei dem Fall wird mir immer noch ganz übel, wenn ich dran denke.
Sohiel
17.05.2017 - 12:32
Um das klarzustellen, ich traf meine Aussage, nachdem ich sah, dass die hier eingebetteten Videos, alle Songs auf Spotify und Co. und an weiteren Stellen, entfernt wurden. Das ist, wie ihr selbst ausgeführt habt, insofern auffällig, da in Hetero-Kontexten ganz anders damit umgegangen wird. Verdammt, es haben so viele Komponisten Leichen im Keller und sie finden trotzdem in der Musikwissenschaft rege (und arg unkritische) Berücksichtigung.
Tim.
17.05.2017 - 13:02
Das ist, wie ihr selbst ausgeführt habt, insofern auffällig, da in Hetero-Kontexten ganz anders damit umgegangen wird.
das halte ich für eine steile these.
die band hat sich mit ihrem transgenderkram halt auf eine gewisse fallhöhe begeben, die sie jetzt zu spüren bekommt.
Sohiel
17.05.2017 - 13:35
das halte ich für eine steile these.
Felix hat doch einige prominente Beispiele angeführt.
Um es vorwegzunehmen: Niemand hier sagt, dass nicht auch Männer Opfer solcher Dynamiken sein können, man denke nur an Andreas Türck oder Jörg Kachelmann. Nur damit das klar ist.
Bei allem, was sich als Kunst bezeichnen lässt, ist man es allerdings gewohnt, dass Werk und Künstler fein säuberlich getrennt werden, um sich die Freude an Ersterem nicht nehmen zu lassen. Wer mal in Bonn studiert hat, gewöhnt sich entweder an diese Zustände oder wird tatsächlich queerradikal.
Das ist bei PWR BTTM eben wegen des „Transgenderkrams“, wie du das nennst, ganz anders. Hier gilt alles oder nichts.
Tim.
17.05.2017 - 14:09
mir fällt da als gegenbeispiel spontan surfer blood ein - vom bekanntheitsgrad eher vergleichbar mit PWR BTMM als r. kelly oder roman polanski. da ging es "nur" um (heterosexuelle) domestic violence und hat trotzdem zu boykottaufrufen geführt:
http://bitterempire.com/we-arent-really-going-to-review-the-new-surfer-blood-record/
http://www.chicagonow.com/chicago-music-underground/2014/10/we-wont-support-domestic-abusers-and-neither-should-you/
Felix H
17.05.2017 - 14:39
und hat trotzdem zu boykottaufrufen geführt
Das hat aber bei weitem nicht solche Wellen geschlagen wie aktuell der Fall von PWR BTTM. Dort in den Links haben 2 Magazine gesagt, sie werden keine Review schreiben. Das ist ja noch harmlos, zumal ich bezweifle, dass PWR BTTM jetzt noch eine bei Pitchfork bekommen. Aber hier kommt noch Label-Boykott, Verkaufs- und Streaming-Stopp, Absprung von Vorbands, Tourmitgliedern, Management, dann Tourabsage. Sorry, aber das ist vom medialen Wirbel und den Konsequenzen schon ne andere Hausnummer.
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