Michael Kiwanuka - Love & hate

dreckskerl

23.07.2016 - 14:44

Nun das ist Definitionssache.
Ich meine,vielleicht fälschlicherweise, mit innovativ auch überraschend, eigenständig, kreativ,...
Wäre die Produktion dieses Openers nicht so vorhersehbar, könnte es für mich eine makellose 10 sein,so wie es ist 8,5.
Ist halt mein Ohr.

MopedTobias (Marvin)

23.07.2016 - 15:39

Ok, jetzt verstehe ich dich. Eigenständigkeit und Kreativität ist halt nicht gleich Innovation.

fitzkrawallo

23.07.2016 - 17:39

Ob etwas innovativ ist oder nicht, hat null Aussagekraft über die Qualität der Musik.

Man kann nur immer wieder staunen, ob der dramatischen Selbstsicherheit, mit denen mancher hier solche Aussagen hinsudelt. Mag ja sein, dass es für dich keine Götter neben Produktion, Songs und Arrangements gibt. Für manchen ist aber die Frage, ob ein Künstler der "Musik" etwas neues hinzufügen kann durchaus relevant und somit kann Innovation sehr wohl zur "Qualität" von Musik beitragen.

MopedTobias (Marvin)

23.07.2016 - 18:09

Ich fühle Musik nur und nehme sie auf anderen Ebenen überhaupt nicht wahr. Dementsprechend kann ich es absolut nicht nachvollziehen, wie das alleinige Vorhandensein von Innovation - also unabhängig von irgendeiner Wirkung, die die innovativen Elemente erzeugen! - etwas zur Qualitätswahrnehmung von Musik beitragen kann. Nun kann ich es mir natürlich nicht anmaßen, die individuellen Abgründe der menschlichen Psyche vollständig zu "verstehen", interessiert bin ich aber schon. Vielleicht möchte mir jemand (fitzkrawallo?) versuchen zu erklären, was genau die Faszination hinter der Innovation bei Musik ausmacht?

boneless

23.07.2016 - 18:29

Dementsprechend kann ich es absolut nicht nachvollziehen, wie das alleinige Vorhandensein von Innovation - also unabhängig von irgendeiner Wirkung, die die innovativen Elemente erzeugen! - etwas zur Qualitätswahrnehmung von Musik beitragen kann.

Hat das so jemand behauptet?

Ich bin sicher auch kein Hörer, für den Innovation ein Hauptmerkmal von Musik sein muss, allerdings kann es, wie fitz schon sagte, durchaus zur Qualität beitragen. Vllt. verstehe ich das Wort anders als du, aber Innovation heißt doch, dass etwas Neues, Aufregendes dem bereits Vorhandenen hinzugefügt wird. Und sowas kann durchaus den Wert eines Albums steigern.

Ich fühle Musik nur und nehme sie auf anderen Ebenen überhaupt nicht wahr.

Netter Satz, der hier und da auch auf mich zutrifft, allerdings kann Musik, die nur ihre Vorbilder wiederkäut und eben keinerlei Innovation oder irgend ein prägnantes Merkmal besitzt, schnell sterbenslangweilig sein, da "fühl" ich dann gar nichts mehr. Heutzutage sind ganze Genres davon betroffen, siehe Postrock oder verschiedene Metalarten. Ein wenig Innovation hätten viele Alben heutzutage bitter nötig.

fitzkrawallo

23.07.2016 - 19:16

Boneless beantwortet das ja schon ausführlich. Hinzufügen kann ich noch, warum Innovation für mich bedeutsam sein kann (wie gesagt: kann, nicht muss. Ich stelle mich nur gegen die Aussage, dass Innovation überhaupt kein Qualitätsmerkmal sei, so wie du es dem dreckskerl auf der vorigen Seite ankreidest). Das Ausschlaggebende für mich ist, dass, wenn etwas neuartiges hinzugefügt wird oder ein Künstler eine neuartige Herangehensweise wählt, dies mich als Hörer herausfordert (und dabei ist Innovation keinesfalls gleich Komplexität oder instrumentales Können) und meine Hörgewohnheiten in Frage stellt. Auf diese Weise schlägt das dann durchaus auch emotional ein. Zudem - und hier verfließen die Grenzen zwischen Innovation und Eigenständigkeit - bedeutet gute Musik für mich, dass ein Künstler es schafft, sich auszudrücken. Drückt man sich wirklich selbst aus, wenn das Ganze dann so klingt wie bei zig anderen zuvor?
Wie gesagt will ich nicht bestreiten, dass ein gutes Album auch ohne Innovation bestehen kann. Mich persönlich könnte das aber schlussendlich nie so berühren wie ein Album, in dem Innovation zu anderen Merkmalen hinzukommt.

MopedTobias (Marvin)

23.07.2016 - 19:56

Danke für die Ausführungen und ich sehe ein, dass das wohl etwas zu dogmatisch von mir formuliert war. Ich sträube mich nur gegen die Behauptung, Innovation würde die Qualität von Musik immer anheben, egal, was die innovativen Elemente genau sind und wie sie sich in den Rest einfügen. Hier hat das zwar niemand behauptet, aber solche Meinungen hab ich schon an anderer Stelle lesen müssen.

dreckskerl

24.07.2016 - 00:52

interessant wie tief hier diskutiert wurde...
freut mich.
und ja Innovation hebt grundsätzlich die qualität von musik, aber natürlich nur dann wenn der rest sinn macht.
Und bei kiwanaku finde ich die reinen songs stärker als ihre Umsetzung.

Aber wir haben uns verstanden.

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