Deathspell Omega

boneless

29.02.2016 - 20:19

Es gibt Bands, die bringen dein komplettes musikalisches Verständnis durcheinander. Es gibt Bands, die faszinieren dich so sehr, dass du während des Hörens wenig nebenher machen kannst. Und es gibt Bands, die zerstören deine Hörgewohnheiten und errichten auf der Asche einen verkrüppelten Thron aus Knochen und Nervenenden. Deathspell Omega erfüllen alle 3 Kategorien.

Deathspell Omega ist eine Black Metal Band aus Frankreich, die sich 1998 gegründet hat und über dessen Mitglieder und Geschichte sich eine Menge Legenden ranken. Wirklich stichhaltige Infos gibt es eigentlich nicht, lediglich die "Namen" der Gründungsmitglieder - Shaxul, Hasjarl und Khaos - sind bekannt. Zudem, dass Mikko Aspa Shaxul 2002 an den Vocals ersetzt hat, da jener mit der inhaltlichen Ausrichtung der Band wohl nicht mehr einverstanden war.
Deathspell Omega geben so gut wie keine Interviews, vermeiden jegliche visuelle Abbildung ihrer selbst und Konzerte kommen so oder so nicht in Frage (Da das, was Deathspell Omega vermittelt, nicht in einer solch begrenzten, rein sinnlichen Umgebung verstanden werden kann). Die Band hat aus Gründen der Anonymität ein sehr zwispältiges Verhältnis zu Außenstehenden.

Diese Fakten sind aber sowiso mehr als zweitrangig, hat man sich erstmal in den Kosmos von Deathspell Omega begeben. Musikalisch abseits jeglicher Norm und jeglichen Verstandes wird hier das pure Chaos zelebriert und das in einer Art und Weise, die absolut einzigartig ist. Bezeichnungen wie die "Meshuggah des Black Metal" geben zwar einen Wink in die richtige Richtung, sind aber beim genauen hören der Platten dann doch ein wenig abwegig. Dabei sollte man sich gar nicht mit Kategorisierungsversuchen ermüden, sondern eher von der - meiner Meinung nach - besten Black Metal Band der Gegenwart ordentlich das Hirn durchpusten lassen. Das Frühwerk habe ich seit jeher vernachlässigt, ist in meinen Ohren auch eher Black Metal der "normaleren" Sorte. Interessant wirds ab Si Monvmentvm Reqvires, Circvmspice (2004) und richtig in die Vollen gehen dann die Kenose ep (2005), Fas – ite, maledicti, in ignem aeternum (2007) und Chaining The Katechon (2008). Drei Werke, die in ihrem Irrwitz und Wahnsinn in keiner Sekunde zu fassen sind. Hier trifft dissonante Gitarrenarbeit auf albtraumhafte Ambientpassagen und überraschend eingängige Melodiebögen (natürlich immer unter der Oberfläche), zusammengehalten von der mathematisch besten Raserei, die der Black Metal zu bieten hat (mathematisch, nicht stumpf!). Auf Paracletus (2010) ging die Band dann erstaunlich kompakte Wege, weg von 10 Minuten Hirnficks ala The Shrine of Mad Laughter hin zu beinahe unverschämt melodischen Vierminütern wie Wings of Predation. Das Paracletus natürlich in keinster Weise missglückt ist, sollte selbstverständlich sein, wem müsste diese Band auch Zugeständnisse machen? Und Paracletus ist natürlich immernoch eine Ausgeburt der Hölle, jedoch deutlich facettenreicher als die Vorgänger, auch wenn sie einen vllt. nicht ganz so heftig durchknotet wie Fas-ite. 2012 kam Nachschub in Form der Drought ep. Ebenfalls im Stile von Paracletus und natürlich ebenfalls der absolute Wahnsinn. Hat darüber hinaus zwei der besten Deathspell Songs überhaupt an Bord (Fiery Serpents und Scorpions & Drought). Zu den musikalischen Fähigkeiten brauche ich keine großartigen Worte zu verlieren, außer vllt., dass "der Drummer ein 12 armiger Dämon aus einer anderen Welt sein muss" (last.fm Zitat) und ich die Gitarren sehen möchte, die eine derartig vertrackte Tortur über Albumlänge aushalten müssen.

Textlich dürften sich die Geister an dieser Truppe scheiden, denn klar, man kann orthodoxen Satanismus in jeglicher Hinsicht albern finden. Allerdings machen es einem Deathspell nicht so einfach wie andere Knalltüten des Genres, denn hier steckt schon mehr dahinter. So hat diese Band stets einen philosophischen und theologischen Blick auf das Verhältnis Gott, Satan und Mensch und sieht sich unter anderem vom französischen Philosophen und Schriftsteller Georges Bataille beeinflusst. Wie dem auch sei: fehlende Authentizität kann man ihnen jedenfalls schwer vorwerfen.

Für Interessierte:

Fiery Serpents

I

Abscission


Diskographie

1999: Disciples of the Ultimate Void (Demo)
2000: Infernal Battles
2002: Inquisitors of Satan
2004: Si monvmentvm reqvires, circvmspice
2005: Kénôse (EP)
2007: Fas – ite, maledicti, in ignem aeternum
2008: Mass Grave Aesthetics (EP)
2008: Chaining the Katechon (EP)
2010: Paracletus
2012: Drought (EP)

boneless

01.11.2016 - 19:38

Da wartet man nun Jahr für Jahr ungeduldig auf eine neue Veröffentlichung der besten Black Metal Band aller Zeiten und es passiert nichts. Und jetzt plötzlich, aus dem Nichts heraus, erscheint eine neue Ep mit dem hübschen Namen The Synarchy of Molten Bones. Digital schon verfügbar, Cd und Vinyl sind dann am 08.11. erhältlich. Scheint nach flüchtigem Reinhören wieder mehr Richtung Fas-Ite zu gehen. Da braucht man wohl erstmal eine (un)ruhige Minute für...

iNfO-sErViCe

01.11.2016 - 19:49

boneless = Gürgen

Einhaker

01.11.2016 - 19:58

An der Stelle hake ich jetzt mal ein.

Gürgen

02.11.2016 - 15:30

bislang eine enttäuschung.

Gürgen

02.11.2016 - 15:39

bleibe dabei.
eintönige 30 min.

the convent

02.11.2016 - 15:52

muss gürgen recht geben.
monotones getrümmer, so was kann ich auch.
5/10

helvete22/03

02.11.2016 - 15:53

ihr seit solche flaschen.
DSO ist der neuste shit.10/10

fitzkrawallo

03.05.2019 - 15:45

Neues Album "The Furnaces of Palingenesia" kommt am 24. Mai. Ein Track ist bei bandcamp auch schon hoerbar.

fitzkrawallo

03.05.2019 - 16:16

Es sei aber nachgeschoben, dass mir persoenlich Mikko Aspas fortwaehrendes Mitwirken ganz schoen Bauchschmeren verursacht. Die wenigen Interviews mit den Bandkoepfen fand ich schon selbst schwer ertraeglich, aber Aspa operiert nicht mal versuchsweise mehr in irgendeiner Grauzone. Das scheint die anderern jedoch mindestens mal nicht zu stoeren.

Rainer Winkler

03.05.2019 - 16:32

Scheiß Band, langweiliger Soundmatsch und lächerliche Attitüde.

...

03.05.2019 - 16:40

Was die Pfeife boneless da versucht zu empfehlen ist nix anderes als langweiliger Krach.

hexed all

03.05.2019 - 18:05

Geiler Song. Album des Jahres kann kommen.

Euroboy

04.05.2019 - 19:47

Toller Song. Freu mich auch schon auf die Platte.

Das mit der Grauzone ist im Black Metal ja oft ein Problem (z.B.MGLA Konzertverbot in München vor kurzem). Wobei ich nicht tief genug in der Szene drin bin um die ganzen Verflechtungen/Bühnenteilen mit NSBM Bands mitzubekommen. Ist Mikko Aspa auch in anderen Bands aktiv?

fitzkrawallo

05.05.2019 - 13:29

Ist Mikko Aspa auch in anderen Bands aktiv?

Ja. Unter anderem seine Ein-Mann-Bands Clandestine Blaze und Vapaudenristi. Dazu betreibt er ein Label und diverses Porno-Zeug. Hier gibt's ein Portrait.

boneless

05.05.2019 - 13:31

Ein Video zum ersten Song gibts auch schon. Voll kommerziell eh, am Ende fällt denen noch ein, auf Tour zu gehen. :D

Nein, der Song macht definitiv Lust auf das Album. Ich hoffe ja, dass es wieder mehr Richtung Paracletus/Drought geht (ein Indiz dafür könnte die Anzahl der Songs sein, es sei denn, die Hälfte wären Interludes), denn gerade wenn Deathspell es schaffen, ihren Wahnsinn ins 3-6 Minuten Format zu pressen, werden sie recht einzigartig. Ich mochte die letzte Ep auch, aber ein klein wenig nachvollziehbarer dürfen sie gern wieder werden.

Ist Mikko Aspa auch in anderen Bands aktiv?

Jop, hat diverse Sachen am laufen, am bekanntesten ist neben Deathspell wohl Clandestine Blaze, andere Projekte von ihm sind hier gelistet.

Wenn man so will, ist wohl der größte Teil der BM-Szene eine einzige Grauzone, da zu differenzieren, fällt zunehmend schwerer. Bin da auch bei fitz, gerade Aspa (so großartig sein Gesang bei Deathspell auch sein mag) ist schon eine - noch sehr positiv formuliert - arg zweifelhafte Gestalt. :/

Watchful_Eye

05.05.2019 - 19:10

Bei DSO und insbesondere der "Paracletus" kann ich alle Lobeshymnen nur unterschreiben. :) Das Album ist eine 10/10 für mich - ich kenne kaum ein Album, was diese Intensität erreicht.

Der neue Song haut mich nicht so ganz weg.

@Watchful_Eye

05.05.2019 - 19:26

Noch so ein Nach-Rechts-Abkipper.

Watchful_Eye

05.05.2019 - 19:45

Unproblematisch finde ich das tatsächlich nicht. Nicht zuletzt deshalb befindet sich kein Burzum-Album in meinem Besitz.

Aber ich weiß ja, dass das zu 99% nur wieder der IB-Troll schreibt, der mir Angst vor einer allmächtigen Linksdiktatur machen will.

boneless

19.06.2019 - 20:04

Unfassbare Band.

Auch wenn man eine gewisse Zeit braucht, um mit The Furnaces of Palingenesia warm zu werden, so ist dieses Album doch schlussendlich eine weitere Großtat in einer großartigen Diskographie. Obwohl sie nicht mehr ganz so malmend zur Sache kommen und über weite Strecken fast schon nachdenklich wirken, bleiben Deathspell ihrem chaotischen Setting treu und fügen lediglich eine neue Klangfarbe ins eigene Spektrum ein. Sie sind zwar mittlerweile hinreichend bekannt, man fragt sich dennoch, ob die (Musik)Welt überhaupt reif dafür ist...

boneless

25.06.2019 - 21:28

Die Zeit war wohl reif. Aktuelles Interview mit einem der Mitglieder auf einem Blog (auch wenn der Urheber es nicht so nennt).

Das dürfte so ungefähr das komplizierteste Gespräch mit einem Musiker sein, welches ich bisher gelesen habe. Abgesehen von der enormen Länge ist der Diskussionsstoff teilweise so abgehoben, dass man als "normaler" Mensch kaum hinterherkommt, es sei dann man hat tiefergehende Kentnisse (oder besser: ein abgeschlossenes Studium) in den Bereichen Philosophie, Politik und Theologie. Kann gut und gerne Wochen dauern, bis man sich da wirklich durchgekämpft hat.

Ein paar Passagen zitiere ich mal, denn sie stellen so ein wenig den Kern dar, worum es bei Deathspell geht (gerade auch, was die Nazi-Vorwürfe angeht):

It is our utmost conviction that the artist ought to stand beyond good or evil and that the pursuit of his or her artistic goals should therefore remain untouched by considerations pertaining to critical reception, the sensitivity of a potential audience, or anything that would detract from the full accomplishment of those artistic goals. Taking into creative consideration the very fragile current zeitgeist would render any piece of art absolutely harmless and devoid of worth – and by that we affirm that most of what’s considered art these days is a singularly watered-down version of what it should be. Lack of singularity or vision may be forgivable, bending the knee in front of your contemporaries – most of whom long to become what Zarathustra, with disbelief and horror, called ‘the last man’ – entails compromise without return and is, consequently, unforgivable.

Let us expand on that. DEATHSPELL OMEGA, as a collective, works in circles. The French core of the collective – which, incidentally, is the creative core and source of music and lyrics – is Bataillian by definition and therefore completely immune to mundane politics, having deconstructed them a long time ago. For the layman: Bataille first fought the far-left when it was considered a promising horizon for mankind and then, shortly thereafter, fought the rise of the far-right when these movements began gaining traction – not least because Bataille was one of the most penetrant readers of Nietzsche and, eventually, stood worlds above such petty illusions. When the many were begging to drink the sweet milk of imposture, he could see the puppet strings and smell the rot.


If you make art ‘safe’, no matter your concerns – moral, aesthetic or otherwise – you sterilise it and, in the long run, with utmost certainty, kill it. If, on the contrary, you allow and even invite conflict and chaos at the core of the matrix, you enhance the possibilities infinitely. Ironically, by taking this approach – which in many ways mimics life itself – we espouse a Nietzschean life-affirming stance whilst potential detractors to our method stand within the ranks of those slowly choking the human mind, paving the way for the aforementioned ‘last man’. If only things were as simple as good and evil!


Bataille once stated that reading Marquis de Sade was not only a recommended but mandatory step for anyone whose purpose is to genuinely understand man. Reading Bataille is not only a recommended but mandatory step for anyone whose purpose is to genuinely understand the madness within God – the savage laughter bordering on absolute insanity which is concomitant with any absolutist religion. His thoughts shed a crucial light on the notion of transgression and how this may be a key element of self-discovery. One may also want to mention his theoretical experiments with a religion centred on the death of God. Of course, none of this would’ve been possible without his filiation with, and absolutely splendid interpretation of, Nietzsche. One can never really escape the shadow of Bataille, an intellectual and literary giant.

Eurodance Commando

26.06.2019 - 00:17

Selten lächerlich. Die nehmen sich sowas von ernst und produzieren trotzdem nur übersteuerten und überladenen Krach. Kein Black-Metal-Purist feiert diese Band außer Kritiker. Und du bist auch nur ein Poser und hast hier ach so was tolles entdeckt! Langweilig! Boooooring! Wir haben es verstanden. Du findest Deathspell Omega ja Spool toll. Tu das, aber tu nicht so als hätte Band irgendwas neues erfunden.

Eurodance Commando

26.06.2019 - 00:18

*voll toll

Der Untergeher

26.06.2019 - 09:41

Das Interview besteht in der Tat zum Großteil aus prententiösem Gelaber. Viel verquerer kann man sich gar nicht inszenieren. Der Versuch der kryptisch-mystischen Schwadronie Legitimität zu verleihen in dem sie Bataille und Nieztsche referieren ist ziemlich peinlich.
Naja. Die Musik bleibt interessant. Die Band hat ürbigens sehr wohl Neues erfunden und den Black Metal maßgeblich verändert. Allein ihr dissonantes Riffing und die komplexen Songstrukturen wurden unzählig oft imitiert.

(Bataille ist, nur mal so am Rande, eine komplexe und sehr kontrovers zu diskutierende Figur.)

boneless

26.06.2019 - 19:09

Sicher kann man sich kaum kryptischer in Szene setzen und dieser abgehobene Touch erweckt durchaus den Eindruck, dass Deathspell Omega sich für klüger halten als der Rest der Musikwelt und dabei im Grunde aber nichts wirklich interessantes zu sagen haben.
Aber: es passt für mich trotzdem perfekt zu dem, was diese Band verkörpert und mir ist solch philosophisches Gelaber 1000 mal lieber als irgendwelche Kids, die mit blutverschmierten Gesichtern und umgedrehten Kreuzen irgendwas von "Satan is my master" jammern und meinen, dem Black Metal überhaupt was hinzufügen zu können. Und wie Untergeher schon schrieb, Deathspell waren und sind durchaus eine unglaublich einflussreiche Band, die dem "neuen" Black Metal die Richtung gewiesen haben. Zum Beispiel hier nachzulesen.

Walenta

15.03.2022 - 19:51

https://deathspellomega.bandcamp.com/album/the-long-defeat

fitzkrawallo

15.03.2022 - 21:11

Auha, habe mich gerade kürzlich gefragt, ob da mal wieder was kommt. Auf bandcamp heisst es ja "third era" der Band und "Recorded live by the French power trio in July 2021". Vielleicht ist ja Aspa raus? Andererseits könnte "Bile and venom distilled and added until the leaves fell" natürlich genau seine Vocals meinen. Man wird sehen. Ich bin wie immer gespannt, trotz der regelmässig geäusserten Bedenken.

boneless

16.03.2022 - 17:59

Dito. Super Nachricht. Ich hoffe wieder auf etwas mehr Tempo nach dem eher gemächlichen The Furnaces of Palingenesia.

Walenta

23.03.2022 - 12:09

Oi - ohne ganz mit der Platte durch zu sein, aber: dieser Beginn der "third era" klingt ja weitestgehend wirklich ziemlich unerwartet....

Sroffus

23.03.2022 - 17:50

Sehr ernüchternd, verglichen mit dem Wahnwitz auf den früheren Werken.
Erinnert an "Immoto" von Nero Di Marte, kommt da aber nicht ran.
Schade.

fitzkrawallo

23.03.2022 - 18:35

So schnell möchte ich nicht urteilen (erst ein Durchgang). Hat mich an "Immoto" nicht direkt erinnert, aber gut, dass die mal erwähnt wird, weil super.

boneless

23.03.2022 - 20:44

Hier auch erster Durchgang und auch wenn ich mir was anderes gewünscht hätte, gefällts mir spontan doch ziemlich gut. Interessante neue Ausrichtung, auch wenn man damit durchaus einiges von seiner Einzigartigkeit einbüßt.
Ich hab vorhin das Gerücht aufgeschnappt, dass Mortuus (Marduk) die Vocals eingesungen haben soll. Kann das einer bestätigen? %)

boneless

23.03.2022 - 20:47

Wow, Our Life is Your Death geht in der zweiten Hälfte ja fast schon als Hit durch. :D

Walenta

23.03.2022 - 21:10

Mir gehts eigentlich ähnlich: Nach dem ersten Durchgang war ich dezent irritiert und wohl auch enttäuscht - aber primär, weils halt nicht das ist, was ich mir erwartet oder gewünscht habe...
Und obwohl es derart "leicht verdaulich" (...) ist und dabei viele der Dinge nicht im Fokus hat, die mir bei DO eigentlich taugen, hat das Album etwas faszinierendes (und auch verdammt kurzweiliges) an sich...nach vier Durchgängen weiß ich insofern zwar noch immer nicht so ganz, was ich jetzt davon halten soll, aber die Lust auf die nächste Runde ist zumindest sofort wieder da...

Das wegen Marduk kann ich natürlich net bestätigen, aber würd ich aufgrund der Stimme absolut für möglich halten. Allerdings glaube ich auch, dass da mehrere Sänger am Werk sind...Aspa ist mmn stellenweise immer noch zu hören, dass der kolpotierte M im Closer dabei ist, scheint mir auch net so weit hergeholt...

Walenta

23.03.2022 - 21:11

Was ich diesmal aber vorerst wirklich nicht so berauschend finde ist die Schlagzeugarbeit.

Walenta

24.03.2022 - 13:54

Einen Tag später bin ich mit knapp vier Fünftel der Platte schonmal mindestens sehr zufrieden.

Bei 'Sie sind gerichtet' kann ich mich zwar mit dem "Yes! We saw you"-(stadion'esken)Part nicht anfreunden und dieser finale Sound in den letzten Sekunden der Nummer macht mich irre, aber sonst sind die vier Stücke absolut gewachsen und haben die Skepsis beim Erstkontakt hinter sich gelassen.

Soweit wäre Long Defeat auch ne spitzen EP gewesen (nachdem sich die Platte imo sowieso ein bisschen anfühlt, ähnlich wie Molten Bones) - nur 'Our Life Is Your Death' will einfach nicht zünden.
Diese seltsam beschwingte, superstraighte hardrockige Ausrichtung (die 'Deformed Erotic Visage' auf dem letzten Murmuur Album trotz des stark hinkenden Vergleichs irgendwie stimmiger zustande brachte)will einfach nicht in den Kontext der Platte passen und wirkt schon ästhetisch einfach ärgerlich störend - hätte kompositorisch aber auch als Standalone Stück nur bedingt überzeugt...
...aber gut - irgendwas werden die sich dabei ja wohl gedacht haben.

Watchful_Eye

24.03.2022 - 15:18

Ich kann mich mit dem neuen Album sehr gut anfreunden. Ein eigenständiges und sehr gelungenes Werk - keine bloße Wiederholung des Alten, die sich ansonsten so langsam eingestellt hätte. Dass es nicht ganz so hart ballert, passt mir auch gerade ganz gut.

"Have you beheld the fevers?" von der Paracletus hatte auch schon ein bisschen diesen beschwingten Post-Punk-Sound von "Our Life is Your Death", vielleicht nicht ganz so offensichtlich.

boneless

25.03.2022 - 22:03

Nachdem ich beim ersten Hördurchgang doch leicht irritiert, aber schon positiv überrascht wurde, stellt sich nun Begeisterung ein. Der Richtungswechsel war nicht wirklich so zu erwarten, aber er ist durchaus grandios. Im Kern zu 100% Deathspell, aber wie man sein eigenes Spektrum erweitert und richtiggehend episch progressiv alles wegfräst, das finde ich schon sehr geil. Und die verschiedenen Vocalisten (ich las irgendwo was von 4 Sängern) tun ihr übriges, wer hätte gedacht, dass es mal stadionmäßige Groupshouts auf einem DsO Album geben würde und diese auch noch gut ins Bild passen? Jedenfalls macht diese Ep (?) verdammt Lust auf kommende Alben.
Ich habe direkt davor mal wieder die The Furnaces of Palingenesia gehört und der Übergang zu The Long Defeat passt perfekt. Dieses Projekt überlässt scheinbar nichts dem Zufall.

boneless

25.03.2022 - 22:27

Ok, Sänger sind wahrscheinlich:
Mikko Aspa
Daniel Rosten (Marduk, Funeral Mist)
Spica (Svest)
Mikolaj Zentara (Mgla)

velvet cacoon

26.03.2022 - 17:05

Enantiodromia 9
Eadem, Sed Aliter 9
The Long Defeat 9
Sie sind gerichtet! 7
Our Life is your Daeth 9

Klaus

26.03.2022 - 17:19

Man verzeihe mir die Polemik, aber das ist ja wirklich eine ziemliche NSBM (verdächtige) supergroup. Schlimm.

Walenta

18.04.2022 - 12:29

DsO sind übrigens mittlerweile (neben Funeral Mist oder Acausal Intrusion) - wie viele andere Metalbands (sowohl "verdächtig" (...) als auch dezitiert nicht "verdächtig" (...) von Bandcamp gelöscht worden.
Scheint sich der Verkauf der Plattform doch bemerkbar zu machen?

boneless

18.04.2022 - 12:32

Stimmt. Ich wollte mir gestern ihre neue Platte über bandcamp holen und habe gemerkt, dass diese nicht mehr verfügbar ist. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für die Zukunft...

Watchful_Eye

18.04.2022 - 13:15

Ansonsten gibt es ja noch qobuz:

https://www.qobuz.com/de-de/album/the-long-defeat-deathspell-omega/mg3pnybjtcs3b

Euroboy

18.04.2022 - 15:20

"Scheint sich der Verkauf der Plattform doch bemerkbar zu machen?"

@Walenta
Wer hat oder an wenn wurde Bandcamp verkauft?, Hab das gar nicht mitbekommen. Hab sonst immer gerne (wenn die Versandkosten gepasst haben) bei Bandcamp gekauft.

Walenta

18.04.2022 - 17:32

@ euroboy: Epic Games

https://blog.bandcamp.com/2022/03/02/bandcamp-is-joining-epic/

Euroboy

18.04.2022 - 19:47

@Walenta

Danke für die Info, hoffen wir mal das es dadurch nicht wie Myspace endet. :)

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