Die Sterne - Flucht in die Flucht

Armin

04.06.2014 - 17:03

DIE STERNE – FLUCHT IN DIE FLUCHT

DAS NEUE STUDIOALBUM ERSCHEINT AM 29.08.2014 VIA STAATSAKT/RTD

VORABTRACK HIER: https://soundcloud.com/staatsakt/die-sterne-mach-mich-vom-acker





Liebe Leserinnen und Leser,



wir freuen uns, den Reelase des jüngsten – des 10. – Studioalbums von DIE STERNE ankündigen zu dürfen. Einen Vorabtrack haben wir auch gleich mit dazu gelegt.



Flucht in die Flucht



"Was stehst du hier schon wieder in der Gegend rum, mir scheint, du hast zu viel Zeit", singt ein Chor aus Menschen- und Vocoder-Stimmen gleich zu Beginn des zehnten Studioalbums der Hamburger Indierock-Helden DIE STERNE.

Dabei gehörten DIE STERNE schon immer zu der Sorte von Bands, mit denen man doch nur allzu gerne in der Gegend herumstand, aber auch immer wunderbar tanzen konnte: Thomas Wenzels Bassspiel hatte schon immer schon mehr Soul, als es bei den meisten anderen Indiebands der Fall ist.



Nachdem DIE STERNE auf ihrem letzten Album "24/7" vollends in die Patternwirtschaft der Clubwelten abgetaucht waren, wummern die Basslinien auf "Flucht in die Flucht" nun wieder im klassischen Bandsound. Und schon nach den ersten vier Takten die freudige Erkenntnis: Unverkennbar, sie sind es!

So wie DIE STERNE klingen, so klingen wirklich nur DIE STERNE.



Wobei die Musik in den von Olaf O.P.A.L. produzierten Klangwelten dieses kleinen, psychedelischen Meisterwerks extrem vielschichtig geraten ist:

Es tönen die rückkoppelnden Gitarren in Ehrerweisung an Jimi Hendrix, AC/DC, Dinosauer Jr. bis zu den Butthole Surfers, man ist bewegt von der Funk- & Soul-Historie von Motown über Funkadelic bis Sly & The Family Stone, pfeift eingängige Folk- und Popmelodien von "Lola" bis "Bakerman", findet Gefallen am Swamp-Blues und schrägen Folk-Moritaten und schichtet alles auf- und durcheinander wie zu besten "Easter Everywhere"-Zeiten.



So stehen DIE STERNE in ihrer eigenen Wall-Of-Sound leicht schlunzig aber elegant wie einst Camper Van Beethoven auf der Bühne ihres Lebens. Im Wirrwarr der Signale macht man sich auf die Suche nach Überlebensstrategien in Zeiten der Durchoptimierung aller Lebensbereiche. Vor allem wenn man wie DIE STERNE bei aller Liebe überhaupt keine Lust darauf hat, sein Leben noch weiter durchzuoptimieren.

Besser gesagt: Es durchoptimieren zu lassen.





Und das in einer Stadt wie Hamburg, in denen die Mieten zwar schon seit Ewigkeiten auf dem Stand sind wie heute in Berlin, in der es aber trotzdem immer genügend Platz in den Nischen für die Anderen gab - erstmal vollkommen losgelöst von der Frage, ob in diesen Ecken lukrative, neue Geschäftsbereiche entstehen mögen oder nicht.



Dass der einsatzfreudige Flucht-Chor auf dem Album aus jungen Hamburger Bands wie ZUCKER, DER BÜRGERMEISTER DER NACHT und SCHNIPO SCHRANKE besteht, ist dabei nur konsequent. Zwei Generationen in der gleichen Stadt mit dem gleichen, unausweichlichem Problem: Der Welt.



Selten jedenfalls dürfte man den inneren Monolog neurotischer Großstadtmenschen zwischen Realität und Poesierausch treffender gehört haben als in "Innenstadt Illusionen".


Foto



Dass Frank Spilker in "Ihr wollt mich töten" dann ausgerechnet mit Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten durch einen Ost-Western in sagen wir Mecklenburg vor Pommern reitet, stellt eine schöne Verbindung von Hamburg zur Hauptstadt mit dem neuen Popsenator her, in der DIE STERNE-Schlagzeuger Christoph Leich seit ein paar Jahren lebt. Die Stadt, die gerade so stolz darauf ist, dass das Tempelhofer Feld per Volksentscheid für die nächsten paar Jahre so bleibt wie es ist: Eine freie Fläche.



"Flucht in die Flucht" aber meint im Geiste der goldenen 60ies-Psychedelia durchaus auch die Reise nach innen:

In den "Inner Space", um auch mal CAN zu zitieren. Das geschieht aber nicht als improvisierendes Kollektiv sondern als Song-schreibendes Narrativ: Als Band.

So wie in "Drei Akkorde", in dem wenigstens für einen Refrain lang alles auf der Welt in Einklang miteinander zu sein scheint. Spätestens beim Feelgood-Song "Mein Sonnenschirm umspannt die Welt" stürmen dann alle zusammen auf die Tanzfläche und singen gemeinsam im Chor: "Wie soll man Euch Idioten das erklären? Ich bin was ich bin, ich bin es gern!"

Die Sterne sind zurück. Was für ein Glück!



Tourdaten:



22.08.2014 Hamburg, Kampnagel Sommerfest

08.10.2014 Münster, Sputnikhalle

09.10.2014 Köln, Gebäude 9

10.10.2014 Stuttgart, Wagenhallen

11.10.2014 CH-Zürich, Exil

13.10.2014 Frankfurt, Zoom

14.10.2014 Heidelberg, Karlstorbahnhof

15.10.2014 Erlangen, E-Werk

16.10.2014 München, Strom

17.10.2014 AT-Graz, PPC

18.10.2014 AT-Linz, Posthof

20.10.2014 Dresden, Beatpol

21.10.2014 Leipzig, Conne Island

22.10.2014 Berlin, Lido

… wird fortgesetzt



Booking: www.powerline-agency.com



Tracklisting:

01 Wo soll ich hingehen?

02 Drei Akkorde

03 Ihr wollt mich töten

04 Menschenverachtendverliebt

05 Innenstadt Illusionen

06 Flucht in die Flucht

07 Hirnfick

08 Mach mich vom Acker

09 Miese kleine Winterstadt

10 Der Bär

11 Mein Sonnenschirm umspannt die Welt

12 Wie groß ist der Schaden bei dir?

Jan aus Amsterdam

04.06.2014 - 17:06

Klingt ganz gut, weg vom elektronischen Quatsch der letzten Alben.

Joe Hey

04.06.2014 - 17:44

Finde ich auch!

Hoffnung

04.06.2014 - 18:25

Ich hoffe auf ein gutes Album. 24/7 war einfach furchtbar

HenryChinaski

04.06.2014 - 20:40

Musik! Von den Sternen! War nicht mehr unbedingt zu erwarten nach dem Beatgekasper beim grandios gescheiterten letzten Versuch... Schön, klingt das, wie viel früher mal!

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04.06.2014 - 20:47

Gott, was ist nur mit SPilkers Stimme passiert??

MM13

05.06.2014 - 09:34

zurück zum alten sound kommt gut, obwohl ich persönlich 24/7 eigentlich auch richtig gut fand.

Tucho

16.08.2014 - 23:40

Die 24/7 war eine grandiose Platte !
Weil sie endlich das Element tanzbare Club-Musik mit den wunderbar-vertrackten Spilkertexten kombinierte.
Nun darf man sehr gespannt sein wie der zu erwartende Stilwechsel auf dem neuen Album gelingt.
Der Vorabrockabilly ist recht vielversprechend.

Pforzheimer

17.08.2014 - 15:37

Du hast anscheinend keine Ahnung von Rockabiliy. Melodie und Text sind ganz nett, aber mit Rockabily hat das nix zu tun, eher schon mit dem Rumpelpop der Posen/Interessante Gedanken-Phase.

rollator

19.09.2014 - 09:03

Gute Platte, und Spilkers Stimme hat sich doch (bis auf den überraschend häufigen Einsatz von Reverb) doch eigentlich nicht verändert.

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