Björk - Biophilia

Watchful_Eye

17.10.2011 - 17:07

Nicht zuletzt aufgrund der Idee des Albums, nach der jeder Song für sich stehen können muss (Apps und so), bietet sich imo ein wenig dezenter Listenspam an ;-) :

Moon 7/10
Thunderbolt 8/10 (dieser Höhepunkt kurz vor Schluss ist schon sehr geil)
Crystalline 8/10 (geiler Beat, mehr Entwicklung im Track wäre schön)
Cosmogony 7/10 (siehe Crystalline)
Dark Matter 6/10
Hollow 8/10 (wirkt nicht so recht "rund", aber ist trotzdem ein "Kernstück" des Albums)
Virus 8/10 (das Gegenteil von "Hollow" - sehr rund, aber nen bisschen Standard)
Sacrifice 9/10 (alles passt zusammen, rundum gelungener Track)
Mutual Core 10/10 (MÄCHTIGER Chorus)
Solstice 7/10

Wie siehts bei euch aus?

Third Eye Surfer

17.10.2011 - 18:06

Würde meine Gesamtwertung mittlerweile doch auf eine starke 8 hochschrauben. Nach anfänglicher Enttäuschung gegenüber der relativen Innovationsarmut muss ich sagen, dass es als Album trotzdem gut funktioniert und einige schöne Melodien, Beats und sonstige Sounds zu bieten hat. An die glorreiche Post/Homogenic/Vespertine-Trilogie kommt's zwar nicht ran, aber es positioniert sich schon noch klar vor Debut, Medulla und Volta. Wobei letztere, nachdem ich sie mir im Zuge des neuen Albums auch mal wieder gegeben habe, besser ist als ich sie in Erinnerung hatte.

Auf Einzelsongbewertungen hab ich jetzt zwar keine Lust, aber hier trotzdem ein paar Eindrücke:

Moon: Schöner Opener, der mir immer bei weitem kürzer vorkommt, als er es eigentlich ist. Ich war richtig geschockt, als ich zum ersten Mal auf die Trackzeiten geschaut habe und sah, dass der Song fast 6 Minuten lang ist.

Thunderbolt: Hier mag ich diese Teslaspulensounds ganz besonders. Einer der etwas innovativeren Songs. Auch melodisch super.

Crystalline: Sehr retro. Nach anfänglichen "Meh"-Eindruck hat sich das Stück dann doch zu einem der größten Ohrwürmer des Albums entwickelt. Ich mag vor allem den Beat, der in der zweiten Strophe einsetzt. Und das DnB Ende halt, das allerdings viel, viel zu kurz ist.

Cosmogony: Zu dem Track hab ich nicht viel zu sagen. Melodie gefällt mir, musikalisch aber recht blass. Trotzdem gut.

Dark Matter: Sehr minimalistisch. Nr. 2 der etwas innovativeren Stücke. Wirkt auf mich aber mehr wie ein verlängertes Vorspiel für

Hollow: Das zweitbeste Lied des Albums. Innovation Nr. 3. Davon hätte ich mir auf Albenlänge mehr gewünscht. Wie Dark Matter sehr minimalistisch anfangs, wobei gegen Ende dann noch ein schön verpeilter Beat dazukommt. Nice.

Virus: Erinnert sehr stark an Vespertine mit dem Geklimper. Gefällt mir aber sehr gut. Hervorzuheben auch mal wieder der tolle Beat.

Sacrifice: Ich wiederhole mich: tolle Sounds, tolle Beats, tolle Melodien. Geht auch mal wieder ein wenig mehr ab.

Mutual Core: Schließe mich der Mehrheit an. Bestes Lied des Albums. Sehr schöner Kontrast zwischen den eher minimalistischen Strophen und dem Beat Bombast des Refrains. Und letzterer hat es wirklich in sich. Schön treibend.

Soltice: Erfüllt als Rausschmeißer zwar seinen Zweck, ist aber doch das schwächste Stück des Albums. Sowohl was die Sounds angeht als auch melodisch sehr blass.

Kallebär

18.10.2011 - 08:19

Ich habs jetzt auch durch und mein erste Eindruck ist: orgellastig!

Mal schauen, ob es noch wächst ;)

Trance-Boy

18.10.2011 - 10:28

Och nöööö, wie ööööde. Höchsten ne 3/10. Sounds, Melodien, Beats - hat man alles schon mal bei ihr gehört.

Björk = nun endgültige Hipster-Queen

03.11.2011 - 23:52

Habe bei arte-Tracks gerade erfahren, dass man für Biophilia eigentlich ein Apple iPad (aus einer asiatischen Sklavenfabrik) braucht, sonst 'versteht' man die Musik nicht. Na dann, auf in den nächsten Apple-Store! Jucheeee!

Demon Cleaner

04.11.2011 - 10:23

Ich finde mittlerweile sowohl "Medúlla" als auch "Homogenic" ziemlich groß. Mit der hier kann ich irgendwie wenig anfangen, weiß auch nicht.

Watchful_Eye

27.08.2012 - 17:12

Hab das Album gerade nach längerer Zeit wieder gehört und muss sagen, dass es sich bei mir ungewöhnlich positiv entwickelt hat. Hat mich ziemlich geflasht gerade. Nur "Cosmogony" ist mir etwas zu lahm, obwohl der Text sehr süß ist.

Bei dem Album hilft es, die Lyrics zu lesen. Sie sind zwar nicht besonders komplex, aber harmonierenden extrem gut mit der Musik. Es ging ihr hier - wie man auch an dieser App-Sache erkennt - offensichtlich weniger darum, einen perfekt durchkomponierten Song zu erschaffen, als darum, ein ganz bestimmtes Bild (von wachsenden Kristallen, Viren, Erdplatten und DNA-Strängen) im Kopf des Hörers zu erzeugen.

Thermo-Bitch

02.09.2013 - 11:12

Die Biophilia-App gibt es seit ein paar Wochen endlich auch für Android-Systeme.

http://www.amazon.de/Second-Wind-Apps-Biophilia/dp/B00DVH21GA/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1378112620&sr=8-5&keywords=biophilia

Habe mir die App für mein 12-Zoll-Tablet zugelegt und dort kommt die App visuell auch sehr gut rüber. Insgesamt finde ich das Konzept sehr gelungen und es macht Spass sich interaktiv mit den verschiedenen Songs zu beschäftigen.

The MACHINA of God

02.09.2013 - 15:46

Irgendwie gibt mir Björk seit "Volta", vielleicht auch schon seit "Medulla" nicht mehr soviel. Ich finde da kaum noch wirkliche Songs, eher immer eigenartig sprunghafte Melodieführungen und Geplucker. "Mutual core" ist allerdings wirklich sehr gut.

Schneeeule

02.09.2013 - 16:06

Zusammen mit Volta das schwächste Album der Dame. Medulla war auch nur geringfügig besser. Das Konzept ist interessant, die Musik leider nicht. 3.5/10

Oceantoolhead

02.09.2013 - 19:47

Seh ich genauso, mit ihren Sachen nach der Jahrtausenderwende kann ich nix mehr anfangen.

Mixtape

02.09.2013 - 20:28

Das Remixalbum "Bastards" ist deutlich stärker als "Biophilia".

Erand

03.09.2013 - 08:26

Nö, ist deutlich schwächer.

Paule

03.09.2013 - 10:04

Ist beides schwach. In den 90ern war Björk noch interessant, heute gibt es Besseres...

Paule

03.09.2013 - 12:26

Okay, sollte vielleich ehrlich sein: Björk´s Musik ist mit den Jahren immer sperriger geworden und für eher oberflächliche Konsumenten (wie mich z. B.) nicht zugänglich. Mit Schwäche hat dies nichts zu tun.

Kosmonaut

28.10.2014 - 22:59

Biophilia Live (2cd+Bluray)

VÖ in Dtld. 28.11.2014

Das Label:

"Biophilia Live" is a concert film by Nick Fenton and Peter Strickland that captures the human element of Björk’s multi-disciplinary multimedia project: Biophilia. Recorded live at Björk’s show at London’s Alexandra Palace in 2013, the film features Björk and her band performing every song on ‘Biophilia’ and more using a broad variety of instruments – some digital, some traditional, and some completely unclassifiable. The film has already been hailed as “a captivating record of an artist in full command of her idiosyncratic powers” (Variety) and “an imaginative stand-alone artwork” (Hollywood Reporter) and is a vital piece of the grand mosaic that is ‘Biophilia.’

The critically acclaimed documentary film which captures the multidimensional concert centered on Björk’s eighth studio album titled, ‘Biophilia Live’ is released on audio-visual formats internationally via One Little Indian. The DVD and Blu-Ray release also come with extra content filmed during Biophilia’s residency at Japans Miraikan Museum.

OuterHeaven

30.10.2014 - 07:38

Wird Zeit.

2015 kommt ein neues Album, Acra durfte mit produzieren.

Björk

30.10.2014 - 07:51

Ich bin heutzutage schlicht nicht mehr relevant. Dieses Schicksal teile ich übrigens mit Radiohead.

OuterHeaven

30.10.2014 - 15:27

Björk ist zeitlos.

Für Radiohead kann ich nicht urteilen.

Medulla

30.10.2014 - 16:32

war das letzte Album von Björk, für das ich mich begeistern konnte. Volta war dann irgendwie schon egal, auch wenn es durchaus gut war. Bei Biophilia hat mich das Multimedia-Gehabe abgeschreckt, weshalb ich mir dieses Album erst gar nicht besorgt habe.

OuterHeaven

31.10.2014 - 07:33

Biophilia war meiner Meinung auch ihr schwächstes Album, aber das ist auch meckern auf hohem Niveau.

Vespertine
Homogenic
Post
Medulla
Volta
Debut
Biophilia


Die Selmasongs ist auch ganz große klasse.

Blackest Bile

31.10.2014 - 08:08

Diese Reihung erscheint mir vernünftig, auch wenn ich mit Vespertine unerklärlicherweise nie zu 100% warm wurde und ich dieses Album daher an der 4. Stelle reihen würde. Ja, Selmasons finde ich auch gut.

OuterHeaven

31.10.2014 - 12:22

Vespertine ist eines meiner Lieblingsalbum überhaupt, diese Magie die auf diesem Album eingefangen wurde ist unbeschreiblich. Sorry für den Kitsch!

mariobava

10.10.2015 - 17:56

Auch wenn ich mit dieser Meinung fast alleine da steh: Für mich ist es DAS Björk Album.
Nachdem ich mich davor doch etwas satt an ihr gehört hatte, haute mich dieses Album förmlich um.

Das ganze App-Gedöns interessiert mich dabei überhaupt nicht.

Finde es auch überhaupt nicht verkopft sondern sehr emotional.

X-mal gehört, immer wieder was neues entdeckt.

Schöne Review im The Quietus:

http://thequietus.com/articles/07157-bjork-biophilia-review

The MACHINA of God

07.11.2020 - 21:36

Ich liebe ja den Matthew Herbert Rework von "Mutual Core". Und das Cover ist toll.

Ansonsten ist das für mich wohl ihr unzugänglichstes und auch schwächstes Album. Mir alles irgendwie zu sehr Kammermusik. Ich find da kaum Melodien. Stimmungsmäßig ganz schön, die Arrangements auch, aber das ist alles so... weiss nicht... introvertiert? Verzweigt? Ich kann es nicht beschreiben.
Bei rym liegt "Volta" noch dahinter, aber da konnte ich wenigstens mit den zwei flotteren Songs (Opener und "Declare independance") noch was anfangen. Hier finde ich leider kaum Anknüpfungspunkte.

Watchful_Eye

07.11.2020 - 21:47

Mir ist bewusst, dass ich alleine damit dastehe, aber für mich ist es nach Vespertine ihre beste. Das ist einfach ein richtig schönes Album und dabei ähnlich "visuell" wie besagte Vespertine. Der Song "Mutual Core" zählt zu meinen absoluten Favoriten von ihr. Ich muss mir wohl mal diese App holen.



The MACHINA of God

07.11.2020 - 21:49

mariobava über mir sieht das eigentlich wie du. :)

"Mutual core" ist echt klasse, auf Album und noch mehr im Rework.

Oceantoolhead

07.11.2020 - 21:54

„Ich find da kaum Melodien.“

Das gilt doch für alle Post 90er Alben von ihr. Jegliches Songwriting fürs (zugegeben zu meist ziemlich innovative) Sounddesign geopfert. Mit Ausnahme von 1-2 Tracks pro Album.

Watchful_Eye

07.11.2020 - 21:56

Oh okay, man steht damit aber eigentlich wirklich ziemlich alleine. :)

Ich merke auch gerade, dass meine Formulierung "nach Vespertine ihre beste" doppeldeutig ist. Es ist nicht mein Zweitlieblingsalbum von ihr - das ist wahrscheinlich "Post". Ich meinte es im Sinne von "bis Heute ihr bestes Album seit Verspertine".

Das Remix-Album ist generell klasse, das brauche ich noch auf CD. Ich hab es bisher nur über Spotify gehört, aber im Grunde trifft das fast alles ins Schwarze.

MopedTobias (Marvin)

08.11.2020 - 00:55

"Mutual core" ist der absolute Wahnsinn, einer ihrer besten Tracks. Ansonsten hat das Album ein bisschen gebraucht, ist aber angekommen. Kein Top-Album von ihr, das wären das Post/Homogenic/Vespertine-Triple + Vulnicura, aber dahinter auf einem hohen Niveau mit Medulla und Utopia. Introvertiert ja, was aber nichts schlechtes ist, aber ein sehr plastisches und einfach wunderschönes Album.
Nein, es hat keine Melodien, die hängen bleiben, und kein Songwriting im pop-konventionellen Sinne des Wortes, aber das braucht gute Musik auch nicht. Für mich zählt die Intensität der Hörerfahrung an sich und was von dieser Stimmung, diesem Gefühl nachhallt und reproduzierbar ist. Ich muss nach dem Hören keine Melodien mitsummen können.

The MACHINA of God

08.11.2020 - 02:33

Nee, muss ich auch nicht. Solltest du auch wissen. :) Aber trotzdem kriegt es mich nicht. Bei "Vulnicura" kann ich auch bis auf den Opener nichts mitsummen, aber ich kann mich drin verlieren. Hier eben leider nicht.

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