Carolina Chocolate Drops - Genuine negro jig

NZZ

21.01.2010 - 20:54

Am 6. Oktober 2003 vermerkte das amerikanische Musikfachblatt BILLBOARD eine historische Wende. Zum ersten Mal in der Geschichte der amerikanischen Pop-Charts handelte es sich bei den Top Ten ausschließlich um R´n`B- und Hip-Hop-Stücke. Der Siegezug der afroamerikanischen, der im 19. Jahrhundert im Zeichen von Minstrel-Shows, Cakewalk und Ragtime begonnen hatte, war vollzogen. Und die bis heute fortwirkende Rassentrennung im amerikanischen Musikbusiness schien endgültig durchbrochen.

Black Music war zum Mainstream geworden - möglicherweise mit unerwarteten Folgen für ihre eigene Qualität. Der schwarze Pop von 2007-2009 klingt nicht radikal anders als jener von 1996-1998. Und auch dies ist eine Premiere. Denn die Black Music von, sagen wir, 1988 klingt kaum wie 1978 - und jene freilich wiederum kaum wie 1968 usw. Anders als 1979 - als der Hip-Hop aus den Turnhallen und Hinterhöfen der Bronx oder Brooklyns aufzusteigen begann -, anders als 1959, als der Soul den weissgewaschenen Rock´n´Roll ablöste, ist heute weit und breit kein Trend zu erkennen, der die afroamerikanische Musik auf die nächste Stufe führen könnte. Die bemerkenswertesten CDs der letzten Monate sind die rückwärtsgewandte Produktionen von SHARON JONES & THE DAP-KINGS ("100 Days, 100 Nights") und die Alben von den CAROLINA CHOCOLATE DROPS, einer schwarzen String-Band, die sich an den legendären, aber praktisch vergessenen Mississippi Sheiks der 30er Jahre orientiert und deren Musik für unsere Ohren mehr nach Bluegrass als nach Black Music klingt.

Der Weg in die Zukunft führt somit voerst in die Rückbesinnung.

Tracklist:

1.Peace Behind The Bridge (Etta Baker)
2. Trouble In Your Mind (Traditional)
3. Your Baby Ain´t Sweet Like Mine (Charlie Jackson)
4. Hit ´Em Up Style (Dallas Austin)
5. Cornebread and Butterbeans (Traditional)
6. Snowden´s Jig (Genuine Negro Jig)
7. Why Don´t You Do Right? (Kansas Joe McCoy)
8. Cindy Gal (Traditional)
9. Kissin´and Cussin´ (Justin Robinson)
10. Sandy Boys (Traditional)
11. Reynadine (Traditional)
12. Trampled Rose (Tom Waits/Kathleen Brennan

(Nonesuch)



NZZ

21.01.2010 - 21:00

Keine Ahnung.

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