Gute deutsche Textzeilen

badabumm

19.01.2010 - 10:34

soll jetzt auch nich engstirnig sein, aber bei manchen wortkonstellationen in der deutschen sprache geht mir schon n bisschen das herz auf.

beispiel: tomte - für immer die menschen

"tu das, was du am besten kannst
leben in einer gewöhnlichen Welt
und es sind gewöhnte Menschen
die du jeden Tag in ihren Welten siehst
wenn du ihnen sagst
dass du sie alle liebst werden sie dir glauben
und an dem Tag, an dem du wünschtest die Seiten zu wechseln
du fängst an zu zucken

wenn du an Sachen dachtest, die du erlebtest
das war eine Mischung aus Angst und Bier
die dich trieb weiter zu gehen
an Plätze, die Menschen in unseren Alter vermeiden
um dort nicht zu verglühen
es ist leicht sich zu erinnern
wenn man nie lernte wachsam zu sein
es ist leicht sich zu verlieren
in diesem fernen Schein
es könnte Trost geben, den es gilt zu sehen
zu erkennen, zu buchstabieren
sich gehen zu lassen, in Liebe und Angst
das was man hat verschenken
vom Versuch das mit Würde zu schaffen
denken:"Für immer die Menschen"

Ninja Turtle

19.01.2010 - 10:51

ich hör nicht sonderlich viel deutschsprachige Musik, vielleicht weil das oft zu starke Schlagerassoziationen hervorruft (gerade Tomte, *brrrr*)
Aber letztens bin ich über eine Zeile gestolpert die sich festgefressen hat, und das in einem Tocotronic-Lied das mir ansonsten nicht einmal besonders gefallen hat ("Luft"):

Neue Fehler warten
Steine liegen auf dem Weg
Ich leg sie rüber in den Garten


kann nicht sagen was es ist, aber das hat was.

@ junger panikwahn

19.01.2010 - 11:45

gib's endlich auf! ;)

Alexandra Tan

19.01.2010 - 12:07

Illusionen blüh'n im Sommerwind -
Treiben Blüten, die so schön
doch so vergänglich sind.
Pflückt sie erst an deinem Wege die Erfahrung,
welken sie geschwind.

wayn

19.01.2010 - 12:10

udo j. rocks!

badabumm

19.01.2010 - 13:30

kante - warmer abend

es wird ein warmer abend sein
und wir werden draussen stehen
wir werden uns berühren
und die nacht sich senken spüren
unsere augen werden ohne blicke
öffnungen der körper sein
salz wird unsere hände lenken

der nebel wird uns sanft umhüllen
und wir werden uns verlieren
die feuchte unserer haut
und unseren atem spüren
kein geist wird unseren mund bewohnen
kein schatten unser herz
wir werden unsere schwere fühlen

badabumm

19.01.2010 - 13:33

und vor allem ein textzeile von tomte - schönheit der chance, die sich in mein gehirn gebrannt hat:

Das ist nich die sonne, die untergeht,
sondern die erde die sich dreht.

Mal ehrlich

19.01.2010 - 13:37

ich weiß nicht was an den Textzeilen von Tomte/Tocotronic/Kante so gut sein soll, ich persönlich kenne keinen Unterschied zwischen diesen Texten und dem Panik-Songtext...(der gefällt mir sogar besser als z.B.
Neue Fehler warten
Steine liegen auf dem Weg
Ich leg sie rüber in den Garten)

badabumm

19.01.2010 - 13:39

und von wem ist das?

"Manchmal muss man einfach raus
Denn manchmal ist die Welt zu klein
Willst du die Unendlichkeit?
Dann lass dich fallen und steig mit ein
Ich zeig dir wahre Liebe
Und wie gut es tut die Faust zu ballen
Wir fliegen vom Dunklen ins Sonnenlicht
Bis wir zu Staub zerfallen"

fundamentallyloathsome

19.01.2010 - 13:41

Die Wege die wir gehen
Sind menschenleer
Das ist nicht zu übersehen

Man kann es dreh'n und wenden
Wie man will
Dachte ich und legte etwas
Auf den Grill
Die Zeit stand still

Jenseits des Kanals
War der weite blaue Himmel
Ein verworrenes Geräusch
Wie eine Fahrradklingel
Tönte aus der Ferne
In die schwüle Luft hinein
Ich stand allein in meinem Garten
Alles schien erstarrt in einem Warten
Auf die letzten Sommertage dieses Jahres
Und mir war es
Alles andere als verrückt

badabumm

19.01.2010 - 13:45

@mal ehrlich

ich glaube, wenn du mit den metaphern selber nichts persönliches verbindest, isses schwierig.

aber auch z.b. bei tocotronic ich hab ich meine begeisterung erst nach mehreren hördurchläufen entdeckt, weil man in manchen vergleichen selber einen hintergrund sich denkt, der oft garnicht gewollt war. wenn dir das zu viel aufwand ist, dich mit den texten so zu beschäftigen, mkay. jeder wie ers mag.

si senor

19.01.2010 - 13:46

Wir lagen vor Madagaskar
Und hatten die Pest an Bord.
In den Kesseln, da faulte das Wasser
Und täglich ging einer über Bord.

Sick

19.01.2010 - 13:48

Element Of Crime - Wer ich wirklich bin

In meinem Schädel wohnt ein Tier, das trampelt alles kurz und klein
Was ich mir vorgenommen hab für einen lieben langen Tag
Wozu bewegen, ich weiß ja nicht wohin
Manchmal wüßt ich gern, wer ich wirklich bin

In meiner Kehle wohnt ein Tier, das frißt die klugen Worte auf
Die ich mir beigebogen hab für einen lieben langen Tag
Was soll ich sagen, wenn da keine Worte sind
Manchmal wüßt ich gern, wer ich wirklich bin

In meinem Herzen wohnt ein Tier, das beißt die edle Regung tot
Die ich mir abgerungen hab für einen lieben langen Tag
Wozu Gedanken, wenn die doch nur böse sind
Manchmal wüßt ich gern, wer ich wirklich bin

In meinen Augen wohnt ein Tier, das sieht mich immer hungrig an
Als ob's mich aufgehoben hat für einen lieben langen Tag
Was soll werden, wenn es die Oberhand gewinnt
Manchmal wüßt ich gern, wer ich wirklich bin

ARGHHARGHHARGHH

19.01.2010 - 13:54

In ein Höhle tief unter dem Berg,
Am flackernden Feuer, dem Tageslicht so fern.
Lebt da ein Männchen, so hutzelig und alt,
Mit seiner Fiedel, die bucklige Gestalt.

Wenn dann das Mondlicht den Berggipfel erklimmt,
Dann packt er die Fiedel, ganz liebevoll gestimmt.
Zieht in die Wälder im nächtlichen Schein
Und spielt dort den Tieren ein kleines Liedelein.

Andächtig lauschen die Vögel dem Gespiel.
Da steigt in ihre Köpfe ein seltsames Gefühl.
Sie wundern sich noch kurz was ihn'n widerfahren ist
Und fallen plötzlich alle mausetot aus dem Gest.

Die Bären, sie sitzen so friedlich im Laub,
Da kommt schon das Männchen und spielt die Fiedel laut.
Mit heulendem Gebrüll renn' sie in den Wald davon,
doch wieder einmal viel zu spät und keiner entkam.

Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!
Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!
Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!
Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!

Dunkel der Weiher, das Männchen erscheint.
Weit über das Wasser der Klang der Fiedel reicht.
Bis auf den Grund hinab die Melodie so weich.
Voll von weißen Karpfenbäuchen ist der schöne Teich.

Einsam, geschlagen, das Männchen zieht nun heim,
Wie hasst er und liebt er sein hölzern Fiedelein ...

Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!
Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!
Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!
Wurzelbert, Wurzelbert, Wurzelbert, spiel die Fiedel!

Meilen des Wanderns durchs Dickicht so tief.
Eine Horde langer Haare, ums Feuer tanzen sie.
Er hebt seine Fiedel hoch an sein Kinn zu spieln.
Die Leute halten inne, gebannt sie lauschen ihm.

Nach Stunden des Spielens ein tosender Applaus,
Die Stimmung ist am kochen und die Frauen ziehn sich aus!
Die Menschen bejubeln den alten Wurzelmann,
Der Fraun mit seinen Wurzeln noch viel froher machen kann!

Wurzelbert! Wurzelbert! Wurzelbert!
Spiel die Fiedel!

badabumm

19.01.2010 - 13:58

wirkt leicht angegraut der letzte text

...

19.01.2010 - 14:03

Das hat doch auch was XD


Sie bleibt in ihrer eigenen Wohnung
Der Platz ist etwas hart
Doch sie hat ein Lieblingsküchenfenster
Sitzt den ganzen Tag lang da
Sagt keinen ganzen Satz
Während die Welt telefoniert
Wenn jemand hochschaut und winkt
Ist es das schönste, was ihr passiert

Er trinkt den ganzen Tag lang Kaffee
Raucht Kette und schmeißt Geld
in einen Eurostar 3000
in der Automatenwelt
Da gibt es keine Zeit
Doch Risiko und Hauptgewinn
Da kann er irgendwann der größte sein

Sie bleibt in ihrer eigenen Wohnung
Der Platz ist etwas hart
Doch sie hat ein Lieblingsküchenfenster
Sitzt den ganzen Tag lang da
Sagt keinen ganzen Satz
Während die Welt telefoniert
Wenn jemand hochschaut und winkt
Ist es das schönste, was ihr passiert

Er trinkt den ganzen Tag lang Kaffee
Raucht Kette und schmeißt Geld
In einen Eurostar 3000 in der Automatenwelt
Da gibt es keine Zeit
Doch Risiko und Hauptgewinn
Da kann er irgendwann der größte sein

Refrain:
Es dauert nicht mehr lang
Bis dahin
Es dauert nicht mehr lang
Es dauert nicht mehr lang
Bis dahin
Es dauert nicht mehr lang
Es dauert nicht mehr lang
Bis dahin



badabumm

19.01.2010 - 14:11

auf jeden fall sozialkritisch, von wem ist denn das?

...

19.01.2010 - 14:13

Von Jonathan Walter.

http://www.myspace.com/walterjonathan

Jonathan Walter?

19.01.2010 - 14:25

Ist das nicht dieser Es ist warm Typ???

badabumm

19.01.2010 - 14:32

ka, was ist "es ist warm" ?

...

19.01.2010 - 14:35

Es ist warm




Biba Butzemann

19.01.2010 - 14:47

"Und manchmal glaube ich, dass ich zu leise bin.
Dann schrei ich lauthals meine Lieder in den Wind.
Doch viel, viel lauter noch sind die, die nix zu sagen haben.
Und wenn das stimmt, dann halt ich lieber mein Maul."

Boston

19.01.2010 - 19:09

Nochmal Tomte:
Sein Versagen nicht länger Überzeugung zu nennen.
Und die Zeit versucht zu trösten
und die Liebe versucht zu bewahren,
dass man weiß, dass man drüber hinweg kommt,
wie man früher einmal war.
(Du bist den ganzen Weg gerannt)
Da habe ich gleich beim ersten mal hören geheult.

Blumfeld:
Und die Angst die Du fühlst
ist das Geld das Dir fehlt
für den Preis den Du zahlst
für etwas, das für Dich zählt
(Sin sing)
Das sind sehr mathematische Textzeilen. Hat gedauert, bis ich raushatte was er meint.

Niels Frevert:
Du bist was du isst - Glückkeks
Kaust auf einem Stückchen Papier
Lässt nicht los woran Du festhältst
Damit mit der Zeit etwas Gutes passiert
(Glückskeks)
Das ist fürs Poesiealbum.

Knard Rellöm:
Ich errinere mich an meine Lederjacke, auf die ich hinten einen Fetzen Plastiktüte mit der Aufschrift BESSER LEBEN UND SPAREN geklebt, sowie GOTT G.m.b.H. Meine Mutter warf sie in den Mülleimer. Kannst du nicht mal aussehen wie alle anderen? Nein niemals, und ich errinnere mich auch warum: Meine Leistungen im Sport waren so ungenügend, dass ich beschloss, anders zu sein. Ganz klar gekränkte Eitelkeit. Komisch, dass das bis heute wirkt. (Autobiographie einer Heizung)
Er hat immer Recht.


Foolshirm

19.01.2010 - 20:17

Das Weltanschauungskonzept hat sich gedreht, verdreht,
ist mal wieder schwer Fuß zu fassen, Mut zu fassen,
orientieren wohin die Reise geht,
orientieren, wie es um die Zukunft steht.
Registrier, daß sich das Bild, was sich nach außen zeigt
verschoben hat, verbogen hat
und daß ich schon lange nicht mehr weiß,
wer und was sich im Spiegel zeigt, was im Innern bleibt.

Magge

20.01.2010 - 14:14

du fehlst noch,du hier? du brauchst noch einen anderen von mir.
du kommst noch,bleib hier,du brauchst noch einen anderen von mir.
un geniesst diesen tag als triumph,ich weiß noch wie hier alles kaputt war,doch bis zum ende blieben wir,auf den mauern,ich weiß ein versprechen,mein gesicht bleibt immer,und geniesse diesen tag,als triumph über alles.

samba:auf den mauern

Eins Zwo

20.01.2010 - 18:06

Hitler und die Ufos konrolliern' die USA!!
Der Pabst ist nur ein Klon von Pablo Escobar!

isch

20.01.2010 - 19:15

Es kommt durch die Dielenbretter, durch den Spalt unter der Tür,
Durch den Mauerriß, durch jeden Zwischenraum.
Es kommt durch die Heizungsrohre, es kommt durchs Fenster zum Hof,
Und es sieht aus wie ein guter alter Traum.
Und es gurgelt aus dem Abfluß,
Und es raunt im Tiefkühlfach,
Und es wispert hinterm Kaktus,
Und ein Vogel pfeift‘s vom Dach.
Und dann tritt das Gerücht furchtlos hinter der Schrankwand hervor,
Verdichtet sich zur Gewißheit und es flüstert mit im Chor:
„Das oberste Menschenverstandskommando gibt bekannt:
Vernunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschland!“

Ich lauf‘ runter auf die Straße, auch der Hauswart weiß es schon,
Sprüht es auf die Wand und gibt Vernunftalarm.
Es kommt zu rührenden Szenen tumultart‘ger Harmonie,
Und Wildfremde fall‘n sich schluchzend in den Arm.
Und da kommt es auch im Fernsehn,
Und jetzt steht‘s im Extrablatt:
Spontanes Einander-gern-Sehn
Erfaßt schon die ganze Stadt.
Und ein Marsch des guten Willens hat sich auf den Weg gemacht,
Aus Büros, Fabriken, Schulen, Häusern, aus dem U-Bahn-Schacht,
Unaufhaltsam wie ein Beben, mächtig wie ein Flächenbrand:
Vernunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschland!

Und schon werden über Akte der Vernunft Meldungen laut.
Da! Die ersten sinnvollen Dinge geschehn:
Es treten schon hier und da vermehrt Politiker zurück,
Ohne Leugnen, ohne Sichwinden und Dreh‘n.
Vorbei sind die hohlen Sprüche,
Korruption und Kungelei.
Jetzt gibt‘s Ehrlichkeitsausbrüche.
Alle, alle sind dabei:
Hehler, Steuerhinterzieher, Geldwäscher und Dunkelmann
Treten in Bahamas und in Luxemburg den Heimweg an
Und eil‘n zum Finanzamt mit dem Schwarzgeldkoffer in der Hand!
Vernunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschland!

Und die Wurzeln alten Übels werden endlich aufgedeckt
Und die Schuldigen geächtet und gebannt.
Und ein Gangster wird ein Gangster und ein Schuft wird jetzt ein Schuft
Und ein Rüstungsfabrikant Mörder genannt.
Und die schlechten Selbstgerechten,
Brandstifter und Biedermann
Und die ganzen rechten Schlechten
Zeigen sich von selber an.
Und die alten und die neuen Ewiggestrigen im Land,
Haben sich selbst abgeschoben, die Staatsbürgerschaft aberkannt.
Mancher kommt geläutert wieder, doch diesmal als Asylant.
Vernunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschland!

Kriegstreiber und Kirchenfürsten haben endlich ausgespielt,
Die Verdummungsindustrien geh‘n bankrott.
Ab jetzt denkt man wieder selber, wir sind endlich, endlich frei,
Dogmen und Gegängel landen auf dem Schrott.
Schluß mit Häme und Gehetze,
Gepetze und Korruption,
Mit Vertuschung und Geschwätze
Und Verarschung der Nation.
Die gemarterte Kultur kommt langsam wieder auf den Damm:
Anstatt Fernsehwerbung läuft auch ab sofort wieder Programm,
Und der Mutantenstadl wird auf 1 Uhr nachts verbannt.
Vernunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschland!

Jetzt um alles in der Welt keine Bewegung, keinen Ton,
Jetzt nicht aufwachen, ganz stillhalten, nicht rühr‘n.
Nur nichts hören, nur nichts sehen, nur nichts merken und wenn doch:
Dann nur nicht verzweifeln, nicht kapitulier‘n!
Mit dem schönen Traum abtauchen
In die rauhe Wirklichkeit,
Denn ich werd‘ ihn dringend brauchen
In dieser verbohrten Zeit.
Ja, der Hauswart kratzt mit Bürste, Eifer, Fleiß und Terpentin
Fluchend an der Hauswand an der kühnsten aller Utopien.
Nur mein Pulsschlag pocht noch immer das Graffiti, das da stand:
Vernunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschland!
ernunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschlan
rnunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschla
nunft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutschl
unft breitet sich aus über die Bundesrepublik Deutsch

noch einer

20.01.2010 - 19:17

Der fremde Mann aus dem Osten gab
Mir diesen fingerlangen Gewindestab
Aus grau beschlag‘nem Chrom-Nickelstahl.
„Dieser Bolzen hier“, sagte er, „war einmal
Verschraubung an dem Zaun aus Streckmetall,
Der hinter der Grenze fast überall
Als letzte unnehmbare Hürde galt.
Und den Bolzen, den löst du nicht mit Gewalt
Und auch nicht mit Geduld und auch nicht mit List,
Weil er, einmal verschraubt, nicht zu lösen ist.
Ich gebe ihn dir, sieh ihn dir gut an –
Es kleben Tränen und Blut daran.“

Mit diesen Worten ließ er mich stehn.
Ungläubig begann ich daran zu drehn,
Und langsam wurd‘ es mir unheimlich.
Die Muttern an den Enden drehten sich,
Doch sie drehten ins Leere oder drehten mit,
Das Gewinde faßte einfach keinen Tritt.
Und ich zog und ich drückte, versuchte ‘s nochmal,
Dieser Bolzen war einfach teuflisch genial!
Ich begriff: Diesen Stab mit den Rundkappen drauf
Kriegt kein Schraubenschlüssel der Welt wieder auf.
Ich hielt ihn in der Hand zur Faust geballt
Und bei dem Gedanken überlief es mich kalt:

Wie manche Flucht dran gescheitert sein mag,
Wo die Freiheit schon zum Greifen nahe lag,
Wo das Sperrgebiet schon überwunden war
Und Signalzaun und Todesstreifen sogar,
Die Patrouille vorbei, sie war‘n immer zu zweit,
Und die Wache im Turm in der Dunkelheit,
Die Maschinenpistole in Anschlag gebracht
Und ihre Ferngläser durchforschen die Nacht.
Da blitzen Scheinwerfer auf, plötzlich ist alles taghell
Und Rufe und Schüsse und Hundegebell:
Hinter Sperrgraben, Minen, Stacheldrahtverhau‘n,
Im Lichtkegel gestrandet am letzten Zaun!
Und ich fragte mich, hinter welcher Stirn,
In welchem bösen, kranken Hirn
Wohl dies teuflische Patent entstand.
Und wer gab den Auftrag, daß man es erfand?
Wer hat es gezeichnet, und wer war der Schmied?
Wer war in der Kette das letzte Glied?
Wer hat es geprüft und wer hat es verschraubt,
Hat er sich drum geschämt, hat er daran geglaubt?
War es Menschenverachtung ohne Hehl?
Und wer hat still gehorcht und wer gab den Befehl?
Wie auch immer die Antwort sein mag, mir war klar,
Daß es wieder ein Meister aus Deutschland war.

Geschmackspolizei

20.01.2010 - 21:28

Die Kassierer - Blumenkohl am Pillemann

Gestern in der Kneipe,da musst' ich uriniern'

Zum Klo da fand ich gerade noch mit meinem Spatzenhirn

Ich holte flink den Dicken raus, doch was muss ich da sehen?

Mein Pinsel sah verändert aus, das war nicht gerade schön!



Die Nudel war total verwest, der Sack war abgestorben

Maden, Fliegen überall, das Fleisch, das war verdorben!

Meine Vorhaut altersstark, die Eichel war verquollen

Der Aal de juckte wie verrückt, die Klöten warn' geschwollen!

usw.

Der letzte Vers

26.03.2014 - 13:23

One, two don't know what to do...

Sie war sehr nett und hatte 'ne schöne Dauerkrause
Ich küsste sie im Voraus und nahm sie mit nach Hause
Ich zeigte ihr den Keller und auch den Bügelraum
Doch für all die schönen Zimmer interessierte sie sich kaum..

Es war das Bonbon aus Wurst, das ihr Glück gebracht
Bonbon aus Wurst die ganze Nacht.
Bonbon aus Wurst - Riesengroß
Bonbon aus Wurst - Ganz famos

Sie hatte eine Freundin, die hieß Angelika
Sie kochte wie ein Rohrspatz und es schmeckte immer gut
Sie kam uns gern besuchen und war mein Schatz nicht da
Dann wollt sie keinen Kuchen, der Fall war für sie klar..

Es war das Bonbon aus Wurst, das ihr Glück gebracht (Hui)
Bonbon aus Wurst die ganze Nacht (und alle)
Bonbon aus Wurst - Ganz famos
Bonbon aus Wurst - Riesengroß

Ich wollte singen können, so richtig mit viel Charme
Deshalb nahm ich Unterricht bei einer mir bekannten Dam'
Sie sang das hohe C, doch schielte sie dabei
Auf gar keinen Fall in ihre Gesangsstundenkartei

Es war das Bonbon aus Wurst, das ihr Glück gebracht
Bonbon aus Wurst die ganze Nacht
Bonbon aus Wurst - Riesengroß
Bonbon aus Wurst - Ganz famos

Ich ging auch einmal schwimmen, in einem Hallenbad
Da passiert das Unglück mein Bonbon wurd ganz hart
Na klar das viele Wasser es war der Grund dafür
Das Publikum das klatschte - Applaus für meine Kür
Es war das Bonbon aus Wurst lalalala (Hey)
Bonbon aus Wurst dadadadada
Bonbon aus Wurst - Riesengroß
Bonbon aus Wurst - Ganz famos

Es war das Bonbon aus Wurst, das ihr Glück gebracht (Hey)
Bonbon aus Wurst die ganze Nacht
Bonbon aus Wurst - Riesengroß
Bonbon aus Wurst - Inne Hos'

Und Schluss

Der letzte Vers

26.03.2014 - 13:25

Ich nehm deine Katze und schüttel sie aus
Bis alles herausfällt
Was sie jemals aus meiner Hand fraß
Später klopf ich noch den Teppich aus
Und find ich ein Haar von mir darin
Dann steck ich es einfach ein
Nichts soll dir böse Erinnerung sein
Verraten, was ich dir gewesen bin
Sag nicht, dass das gar nicht nötig wär
Denn schmerzhaft wird es erst hinterher
Wenn wieder hochkommt, was früher mal war
Dann lieber so rein und so dumm sein wie weißes Papier

Auch werd ich in Zukunft ein anderer sein
Als der, den du in mir sahst
Die Hose, die Du mir gehäkelt hast
Werf ich in den Container der Heilsarmee rein
Ich ess auf dem Fußboden aus der Hand
Seh mir jeden Trickfilm im Fernsehen an
Alles was Du nicht magst, lobe ich mir
Ich werd einfach so rein und so dumm sein wie weißes Papier

Nicht mal das Meer darf ich wiedersehen
Wo der Wind deine Haare vermisst
Wo jede Welle ein Seufzer
Und jedes Sandkorn ein Blick von dir ist
Am liebsten wär ich ein Astronaut
Und flöge auf Sterne wo gar nichts vertraut
Und versaut ist durch eine Berührung von dir
Ich werd nie mehr so rein und so dumm sein wie weißes Papier

Ich hab heute nur ´ne Phosphatstange, Pommes und Salbe gegessen...

26.03.2014 - 13:28


Ich sitz zuhaus und drück die Maus!
Ich sitz zuhaus und drück die Maus!
Ich drück die Maus, ich sitz zuhaus!
Ich sitz zuhaus und drück die Maus!
Ich drück die Maus, ich drück die Maus
Ich klick die Maus, ich sitz zuhaus.
Ich sitz zuhaus, Gardine zu, klick die Maus!
Ich klick die Maus, ich drück die Maus!
Ich fi.ck die Maus, ich klick die Maus!
Ich drück den Bär!

Ich drück die Maus, ich sitz zuhaus!
Ich sitz zuhaus, ich drück die Maus!
Ich drück zuhaus, ich sitz zu Maus!
Ich fi.ck die Maus, ich fi.ck die Maus!
Ich schlitz die Maus auf!
Der Computer ist aus!
Ich drück die Maus, da ist er an!
Ich drück die Maus, ich sitz zuhaus!
Ich drück zuhaus! Ich drück zuhaus!
Hey got the got the oh! Ne oh! Come on!

Ich drück die Maus! Ich drück die Maus!
Ich sitz zuhaus!
Ich sitz zuhaus, ich wein mir beide Augen aus, ich drück die Maus!
Ich drück die Ratte von Colani!

Ich drück die Maus, ich sitz zuhaus!
Ich sitz zuhaus, ich drück die Maus!

Mono für alle

11.09.2018 - 18:31

Der 11. September war für mich
ein wunderschöner Tag
Ich weiß noch genau, dass die Sonne schien
und die Vögel sangen im Park

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