Gibt es positive Erzählungen von Kafka?

Stinnes

18.02.2009 - 13:22

Ich habe mehreren Leuten versprochen eine Zusammenstellung positiver Kafka-Erzählungen zu machen. Könnt Ihr mir helfen?

till

18.02.2009 - 13:29

mir sind keine bekannt.
ich versteh sowieso nicht, was soviele leute tolles an kafka finden, aber naja, ist geschmackssache... abgesehen davon, dass die meisten ausgaben kafka ausgaben (vor allem die "romane") seinerzeit wahrlich grauenhaft editiert und somit mit dem eigentlich kafka garnicht soo viel zu tun haben^^.

mümmelmann

18.02.2009 - 13:32

den "proceß" sollte man nur im tschechischen original lesen!

till

18.02.2009 - 13:33

der war flach^^

Stinnes

18.02.2009 - 13:33

Ich wollte hier jetzt keine Informationen über die allgemeine Bewertung von Kafkas Texten und seinen Editionsformen haben oder witzige Kommentare, das jemand wie Kafka auch Pornos hatte, was für eine Sensation.

ZDF

18.02.2009 - 13:34

Gibt es Erzählungen von Rosamunde Pilcher ohne Happy-End?

Piepi

18.02.2009 - 13:34

Es gibt eine Erzählung mit diesem Affen, nachdem sich Blumfeld benannt haben. Ansonsten suchst du am besten bei gutenberg.spiegel.

Piepi

18.02.2009 - 13:35

Wobei auch die Frage ist, was für dich positiv gestimmt ist? Kafkas Erzählungen gibt es gesammelt in einem Band von Fischer für 10 €, da hast du dann alle beisammen.

Stinnes

18.02.2009 - 13:37

Bitte keine spitzfindigen, geckigen Erörterungen und Diskussionen über das Phänomen Kafka, sondern ich brauche Titel von hoffnungsvollen Erzählungen von Kafka.

till

18.02.2009 - 13:40

wenn irgendwas auch nur im ansatz einigermaßen hoffnungsvoll ist, dann höchstens ein paar briefe von ihm.
bei zweitausendeins gibts mein ich auch das gesamtwerk für um die 10 euro (muss ja nicht für die uni sein...)

stativision

18.02.2009 - 13:45

amerika ist doch ziemlich hoffnungsvoll.

@Stinnes

18.02.2009 - 13:46

Warum versprichst du Leuten Sachen, von denen du keine Ahnung hast??

till

18.02.2009 - 13:48

findest du das wirklich?
außerdem ist's ein roman(fragment)

Stinnes

18.02.2009 - 13:55

Gute aber deplatzierte Frage. Ich sehe in Kafka in allen Erzählungen Hoffnung und Kraft. Diese Ansicht teile ich kaum mit jemanden. Aber das ist MEINE Lebenserfahrung und mein Lebensgefühl, daher bin ich auf euch angewiesen. Ausserdem bin ich zu faul, alle Geschichten von ihm nochmal zu lesen wie vor ca 5 Jahren. Es soll eine Zusammenstellung für Menschen sein, die immer Angst haben, Kafka würde sie "runterziehen". Mich zieht er eben nicht runter. Verstehst Du was ich meine?

Raventhird

18.02.2009 - 14:03

Es antwortet keiner, weil niemand Kafka wirklich gelesen hat (von den Romanen abgesehen).

Also, hier die, die mir auf die schnelle einfallen:

Kinder auf der Landstrasse
Unglücklichsein
Eine kaiserliche Botschaft
Ein Traum
Ein Bericht für eine Akadamie (das ist das mit dem Affen)

"Positiv" in Deinem Sinne ist allerdings etwas anders, aus jenen kann man aber "Hoffnung" lesen, sozusagen.

Raventhird

18.02.2009 - 14:04

/edit: Sorry, ich hatte Dein letztes Posting nicht gelesen. Ja, dafür passen die von mir genannten eigentlich perfekt.

Patte

18.02.2009 - 14:05

@Stinnes:

"Der Absceß"

Josef K., 30 Jahre alt, geübt in Proktologie und Prokuristerei, erwachte mit einem Riesenfurunkel am Arschloch. Er wusste nicht, woher und womit er sich dieses Ding verdient hatte. Es schmerzte ihn sehr und in tiefer Verzweiflung über diese grobe Ungerechtigkeit, nahm er sich ein Messer und bereitete dem schwellenden gnubbelchen ein Ende...

Eine schaurige Novelle, aber auch hoffnungsfroh und leidenslindernd, durch das aufplatzende Happy-End. Typisch Kafka eben.

Piepi

18.02.2009 - 14:06

Es antwortet keiner, weil niemand Kafka wirklich gelesen hat (von den Romanen abgesehen).

Fordere es nicht heraus ;)

Eine kaiserliche Botschaft

Die hatte ich auch noch dunkel im Sinn, aber die ist doch nicht wirklich hoffnungsvoll oder erinnere ich mich da falsch?

Stinnes

18.02.2009 - 14:08

Vielen Dank!

Kinder auf der Landstraße ist ja wie Strawberryfields for ever (von den Beatles)

Raventhird

18.02.2009 - 15:24

Die hatte ich auch noch dunkel im Sinn, aber die ist doch nicht wirklich hoffnungsvoll oder erinnere ich mich da falsch?

Gescheiterte Kommunikation, aber am Ende geht es um den, der dennoch auf die Botschaft wartet und sie "erträumt".

Raventhird

18.02.2009 - 15:28

Übrigens: Wenn Du die kaufen willst, dann empfehle ich die Komplettwerkausgabe von Zweitausendeins, wenn Du die noch kriegst (günstig) oder "Ein Landarzt und andere Drucke zu Lebzeiten" von Fischer (schön).

Srill

18.02.2009 - 15:59

Positiv, was heißt schon positiv?

Mich zieht Kafka auch nicht runter. Vieles angeblich so niederschmetterndes ist - zumindest in der 'Nebenrezeption' - schon sehr amüsant. 'Dass Schloss' beispielsweise und viele kleinere Sachen wie 'Der Schlag ans Hoftor', 'Blumfeld' oder 'Eine alltägliche Verwirrung' und ähnliches. Sogar 'Die Verwandlung' ist - bei aller Dunkelheit - stellenweise äußerst komisch.

Das erste, was ich jemals von Kafka gelesen habe, ist übrigens dies hier:

An alle meine Hausgenossen

U.R.ban

18.02.2009 - 16:07

Auch beim Landarzt gab es bizarr komische Situationen, Schlag ans Hoftor fällt mir da auch spontan ein.
Die (vemeintliche) selbstauferlegte Auswegslosigkeit ist glaube ich ein Mittel all seiner Werke, aber das muss für den Leser nicht unbedingt bedrückend sein...

sagehorn

18.02.2009 - 16:23

gibt es positive erzählungen über kafka?

Victoria

16.10.2011 - 13:52

"Der Heizer" hat doch durchaus optimistische Passagen. Ich bräuchte aber eine konkretere Definition von "positiv". Im Sinne von "Lebensbejahend" oder "Leichtverdaulich"? Dann solltest du dir einen anderen Schriftsteller suchen. Kafka war eben kein besonders fröhlicher Mensch. Ich zitiere aus seinem Tagebuch: "Sonntag. Aufgewacht, eingeschlafen, aufgewacht, eingeschlafen. Ein furchtbares Leben". So jemand schreibt eben nicht besonders trivial.

erzählbär

16.08.2013 - 16:50

sagehorn
18.02.2009 - 16:23 Uhr
gibt es positive erzählungen über kafka?


man sagt, er hätte sehr viel (schwarzen) humor besessen und viele seiner jünger hätten ihn oftmals nicht in seinen erzählungen entdeckt und bierernst genommen!

Castorp

14.09.2015 - 21:23

Da war es wieder:

#2 12.09.2015, 11:27 von stocksberg

Kafka

Franz Kafka war keinesfalls ein tschechischer Schriftsteller, denn damals gehörte Böhmen zur k.u.k Monarchie. Außerdem schrieb er in Deutsch, wie man in den Manuskripten nachlesen kann.


http://www.spiegel.de/forum/unispiegel/kafkas-uni-jahre-sex-war-ein-bedeutendes-thema-thread-352612-1.html

*lol* :-D

Eric Morris

14.09.2015 - 22:54

Der schlüpfrige Herrenwitz von Kafka war aber auch nicht zu verachten.

Verzweifelter

14.09.2015 - 23:39

Warum warum warum nur kann User C. die große Literatur nicht einfach in Ruhe lassen?! Erst vergewaltigt er Thomas Mann, jetzt nimmt er sich auch noch Kafka vor! Hört das denn nie auf?! :'(
Widme dich doch Stephen King oder der Shades-of-Grey-Tante.

Nacktfalter (Humorkünstler)

16.09.2015 - 07:44

Bin wieder auf Dreh!
Lieben Grüße aus Hollywood!

Neue Deutsche Todeskunst

16.09.2015 - 21:54

Über Kafkas schwierige, zeitweise qualvollen Beziehungen zu Frauen ist viel räsoniert worden. Kafkas erotisches Leben entsprach bis zum Ende seiner Adoleszenz weitgehend den männlichen Gepflogenheiten der Zeit: sexuelle Initiation erst mit 20 Jahren, flüchtige Affären, Beziehungen zu Prostituierten. Danach traten jedoch Affekte hervor, die miteinander unvereinbar waren und daher jede erotische Erfüllung blockierten: eine offensichtliche Analogie zum durchs Leben stolpernden Komparsen.

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