TV-Werbung lauter als das Hauptprogramm?

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 14:42


Nein, natürlich nicht.
Der Ton in der Werbung ist stark komprimiert, dadurch gibt es keine Lautstärke-Schwankungen und somit auch keine leisen Stellen. Das Fernsehprogramm ist genauso laut wie die Werbung, nur gibt es zwischendurch leisere Passagen. Da unser Gehör sich einen Durchschnittslautstärke-Eindruck macht, wirkt die Werbung mangels fehlender leiser Passagen lauter, obwohl sie es nicht in der absoluten Lautstärke ist.

Soweit, sogut.
Übel ist nur, dass immer mehr Musikproduktionen zu dieser Praktik greifen, darunter zum Beispiel Stadium Arcadium von den Peppers. Isat euch nicht schon mal aufgefallen, dass die Peppers immer "laut" wirken?

Für das Gehör soll dies übrigens fatal sein.

lüdgenbrecht™

29.04.2008 - 14:44

Ja und nu?

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 14:48


Tja, finde ich nu doof. ;)
Ich habe mir mal gestern Stadium Arcadium im Bewusstsein des Wissens gegeben: Es hat echt keine leisen Stellen. Selbst Passagen, wo nur der Bass oder so zu hören ist, sind auf gleicher Lautstärke.

Weiss jemand noch solche Alben?

Aha

29.04.2008 - 14:55

Sämtliche modernen Pop-Produktionen werden stark komprimiert. Wirkt teilweise sogar grotesk, wenn mann z.Bsp. das neue Britney-Album anhört bemerkt man die Komprimierung der Stimmen und der Synthies ganz gut.
Im Rock - und Indiebereich für mich ein eher unnötiges Produktionstool, zumal man ja Lautstärkenunterschiede als weiteres musikalisches Stilmittel einsetzen kann.

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 14:59



Hier ein sehr interessanter Artikel, auf englisch:

> http://www.guardian.co.uk/technology/2007/jan/18/pop.music

Ich zitiere einiges:

How CDs are remastering the art of noise

Iggy Pop and the Stooges
Raw Power (Columbia, 1997)

Remixed by Pop in 1997, this remains among "the loudest CDs ever made".

Red Hot Chili Peppers
Californication (Warner, 1999)

Criticised for excessive compression and distortion. Subject of an online petition calling for a reissue.

Oasis
(What's the Story) Morning Glory (Creation, 1995)

Exceptionally loud album that forced others to compete in volume.

Paul Simon
Surprise (Warner, 2006)

Even long-established folk stars are competing in the loudness wars, to the detriment of the sound quality.

If you'd like to comment on any aspect of Technology Guardian, send your emails to tech@guardian.co.uk

Senior Twilight Stock Replacer

29.04.2008 - 15:02

Gibt glaub ich schon ein paar Threads dazu.
Das ganze läuft ja auch unter dem Begriff Loudness War/Race. Ist teilweise schon unerträglich, versuche, nachdem ich mir einige Zeit immer remastered-Versionen geholt habe, nur noch ältere Versionen von Alben zu holen.

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 15:07


Ah, okay. Wenn es schon Threads gibt, dann bitte verschieben @ Armin & Co.

Hatte keine dazu gefunden.

Demon Cleaner

29.04.2008 - 15:09

Dass die älteren Version an sich lauter gemacht werden, ist ja kein Problem. Bei Bob Dylan z.B. sind die Remasters alle ordentlich und genauso laut wie eine normale CD von heute.

Bei den Chili Peppers finde ich die "Californication" auch unmöglich produziert. Gleiches gilt für sämtliche Alben der Smashing Pumpkins. Diese Verzerrungen klingen fürchterlich.

Bei Oasis ist aber die "Be Here Now" noch viel lauter, so wie ich das höre (am besten mal "My Big Mouth" anhören). Komischerweise klingen die aber nicht so schrottig wie RHCP und Pumpkins.

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 15:14


Die Frage ist ja: Was soll das?

Ja

29.04.2008 - 15:19

Was soll das???????

Senior Twilight Stock Replacer

29.04.2008 - 15:22

Naja, kein Abstinken gegen die Konkurrenten vermutlich. Soll sich halt alles knackig anhören.
Das perverse ist ja, dass man IMO diese laut abgemischten/komprimierten Alben insgesamt nicht so laut anhören kann, wie welche mit niedrigere Lautstärke, weil sich die lauten dann immer irgendwie verzerrt anhören und man bekommt Kopfschmerzen davon.

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 15:24


@ Senior:

Ja, so erging es mir gestern mit der Stadium A.
Eh schon mittelmäßig, aber dann dazu via Kopfhörer - es ging mir spätestens ab Track 4 tierisch auf den Sack!

Konsument

29.04.2008 - 15:28

Klar ist die Werbung lauter! Das kannst du durch die Komprimierung alleine nicht erklären.

Außerdem gibt's in Werbespots auch leisere Stellen.

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 15:34


@ Konsument:
Falsch, der Dezibel der Werbung übersteigt nicht den des Hauptprogramms.

Senior Twilight Stock Replacer

29.04.2008 - 15:44

Hast du das nachgemessen? ;)

Konsument

29.04.2008 - 15:45

Wer behauptet denn so was? Meine Ohren behaupten etwas anderes!

Wenn ich friedlich vor dem Fernseher schlummere und plötzlich hochschrecke, weil die Werbung durchs Zimmer brüllt, lässt sich das doch sicher auch mit einem Dezibelmessapparillo messen.

Konsument

29.04.2008 - 15:46

Der Senior war schneller. Rüstiger alter Herr!

Demon Cleaner

29.04.2008 - 15:47

Soll sich halt alles knackig anhören.

Knackig ist da nichts, nur aggressiv verzerrt.

lkj

29.04.2008 - 15:49

Ihr Idioten, schätzle hat recht.

Konsument

29.04.2008 - 15:50

Oh, na dann.

keiler

29.04.2008 - 15:52

Bei solchen Dingen (Werbung, RHCP etc.) werden unter anderem Enhancer Effekte eingesetzt. Ein Effekt, der die hohen Frequenzen anhabt die Lautstärke bleibt dabei aber gleich, quasi auch ein Täuschung...

psst

29.04.2008 - 15:53

http://www.netzwelt.de/news/68305-laute-werbung-wird-dank-technik.html

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 15:56


Ja, ich habe es selbst gemessen, bei der Stadium Arcadium.
Danach mit der RTLII-Werbung.

II©h┼ (p.b.m.), anerkanntes Schätzle™

29.04.2008 - 16:14


> http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,486752,00.html

Volle Dröhnung für das Big Business

Laut + laut = krank. Vor dieser Gleichung warnen Experten. Trotzdem produziert die Musik-Industrie vermehrt Lärm, um ihre Kassen zu füllen. Übersteuerter Sound sorgt angeblich für größere Profite.
[...]
Laut Bericht warnen Experten vor den Folgen des so genannten "Peak limiting": Der Tonpegel wird auf eine gleich bleibend hohe Lautstärke geregelt, leisere Passagen fallen weg. Das Resultat: Die Musik dröhnt durchgehend - ein Vorteil um sich beispielsweise gegen Hintergrundgeräusche in Kneipen durchzusetzen. Als "unhörbar" gilt Studio-Experten das Album "Californication" von den Red Hot Chili Peppers.

Senior Twilight Stock Replacer

29.04.2008 - 16:30

Hier übrigens zwei gute Videos:

Video 1
Video 2

Max

21.04.2014 - 12:13

Wohnungsnot im Abendrot.

Max

21.04.2014 - 13:00

Ich bin wichtig. Ich bin kein Nichtsnutz der 5 Jahre alte Threads ausbuddelt und dann unlustigen Scheiss postet. Nein, bin ich nicht. Ich bin lustig. Und wichtig. Und stark und schön.

Moritz

21.04.2014 - 13:04

Erzähl bitte mehr.

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