Film: Cache
Expertenmeinung
11.10.2006 - 11:48
So. Hab gestern Michael Hanekes "Cache" gesehen. Jetzt mal raus mit der Sprache: Wer hat das Ende kapiert? Wer hat denn jetzt die Videobänder geschickt? Je mehr ich über diesen Film nachdenke, desto weniger werde ich draus schlau. Ich hab' zwar eine Theorie, will aber mal eure Meinung hören.
Zu Zu
11.10.2006 - 11:57
Hast du bemerkt, dass man in der letzten langen Einstellung beobachten kann, wie der Sohn des Algeriers mit dem Sohn des Franzosen auf der Schultreppe spricht?
Expertenmeinung
11.10.2006 - 12:07
Ja, (beim zweiten Sehen). Mein erster Gedanke war, daß die beiden Söhne unter einer Decke stecken. Aber: Die letzte Einstellung ist im Stil der Videobänder gefilmt ( lange Einstellung, man sieht eine Motorhaube im Vordergrund, so als ob jemand mit einer versteckten Kamera aus dem Auto filmt). Wer also filmt diese letzte Szene? Majid ist tot und sein Sohn ist im Frame zu sehen. Es muß also noch einen Beobachter geben.
The MACHINA of God
11.10.2006 - 12:39
Ich finde das gar nicht so wichtig, wer es im Endeffekt ist. Was er auslöst, ist viel interessanter.
BrockLanders
11.10.2006 - 14:24
Der Selbstmord ist ja wohl riesig, oder? Das Plötzlichste was ich seit langer Zeit gesehen habe.
Seiltänzer
11.10.2006 - 14:51
Mag den Film nicht. Handwerklich, inszenatorisch und von den Schauspielerleistungen auf sehr hohem Niveau, aber inhaltlich unglaublich banal, flach und wenn man den doppelten Boden miteinbezieht sogar höchst nervig moralisierend. Er erreicht weder die Intensität, noch die Spannung, noch das makaber Selbstreflexive von "Funy Games" oder "Bennys Video", stattdessen gibt es eine alberne Vermischung des Schuldthemas mit absolut unpassender politischer Komponente (was Haneke in den Interviews zum Film ja geradezu bestätigt), zudem mit peinlich naiven Dialogen ausgestattet und lange Zeit orientierungslos im Raum pendelnd. Hinzu kommt dann nocheine Abschlußszene (zugegeben, die letzten 20 Minuten sind wie die ersten 20 Minuten noch das beste an dem Film), die auf mich wirkt, als wolle sie dem Zuschauer vorgaukeln, er hätte einen tiefgründigen und guten Film gesehen. Cache ist aber letzten Endes weder das eine noch das andere. Da hat Haneke schon weitaus interessanteres und besseres geleistet.
Expertenmeinung
11.10.2006 - 15:23
Das Schuldthema fand ich auch überzogen. OK, Majid ist wegen George im Heim gelandet, aber daß deswegen sein ganzes Leben verpfuscht sein soll? Naja, da gehört wohl noch ein bißchen mehr dazu. Aber natürlich ist das alles ja nur symbolisch gemeint, für die politische Ebene des Films etc,etc. Nur funktioniert es als politische Metapher halt nicht so gut, wenn es schon auf persönlicher Ebene arg konstruiert wirkt. Wie Seiltänzer sagt: "unpassend".
Funny Games fand ich auch besser.
lüdgenbrecht
08.02.2008 - 20:01
Gestern gesehen und schon lange nicht mehr so von einem Film gefesselt gewesen.
Boston
08.02.2008 - 20:33
Wiederholungen auf arte:
10.02.2008 um 00:35
24.02.2008 um 03:00
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