Robert Gernhardt ist tot

desaparecido

04.07.2006 - 12:05

Am Freitag den 30. 6. ist der wunderbare Zeichner, Dichter und Schriftsteller gestorben. Nicht nur, weil er unter anderem das Titanic Magazin mitbegründet hat, sondern auch aufgrund seines sonstigen Werkes darf er meiner Meinung nach nicht vergessen werden.

ACH

Ach, noch in der letzten Stunde
Werde ich verbindlich sein.
Klopft der Tod an meine Türe,
ruf ich geschwind: Herein!

Woran soll es gehn? Ans Sterben?
Hab ich zwar noch nicht gemacht,
doch wir werd’n das Kind schon schaukeln —
na, das wäre ja gelacht!

Interessant so eine Sanduhr!
Ja, die halt ich gern mal fest.
Ach – und das ist Ihre Sense?
Und die gibt mir dann den Rest?

Wohin soll ich mich jetzt wenden?
Links? Von Ihnen aus gesehn?
Ach, von mir aus! Bis zur Grube?
Und wie soll es weitergehn?

Ja, die Uhr ist abgelaufen.
Wollen Sie die jetzt zurück?
Gibts die irgendwo zu kaufen?
Ein so ausgefall’nes Stück

Findet man nicht alle Tage,
womit ich nur sagen will
— ach, Ich soll hier nichts mehr sagen?
Geht in Ordnung! Bin schon

logan

04.07.2006 - 12:16

Ja, das war ein guter. Wie reimte er nochmal? - "...sie zeigen, dass sie Leben. Auch das wird sich mal geben." Bei ihm leider jetzt schon. R.I.P.

Agent Cooper

04.07.2006 - 13:35

Die Besten sterben immer zu früh!
RIP!

Nagasaki

04.07.2006 - 13:39

Ein Bär der neuen Frankfurter Schule :-). Wirklich schade um ihn.

s. oliver

04.07.2006 - 14:23

ich mag nagasakis bär.

Florian

04.07.2006 - 14:26

Ich sprach
Ich sprach nachts: Es werde Licht!
Aber heller wurd' es nicht.

Ich sprach: Wasser werde Wein!
Doch das Wasser ließ das sein.

Ich sprach: Lahmer, Du kannst gehen!
Doch er blieb auf Krücken stehen.

Da ward auch dem Dümmsten klar,
daß ich nicht der Heiland war.

Rhue in Frieden, Robert

Florian

04.07.2006 - 14:27

Ruhe natürlich... entschuldigung.

ToRNOuTLaW

01.02.2009 - 20:08


Fertig ist das Sackgedicht

Gerd Köster trifft Robert Gernhardt

Immer wieder gestalteten sie gemeinsame Programme: Der Sänger-Schauspieler-Rockpoet Gerd Köster und der Maler-Dichter-Karikaturist Robert Gernhardt. Daraus wurden spannende literarisch-musikalische Abende wie auch im April 1998: Gerd Köster präsentierte gemeinsam mit Frank Hocker seine „dreckeligen Krätzjer“ und stellte dabei einmal mehr seine Gabe unter Beweis, Geschichten weitab von ausgetretenen Pfaden (und populärer Rheinbesoffenheit) erzählen zu können.

Robert Gernhardt war Mitbegründer der „Neuen Frankfurter Schule“ und der Satireorgane „Pardon“ und „Titanic“. Die Literaturkritik weiß mittlerweile seine Ausnahmequalitäten zu würdigen und reiht ihn irgendwo zwischen Klopstock, Goethe, Heine, Brecht, Ringelnatz und Busch ein. Gernhardts große Fähigkeit war, Zeitkritik, Jargon, Philosophie und Witz in Poesie zu gießen. Robert Gernhardt trifft Gerd Köster: Ein einmaliges Radioereignis.

(Aufnahme vom 21.4.1998 aus dem Pantheon, Bonn)


Läuft gerade auf WDR 5.

Dont fear the R.I.P.er

12.02.2014 - 01:33

R.I.P.

Klemmis jauchzen auf

19.09.2014 - 01:51

Onanierender Kragenbär für Robert Gernhard: Bald steht er

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