Schlechte Grammatik in Songtexten
Gefrühstückter Clown
10.05.2006 - 14:07
Ist euch sowas schon mal aufgefallen? Mir erst einmal:
The Bates - The lips of Jayne Mansfield
(1990)
"I have kissing the lips of Jayne Mansfield"
Weitere heitere Beispiele?
K.N.O.R.Z.
10.05.2006 - 14:08
Wo bist du mein Soooonenlischt...???
;)
Oliver Ding
10.05.2006 - 16:24
Werter Clown, wasche Dir Deine Ohren. Die oben erwähnte Formulierung kommt im Song nicht vor. "I don't want to die / Without knowing the pleasure / Of kissing the lips of Jayne Mansfield", heißt es.
Deutlich fieser ist der Sozialkritikversuch in Camouflages "The great commandment":
The needies believe you
they treat you like survivor disaster.
Reeducation for the enfants
who demanded for an innocent instance.
The great commandment shows the contempt
Between the world and their embarrasing pavement.
Believe the scholars
read the readings
Realize the man who says anything.
The great commandment
Obrac
10.05.2006 - 16:29
Thees Uhlmann:
".. in einem verwirrten Land
mit gekrängtem Herz
über das jeder lacht
oder haßt"
Sidekick
10.05.2006 - 16:29
Millionenfach wird folgendes nicht beachtet: He, she, it ein "s" muss mit. Wie oft haben wir schon "He don't..." und "She don't" gehört.
uczen
10.05.2006 - 16:30
gekrängt ist doch kein grammtikfehler ;)
lvt
10.05.2006 - 17:12
aber "über etwas hassen" ?
Expertenmeinung
10.05.2006 - 17:50
@Sidekick:
Das ist zwar grammatikalisch falsch, aber umgangssprachlich weit verbreitet.
Khanatist
10.05.2006 - 19:51
Da kann nur eine Band kommen:
http://www.darklyrics.com/b/bethlehem.html
Die deutschen Texte lassen einem nicht selten die Haare zu Berge stehen.
The MACHINA of God
10.05.2006 - 19:55
@Sidekick:
Dann muss gar ein "es" mit.
Du meinst doch "He doesn`t", oder?
White Russian kickt nicht richtig
10.05.2006 - 20:04
Millionenfach wird folgendes nicht beachtet: He, she, it ein "s" muss mit. Wie oft haben wir schon "He don't..." und "She don't" gehört.
Muss muss gar nichts. Posaune deine Weisheit mal in einem Pub in Sheffield aus. Dann kriegst du aber sowas von einem Sidekick...
Lavelle
10.05.2006 - 20:11
haha, sidekick ist ein verfechter von schwuchteligem königinnenenglisch :)
Sidekick
10.05.2006 - 20:41
Who the f*ck is Sheffield? Wird ja wohl nicht so schwer sein, seine Sprache richtig zu verwenden?! Und wer mich da fetzen will, ist ein feiger Wicht. Und schwuchteliges Königinnenenglisch ist wirklich doof, auch wenn ich natürlich großer Feind des Schwulseins als Synonym für etwas Negatives bin, eh klar. Kaiser Norman, der konnte gutes Englisch.
Lavelle
10.05.2006 - 20:59
du nimmst implizit an schwuchteligkeit wär ein synonym für schwulsein? find ich beleidigend gegenüber normalen schwulen.
MrKaburns
10.05.2006 - 21:27
Ich finde es gut, dass dieser Lavelle weg ist. Denn er kennt die wahre Bedeutung des Wortes Schwulitäten nicht ;)
Kabuki
10.05.2006 - 21:28
Mir würde da spontan die komplette Chaos A.D einfallen, die hat ständig ziemliche Grammatik-Hämmer
suppenhuhn
11.05.2006 - 08:42
The Lords - Poor Boy
"When I was born you know I couldn't speak and go
my mother worked each day and she learned me to say"
*gruselgrusel*
BÖHSE ONKELZ - FAN
11.05.2006 - 15:26
rammstein - bang bang
"in tränen ist wer schmerzen kennt, vor feuer das
den haut verbrennt!!!"
tzzzz... lächerlich *kopfschüttel*
Khanatist
11.05.2006 - 15:56
Ghostface Killah auf der neuen Platte:
Right now, I say f*ck New York. Yeah, I’m from New York, but f*ck New York. Because niggas is pussy. They is so quick to jump on the next man’s dick and can’t even deal with what they got in front of they face.
Herrlich
bla blub
11.05.2006 - 17:44
obrac:
eieiei, das ist schon hart. ich nehme mal an, nicht absichtlich.
Sidekick
11.05.2006 - 18:08
Zu Thees: Müsste es nicht heißen "Auf einem Platz in meinem Herz[en]? Ich meine schon. Der Typ hat zuviele Hirnzellen ersaufen lassen.
bla blub
11.05.2006 - 18:13
also, das ist mal wert, analysiert zu werden. gleich 3 fehler.
".. in einem verwirrten Land
mit gekrängtem Herz
über das jeder lacht
oder haßt"
ja, herzEN
gekränKtem (lag wohl mehr bei obrac)
über das jeder lacht, oder DAS jeder hasst (macht selbst so nicht wirklich viel sinn)
wenn es denn nun um des reimes willen gewesen wär...aber es reimt sich ja nichtmal. war das denn absicht? ich glaub nicht dran.
uczen
11.05.2006 - 18:14
vielleicht was mit der metrik?
bla blub
11.05.2006 - 18:18
hm...nein, wozu denn..
vielleicht eher profilierung..
uczen
11.05.2006 - 18:19
du meinst den ghettostyle?
bla blub
11.05.2006 - 18:21
lol. jo, gangster uhlmann.
dachte eher so an "ich darf das, findet die genialität dahinter"
uczen
11.05.2006 - 18:22
er spricht doch auch immer abwertend von gymnasiastenlyrik, der proll.^^
Obrac
11.05.2006 - 18:23
Ja, ich glaube auch, dass es ihm egal war, ob die Grammatik stimmt. Sollte man auch nicht sooo eng sehen. Allerdings läufts mir bei der Stelle doch immer irgendwo runter.
bla blub
11.05.2006 - 18:25
ach deswegen, klar, paar fehler einbauen, man muss seinen statements ja treu bleiben.
hm...wann der wohl zu aggro wechselt
dejavu
12.05.2006 - 10:36
grammatikfehler sind ja manchmal auch gewollt, schätze ich mal. z.b. bei death cabs "tiny vessels":
zuerst heißt es "she is beautiful, but she don´t mean a thing to me". ist ja gramm. falsch, da mix aus direkter anrede und über jemandem reden.
dann: "she is beautiful, but she doesn´t mean a thing to me": jetzt passts, nur hat er sich noch nicht getraut, es der frau auch zu sagen "one last touch, and then you go. we pretend that it meant something so much more" und "there´s something wrong, you think. you´re damm right, there is, but we can´t talk about it now".
erst in der letzten strophe schafft er es ihr zu sagen: "you are beautiful, but you don´t mean a thing to me".
fakeboy
12.05.2006 - 11:47
im amerikanischen englisch is he don't und she don't nun mal verbreitet! ain't ebenfalls und dieses wort gibt's ja eigentlich gar nicht...
graublüter
12.05.2006 - 12:31
na ja, wir wissen ja, dass die amis es nicht so genau nehmen mit der grammatik, aber deswegen ists immer noch falsch, wenn man he don´t sagt. das hat auch nichts mit schwulem königinnenenglisch zu tun. auch im deutschen sind einige grammatikfehler weit verbreitet. dadurch werden die fehler aber nicht weniger schlimm. mehr dazu in der zwiebelfisch kolumne auf spiegel online...
bei dejavus beispiel wurde jedoch ein fehler ganz bewußt eingesetzt um was auszusagn. das sehe ich auch so. das widerum ist interessant.
Ju
22.07.2007 - 23:12
Zitat:
"Sidekick (10.05.2006 - 16:29 Uhr):
Millionenfach wird folgendes nicht beachtet: He, she, it ein "s" muss mit. Wie oft haben wir schon "He don't..." und "She don't" gehört."
Michael Jackson
Song: "Black or White"
"...It Don’t Matter If You’re
Black Or White..."
afromme
23.07.2007 - 00:02
@Ju
Das Austauschen von "doesn't" gegen "don't" ist in einigen Regionen (speziell in den USA) durchaus üblich, und auch in Songtexten/Gedichten, um des Flows Willen, nichts wirklich ungewöhnliches. Okay, strikt genommen grammatikalisch falsch, aber in Liedtexten halt auch nicht wirklich ungewöhnlich/falsch. Schon die Beatles sangen "She's got a ticket to ride - but she don't care". Sogar Dickens hat zwischendurch in geschriebenen Dialogen "don't" statt "doesn't" geschrieben.
Im Oxford Dictionary ist "he don't" als "vulgar" gekennzeichnet, sprich: es wird benutzt, gilt aber nicht so recht als offiziell.
Ähnliches gilt übrigens für die - strikt betrachtet falsche - doppelte Verneinung wie in "I can't get no satisfaction"
afromme
23.07.2007 - 00:09
Mehr zum Thema don't/doesn't z.B. hier oder hier.
Derweil noch ein Beitrag zum Thema falsche Grammatik - Die Ärzte singen
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.
Grammatikalisch korrekt müsste die zweite Zeile auf "...wenn sie so bliebe" enden, da der Satz mit dem Konjunktiv beginnt ("es wär"). Somit muss auch der ergänzende zweite Satzteil im Konjunktiv stehen.
Beispiel: "Es wäre schlecht, wenn die Situation so bliebe." entsprechend auch: "Es wär' nur deine Schuld, wenn sie so bliebe."
afromme
23.07.2007 - 00:13
Ups - da hab ich ein vergessen.
afromme
23.07.2007 - 00:18
Ein Link-Abschlusstag, meinte ich.
Noch ein Beitrag zum Thema:
Slut - Neverending
no need to pay attention
this isn't worth to mention
Korrekt wäre "isn't worth mentioning"
Auch korrekt wäre "isn't worth a mention"
Damit hätte man auch die Metrik gerettet.
Lich†gestal† (p.b.l.)
23.07.2007 - 09:33
Zwar leicht OT hier, dennoch:
Warum schreiben die Amis im Vorspann
"A Universal Picture"? - Müsste ja eigentlich "An Universal Picture" heißen.
Obrac
23.07.2007 - 09:49
Nee, weil das "u" ja nicht wie ein Vokal, sondern wie ein "j" gesprochen wird.
Strombuli
23.07.2007 - 11:57
wurde das hier im Forum nicht schonmal diskutiert? selbstverständlich a_ universal picture
Ju
23.07.2007 - 19:48
@ afromme:
ok , das wusste ich nicht.
Danke für den Tip !
Ju
23.07.2007 - 19:52
@ afromme:
Darf ich fragen , ob du dich mit sowas öfter beschäftigst ? Du scheinst dich da gut auszukennen und kennst einige Songtext mit Fehlern oder sprachlichen Unterschieden .
afromme
23.07.2007 - 20:00
@Ju
Da nicht für :-)
Was das "an" betrifft, ist die schon gegebene Erklärung richtig - der Einsatz von a und an richtet sich nicht primär nach Vokal/Konsonant, sondern nach der Aussprache.
Deshalb "A Universal Picture", "A UN representative" usw.
Andersherum entsprechend auch "An NHS survey" und "an hour left to go".
Häufig wird auch vor "historical" "an" benutzt.
Für gewöhnlich (d.h. manchmal eben doch) aber nicht vor "history", was ander unterschiedlichen Betonung (auf der zweiten Silbe bei "historical" und auf der ersten bei "history") liegt.
Exakt parallel dazu übrigens die Aussprache von "the".
Da fällt mir übrigens auch noch ein Beispiel ein: in "Another Brick in the Wall (part I)" singt Roger Waters "Daddy's flown across the ocean", spricht dabei aber das "the" normal aus, nicht als "thee", obwohl das vor ausgesprochenen Vokalen üblich wäre. Das scheint aber eine Eigenart von ihm und/oder seiner Herkunft zu sein, denn soweit ich das bisher gehört habe, singt er "the" nie als "thee".
afromme
23.07.2007 - 20:11
@Ju
Darfst du. :-)
Einerseits lese ich gern und viel (Englisch und Deutsch), und beschäftige mich dann auch mit einigen Eigenarten.
Andererseits arbeite ich auch u.a. als technischer Übersetzer (D-EN/EN-D). Auch da muss ich mich dann manchmal um solche Besonderheiten kümmern (an/a vor Abkürzungen wie NHS war z.B. ein längerer Recherche/Diskussionsgegenstand mit einem Kollegen). :-)
Speziell um grammatikalische Besonderheiten bei Songtexten kümmere ich mich eigentlich nicht, aber einige Sachen ("not worth to mention" und "...wenn sie so bleibt") springen mich geradezu an wenn ich sie höre, während einem andere Sachen halt mit der Zeit beim genauen Hinhören und Mit-der-Platte-Beschäftigen auffallen. :-)
Den Spiegel Online Zwiebelfisch finde ich trotzdem nicht gut oder lustig (naja, nicht mehr, ungefähr seitdem es das erste Buch gibt).
afromme
23.07.2007 - 20:12
Ergänzend hier eine ganz gute Zusammenfassung zur Frage "an" versus "a":
Link!
Ju
23.07.2007 - 21:26
@ afromme
Interessant ! Das finde ich schön , dass du sowas machst .
Armins PR-Knecht
02.02.2014 - 21:05
Plattentests - genau mein Stil.
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