Film: Sophie Scholl - Die letzten Tage

Patte

18.02.2006 - 23:54

Schon jemand gesehen? Man hört ja nur Gutes. Und dann auch noch 'ne Oscar-Nominierung, holla.

Kritiker

18.02.2006 - 23:56

hm, ganz ok, sehr pathetisches Ende
imho überbewertet

Patte

19.02.2006 - 00:02

Also ist das Ende des Films pathetischer, als das der Realität? ;o)

Stefan

19.02.2006 - 01:12

Muss ich mir auch noch anschauen, sicher nicht schlecht.

K.N.O.R.Z.

19.02.2006 - 01:36

Tut mir Leid, dass ich der Meinung vieler widerspreche, aber ich finde Sophie Scholl ist eine mutige Heldin gewesen!

Aber den Film kenne ich noch nicht, wird sicher wieder so dargestellt dass die Nazis die Helden und die Widerstandskämpfer Scholl Veräter sind...
Ach Moment, sorry, das waren ja die Amerikaner und die Iraker... kann passiern...

Stefan

19.02.2006 - 01:45

Puuh.... witzig, witzig....

silver surfer

19.02.2006 - 10:45

man ärgert sich die ganze Zeit, dass die einfach zu dumm ist, auf das Angebot einzugehen.

War ja schon vorherzusehen, dass der Krieg bald verloren ist.

simon

19.02.2006 - 11:56


silver surfer (19.02.2006 - 10:45 Uhr):
man ärgert sich die ganze Zeit, dass die einfach zu dumm ist, auf das Angebot einzugehen.


*schüttel schauder*

Also ich fand ihn gut. Auf wen soll sich Deutschland berufen, wenn nicht auf seine Märtyrer in der Hitler-Zeit?!

electrolite

19.02.2006 - 14:15

Bester Film 2005.

Sehr sehr empfehlenswert

Dip

19.02.2006 - 14:28

jep,find ich auch.

hegisin

19.02.2006 - 21:27

@kritiker: informier Dich mal! Das ist nicht "fiction"!

Kritiker

20.02.2006 - 00:17

@hegisin
oh, du bist wohl jemand von der besonders schlauen Sorte...

Natürlich meine ich die schmalzig religiöse Inszenierung.

electrolite

20.02.2006 - 07:46

da ist auch nicht viel schmalzig inszeniert. Das/Die waren so.

annamaria

20.02.2006 - 18:07

der regt schon zum nachdenken an...
Schockierend wie schnell das alles vor sich ging, so vom plan, über die ausführung bis hin zur Hinrichtung. Guter film, aber bestimmt nichts für lustige Videoabende

captain kidd

20.02.2006 - 20:42

ich finde die hauptdarstellerin einfach nur schrecklich.

lonely soul

20.02.2006 - 21:03

@captainkidd: wieso denn??
julia jentsch erinnert ein wenig an kt tunstall, hihi.
ich fande den echten freisler viel grusliger,,schade.

electrolite

21.02.2006 - 08:35

die spielt wahnsinnig toll. Is übrigens eine fest angestellte Theaterschauspielerin. An den renomierten Münchner Kammerspielen!

captain kidd

21.02.2006 - 10:00

die ist vor allem wahnsinnig schrecklich. so eine bewegte. so eine vom theaterspielen durchflutete. einfach übel.

Obrac

21.02.2006 - 10:02

Ich mag die Schauspielerin auch nicht besonders. Schon bei "Die fetten Jahre sind vorbei" hat sie genervt. Kann aber auch sein, dass nur der Film genervt hat.

lonely soul

21.02.2006 - 10:45

"die ist vor allem wahnsinnig schrecklich. so eine bewegte. so eine vom theaterspielen durchflutete. einfach übel."

das ist doch immer noch keine seriöse und vernünftige antwort auf die frage, warum sie schrecklich ist....zum verzweifeln mit dir.

Doctor

21.02.2006 - 20:08

Naja, zumindest sieht sie aus, als hätte sie ein Chromosom zuviel...

andrack

21.02.2006 - 20:10

das stimmt doch überhaupt nicht so eine frechheit!

YX

26.09.2006 - 20:50

hier steht nur scheisse..

Patte

30.10.2006 - 21:07

http://www.faz.net/s/RubCB85F279145C457C8259D20FF00682A9/Doc~E94E99977D4F2437E8A3CBCD8F196D4B3~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Aufgeputscht?

Angebliche Neuerkenntnisse über den Widerstandskreis "Weiße Rose"

26. Oktober 2006
Der Widerstand der "Weißen Rose" ist nicht zuletzt durch die mehrfach prämierte und auch im Ausland erfolgreiche Filmproduktion "Sophie Scholl - Die letzten Tage" in der Öffentlichkeit präsenter denn je. Zwei aktuelle Buchveröffentlichungen zum Thema bieten zusätzlichen Diskussionsstoff. Sönke Zankel möchte "ein anderes, ein kritischeres" Bild der Widerstandsgruppe zeichnen. Dagegen ist nichts zu sagen, genausowenig wie gegen den Wunsch, unter Verwendung von neu bekanntgewordenen Akten einer ahistorischen "Heldenverehrung" entgegenzuwirken. In seinem Bemühen, die "Weiße Rose" zu entmythisieren, schießt der Verfasser allerdings weit über sein Ziel hinaus, ja mehr noch, er verrennt sich in geradezu aberwitzige Unterstellungen, die in keinem Fall genügend durch Quellen abgesichert sind. Zwei angebliche Neuerkenntnisse, nämlich Drogenkonsum und Antijudaismus bei den Mitgliedern der "Weißen Rose", sollen an dieser Stelle näher betrachtet werden.



Wenn die Mitglieder des Widerstandskreises neben Aufputschmitteln auch Opiate und Morphium eingenommen hätten, wäre das an und für sich ja noch nicht einmal schlimm. Aber wer so etwas behauptet, muß es auch beweisen können und sollte nicht einfach "Berichte aus dem Umgang mit heutigen Drogenabhängigen" als Indiz für die "als konsistent und schlüssig" erachtete "Hypothese" anführen, die Geschwister Scholl hätten am Tag, an dem sie ihre Flugblätter auslegten und verhaftet wurden, "unter dem Einfluß von Betäubungsmitteln" gestanden. Typisch für die zweifelhafte "Beweisführung" des Verfassers ist auch die Interpretation der von einem Zeitzeugen überlieferten Haltung der Angeklagten vor dem Volksgerichtshof. Dieser berichtete: "Lediglich an körperlichen Reaktionen konnte man das Übermaß an Anspannung erkennen, dem sie standhalten mußten. Hans Scholl, der aufrecht stand, wurde plötzlich bis zur Ohnmacht blaß, ein Schütteln durchlief seinen Körper." Dem Verfasser, der vorher mit schwachen Indizien Scholl eine mögliche Morphium- und Opiumabhängigkeit bescheinigt hat, "drängt sich die Frage auf, ob sich nicht Entzugserscheinungen während der fünf Tage der Vernehmungen, der Haft und des Prozesses bemerkbar machen mußten". Als ob die Verhandlung vor dem aus Berlin angereisten Roland Freisler nicht ausgereicht hätte, einen Angeklagten vor Todesangst zittern zu lassen!



Von ähnlicher Qualität sind auch die anderen Schlußfolgerungen, die Zankel durch die großzügige Benutzung von Gestapo-Material rechtfertigt. Er glaubt, "eine ,korrekte' Behandlung" der Verhafteten durch die Münchner Gestapo konstatieren zu können. Hieraus wiederum sei "ein hoher Quellenwert der Verhörprotokolle abzuleiten". Einmal ungeachtet der Tatsache, daß über die Verhörmethoden viel zu wenig bekannt ist, bleibt die Heranziehung dieser in einem ganz spezifischen Kontext entstandenen Quellen immer problematisch, wie jedem ernsthaften Historiker bewußt ist, der sich mit Gestapo- und Stasi-Quellen beschäftigt: Diese müssen stets mit der spezifischen handwerklichen Vorsicht interpretiert werden. Die Angeklagten befanden sich in einem psychischen und physischen Ausnahmezustand und formulierten Aussagen, die sie in ein günstiges Licht stellen und ihr Leben retten sollten.



Geradezu abenteuerlich wird es, wenn Zankel den Geschwistern Scholl Antijudaismus vorwirft. Seltsam mutet bereits an, daß noch kein ernsthafter Forscher zur "Weißen Rose" diese Attacke geritten hat - ganz anders als etwa bei den Männern des "20. Juli 1944". Beim Scholl-Schmorell-Kreis bieten die Quellen einfach keine Anhaltspunkte. Im zweiten Flugblatt wurde ausdrücklich beklagt, daß in Polen Hunderttausende Juden "auf bestialische Art ermordet" wurden, um dann fortzufahren: "Hier sehen wir das fürchterlichste Verbrechen an der Würde des Menschen, ein Verbrechen, dem sich kein ähnliches in der ganzen Menschengeschichte an die Seite stellen kann."



Mit absonderlichen und abstrusen Argumenten versucht der Verfasser trotzdem, dem Kreis latenten Antijudaismus zu unterstellen. Selbst die Tatsache, daß die Angeklagten - aus nachvollziehbaren Gründen - in den Verhören bei der Gestapo keine Aussagen zur "Judenfrage" machten, wendet der Verfasser gegen sie: "Die Frage nach der Verfolgung der Juden schien den Scholl-Schmorell-Kreis nicht allzusehr zu interessieren." Die weitere Indizienkette ist so dünn und die darauf aufbauende Argumentation so abstrus, daß man nur mit dem Kopf schütteln kann. Und im ganzen Buch häufen sich die Spekulationen: "Es scheint", "es deutet darauf hin", "es ist durchaus möglich", "die Vermutung liegt nahe" - von dieser Qualität sind die angeblichen Belege, hinter denen sich der Verfasser versteckt. Zwar werden hin und wieder relativierende Bemerkungen eingestreut, aber die insinuierenden Passagen überwiegen. Und wenn gar nichts mehr hilft, wird eine Unterstellung in die Form einer rhetorischen Frage gekleidet.



Zankel vertraut zwar seinen Gestapo-Quellen, ist aber mißtrauisch gegenüber Zeitzeugen. Manche von ihnen seien kaum in der Lage gewesen, auf konkrete Fragen zu antworten und hätten vielmehr ihr "Erinnerungsprogramm" abgespult. Nun weiß jeder Historiker, daß Erinnerung immer auch ein schöpferischer Prozeß ist. Klemens von Klemperer, einer der besten Kenner des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, hat in diesem Zusammenhang einmal treffend bemerkt, daß die Überlebenden des Widerstandes keinesfalls exklusiv die "berufenen Zeugen" seien. Aber wenn das notwendige Korrektiv des Historikers hinzukomme, ergebe sich eine erhellende Spannung, die es erst ermögliche, die Atmosphäre und den Charakter des Widerstands gegen Hitler zu erfassen.



Ein Beispiel für die Stimmigkeit dieser Feststellung bietet eine Veröffentlichung der Fernsehredakteurin Sibylle Bassler, die mit überlebenden Freunden und Angehörigen der "Weißen Rose" Gespräche geführt hat, unter anderen mit Elisabeth Hartnagel, Traute Lafrenz, Anneliese Knoop-Graf, Lilo Fürst-Rahmdohr und Susanne Zeller-Hirzel. Von angeblicher "Heldenverehrung" ist in diesen Interviews nichts zu spüren. Frau Bassler selbst hält sich wohltuend zurück und beschränkt sich auf kluge Fragen. Die nachdenklich stimmenden Gesprächsbeiträge ermöglichen einer späteren Generation, die das Grauen und die Angst des "Dritten Reiches" nicht mehr aus eigener Anschauung kennt, einen vertieften Blick auf die Bedingungen, unter denen sich die Mitglieder der "Weißen Rose" in innerer und äußerer Einsamkeit für den Widerstand gegen die Unmenschlichkeit entschieden.



JOACHIM SCHOLTYSECK



Sibylle Bassler: Die Weiße Rose. Zeitzeugen erinnern sich. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006. 256 S., 19,90 [Euro].



Sönke Zankel: Die Weiße Rose war nur der Anfang. Geschichte eines Widerstandskreises. Böhlau Verlag, Köln 2006. 215 S., 24,90 [Euro].
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2006, Nr. 249 / Seite 8

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