Thread für vergessene Geschichte

desaparecido

30.10.2005 - 12:37

ich dachte mir, wir könnten uns vielleicht gegenseitig ein paar geschichtliche Sachen erzählen, die man nie vergessen sollte, es aber mittlerweile trotzdem getan hat (so die meisten zumindest).

Ich komm drauf, weil ich mich gerade etwas mit dem Aufstand der Hereros in Deutsch-Südwest Afrika beschäftige. Der wurde in Folge gewaltsam niedergeschlagen. Innerhalb eines Jahres starben ca. 3/4 aller Hereros (die meisten verdursteten in der Wüste in die sie von den deutschen Truppen getrieben worden waren, alle Wasserstellen wurden bewaffnet bewacht). Vielleicht sowas wie Deutschlands Völkermord-Generalprobe.

Vielleicht interessierts ja irgendwen...

Lennon

30.10.2005 - 13:13

ein gerne vergessenes ereignis ist der genozid der türken von 1917

hamza

30.10.2005 - 23:52

wusstet ihr, dass john f. kennedy vielleicht von seiner eigenen familie ermordet wurde?





;) ;) ;)

Pat

31.10.2005 - 00:00

...dass der 1. fck nach seinem abstieg aus der 1. fussballbundesliga direkt wieder aufgestiegen ist und direkt deutscher meister geworden ist!!!!...
was für ein märchen...*schwelg*
ach, hab ich das nich schon in nem andren thread erzählt? ;-)))

Pat

20.03.2006 - 19:37

ha, toller fred, der wächst noch! ;-)

äüäöüäö

20.03.2006 - 22:01

Der Darfur-Konflikt...
de.wikipedia.org/wiki/Konflikt_in_Darfur
Wird total unterschätzt.

Meine Oma ass Osmanen zum Frühstück

21.03.2006 - 10:19

Konstantinopel war einst die größte und schönste Stadt der Welt, in der Handel und Kultur gediehen und die Frauen so hübsch waren wie die Männer intelligent. Dann kamen die tumben Turban-Alis aus der Tiefe des Raums, fuchtelten wie wild mit Dönermesser und Krummsäbel, um schliesslich vom flugs errichteten Minarett herabzukrakeelen: "Isch liebe disch, mein Sonnenlischt!"

Mütos

14.11.2010 - 12:34

Den Exodus hat es nie gegeben. Er ist ein Mythos.

Given To The Rising

30.05.2020 - 22:59

Wenn man sich mal Dokus über Sparta anfuckt, dann muss man feststellen, dass die Nazis dagegen Waisenkinder waren. Schwache Säuglinge wurden im Wald ausgesetzt oder von der Klippe gestürzt, alljährlich wurde Jagd auf Sklaven gemacht, das Terrororgan Krypteia führte das durch, das ganze Leben der Männer auf das Soldatentum ausgerichtet...ob die Wehrmacht in 2000 Jahren auch so dargestellt wie die Spartaner in 300, zumal diese ja ohne die Hilfe der 20fachen Menge an griechischen Hilfstruppen nicht die Perser aufgehalten hätten.

Xavier

31.05.2020 - 07:53

Linker Terror in Russland

Lenin und die Bolschewiki kannten von Anfang an nur die Gewalt. Nach Angaben von Richard Pipes fanden im Russischen Bürgerkrieg 3,7 Millionen Menschen den Tod, zwei Millionen erfroren, starben vor Hunger, an Epidemien. Hinzu kommen noch über fünf Millionen Menschen, die der Hungersnot von 1921 zum Opfer fielen. Heller/Neukirch spricht von 15 Millionen Toten. Andere z.T. doppelt so hohe Zahlen (bis zu 26 Millionen Toten!) sind wahrscheinlich zu hochgegriffen. Das heißt im Klartext, dass der Bürgerkrieg mitsamt seiner Folgen mehr Menschenleben auslöschte als der erste Weltkrieg in allen an ihm beteiligten Ländern (10 Millionen).

Georg Elser

31.05.2020 - 08:04

Und jetzt bitte gegen die Millionen versteckten Opfern des Liberalismus aufrechnen.

Mutzel

31.05.2020 - 08:16

Im Vergleich zur Opferzahl(inkl. Hungertote durch die Experimente in der Landwirtschaft) von Maos 'Kulturrevolution' waren Lenins 10-15 Millionen Bolschewisten-Toten in Russland nur Peanuts.

Xavier

31.05.2020 - 08:30

Die Art, wie Stalin 1932 und 1933 mit den "Kulaken" in der Ukraine umging, fand ich auch ziemlich faschistisch.

Given To The Rising

31.05.2020 - 11:14

"Das heißt im Klartext, dass der Bürgerkrieg mitsamt seiner Folgen mehr Menschenleben auslöschte als der erste Weltkrieg in allen an ihm beteiligten Ländern (10 Millionen)."
Falsch. Es gab 10 Millionen Zivilisten-Opfer im 1.Weltkrieg. Du verschweigst die 9,7 Millionen toten Soldaten. Insgesamt wären es damit 19,7 Millionen Tote. Und das bei einer gewalttätigen Revolution in einem Land mit einer so großen Einwohnerzahl so viele Tote zustandekommen, ist auch nicht ungewöhnlich. Besser als das absolutistische Zarenregime war die Soqjetunion allemal und wer weiß, ob die demokratischen Kräfte stark genug wären um eine monarchistische Konterrevolution zu verhindern. Die weiße Armee bestand auch zu einem erhablichen Teil aus zarentreuen Offizieren und wurde massiv von den westlichen Siegermächten unterstützt. Sonst wär der Bürgerkrieg schneller beendet. Und ob man die Hungertoten zu 100% dem Bürgerkrieg zurechnen kann, ist auch zweifelhaft. Immerhin war es ein harter Winter.

Given To The Rising

31.05.2020 - 11:39

Die französische Revolution, die die Demokratie nach Europa brachte und keinen echten Bürgerkrieg und große Hungersnot hervorbrachte, hatte ungefähr 300.000 Tote bei einer Einwohnerzahl von ca. 25,7 Millionen zu verzeichen. Zählt man die Opfer der Napoleonischen Kriege, die eine direkte Folge der Verteidigung der Revolution nach außen war, dazu, ist die Zahl wesentlich höher.

Xavier

31.05.2020 - 15:45

Auf dem X. Parteitag 1921 hat Lenin mit Blick auf die Bauernaufstände* folgendes erklärt: "Der Bauer muss ein wenig Hunger leiden, und dadurch die Fabriken und die Städte vor dem Verhungern zu bewahren. Im gesamtstaatlichen Maßstab ist das eine durchaus verständliche Sache...Und wir wissen, dass man hier ohne Zwang nicht auskommen wird - ohne Zwang, auf den die verwendete Bauernschaft sehr heftig reagiert."

* Am heftigsten brach sich der Aufruhr im Sommer 1920 im Gouvernement Tambov Bahn, als der Staat abermals Anteil an der Ernte verlangte. Bis zu 20 000 Bauern leisteten bewaffneten Widerstand. Ähnliche Widerstände gab es in anderen Gouvernements in der Ukraine, der mittleren und unteren Wolga, am Don, im kaukasischen Vorland und in Südsibirien. Das Regime antwortete mit erbarmungslosen Härte und Massenerschießungen.

Xavier

31.05.2020 - 15:47

Edit: "verelendete Bauernschaft"

Xavier

31.05.2020 - 16:58

Auch die Rote Armee hätte, wie Lenin später einräumte, nicht ohne die ehemaligen Offiziere der zarischen Armee entstehen und siegen können. Dabei blieben viele Spitzenpositionen allerdings Generälen aus den eigenen Reihen vorbehalten.

48 000 ehemalige Offiziere
215 000 ehemalige Unteroffiziere

Given To The Rising

31.05.2020 - 17:19

Bauern, die jahrhundertelang leibeigen waren, werden wahrscheinlich auf ihrem Besitz hocken, wenn sie die Freiheit haben. Sprich die Städte hungern aus. Von daher ist es wichtig, ihnen notfalls die wichtigen Lebensmittel zu entreißen. Ansonsten müsste es eine reine Agrargesellschaft geben und die ist noch ärmlicher. Ich will damit nicht alles an der Sowjetunion verteidigen, nur die Umstände der damaligen Zeit klarmachen. Die sozialen Errungenschaften zwischen 1917 und 1990 in der Welt sind größtenteils auf die Sowjetunion und die Gefahr einer sozialistischen Revolution zurückzuführen.

Xavier

31.05.2020 - 17:39

Die westlichen Siegermächte (bzw. die American Relief Administration) spendeten bis 1923:

- insgesamt 61 Millionen Dollar
- die ARA ernäherte zehn Millionen Russen pro Tag
- Dankbarkeit der Bolschewiki = 0
- im Gegenteil: man beschuldigte die ARA der Spionage, beschlagnahmte Hilfskonvois, hielt Züge zurück und verhaftete sogar Mitarbeiter
- besonders empörend: die Sowjetregierung verkaufte zur gleichen Zeit, da sie Lebensmittelhilfen aus dem Westen empfing, Millionen Tonnen ihres eigenen Getreides ins Ausland

Lumpen!

ExplodingHead

31.05.2020 - 17:46

Die Hexenjagden, die man in meiner Kindheit schon auf Sympathisanten der RAF gemacht hat, im Vergleich mit den Samthandschuhen, mit denen heute sogar die Mittäter, Nachahmer und letztlich auch die Sympathisanten (oft verharmlosend "Wutbürger" genannt) von Rechtsterroristen hierzulande angepackt werden.

Given To The Rising

31.05.2020 - 17:53

Dass sie damit Einfluss bei den Russen gweinnen wollten, ist klar. Die USA waren das Zentrum des Kapitalismus. Die Sowjetunion war das soziale Korrektiv des Westens, auch wenn es nicht sehr gut zu leben dort war. Aber verglichen mit 1917 ging es der Sowjetunion 1991 besser. Die russische Mentalitäti ist nicht die amerikanische, es hätte zu größerer Unterversorgung geführt, wenn das Land privatisiert worden wäre, v.a. auch zu größerer Arbeitslosigkeit. Und viele sind doch froh, dass der Sozialismus dort eingeführt wurde. Denn wenn nicht in Russland, dann hätte es woanders den Versuch gegeben einen sozialistischen Staat zu errichten.

Xavier

31.05.2020 - 17:54

Besonders gelungen war die Kaufhaus-Brandstiftung, der Versuch, den Leuten mit einer konkret spürbaren Metapher ein Gefühl dafür zu geben, was der Vietnam- Krieg bedeutet.

Nur zur Info

31.05.2020 - 18:08

Xavier = User auf Mission

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