Richmond Fontaine - The Fitzgerald
music777
17.05.2005 - 10:23
Die neuen Könige des Americana mit ihrem ersten "Late Night"-Album
Richmond Fontaine erlebten 2004 mit dem Album "Post To Wire" ihren Durchbruch. Das britische Magazin Uncut wählte es auf Platz vier der Jahresbestenliste, und zumindest in England gelten sie als neue "Kings of Americana". Mit ihrem neuen 2005er Album "The Fitzgerald" wird das Quartett aus Portland, Oregon, auch hierzulande diesen Ruf erobern. Richmond Fontaines bereits sechstes Werk ist ein ruhiger Abschied vom doch eher rauen Sound, für den die Band gerade live oft mit Whiskeytown oder den Replacements verglichen wurde. Geschrieben im Hotel The Fitzgerald im Spielerparadies Reno, Nevada, beschreibt Singer/Songwriter Willy Vlautin die schattengleichen Gestalten einer Casinostadt. Stellt man sich Springsteens "Nebraska" vor, als hätte es der junge Tom Waits auf der Akustikgitarre geschrieben, trifft das die Atmosphäre des Albums schon ziemlich gut. Produziert von J. D. Foster (Dwight Yoakam) ist "The Fitzgerald" stimmungsmäßig Richmond Fontaines erstes "Late Night"-Album - mit zweifellos ihren intensivsten und unwiderstehlichsten Songs.
Tracklist
music777
17.05.2005 - 10:39
Gästeliste-Rezension:
" Zufällig ist dieses neue Werk von Richmond Fontaine ziemlich genau das Gegenstück zu "Lost Son", der letzten hierzulande veröffentlichten CD der Band aus Portland, Oregon. "Lost Son" - eigentlich ein fast verschollenes Frühwerk - war eine ruppige, laute Schrammelrock-Scheibe. Das Konzeptalbum über die Randfiguren, die eine Casino-Stadt, wie etwa Reno, die Geburtsstadt von Songwriter Willy Vlautin, abseits der glitzernden Leuchtreklamen bevölkern, ist nun eine düstere, akustische Scheibe geworden, die auch ziemlich weit entfernt ist von der letzten, voll orchestrierten Fontaine-CD "Post To Wire". Ebenso zufällig weist dieses Werk gewisse inhaltliche Parallelen zu Springsteens neuer Scheibe "Devils & Dust" auf, auf der es auch um Außenseiter geht, deren Seele in Gefahr ist. (Mehr noch: Einer der Tracks auf "Devils & Dust" heißt gar "Reno" und spielt eben dort.) Doch natürlich ist dies kein Springsteen-Rip-Off - denn einerseits hat Willy Vlautin natürlich nicht die Ressourcen eines Springsteen und zweitens ist er als gebürtiger Wüstenstaatler doch wesentlich näher dran an den zerbrochenen Typen, über die er singt. So wirken seine Kitchen-Sink-Dramen betont realistisch, aber auch desolat und hoffnungslos - und man hat (anders als beim Boss) auch nicht das Gefühl, dass er sich hier besonders verbiegen muss, um das alles glaubwürdig darstellen zu können. Musikalisch orientiert sich Vlautin dabei eher an den Songs von "Post To Wire" - nur dass diese eben mit gezogener Handbremse arrangiert wurden. Wobei seine Bandkumpels mit ihren subtilen Beiträgen das ihre tun, den sparsamen Geist des Projektes zu beleben. Wie so oft ist dabei weniger mehr und was die Scheibe etwa an Power vermissen lässt, wird durch Atmosphäre mehr als wettgemacht. Mit CDs wie "Lost Son" und "The Fitzgerald" vermitteln Richmond Fontaine zudem ein betont lebensnahes, realistisches Amerikana-Bild und verraten, dass sie ihre Musik keinesfalls aus geschmäcklerischen Gründen so machen, sondern weil es wohl ihrer Natur entspricht. Das meint: Aufrichtigere Scheiben dieser Art wird man wohl kaum finden können.
-Ullrich Maurer- "
Forumeintrag:
http://www.rollingstone.de/forum/showthread.php?t=13249
"Ich habe es letzte Woche gesehen und dachte, es sei ein Live-Album und habe es nicht weiter beachtet. Gestern las ich dann in der UNCUT, dass es sich um das neue Album von Richmond Fontaine handelt. Übrigens dort Platte des Monats mit der Höchstbewertung von 5 Sternen. Auf der anbeiliegenden CD kann man in "Welhorn Yards" reinhören. Und der macht bereits Appetit."
music777
18.05.2005 - 14:16
Glitterhouse-Info:
Songwriter/Folk/Alt.Folk) 2005 Decor - das 7. Album der weltbesten und meiner allerliebsten "Uncle Tupelo-Referenzband" ist deutlich anders geworden als alle anderen zuvor! Die ruhigsten Momente des Vorvorgängers 'Winnemucca' (2002) finden sich hier phasenweise noch soeben wieder, meistens aber wird das Tempo weiter gen Zeitlupe heruntergeschraubt und die Atmosphäre geht stark in Richtung Moonshine/Late Night/Campfire-Ambiente. Mit anderen Worten: Eigentlich haben wir es hier mit einer ganz persönlichen und introvertierten Soloplatte von RF-Mastermind Willy Vlautin zu tun. Das Fitzgerald ist ein Casinohotel in Reno, Nevada, in dem er sich für zwei Wochen einquartierte, um konzepthaft Poetry & Songs über Leute, Charaktere und ihre meist losermäßigen Schicksale zu schreiben. Schließlich kennt Vlautin das Spielerparadies und seine ganz spezielle Aura wie aus seiner Westentasche, denn er stammt von hier. Country Rock oder gar härteren Gitarrenrock, diese dynamische und aufregende Kombination von der Inselplatte 'Post To Wire' (2003), wird man also auf 'The Fitzgerald' vergeblich suchen, Vlautin präsentiert seine 11 Novellen-mit-Folksong im leicht nasal-nöligen Erzählgesang eines Jay Farrar, Andrew Grimm (June Star) oder Richard Buckner zur Akustischen, die Rest-Richmond Fontaines setzen vereinzelt zarte Punkte: selten eine elektrische Gitarre, mal einige hingetupfte Bassnoten, etwas Cello, eine klagende Harmonica, drei/vier Mal schlurfen Besen über die Felle, gar keine Pedal Steel mehr von Paul Brainard. Der Gute hat die Band verlassen, spielt hier als Gast aber noch manchmal mit - am Piano... (Thomas Chill Dewers)
music777
23.05.2005 - 11:18
morning star review:
Richmond Fontaine's eagerly anticipated sixth album The Fitzgerald won't rock your world, but it will stop it in its tracks if you let it.
For the uninitiated, Richmond Fontaine are the finest blue collar, Americana, alt-country band that you'll ever come across.
It was difficult to see how the band's driving force, singer-songwriter Willy Vlautin, was going to follow their epic last album Post To Wire.
The answer is a stripped-down set, minus the familiar pedal-steel, with just acoustic guitars, violin, harmonia, brushed snare and some of the best novelistic songs that Vlautin has ever written.
This is not stadium rock, more a night in a broken-down bar listening to the ghostly whispering voices of Charles Bukowski, Tom Waits, Edward Abbey, William Burroughs and Lou Reed - hell for some, veritable heaven for others.
Springsteen, Dylan, Gram Parsons and Leonard Cohen are also in there somewhere as Vlautin tells tales of casino drunks, hucksters, degenerate gamblers and the walking wounded with broken bones and shattered lives.
This is the other US that you won't see on MTV or CNN.
Full of desolate beauty and routine trauma, The Fitzgerald is another dark triumph from one of the greatest writers for a generation.
BRIAN DENNY
Florian
31.07.2005 - 21:48
Jemand ne ahnung, wo man im inet lyrics zu dem neuen album finden kann?
bee
10.04.2007 - 18:08
die neue Platte Thirteen Cities kann einiges - feiner Alt.Country Sound mit sehr guten Songs. warum werden die hier wohl geschnitten?
conorocko
12.11.2007 - 23:20
ich höre sie gerade und finde sie sehr gelungen
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