Unruhen in Usbekistan

don

14.05.2005 - 18:03

he was geht da ab? baschagistan

Leser

14.05.2005 - 18:05

Andischan - Das Ausmaß der Gewalt in der ostusbekischen Stadt Andischan blieb weiterhin unklar. Nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation kostete das Blutbad unter usbekischen Demonstranten in der im Osten des Landes gelegenen Stadt Andidschan rund 500 Menschen das Leben. Er habe gesehen, wie die Leichen mit Lastwagen abtransportiert worden seien, berichtete der Chef der Organisation, Lutfulo Schamsutdinow.

Der usbekische Präsident Islam Karimow sprach in einer Pressekonferenz von zehn Todesopfern unter den Soldaten und "vielen mehr" unter den Demonstranten. Mindestens 100 Menschen seien verletzt worden. Zunächst hatte es geheißen, es seien neun Menschen getötet worden.

Karimow erklärte, die Behörden hätten vor den Schüssen auf die Demonstranten versucht, in Verhandlungen eine friedliche Lösung zu erreichen. Die Forderungen der Demonstranten seien jedoch inakzeptabel gewesen, daher habe der Aufstand mit Gewalt niedergeschlagen werden müssen. Zu den Organisatoren des Aufstands gehörten nach Aussagen Karimows Menschen aus Kirgisien.

"Ich stehe vor dem Kino und kann 30 Tote sehen und zwei Verletzte", sagte ein Journalist der oppositionellen Internetseite ferghana.ru., Alexej Wolosewitsch der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. "Ich sehe Blutlachen und Gehirnmasse auf dem Asphalt." Ein Krankenhausarzt, der anonym bleiben wollte, sagte: "Wir haben 96 Verletzte und viele, viele Tote."

Schwere Unruhen in Andischan: Rebellion gegen die Verwaltung
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DPA
Schwere Unruhen in Andischan: Rebellion gegen die Verwaltung
Trotz der blutigen Niederschlagung der Proteste versammelten sich erneut bis zu 2000 Demonstranten in Andischan. Sie trugen sechs Leichen, um auf das Blutbad von gestern Abend hinzuweisen. Sie verurteilten das Vorgehen der Regierungstruppen. Diese hatten ziellos in die Menge geschossen und dabei auch Frauen und Kinder getroffen. Die genaue Zahl der Toten blieb zunächst unklar.

Augenzeugen sagten, Familien seien daran gehindert worden, die Leichen ihrer Angehörigen zu bergen. Eine Frau erklärte, bei einer Schule in der Nähe des Platzes, wo Soldaten auf die Demonstranten geschossen hatten, seien "viele, viele Leichen aufgestapelt". Der Menschenrechtler Schamsutdinow sagte, er habe gesehen, dass Lastwagen voller Leichen weggebracht worden seien.

Auslöser der Unruhen im Osten Usbekistans war der Beginn eines Terrorprozesses. Eine Menge stürmte am Freitag das Gefängnis und befreite rund 2000 Häftlinge, darunter 23 wegen verfassungsfeindlicher Aktivitäten angeklagte Geschäftsleute. Soldaten schossen auf die Demonstranten, deren Zahl auf rund 4000 angewachsen war. Den 23 islamischen Geschäftsleuten wird Mitgliedschaft in der Gruppe Akramija vorgeworfen, der Kontakte zur verbotenen Islamistenpartei Hisb-ut-Tahrir nachgesagt werden.

Etwa 4000 Usbeken versammelten sich heute an der Grenze zu Kirgisien und baten um Asyl. Ein kirgisischer Grenzbeamter erklärte, man warte derzeit auf eine Entscheidung der Regierung, ob die Usbeken einreisen dürften. Eine Gruppe ausländischer Journalisten wurde des Landes verwiesen.

Fischer zeigt sich besorgt

Bundesaußenminister Fischer hat sich besorgt über die Unruhen in Usbekistan geäußert. Insbesondere die Berichte über anhaltende Gewalt und die zugespitzte Lage im südost-usbekischen Andischan im Ferghanatal seien beunruhigend, hieß es in einer heute in Berlin veröffentlichten Erklärung Fischers.

Es komme nun darauf an, "alles zu vermeiden, was zu einer weiteren Verschärfung der Situation führt". Alle Beteiligten seien daher zu Zurückhaltung und zu einer Herbeiführung einer friedlichen Lösung der Unruhen aufgerufen. "Stabilität, Demokratie sowie friedliche und rechtsstaatliche Entwicklung Usbekistans sind von großer Bedeutung auch für die Region. Die Bundesregierung wird die Entwicklung gemeinsam mit ihren Partnern in der Europäischen Union mit großer Aufmerksamkeit weiterverfolgen."

Das Auswärtige Amt rät seit dem Ausbrechen der Unruhen von Reisen in die östlichen Gebiete des Landes ab.

Deutsche Soldaten in Usbekistan

Während Russland der "befreundeten Regierung Usbekistans" seine Unterstützung zusicherte, äußerten sich auch die USA besorgt. Es sei möglich, dass bei der Erstürmung des Gefängnisses in Andischan Mitglieder der als terroristisch eingestuften Islamischen Bewegung Usbekistans frei gekommen seien, sagte Außenamtssprecher Richard Boucher gestern in Washington. Die USA forderten alle Beteiligten an dem Konflikt in Andischan auf, Zurückhaltung zu üben.

Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat mitgeteilt, er sehe keine Gefahr für die in der zentralasiatischen Republik stationierten deutschen Soldaten. Der "Bild am Sonntag" sagte Struck, derzeit befänden sich im Süden Usbekistans 305 deutsche Soldaten. Dieses deutsche Kontingent sei nicht von den Unruhen betroffen. Es halte sich 900 Kilometer vom Krisenherd entfernt auf. "Unsere Soldaten sind in Sicherheit", sagte Struck.

iamlegend

14.05.2005 - 18:08

na. solange es unseren soldaten gut geht. :)

gutaussehnderjungerboy17

14.05.2005 - 23:50

Scheiß unterschwelliger Rassismus... jetzt sogar supported by Struck.... traurig, armes Deutschland.

Hallo Hanjo

don

15.05.2005 - 00:30

ist das alles

marcus mannsheimertsgeilder

15.05.2005 - 10:11

Ich schätze mal bei den Zuständen wäre es erstmal der Holzweg dagegen radikal und mit Gewalt vorzugehen.
Nach aktuellem Stand sieht es so aus,dass der Führer von denen Aufständische im ganzen Land hinter sich hat.
Man müsste Usbekistan von einem einigermaßen sicheren Punkt her "befreien",z.B. von der Türkei oder auch von Kasachstan.
Ein Einmarsch in Usbekistan würde die Gewaltherde wohl noch mehr anfachen.

Stefan

15.05.2005 - 10:32

Och, Jungs.... Wie alt seid ihr eigentlich? Wollt ihr Struck jetzt wegen einem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat Rassismus unterstellen? Kindergartenniveau...

XXX

19.05.2005 - 16:39

@ Stefan

seh ich genauso

iamlegend

19.05.2005 - 16:44

nein, will ich nicht. mich nervt nur die einseitige berichterstattung westeuropäischer medien.

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