The Saints

ClashCityRocker

07.04.2005 - 15:55

Neues von einer der stilprägensten Bands aus down under. Chris Bailey wird nicht müde.

The Saints
Nothing Is Straight In My House
(Cadiz / Rough Trade) [26.03.05]
Eins vorweg: Dass The Saints neben Radio Birdman (und natürlich AC/DC) in den 70er-Jahren die vielleicht wichtigste Rock/Punk-Band Australiens darstellten, bleibt auch auf dem neuen Album zu erahnen. Radio Birdman werden allerdings heute in Indie-Kreisen noch ein wenig kultiger verehrt als The Saints. Das hat sicherlich zum einen mit deren überbordender Energetik und Surfgitarren-Wahnsinn zu tun, gegen die der einstige Midtempo-The-Saints-Punk, gerade aus der zeitlichen Distanz heraus gesehen, stilistisch tatsächlich etwas alt aussieht. Dass The Saints (mit zahlreichen langen Pausen) aber immer noch weiter veröffentlichen, dürfte daran auch mitschuldig sein: Jedes weitere Release muss sich gegen die eigene Geschichte anstemmen, das aktuelle „Ist“ gegenüber dem „War“ durch ein „Warum“ untermauern. Gerade, wo die eigene Geschichte mit Ed Kuepper zudem noch einen wichtigen Ideengeber beinhaltete, der schon seit gut 25 Jahren nicht mehr in der Band ist. Vor dieser Masse an Rezeptions-Unwägbarkeiten ist ein jedes neue Album erneut so eine Art musikalische Kap-Hoorn-Umseglung. Die hier allerdings gelingt: Auf der Basis von rockistischer Klassik, wie man den The-Saints-Stilmix aus Punk und Rock’n’Roll mittlerweile nennen muss, machen die 13 Stücke eine gute Figur. Sänger und Mastermind Chris Bailey hebt auch abgegriffenere Riffs, Gitarrensoli und selige Rock-Besinnungsrunden auf ein, wenn auch wirklich individuelles, so doch gänzlich unprätentiöses Level, das es schafft, wie eine Selbstverständlichkeit, wie der wirklich aktuelle Stand der Dinge und nicht ein unterschwellig spürbares Hinterherweinen der eigenen Vergangenheit auszusehen. Dass beispielsweise das siebenminütige „Garden Dark“ mit all seiner Solo-Geilheit wie eine Mischung aus Led Zep und Neil Young (mit Crazy Horse!) daherkommt, ist dafür ein guter Beleg: Es gibt hin und wieder Bands, die auch heute im vermeintlichen Gestern leben und genau dabei bleiben sollten.

www.intro.de


Alternaty

07.04.2005 - 17:05

Hatte das Vergnügen The Saints auf ihrer aktuellen Tour 2 x live zu sehen! Wirklich großartige Auftritte mit einem Chris Bailey, so schlank wie er noch nie war (man denke nur mal an den Auftritt im Nick Cave Video "Bring it on".

iamlegend

07.04.2005 - 17:15

waren früher toll, aber braucht irgendjemand punkbands, die nach annähernd 30 immernoch/wieder dasselbe machen, wie früher?

dan zet

07.04.2005 - 18:54

Aw: Nein!
Freunde berichteten mir, in Freiburg seis ne Katastrophe gewesen - abartig schlecht und peinlich!

ClashCityRocker

08.04.2005 - 08:57

Freunde berichteten mir in Freiburg war es grandios mit einem hervorragenden und spielfreudigen The Church-Gitarristen an der Seite von Chris Bailey.

Wolffather

12.12.2008 - 02:12

Hiermit möchte ich nochmal das Debut abfeiern, arschgeiles Album... I'm Stranded und Nights in Venice sind Weltsongs

The MACHINA of God

12.12.2008 - 02:21

Seh ich das richtig? Wir haben jetzt "The saints", "All saints" und "All the saints."

Wolffather

12.12.2008 - 03:03

Also The Saints gibt es seit 1976, was heißt hier "Wir haben JETZT ...?"

fakeboy

11.04.2022 - 10:27

RIP Chris Bailey

Die ersten beiden Saints-Platten gehören zum allerbesten, was im Bereich des Aussie-Punk je produziert wurde. Eigentlich sogar zu den besten Punk-Scheiben überhaupt.

fuzzmyass

11.04.2022 - 10:33

Traurig, gerade auch gelesen :(

Finde auch die Alben danach sehr gut, aber ja - die ersten beiden sind verdammt stark... tolle Band, toller Sänger...

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