Buch: Joachim B. Schmidt - Kalmann (Buchclub-Wahl #15)

Jennifer

31.05.2022 - 19:54

Und hier ist der Thread, diesmal immerhin zeitnah.

Autotomate

27.06.2022 - 09:08

Bin auf S. 63 und bräuchte zum Weiterlesen eine Ermunterung. Jemand was in der Richtung auf Lager?

Deaf

10.07.2022 - 13:16

Ich bin durch. War nach meiner letzten Lektüre eigentlich ganz froh, mal was Harmloses zu lesen, aber das war dann auf Dauer doch eher nervig. Muss man ein Buch, dessen Hauptprotagonist geistig etwas zurückgeblieben ist, denn unbedingt quasi in "Einfacher Sprache" schreiben?

Neuer

10.07.2022 - 20:41

Meine Lektüre verspätet sich leider, weil bei mir viel los ist, aber ich werde es definitiv lesen und meine Eindrücke teilen

Enrico Palazzo

10.07.2022 - 20:43

Bin auch durch. Wann ist Diskussionsbeginn?

MopedTobias (Marvin)

10.07.2022 - 20:50

Wie immer der letzte Tag des Monats, nehme ich an.

kingsuede

14.07.2022 - 09:43

Ich möchte auch einmal wieder mitmachen.

dieDorit

31.07.2022 - 22:48

Bevor hier angefangen wird fleißig über die Handlung zu diskutieren, möchte ich vorab schon mal anmerken, wie sehr mir die fiktiven Bewohner von Raufarhöfn ans Herz gewachsen sind. Wer etwas mehr über das echte Raufarhöfn erfahren will, den kann ich auf einen kurzen Blog des Autors über einen 4-Tage-Besuch in diesen Ort hinweisen, es gibt sogar ein paar Fotos zu sehen:
https://joachimschmidt.ch/index.php/reiseblog-raufarhoefn/

myx

31.07.2022 - 23:42

Schöne Ergänzung zum Buch, Dorit, danke. :) Ich hatte zunächst etwas Mühe mit diesem "Korrektomundo" und "Kein Grund zur Sorge" usw., ja ich war sogar fast ein wenig peinlich berührt. Mit der Zeit fand ich das Ganze aber immer stimmiger. Bin am Ende zwar nicht so ein grosser "Kalmann"-Fan wie meine Frau, aber eine schöne Lektüre war es für mich auch.

Enrico Palazzo

01.08.2022 - 08:52

Nächste Woche fliege ich endlich wieder nach Island :D

So, zum Buch: Ich fand das Buch nett, aber nicht mehr. Ich hatte tatsächlich etwas mehr erwartet.

Grundsätzlich hatte ich ein wenig ein Problem mit dem Buch zu Beginn, da es mich vom Setup zu sehr an "The Curious Incident of The Dog in The Nighttime" von Mark Haddon erinnert hat - welches ich viel besser, gewitzter, berührender und auch spannender finde. Über eine nette 6/10 und als Lektüre für zwischendurch, von der aber wahrscheinlich nicht allzuviel hängen bleiben wird, ist es in Ordnung. Vielleicht als Urlaubsbuch oder so eine gute Wahl.

MopedTobias (Marvin)

01.08.2022 - 11:05

"Nett" trifft es gut. Kalmanns sehr subjektive Weltsicht und seine Verdrängungsperspektive waren ein gelungener Kniff, um die Geschehnisse zu einem Anti-Krimi zu machen, und gerade die Enthüllungen am Ende waren erzählerisch gut konstruiert. Abseits davon wird von diesem Roman bei mir nicht viel hängenbleiben, aber unterhaltsam war er durchaus.

dieDorit

01.08.2022 - 22:48

"Urlaubsbuch" passt als Beschreibung auch ganz gut. Ich habe es zumindest sehr gerne im Urlaub gelesen, auch wenn ich zu der Zeit in Schottland und nicht in Island war. Aber an manchen entlegenen schottischen Orten hatte ich trotzdem manchmal das Gefühl ich sei plötzlich in Island.

Mir hat besonders gut gefallen, dass man nebenbei noch was über Land und Leute lernte, der eigentliche Kriminalfall wurde da schnell zur Nebensache.

kingsuede

01.08.2022 - 23:11

Schließe mich meinen Vorredner:innen an.

Neuer

02.08.2022 - 11:52

Ja, definitiv ein Urlaubsbuch, das guten Eskapismus liefert. :) Ich habe es gern gelesen, mit den liebenswerten Figuren und Kalmanns naiven Ansichten. Schmidt macht zum Glück nicht den Fehler, Kalmann irgendwo als Autisten zu betiteln, sondern lässt sein Krankheitsbild unbetitelt, das nimmt dem ganzen den schalen Beigeschmack einer stereotypischen Darstellung, die das ganze vielleicht hätte sein können.
Ich bin auch gerne diesen Bewusstseinsströmen Kalmanns gefolgt, wo er über mehrere Zeilen einfach abschweift. Die fließen wirklich gut.

Wenn ich mir die Story an sich anschaue, dann ist das interessant erzählt, aber wirklich wenig spannend. Über weite Teile kann man sich wirklich fragen, warum Abschnitte jetzt erzählenswert sind. Der geneigte Leser kapiert vom ersten Kapitel an, dass Kalmann etwas vergessen oder verdrängt hat, was ihm Stress bereitet hat, so wie er es in dem Kapitel ja auch von sich selber sagt. Da bekommt man später immer mal das Gefühl, dass da etwas nicht zusammenpasst, aber spannend ist das mMn einfach nicht. Die Geschichte hat keine Dringlichkeit, das könnte manchen aufstoßen oder sie langweilen.
Für mich wurde das durch die bereits genannten Aspekte auskompensiert. :) Ich finde es auch trotzdem ein gutes Buch, auch wenn das Vorenthalten von Informationen bis ganz zum Schluss nicht unbedingt meine liebste Art von Geschichte ist, weil man da oft durch so viel druch muss, bis es sich endlich auszahlt. Deswegen hab ich wohl auch ein zwiespältiges Verhältnis zum Meister des Jüngsten Tages von Perutz oder Katz und Maus von Grass.

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