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Get Well Soon - Amen

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

10.12.2021 - 20:30 Uhr - Newsbeitrag
Ende März erscheint das neue Album von Get Well Soon! In diesen Minuten geht außerdem das Video zur ersten Single "Mantra" online, einem Song, der in seinem eruptiven Optimismus durchaus als Fingerzeig verstanden werden darf: Denn auf Album Nummer sechs stellt Konstantin Gropper die Zuversicht in den Mittelpunkt. Und besser als mit der repititven Losung vom "Einfach-mal-loslegen", die in einem veritablen Shoegaze-Inferno endet, kann man das kaum untermauern. Hört selbst!




GET WELL SOON "MANTRA" (VIDEO)




GET WELL SOON – NEUES ALBUM "AMEN" AM 25.03.2022
NEUE SINGLE "MANTRA" JETZT

Am 25.03. erscheint das neue Album von Get Well Soon. Und Konstantin Gropper schlägt einmal mehr ein ganz neues Kapitel auf: Wo im vorpandemischen 2018 noch "The Horror" auf das Gift und die Düsternis der (damaligen) Gegenwart verwies, ist "Amen" – ausgerechnet hier und heute – das Album, auf dem der 39-jährige seine Zuversicht entdeckt hat. "In der Krise", sagte einmal ein kluger Mensch, "zeigt der Mensch sein wahres Gesicht". Voilà.

"Ich habe mitten im Lockdown, als ich viel allein arbeitete und dabei immer wieder Nachrichten las, mit Erschrecken festgestellt: Ich bin Optimist! Nach all den Jahren, in denen ich die großen Schwarzmaler bewundert habe, von Bernhard bis Cobain, musste ich mir eingestehen, dass ich nicht anders kann, als an ein ‚gutes Ende‘ zu glauben", so Gropper. Er übersieht dabei natürlich nicht die Verheerungen, die die letzten zwei Jahre bei vielen angerichtet haben. "Mir geht vielmehr diese auch typisch deutsche Jammerei auf die Nerven. Das ständige Beschweren über die widrigen Umstände, obwohl man trotz allem noch zu den Privilegiertesten gehört."

Ein feiner Humor zieht sich denn auch durch das neue Album: Ob es die an Siri angelehnte und latent übergriffige künstliche Intelligenz ist, die einen durch "Amen" führt, das Sinnieren über den exzentrischen Weltraum-Battle der Tech-Milliardäre, die Tatsache, dass sich der Text eines ganzen Songs aus Glückskeks-Weisheiten zusammensetzt oder Groppers augenzwinkerndes Spiel mit der Rolle des Life-Coaches als Vermittler der eigenen Glückseligkeit.

Die Aura von Neubeginn und Selbstoptimierung, die letzteren Charakter umweht, spiegelt sich auch in der ersten Song-Veröffentlichung "Mantra" wider – ein Song, der, so Gropper, "ganz dem Schweinehund gewidmet" sei: "You are here / It is time / Then why don’t you / why" singt er, bis dieses sich ständig wiederholende Mantra in einem elektrisierenden Shoegaze-Gewitter aufgeht und ein Hauch von kosmischer Energie im Raum verbleibt. So ist "Amen" auch musikalisch in helleren Farben gemalt als seine Vorgänger. "Ich habe vor allem Songs aus meiner Happy-Place-Playlist als Inspiration gehört. Wundert sicher viele, dass ich die habe, aber es gibt sie."

Bei alldem ist "Amen" durchaus kein Album, das schlichte Positivität predigt. Es stellt vielmehr die Frage, wie trotz allem Optimismus möglich sein kann. Ob es auch eine Antwort gibt, wird der Frühling zeigen: "Amen" erscheint am 25. März.

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

04.02.2022 - 19:37 Uhr - Newsbeitrag
„Das sechste Album…“, Konstantin Gropper lässt sich die richtigen Worte zu AMEN, seinem neuen Studioalbum als Get Well Soon (VÖ 25.03.), sorgsam durch den Kopf gehen. „Was soll ich groß drum herumreden: Es ist natürlich ein Pandemie-Album!“

AMEN - geschrieben während des Lockdowns, hauptsächlich in Groppers Keller und einem einsamen Ferienhäuschen inmitten der Pfälzer Weinberge - nimmt seine Verantwortung ernst. Gropper führte das Nachdenken über das, was ist und werden könnte zu den großen sozialen Fragen: AMEN handelt vom Für und Wider des Individualismus, vom Guten und Schlechten, das uns vereint und gleichermaßen trennt, vom Streben nach Glück, der Bedeutung von Hoffnung und der tröstlichen Weisheit chinesischer Glückskekse. Am Ende steht die für Gropper selbst wohl überraschendste Erkenntnis: Er ist tatsächlich Optimist.

Heute erscheint ein weiterer Vorbote aus dem neuen Album. Die neue Single „One For Your Workout“ bietet glitzernden Uptempo-Pop und einen Beat, der sich vor Pat Benatars „Love Is A Battlefield“ nicht verstecken muss. "Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Hoffnung auf ein besseres Leben gleichbedeutend ist mit ‚Selbstoptimierung‘."


Hinter dem Video zum Song stecken bts, die schon "How To Sell Drugs Online (Fast)", "Neo Magazin Royal" oder "Schulz und Böhmermann" produziert haben.


„Das Beste aus sich zu machen, ist ja die Grundidee des Coachings. ‚Es kommt nicht darauf an, wie gut du bist, sondern wie gut du sein willst‘ ist ein klassischer Karriere-Ratgeber, speziell in der Werbung von Paul Arden. Es versammelt ziemlich viele Klischee-Motivations-Sprüche. Wie der Titel schon sagt, geht es aber vor allem darum, ein ideales Bild von sich selbst zu erfinden. Da heutzutage ja mehr denn je jeder sein Idealbild erfinden kann und muss, kann man dem schön sein Leben lang hinterherlaufen", schmunzelt Gropper.



Ob Popmusik nun das richtige Vehikel ist, solche Fragen zu erörtern, mag für einige fraglich sein. Nicht für Gropper. „Was sind denn Songwriter anderes als die Soziologen des kleinen Mannes?“, fragt er, wenn auch mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Gerade liegt einem als Künstler die Inspiration doch zu Füßen. Man muss nichts anderes tun, als sie aufzuheben."

Können wir dafür ein AMEN bekommen?

KingOfCarrotFlowers

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05.02.2022 - 10:47 Uhr
One for your workout gefällt mir richtig gut

MartinS

Plattentests.de-Mitarbeiter

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05.02.2022 - 17:17 Uhr
Ich habe keine Ahnung, woran es liegt, aber immer, wenn ich Get Well Soon höre, schwingt bei mir der Gedanke mit, dass das irgendwie "deutsch" klingt.
Wie bemüht das alles seit dem (guten) Debüt klingt, wie er immer krampfhaft mit irgendeinem thematischen Überbau hantieren muss, wie er doch jedes Mal nur die selben "Groppermelodien" aneinanderreiht...
Ab und zu ist das zugegebenermaßen im Ergebnis brillant, meistens aber sehr gewollt und im Prinzip sich wichtig nehmender Durchschnitt ohne viel Inspiration. So wie diese zwei neuen Songs.

The MACHINA of God

User und Moderator

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05.02.2022 - 22:12 Uhr
Seh ich genauso. Immer tolle Mittel und Motive in der Musik, aber leider auch immer deutsche Baukasten-Akkuratheit. Alles bis in die Fugen perfekt und dadurch irgendwie seelenlos.

eric

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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06.02.2022 - 11:09 Uhr
Was Ihr sagt, trifft auf Vieles seiner Diskografie zu, aber nicht auf "Love". Wunderbar fließendes Album mit schönen Songs.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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06.02.2022 - 15:46 Uhr
"Love" ist definitiv sein bestes. Ansonsten teile ich die Sichtweise, wobei es mich nicht so stark stört, dass ich die Alben nicht mag. Seine Texte waren am Anfang halt sehr schwach (sehr deutsches Englisch) und "The Horror" blieb überhaupt nicht hängen.

MartinS

Plattentests.de-Mitarbeiter

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06.02.2022 - 16:47 Uhr
Finde "Love" auch am besten, wobei ich die Verbesserung der Texte irgendwie nicht höre, z.B.:

"One year you dated a professor
On the third date he told you he liked peeing games"

Dafür wurde das Wort "cringe" erfunden.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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06.02.2022 - 20:22 Uhr
Besser ist ja nicht gut... für mich sind solche störenden Ausfälle aber seltener geworden und auf dem Debüt gab es sowas häufiger:

In Alaska
There's no refrigerator needed
It's always cold, and cold and, cold


Oder:

They want you to burn in hell
Because of your magic spell
It may seem hard, but it's just fair enough
Cause Satan's your best friend


Brrr.

Pivo

Postings: 1394

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07.02.2022 - 10:49 Uhr
Mantra finde ich als Einzelsong ok, was heißt, dass ich ihn ab und zu hören kann. One for your workout ist hingegen sehr schwach. Da bleibt nichts hängen und nach einmaligem Hören ist die Lust den Song nochmal zu hören schon nicht mehr existent.
Das Album ist ein klassisches "Spotify-Album". Es kostet nix extra und deswegen kann ich es vielleicht einmal anhören. Aber da muss schon einiges besser sein als OFYW um mich vom Hocker zu reißen.

Ich fand damals das Debut echt stark und frisch. Vexations habe ich auch noch rauf und runter gehört. Ab da wurde mir der der gute Herr Gropper einfach zu "verkopft". Auf Love hatte es noch zwei, drei gute Songs (u.a. it´s a fog) aber mehr auch nicht.

Armin

Plattentests.de-Chef

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16.03.2022 - 20:20 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Telecaster

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17.03.2022 - 00:20 Uhr
Alleine der Gedanke, dass jemand die Popakademie in Mannheim absolviert, um sich dann in künstlerischer Form als leidende Seele zu stilisieren, bringt mich so dermaßen zum Speien, dass alles zu spät ist.

KingOfCarrotFlowers

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Registriert seit 07.02.2018

17.03.2022 - 09:54 Uhr
Verstehe ich nicht...
Große Maler waren auf Kunsthochschulen. Warum soll das in der Musik nicht möglich sein?

Takenot.tk

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Registriert seit 13.06.2013

17.03.2022 - 09:59 Uhr
Kann ich auch nicht nachvollziehen. Man kann von so was ja alles mögliche mitnehmen, das muss ja nicht direkte Auswirkungen auf das Songwriting haben, für gewöhnlich ist ja vorher schon was da. Dann nimmt man halt noch was mit, z.B. Richtung Arrangements, Selbstvermarktung, was auch immer. Wenn es einem überhaupt was gibt, vielleicht ist es auch wie an der normalen Uni, das sitzen auch manche eher so ab ohne groß davon beeinflusst zu werden...
Warum sollte man einem Künstler seinen Ausbildungsweg vorwerfen? Die Popakademie ist nun wirklich nicht der große Teufel...

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

17.03.2022 - 10:04 Uhr
Das Problem ist aber, finde ich, dass mein Grouper das Reißbrett leider hört. Es wirkt für mich leider wirklich immer halt wie gelernt und weniger wie gefühlt.

Ralph mit F

Postings: 675

Registriert seit 10.03.2021

17.03.2022 - 10:06 Uhr
Die Popakademie kannst du hundertmal absolvieren, wenn du keine Kreativität und eigene Stimme mitbringst, wird das wohl trotzdem nichts. Bin da ganz beim Karottenkönig.

Takenot.tk

Postings: 2185

Registriert seit 13.06.2013

17.03.2022 - 10:12 Uhr
Ich will Get Well Soon gar nicht künstlerisch verteidigen, bin selbst kein Fan, aber glaube halt nicht dass die Popakademie da so viel mit zu tun hat...

MartinS

Plattentests.de-Mitarbeiter

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Registriert seit 31.10.2013

18.03.2022 - 17:47 Uhr
Was MACHINA sagt.
Gropper ist ja quasi die personifizierte Popakademie. Man hat eigentlich immer das Gefühl, dass hier eine Liste abgearbeitet wird bzw. das die Songs allgemein mehr gearbeitet als gespielt werden.

Thanksalot

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Registriert seit 28.06.2013

30.04.2022 - 11:45 Uhr
Dieses Gefühl habe ich auf jeden Fall stets bei den ersten beiden Alben, die ich darum auch eher anstrengend finde. The Scarlet Beast O'Seven Heads hingegen gefiel mir auf Anhieb, weil diese Platte einfach etwas leichter und reduzierter wirkte, ohne dass Gropper an musikalischem Anspruch einbüßen musste.
Amen geht da schon ziemlich genau in die gleiche Richtung. Nach dem eher trägen The Horror ist auch hier wieder diese Leichtigkeit wie bei The Scarlet Beast, wirkt dabei aber noch ein bisschen songdienlicher. Wenn Gropper Optimismus zum Thema machen wollte, ist ihm das durchaus gelungen. Das Album durchzieht eine positive und motivierende Grundstimmung und agiert auf einem gleichbleibend hohem Niveau, dass es einfach Spaß macht. 8/10

Highlights: "I Love Humans", "Us vs. Evil" und "Accept Cookies". Ich könnte noch weitere aufführen, aber dann wären das 3/4 der Platte.

Für mich jedenfalls eine schöne Überraschung in diesem Jahr, die mich darum auch zu einem spontanen Konzertbesuch (das erste seit 2 Jahren) am vergangenen Donnerstag verleitete und welches sehr gelungen war. "You Cannot Cast Out The Demons" als zweite Zugabe war der Knaller.

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