Jennifer
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22.05.2021 - 15:05 Uhr
Und hier ist der Thread zum Juni-Buch. |
Neuer
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22.05.2021 - 15:58 Uhr
Buch ist beim Händler bestellt. Ich bin mal gespannt, Krimis habe ich bisher kaum Beachtung geschenkt :) |
kingsuede
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22.05.2021 - 19:17 Uhr
Vorher habe ich weder vom Buch noch vom Autor gehört, jetzt aber dafür gevotet. |
humbert humbert
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22.05.2021 - 20:29 Uhr
Gute Wahl. Habe bisher noch nie ein Perutz-Buch bereut.
'Nachts unter der steinernen Brücke' ist einer der schönsten Romane die je geschrieben worden sind. |
Vraet
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23.05.2021 - 10:33 Uhr
Als Epub leider nicht zu kriegen. Wird diesmal tatsächlich der lokale Buchhandel unterstützt. Gute Wahl, bin gespannt :) |
dreamweb
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27.05.2021 - 13:20 Uhr
Noch nie von gehört (und das Voting habe ich verpennt) - aber das dürfte ziemlich genau meine Schiene sein! Buch daher bestellt und die Vorfreude ist gross. |
Autotomate
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11.06.2021 - 10:24 Uhr
Find's grad etwas zäh. Bin zwar erst auf Seite 50, aber auf Seite 50 stand "Zwischen 9 und 9" vom selben Aitor schon kein Stein mehr auf dem anderen. |
myx
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11.06.2021 - 10:54 Uhr
Bin auf Seite 88 und damit gerade an einer Stelle, wo das Buch, auch im Sinne seines Titels, gerade so richtig anzuziehen beginnt. ;) Aber stimmt schon: bisschen mehr hätte ich mir schon erwartet, sprachlich gefällt mir aber der flüssige Rhythmus insgesamt ganz gut.
Meiner Frau und Krimi-Spezialistin in unserem Haushalt hat der Roman übrigens gut gefallen, was auf ihre superlativarme Art ein grosses Lob darstellt. Da kommt also bestimmt noch was! |
Neuer
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11.06.2021 - 11:38 Uhr
Ich war etwas vorschnell und bin schon durch. Das Buch ist doch ein ziemlicher Page Turner, finde ich. Fand es gar nicht zäh. Und sprachlich ist es sowohl schon und elegant, als auch leicht zu lesen. Sehr schön! :) |
myx
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17.06.2021 - 20:38 Uhr
Gestern beendet. Nach Kenntnis aller Umstände könnte man das Buch eigentlich grade nochmals lesen. ;) Bin gespannt dann auf eure Meinungen. |
Enrico Palazzo
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26.06.2021 - 08:41 Uhr
Bin nun durch und ich sage erstmal nur so viel als kleiner Teaser: es wandert umgehend in den öffentlichen Bücherschrank. |
myx
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30.06.2021 - 20:18 Uhr
Bin heute in einer Kleinbuchhandlung in Isny überraschenderweise auf "Nachts unter der steinernen Brücke" von Perutz gestossen und habe mir den Roman unverzüglich geschnappt. Was schon zeigt, dass ich von unserem Juni-Buch keineswegs enttäuscht bin.
Sprachlich hat es mir sogar sehr gut gefallen und inhaltlich insgesamt durchaus gut, wobei ich mir von der "steinernen Brücke", gerade nach der Ansage von humbert humbert weiter oben, diesbezüglich schon noch ein bisschen mehr erwarte. Danke an dieser Stelle für den Tipp! :)
Perutz selber hat den "Meister" in einem Interview mal als "Bockmist" bezeichnet, was aber wohl mehr der Tatsache geschuldet ist, dass ausgerechnet ein sogenannter "Kriminalroman" eines seiner erfolgreichsten Bücher geworden ist. Herrlich Perutz' Replik auf Walter Benjamin, er habe nie einen Kriminalroman geschrieben. Womit er ja, nach der überraschenden Auflösung am Ende, eigentlich Recht hat. ;)
Das Nachwort von Hans-Harald Müller fand ich hilfreich und hat mir einige Finessen des Buches nähergebracht, auf die ich alleine so nicht gekommen wäre. In meinem Notenkosmos ergibt sich für den "Meister des Jüngsten Tages" insgesamt eine 7,5/10. |
MopedTobias (Marvin)
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30.06.2021 - 20:55 Uhr
Ein wirklich faszinierendes Buch, weil man es erst in der Relektüre wirklich erfassen kann. Beim ersten Lesen hält man Yoschs Bericht für den eigentlichen Roman, der als recht konventionelle Detektivgeschichte nicht so wirklich begeistert. Nicht schlecht und sprachlich gekonnt, aber nur mäßig spannend, mäßig unheimlich und mit einer mäßig interessanten Auflösung. Doch das Nachwort des "Herausgebers" – das im Übrigen beweist, dass man einen Text nie ohne seine Paratexte lesen kann – zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Nein, "Der Meister des jüngsten Tages" ist tatsächlich kein Kriminalroman. Im zweiten Lesen wird er zunächst zum Indizienroman, in dem man nach Andeutungen von Yoschs Schuld und anderen Geheimnissen, die er dem Leser verborgen hält, sucht (und auch findet). In der vielleicht allumfassendsten Deutungsebene ist er aber das, was der "Herausgeber" in seinem Nachwort anbietet: ein Künstlerroman. Ein Roman über die Psychogenese von Kunst, die im Geist eines von seiner Schuld und ihrer Konsequenzen geplagten Schuldigen entsteht. Yosch sieht sich als Opfer eines unentrinnbaren Schicksals und stemmt sich dagegen, indem er diesen schmuckvollen, detailreichen und oberflächlich auch plausiblen Bericht fingiert.
Es fällt mir schwer, dieses recht spezielle Leseerlebnis in eine Zahlenwertung zu pressen, aber Perutz gelingt hier meines Erachtens eine clevere und virtuose Verbindung trivialer Unterhaltung und der Deutungsvielfalt "hoher" Literatur, indem er einen Detektivroman antäuscht und im Nachwort alles nochmal auf Anfang setzt. |
Earl Grey
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30.06.2021 - 21:00 Uhr
Ja, sollte man wohl tatsächlich nochmal lesen :) haben sich denn den anderen Lesern, die oben genannten Finessen auch schon beim Lesen zusammengefügt?
Zwar sind mir teilweise Diskrepanzen aufgefallen. Aber diese ergaben kein Gesamtbild.
Für mich
7/10 |
myx
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30.06.2021 - 21:05 Uhr
Sehr schön beschrieben, Moped. Bin froh, dass es hier nicht zu einem Verriss gekommen ist, sondern eher im Gegenteil. :)
"Ein Roman über die Psychogenese von Kunst" bringt es genau auf den Punkt. Kann mir nicht vorstellen, dass man von dieser gekonnten Volte am Schluss nicht überrascht bis begeistert ist. |
Jennifer
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30.06.2021 - 21:12 Uhr
Ich hab es gekauft, aber kam in diesem Monat einfach nicht wirklich zum Lesen. :( |
Enrico Palazzo
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30.06.2021 - 21:15 Uhr
Mich hat das Buch leider weder inhaltlich noch stilistisch abgeholt oder gar interessiert. Ich fand es trotz der nur 200 Seiten äußerst zäh. Eigentlich bin ich Schnellleser, aber ich habe rund 2 quälende Wochen gebraucht, um durchzukommen. Schade, ich hätte gedacht, dass das Buch total mein Ding sein müsste - nix. |
Autotomate
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30.06.2021 - 23:33 Uhr
Es fällt mir etwas schwer, das für mich über 194 Seiten latent nervige Leseerlebnis und die zum Teil grotesk unglaubwürdige Handlung aufgrund der dreiseitigen "Schlussbemerkung des Herausgebers" vollständig zu rehabilitieren und von dieser Metaebene aus betrachtet neu einzuordnen.
Natürlich ist das eine überaus interessante Kehrtwendung, die den Text völlig neu ausleuchtet, die für mich aber nicht genug daran ändern kann, dass mir die Lektüre bis kurz vor Schluss wenig Spaß bereitet hat. |
MopedTobias (Marvin)
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30.06.2021 - 23:52 Uhr
Mit dem Genervtsein wird's natürlich schwierig, aber zumindest die Unglaubwürdigkeit lässt sich mit dieser Einordnung ja ziemlich leicht rehabilitieren :) |
Autotomate
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01.07.2021 - 07:58 Uhr
Ja klar. Gerade diese Ableitungen und Schlussfolgerungen von Solgrub beispielsweise sind teilweise derartig absurd, dass sie schon wieder lustig sind. Für mich hat sich während des Lesens aber dauernd die Frage gestellt, warum Perutz mir so was auftischt, und ich habe diese Frage, das muss ich zugeben, häufiger im negativen Zweifel gegen den Autor beantwortet – und das obwohl ich ja bereits ein anderes, wohlkomponiertes Buch von ihm kenne.
Aber wie gesagt: Die Schlussvolte heilt meine Ansicht von Autor und Handlung , nicht aber meine während des Lesens beständig gerümpfte Nase. Ich muss das vielleicht noch mal ein bisschen wirken lassen… |
dieDorit
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01.07.2021 - 20:27 Uhr
Also, für mich war die Lektüre – auch ungeachtet des äußerst aufschlussreichen Nachworts – ein tolles Lesevergnügen. Ich bin eigentlich kein Krimileser und habe vielleicht daher die Story mit einer anderen Herangehensweise als manch anderer gelesen. Ich fühlte mich jedenfalls gut unterhalten. Besonders gefallen hat mir die Figur des Ingenieurs, der sich mit schierer Begeisterung der Sache angenommen hat und scheinbar seinen Mitspielern mit seinen Überlegungen immer ein paar Schritte voraus war und auch nicht in der Lage war seine Erkenntnisse verständlich zu kommunizieren. Er hat mich dabei sehr an Justus Jonas von den drei Fragezeichen erinnert.
Nach der eigentlichen „Auflösung“ durch das Nachwort könnte ich mir durchaus vorstellen die Geschichte nochmal ein zweites Mal zu lesen. |
MopedTobias (Marvin)
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01.07.2021 - 20:43 Uhr
Mich hat Solgrub eher an Holmes erinnert mit Yosch als Watson (Ich-Erzähler, der dem umtriebigen Meisterdetektiv immer ein paar Schritte hinterherhinkt). |
dieDorit
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01.07.2021 - 20:49 Uhr
Ja klar, Justus Jonas wird ja auch oft mit Holmes verglichen ;)
Wie gesagt, ich lese eigentlich keine Kriminalliteratur und kenne die Sherlock-Holmes-Bücher nicht, kann den Vergleich daher auch nicht herstellen. |
Neuer
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02.07.2021 - 08:07 Uhr
Hat eigentlich schon jemand rausgefunden, warum in dem einen Kapitel immer wieder zwischen Präsens und Präteritum gewechselt wird?
Ansonsten schließe ich mich den Meinungen an: Ein interessantes kleines Kunstwerk, das man wahrscheinlich ein zweites Mal lesen muss. Bis zum Nachwort war es, von ein paar Widersprüchen abgesehen, ein eher unglaubwürdiger Thriller. Für den ersten Eindruck eher ungünstig, aber über sowas kann ich angesichts der Wendung tatsächlich hinwegsehen.
Der Stil war elegant, einfach zu lesen und trotzdem kreativ - genau das, was ich mag. Dass von Yosch auch nicht unbedingt sympathisch ist, hat mir auch gut gefallen. |
Deaf
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05.07.2021 - 21:05 Uhr
Mir hat das Buch insgesamt auch Spass gemacht, aber das war eher etwas für 2-3 Tage statt 2 Wochen wie bei Enrico Palazzo. Es stimmt aber schon, dass die Geschichte ohne die "Schlussbemerkungen des Herausgebers" eher unspektakulär gewesen wäre.
Aufgrund der Thematik (Suizid eines Künstler in Wien) habe ich irgendwie ständig darauf gewartet, dass irgendwo noch Thomas Bernhard auftauchen wird. ;-) Eher negativ empfinde ich die schwachen bis nicht existenten Frauenfiguren, gerade über die Hintergründe der früheren Beziehung zwischen Dina und dem Freiherr von Yosch hätte ich gerne etwas mehr erfahren.
Ob ich das irgendwann nochmals lesen werden, lasse ich mal offen. Für den Autor zumindest interessiere ich mich insofern, dass ich mir das viel gelobte "Nachts unter der steinernen Brücke" bereits geordert habe. |
MopedTobias (Marvin)
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05.07.2021 - 21:50 Uhr
"[...]gerade über die Hintergründe der früheren Beziehung zwischen Dina und dem Freiherr von Yosch hätte ich gerne etwas mehr erfahren."
Ich auch, aber das Fehlen dieser Hintergründe lässt sich ja recht einfach damit erklären, dass Yosch möglichst wenig über sein auf Dina bezogenes Motiv und damit seine Schuld preisgeben will. Das würde ich dem Roman nicht negativ auslegen, da seine komplette Erzählwelt bis auf die Schlussbemerkungen aus der Feder einer seiner Figuren stammt, die ihre eigene und nicht unbedingt aufrichtige Version der Ereignisse erzählt. Abgesehen von Yosch und dem Herausgeber gibt es in dem Buch also keine "objektiv" existierenden Charaktere, sondern nur Yoschs Konzeptionen von ihnen. |
kingsuede
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12.09.2021 - 16:31 Uhr
Ich habe es nun auch durchgelesen, da ich zuvor einfach nicht dazugekommen bin. Ein Lesevergnügen war es leider nicht, aber ein wenig schulterzuckend hat es mich schon zurückgelassen. |