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Film: Once upon a time in Hollywood...

User Beitrag

lotta

Postings: 56

Registriert seit 26.12.2020

26.12.2020 - 21:42 Uhr
bin ich die einzige, die diesen tarantino sehr, sehr meisterlich fand? beeindruckend, wie er das hinbekommen hat, in jedem moment die 60er und 70er so zum greifen echt zu erschaffen!

das blutige "ende" hätte ich niemals kommen sehen, wow. :)

9/10

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19949

Registriert seit 10.09.2013

26.12.2020 - 21:50 Uhr
Bist du nicht, gehört für mich definitiv in seine Top 5. Dies schrieb ich einst in den Film-Thread:

Once Upon a Time in Hollywood 8,5/10

"Once Upon a Time in Hollywood" ist der ultimative Tarantino-Film und es ist ein komplett untypischer Tarantino-Film. Das Setting des Spät-60er-Hollywoods ist natürlich wie gemalt fürs Ausleben allerlei nerdigster Film- und vor allem TV-Referenzen und diese Leidenschaft treibt QT hier ebenso wie seinen Fußfetischismus zur Spitze. Sein Faible für Anspielungen geht sogar so weit, dass er seine eigenen Filme so exzessiv wie nie zitiert. Auch Cast und Cameos bestehen größtenteils aus Tarantino-Allstars, der Retro-Pop-Soundtrack, die Bilder, die Dialoge, die Kostüme, alles ist zu 100% Tarantino. Und dennoch ist nach dem Schauen klar: Diesen Film hat QT weniger fürs Publikum und mehr für sich selbst gemacht.

Wenn man für den generellen Vibe von OUATIH einen Bezugspunkt in QTs Oeuvre finden will, landet man wohl am ehesten bei "Jackie Brown". Es ist sein bisher ruhigster, reifster, am wenigsten auf Schauwert ausgelegter Film. Im Herzen ein Buddy-Movie über Leonardo DiCaprios abgehalfterten TV-Star Rick Dalton und seinen Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt) erzählt der Film ihre Geschichten (und die von Margot Robbies Sharon Tate) lose und unaufgeregt. Über den Großteil der mächtigen Laufzeit von 160 Minuten gibt es keine kohärente Story oder einen erkennbaren Spannungsbogen, es sind im Grunde einzelne Vignetten, die sich zu einem Mosaik eines Zeitabschnitts der amerikanischen Popkulturgeschichte zusammensetzen. Erst im letzten Drittel, wenn die Manson Family eine größere Rolle spielt, entwickeln sich ein bisschen mehr Zug und Intensität.

Es hat drei Gründe, die OUATIH trotzdem höchst sehenswert machen. Zum einen sind die Szenen, wenn auch manchmal ein bisschen zu lang, fast immer super. Ein paar Mal dreht QT auch hier frei (in einer herrlichen Bruce-Lee-Szene etwa oder im absurd grandiosen Finale) und im Geiste einer generellen Unvorhersehbarkeit vermeiden viele Konstellationen den erwartbaren Ausgang. Zum anderen ist es unheimlich faszinierend, wie konsequent QT es hier mit seinem passionierten Nerdtum treibt und damit unterhält, auch wenn man den Referenz-Wust als deutscher, nach den 60ern geborener Zuschauer überhaupt gar nicht verstehen kann — QT dürfte wohl niemals so viel Spaß wie beim Schreiben und Drehen der fiktiven Filme und Serien Daltons gehabt haben und das merkt man. Und schließlich durchziehen den Film im Abgesang des alten Hollywoods und in der Figur Daltons eine ungewohnte Melancholie und Nachdenklichkeit. Vor allem die Aus- und Zusammenbrüche des letzteren gehen teilweise wirklich an die Nieren und offenbaren eine Menschlichkeit, die nicht grade zum Grundrepertoire QTs gehört. Neben all der konkreten Selbstreferenzialität hinterfragt er auch die übertriebene Gewaltdarstellung von fiktiven Medien — einer der am häufigsten an ihn angebrachten Kritikpunkte — und gibt gerade dem Ende damit einen doppelten Boden. Der damals knapp 30-jährige Regisseur, der mit "Reservoir Dogs" die Coolness erfand, ist endgültig erwachsen geworden.

So ist "Once Upon a Time in Hollywood" vor allem ein Film des Verschwindens. Eine Ära geht zuende, Charaktere blicken ins Leere und die Erzählung läuft ins Nichts. Und Tarantinos Filmkunst? Deren tatsächlich näherkommendes Ende scheint sein vermeintlich vorletzter Film ein bisschen zu betrauern.

Eurodance Commando

Postings: 1731

Registriert seit 26.07.2019

26.12.2020 - 22:32 Uhr
Ich find den auch mittlerweile TOTAL GEIL. Atmosphärisch gesehen sein bester Film, das muss man wirklich sagen. Und der wird auch nach jedem Schauen tatsächlich besser, was ich beispielsweise von Django nicht behaupten kann. Macht einfach Spaß und jede Szene ist mit totaler Hingabe gemacht. Sehe ihn hinter Pulp Fiction (der ja auch immer noch wirklich immer geht bis für die Ewigkeit) auf dem zweiten Platz. Dahinter dann Jackie Brown.

VelvetCell

Postings: 6496

Registriert seit 14.06.2013

26.12.2020 - 22:52 Uhr
Habe es an anderer Stelle schon mal gesagt: ja.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

28.12.2021 - 19:10 Uhr
Danke nochmal an Moped für die schöne Kritik.

Ich werd ihn mir heute mal geben. Hab gerade das Buch dazu von Tarantino gelesen. Außerdem vorher einen 6-Stunden Manson-Podcast und die "Helter Skelter"-Dokuserie. Plus viel Beschäftigung mit den Jahren 68 und 69 sowie den Beatles in diesen Jahren, speziell dem weißen Album. Ich bin gut im Stoff. Will jetzt noch den Film anschauen und dann ist erstmal gut mit Post-SummerOfLove-60er-Absturz. Goddamn Hippies. :)

Enrico Palazzo

Postings: 3903

Registriert seit 22.08.2019

28.12.2021 - 22:11 Uhr
Für mich einer der schlechteren Tarantinos. Viel zu lang, viel zu langweilig und Tarantinos Fußfetisch interessiert mich nicht.

Aber: Toller Dicaprio, toller Pitt, tolles Ende.

5/10

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

28.12.2021 - 22:30 Uhr
Bin sehr begeistert. Ungefähr genau das, was ich nach dem Buch erwartet und erhofft hatte... und noch etwas mehr. Bisschen viel Splatter am Ende (muss wohl weil Tarantino), ansonsten war ich durchweg drin. Toll fand ich besonders die Variation der realen Ereignisse am Ende. War in der Hinsicht echt gut, dass ich mich vorher damit bisschen beschäftigt hab, so wurden die interessanten Verwebungen von Realität und Tarantinos reingeschriebenen Charakteren sichtbar. Schauspielerisch alles wunderbar und vor allem mag ich auch, dass es irgendwie eine schöne Homage an Sharon Tate ist. Und man wünschte, es wäre am Ende alles so ausgegangen wie hier. 8,5-9/10

Old Nobody

User und News-Scout

Postings: 3681

Registriert seit 14.03.2017

29.12.2021 - 00:13 Uhr
War ja nicht so begeistert,hab dem glaub ich ne knappe 7 oder so gegeben.Müsste den evtl auch noch mal sehen weil Pitt echt klasse war. Fand aber die Dialoge nicht so prall und das ganze Geschehen hat mich nicht so gekickt. Also für nen Tarantino hab ich das als Enttäuschung abgespeichert,vor allem nachdem mich das Hateful 8 Kammerspiel echt sehr gepackt hatte

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