myx
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28.05.2025 - 08:01 Uhr
Guten Morgen :-)
Es freut mich, euch folgende Liste für die Buchclub-Wahl #29 präsentieren zu können:
Rachel Cusk – Outline (vorgeschlagen von Deaf)
Outline ist ein so wagemutiger wie eleganter Roman über Liebe, Verlust, Erinnerung und den elementaren Drang, den anderen und sich selbst Geschichten zu erzählen.
Eine Schriftstellerin reist im Hochsommer nach Athen, um dort einen Schreibkurs zu geben. Während ihre eigenen Verhältnisse vorerst im Dunkeln bleiben, wird sie zur Zuhörerin einer Reihe von Lebensgeschichten und -beichten. Beginnend mit dem Sitznachbarn auf dem Hinflug, seinen Schilderungen von schnellen Booten und gescheiterten Ehen, erzählen ihre Bekanntschaften von Ängsten, Begierden, Versäumnissen und Lieblingstheorien. In der erstickenden Hitze und dem Lärm der Stadt erschaffen diese verschiedenen Stimmen ein komplexes Tableau menschlichen Lebens. Und dabei wird, zunächst in Umrissen, zugleich das Bild einer Frau – der Schriftstellerin – kenntlich, die zu lernen beginnt, einem einschneidenden Verlust zu begegnen.
Erscheinungsjahr: 2014 (engl.)
Seitenzahl: 234
Rónán Hession – Leonard und Paul (vorgeschlagen von Gomes21)
Leonard und Paul sind allerbeste Freunde. Während Leonard als Ghostwriter Kinderenzyklopädien verfasst, arbeitet Paul als Aushilfspostbote. Das Leben der beiden verläuft in ruhigen, wohlgeordneten Bahnen – bis jedem von ihnen etwas widerfährt, das eine ganze Reihe von Veränderungen in Gang setzt. Dieser hochgelobte Debütroman rückt jene Menschen in den Mittelpunkt der Erzählung, die im Alltag oftmals übersehen werden. Leonard und Paul beteiligen sich nicht am Lärmen der Welt, sondern zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die immer seltener anzutreffen sind: Freundlichkeit, Sanftmut und Bescheidenheit. Eine hinreißend charmante Lektüre voller Humor, die nachdrücklich vor Augen führt, wie bereichernd es sein kann, sich auf den Nebenstraßen des Lebens zu bewegen.
Erscheinungsjahr: 2023 (ir.)
Originaltitel: Leonard and Hungry Paul
Seitenzahl: 316
Peter Høeg – Der Plan von der Abschaffung des Dunkels (vorgeschlagen von Old Nobody)
Als er an Biehls Privatschule kommt, hat Peter schon sieben Waisenhäuser und Kinderheime hinter sich. Immer öfter trifft er sich nun heimlich mit Katarina, um zu beraten: Warum haben alle Lehrer ihre Kinder von der Schule genommen? Und was hat es mit den verschärften Sicherheitsmaßnahmen auf sich? Peter Høegs Roman geht unter die Haut – als Anklage eines unmenschlichen Schulsystems, als philosophische Betrachtung über die Zeit, als autobiographische Bewältigung und als ganz zarte Liebesgeschichte.
Erscheinungsjahr: 1993 (dän.)
Seitenzahl: 320
Fran Ross – Oreo (vorgeschlagen von myx)
Christine ist sechzehn, hat eine schwarze Mutter und einen jüdischen weißen Vater und wächst auf in Philadelphia, verspottet als »Oreo« (wie der Keks) – eine doppelte Außenseiterin. Der Vater hat sich früh aus dem Staub gemacht und ihr ein Geheimnis hinterlassen, für dessen Lösung sie ihn finden muss. Auf nach New York!
Unterwegs trifft sie unglaubliche Leute: einen schwulen »Reisehenker«, der anonym Manager feuert, einen Radio-Macher, der nicht spricht, einen grotesk tumben Zuhälter und endlich auch ihren Vater. Nicht jeder ist ihr wohlgesinnt. Aber Oreo überlebt alle und alles dank ihres selbsterdachten Kampfsports WITZ, getreu ihrem Motto: »Niemand reizt mich ungestraft.«
Oreo folgt der Theseus-Sage mit all ihren Volten bis zum letzten irrwitzigen Twist, dem Vatergeheimnis. Aber der antike Held ist heute jüdisch, schwarz und weiblich.
Erscheinungsjahr: 1974 (amerik.)
Seitenzahl: 286
Judith Schalansky – Verzeichnis einiger Verluste (vorgeschlagen von MopedTobias)
Wie groß ist der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit, wie nah liegen Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung beieinander?
Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind – mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. Ausgehend von verschwundenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft Judith Schalansky mit erzählerischer Kraft ein Verzeichnis des Verschollenen. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit die Geschichtslosigkeit der DDR aufspürt.
Erscheinungsjahr: 2018
Seitenzahl: 251
Bemerkung zum Vorschlag von Old Nobody:
Das Buch ist nicht überall, aber bspw. bei Thalia als Taschenbuch lieferbar (von dort stammt ausnahmsweise auch die Buchbeschreibung). Ich hoffe also, dass alle einen Lieferkanal zur Verfügung haben. Falls es in der Schweiz keine entsprechende Bestellmöglichkeit geben sollte, bitte melden!
So geht's weiter:
Ihr habt nun bis am Freitag, 30. Mai, 21 Uhr Zeit, mir per Mail eure zwei Favoriten mitzuteilen (bitte Platz 1 und 2 erkennbar kennzeichnen). Am Samstag werde ich hier dann das Ergebnis präsentieren. Wahrscheinlich etwas später als gewohnt, da ich ab Freitag beim Maifeld Derby bin.
Ganz herzlichen Dank schon mal für eure Teilnahme und dass wir wieder eine tolle Auswahlliste hinbekommen haben. Macht grosse Freude! :-) |