Armin
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04.12.2020 - 20:34 Uhr - Newsbeitrag
AC/DC und „Blinding Lights“ siegen in Musik-Jahrescharts 2020
Baden-Baden, 04.12.2020. - Drei Verkaufswochen haben gereicht: AC/DC landen mit „Power Up“ nicht nur den stärksten Albumstart 2020, sondern nun sogar erstmals an der Spitze der Offiziellen Deutschen Jahrescharts, ermittelt von GfK Entertainment. Die Kultrocker treten in die Fußstapfen von Rammstein („Rammstein“), die 2019 vorne standen - und befinden sich in guter Gesellschaft: Mit den Böhsen Onkelz („Böhse Onkelz“, zwei), Die Ärzte („Hell“, vier) und Metallica („S&M 2“, sieben) landen drei weitere Rockacts in der Top 10.
Die erfolgreichsten Popalben der vergangenen zwölf Monate steuern Sarah Connor („Herz Kraft Werke“, drei), die Teilnehmer aus „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert, Vol. 7“ (fünf) und Fynn Kliemann („Pop“, sechs) bei. Auch Schlagermusik spielt eine zentrale Rolle: Künstler wie Kerstin Ott („Ich muss Dir was sagen“, acht), Thomas Anders & Florian Silbereisen („Das Album“, neun), Ramon Roselly („Herzenssache“, 14) und Giovanni Zarrella („La vita è bella“, 16) setzen gleichermaßen Akzente. In Punkto HipHop hat Bonez MC („Hollywood“, zehn) die Nase vorn.
Wie in den Vorjahren sind deutsche bzw. deutschsprachige Künstler äußerst beliebt und zeichnen 2020 für acht der Top 10-Alben sowie über zwei Drittel der Top 100-Produktionen verantwortlich. Zu den internationalen Highlights zählen u. a. Robbie Williams mit seiner Weihnachts-CD „The Christmas Album“ (elf) und die K-Pop-Band BTS („Map Of The Soul: 7“, zwölf). Filmfans kommen beim Soundtrack des Animationsstreifens „Die Eiskönigin 2“ (22) auf ihre Kosten.
„Blinding Lights“ ist Single des Jahres
Der Kanadier The Weeknd stand mit „Blinding Lights“ insgesamt zehn Wochen auf Platz eins sowie 24 Wochen in der Top 10. Klare Sache, dass sein Ohrwurm jetzt auch das Single-Jahresranking anführt. „Dance Monkey“ von Tones And I wiederholt seinen Erfolg aus dem Vorjahr und steht abermals auf Position zwei - ein Kunststück, das bislang keinem anderen Lied gelang.
Über die Hälfte der 100 erfolgreichsten Songs ist im HipHop-Segment beheimatet, aus dem Apache 207 besonders prominent hervorsticht. Der Kurpfälzer bringt beachtliche zehn Tracks unter, von denen „Roller“ (drei) und „Fame“ (zehn) am besten abschneiden. Die Top 5 komplettieren die Dance-Nummern „Roses“ (SAINt JHN, vier) und „Breaking Me“ (Topic feat. A7S, fünf).
Die Offiziellen Deutschen Charts werden von GfK Entertainment ermittelt. Sie decken 90 Prozent aller Musikverkäufe ab und sind das zentrale Erfolgsbarometer für Industrie, Medien und Musikfans. Basis der Hitlisten sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von 2.800 Händlern sämtlicher Absatzwege. Dazu zählen der stationäre Handel, E-Commerce-Anbieter, Download-Portale und Musik-Streaming-Plattformen.
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Kai
User und News-Scout
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05.12.2020 - 10:12 Uhr
Das klingt ganz furchtbar |
dreckskerl
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05.12.2020 - 11:09 Uhr
Natürlich klingt das furchtbar, die deutschen Jahrescharts sind traditionell furchtbar.
Sie sind aber zunehmend irrelevant, bezüglich tatsächlichem Erfolg.
Es bildet ja nur den Teil der Gesellschaft ab, die noch Tonträger kaufen und das sind eher die
älteren, ü35 Männer (wie sonst könnte AC/DC in so kurzer Zeit auf 1 der kompletten Jahrescharts kommen. Die Onkelz auf 2 und die Ärzte auf 4), die traditionell die neue CD der Band kaufen, die sie bereits mit 16 abgefeiert haben.
Interessant werden bald die Vinylcharts. |
Felix H
Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion
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05.12.2020 - 11:39 Uhr
"Blinding Lights" ist doch super.
AC/DC ganz vorne bei den Alben finde ich aber nur leicht weniger entsetzlich als die Onkelz dahinter. |
Klaus
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05.12.2020 - 11:55 Uhr
@dreckskerl
Das stimmt so nicht ganz:
"Seit 2007 werden in Deutschland Werte-Charts ermittelt. Das bedeutet, dass nicht mehr die verkaufte Stückzahl entscheidend ist, sondern der damit erzielte Umsatz. Sämtliche Verkäufe, die in einer Woche (Freitag bis Donnerstag) getätigt wurden, zählen für die Charts. Berücksichtigt wird der stationäre Handel, Online-Shops, Download-Portale und seit 2014 auch Streaming-Anbieter."
"Ja, auch Musik-Streams werden berücksichtigt. Für die Single-Charts werden alle Premium-Streams ab einer Länge von 31 Sekunden gezählt. Die reinen Streaming-Charts basieren auf werbefinanzierte und Premium-Streams ab 31 Sekunden Länge. Seit Februar 2016 zählen Premium-Steams auch zu den Album-Charts." |
dreckskerl
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05.12.2020 - 12:22 Uhr
Ich habe mich von dem ersten Satz: 3 Verkaufswochen haben gereicht für AC/DC und Onkelz auf zwei, auf ein Kundenbild schließen lassen.
Ja eigentlich weiß ich ja auch, dass nicht nur CD Verkäufe zählen.
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Klaus
Postings: 8934
Registriert seit 22.08.2019
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05.12.2020 - 13:18 Uhr
" Ich habe mich von dem ersten Satz: 3 Verkaufswochen haben gereicht für AC/DC und Onkelz auf zwei, auf ein Kundenbild schließen lassen."
Da hast du wohl recht, aber zumindest ersteres ist natürlich auch klug platziert, wenn Kinder nicht wissen, was sie ihren Boomer-Eltern schenken sollen. Habe ich gehört ;) |
Randwer
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07.12.2020 - 19:30 Uhr
Boomer ist eine diskriminierende und durchaus verletzende Titulierung. |
AVMsterdam
Postings: 403
Registriert seit 13.03.2017
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07.12.2020 - 19:32 Uhr
Und zudem ein Anglizismus! Man sollte 'Boomer' übersetzen, mit 'Knaller' oder 'Explodierer' beispielsweise. |
fuzzmyass
Postings: 14924
Registriert seit 21.08.2019
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07.12.2020 - 20:13 Uhr
Lächerlich wie hier gg AC/DC geätzt wird und die mit den Onkels auf eine Stufe gesetzt werden... |
whitenoise
Postings: 442
Registriert seit 17.06.2013
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08.12.2020 - 18:12 Uhr
Ja, das finde ich auch. Man darf nicht vergessen, wofür die Onkelz immer noch stehen. Und dabei werden sie auch von Genre-Zeitschriften wie dem Metal-Hammer, wo Leute arbeiten, die es besser wissen müssten, weiterhin schamlos unterstützt. |
Sick
Postings: 269
Registriert seit 14.06.2013
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08.12.2020 - 20:11 Uhr
Ein Hoch auf die deutschen Albumcharts. Was wären wir nur ohne sie? Komprimierte Hochkultur als Liste. |
Christopher
Plattentests.de-Mitarbeiter
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08.12.2020 - 20:24 Uhr
Zünd den Knaller. |
Max der Musikliebhaber
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09.12.2020 - 16:37 Uhr
„Man darf nicht vergessen, wofür die Onkelz immer noch stehen.“
Vielleicht halluziniere ich auch und müsste noch mehr Die Ärzte hören, aber soweit ich das sehe, bemühen sich die Onkels eher darum, nicht mehr dort gesehen zu werden, wo sie zumindest einst waren; sei es aus Überzeugung, sei es aus Opportunismus.
Die entscheidende Frage ist: Was muss passieren bzw. was müssen diese musizierenden Menschen Eurer Meinung nach tun, damit man sie nicht mehr der Nazi-Zone zuordnet.
Unter Dem Gesichtspunkt der Musik tu ich mich mit denen allein schon insofern schwer, als der Kevin Kram ins Mikro kloppt, den er selbst nicht komponiert hat. Insofern ist die Truppe vorne in den Charts gut aufgehoben.
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