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Zugezogen Maskulin - 10 Jahre Abfuck

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

16.05.2020 - 12:23 Uhr - Newsbeitrag
Zugezogen Maskulin sinnieren im neuen Video über den "Exit". Neues Album erscheint im August!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

Nachdem wir uns ja bereits um die Solo-EP "Das Grauen, das Grauen" von grim104 kümmern durften, steht nun auch das neue Album des aus grim104 und Testo bestehenden Duos Zugezogen Maskulin endlich in den Starlöchern.
Heute am Freitag, dem 15.05., wird das erste Video zum Track „Exit“ veröffentlicht. Es ist eine kritische Auseinandersetzung und ein Hadern mit dem Leben als Berufsrapper, wie man sich alles am Anfang vorstellte und wie die Realität aussieht – inklusive der Option, dem Ganzen auch ein Ende zu bereiten.

Dabei ist „Exit“ jedoch nicht der Anfang vom Ende, sondern der Auftakt für ein neues Kapitel Zugezogen Maskulin. Das neue Album "10 Jahre Abfuck" wird am 07.08.2020 via Four Music erscheinen.

Das Video zu "Exit" gibt es ab sofort hier zu sehen.


Info:
Wie genau hat sich das nochmal angefühlt, als man sich von der Kohle für die Auftritte erst ein paar neue Schuhe, dann die Miete und schliesslich ein ganzes Leben finanzieren konnte? Als man plötzlich Teil einer Szene wurde, die man als Jugendlicher Nachts durch das kaltblaue Flimmern des Fernsehers verfolgte, aus der Ferne bewunderte? Wie war das nochmal, wie war es wirklich, als man gemerkt hat, dass jetzt das passiert, was man sich immer gewünscht hat, dass es losgeht, der Ruhm, das Geld, die Aufmerksamkeit?!

Zugezogen Maskulin, Testo und grim104, können sich einfach nicht mehr daran erinnern. Beim besten Willen nicht, sie irren in Seidenpyjamas durch ihre Villen am Stadtrand, zerbrechen sich bei der Bienenzucht den Kopf und vergiessen in ihren brandneuen Teslas ein paar bittere Tränen, denn es kommt einfach nicht zurück, das Hochgefühl der ersten Tage. Der Stolz über die geschüttelten Hände im Splash-Backstage ist einem Ekel gewichen, wem man da eigentlich die Hände schüttelt, die Erleichterung darüber, dem vorgezeichneten Weg aus Lohnarbeit entkommen zu sein, ist auch weg – denn ist das nicht das selbe Hamsterrad, Hits abzuliefern, irgendwelche Fans zu pleasen, immer in der Angst zu leben, dass das Scheinwerferlicht ausgeschaltet wird?



Und wäre es dann nicht an der Zeit, mal zu schauen, was es da sonst nocht gibt? Nach einem Ausweg zu suchen? Nach einem Ausgang?

Auf „Exit“, der ersten Single-Auskopplung aus ihrem neuen Album „10 Jahren Abfuck“ stellen sich Testo und grim104 genau diese Frage: Die beiden steuern verschiedene Punkte ihrer Karriere an und blicken zurück auf große Bühnen und großes Geld, auf Euphorie und Rausch. Und kommen schliesslich in einer Gegenwart an, in der man feststellt, dass die Glückshormone nicht ewig ausgeschüttet werden. Dass Träume sich verändern und der große Traum vom Rapstar-Dasein, vom Bejubelt werden nach ein paar Jahren vielleicht immer dunkler und bedrohlicher wirkt.
All das passiert auf einer sonnig-melancholischen Produktion von Ahzumjot, die nie nach verbitterter Abrechnung klingt, sondern nach einem langen Spaziergang im Spätsommer, nach eiskalten, beschlagenen Weisswein-Gläsern und der einen Frage, die einem schon so lange im Kopf herumgeistert, „Vielleicht ist es an der Zeit?“.

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

10.07.2020 - 12:23 Uhr - Newsbeitrag
Zugezogen Maskulin veröffentlichen heute die neue Single "Sommer Vorbei" samt Video aus ihrem Anfang August erscheinenden Album!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

in knapp einem Monat ist es soweit und das dritte Album von Zugezogen Maskulin erscheint unter dem Titel „10 Jahre Abfuck“. Nach den bisherigen beiden Vorabtracks „Exit“ und „Tanz auf dem Vulkan“ wird heute mit „Sommer vorbei“ die nächste Single des Duos veröffentlicht. Dazu haben die beiden auch ein sehr unterhaltsames Video gedreht.

Den Clip zu "Sommer Vorbei" gibt es hier zu bestaunen.

Der Sommer gilt als unumstrittener König der Jahreszeiten. Keiner anderen Saison werden mehr Liebeslieder, Hymnen und Huldigungen gewidmet. Ein goldener Herbsttag kann noch so gemütlich sein, mit Kastanientierchen und einen schönen Kakao vor dem Kamin, ihm wird trotzdem nie so ein großes Oho entgegengebracht, wie einem brüllend heißen Augustnachmittag, an dem man sich den klebrigen Schweiß aus dem Gesicht wischt, mit glasigen Augen die brennende Sonne fixiert und sich doch noch ein Bier aufmacht, obwohl man vielleicht mal eine Pause machen sollte. Aber was wäre, wenn dieser Augustnachmittag, dieser Sommer, kein Ende findet? Wenn das Geschrei der Badegäste immer schriller wird, die Wespen immer aggressiver um's längst geschmolzene Eis surren, wenn die Sonne nicht mehr wärmt, sondern verbrennt, versengt und unerbittlich all die Makel und Traumata ausleuchtet, die man an einem Tag am See gerne vergessen würde.

Und so erzählen Zugezogen Maskulin auf „Sommer Vorbei“, ihrer neuen Single aus dem am 07.08.2020 erscheinendem Album „10 Jahre Abfuck“, von ihren Horror-Sommern: grim104 nimmt uns in eine gar nicht so lange vergangene Vergangenheit, in einen Festivalsommer, in dem Bühnen und Gagen immer größer werden und die Freude daran immer kleiner: „Depressiver König Midas/ Was ich anfass: Gold!/ Stapel Scheine immer höher/ hoffentlich treff ich bald Gott“. Mit dem Tod geliebter Menschen löst sich eine Welt auf, aber: The Show must go on, der nächste Backstage ruft und im Hotel wird wieder mit dürren, langen Fingern die eigene Seele befingert: „Die gelbe Sonne lacht/ legt mir Strahlen auf die Schulter, die mich wärmen sollen, ich zieh die Vorhänge runter/ Schlafe wie ein Baby, was in etwa heißt/ dass ich alle drei Stunden wach werd und wein'“.


Und Testo? Dessen Zeitmaschine landet in Ostdeutschland, in den Ruinen eines gerade erst untergegangenen Staates. Es sind die ersten Sommer im geeinten Deutschland, aber es mag kein richtiges Funbad-Feeling aufkommen, wenn in den aufgeheizten Nächten finstere Parolen durch die Dunkelheit donnern und er dabei zusieht, Faustrecht und giftige Männlichkeit wie ein verseuchter Regen in sein Kinder-Ich, in seine älteren Brüdern und Cousins einsickert, in die Schwachen und Weichen und Fremden. „Vom Himmel brennt die Gelbe Sau/ in deim' Gesicht 'ne fremde Faust/ Trabbi fährt vorbei, alle rümpfen die Nase/ spuck auf den Boden/ Salzige Marmelade“. Und während Badestrand und Schwimmbad von Männern mit kurzen, blonden Haaren eingenommen werden, bleibt den anderen nur die Flucht in die heimische Höhle, „Kissen über'n Kopf, wenn sie um's Bett rumtanzen/ Dunkle Blöcke die unendlich in den roten Himmel wachsen“.

Und dabei klingt „Sommer Vorbei“ melancholisch und leichtfüßig, süß und bitter, nach einem Aperol Spritz-Glas, in dem eine Wespe ertrinkt, nach einem Sommerabend, an dem sich das Rot des Himmels langsam blau färbt. Der Beat von Silkersoft lässt die dritte Single-Auskopplung von Zugezogen Maskulin traurig und warm klingen, nach Summertime Sadness in Zeiten von Corona, Massenprotesten und brennenden Kontinenten.

Sowieso: Dass dieser rauschhafte Rückblick trotzdem so zeitgeistig, weltläufig und aktuell klingt, ist vor allem Ahzumjot zu verdanken, der als Executive Producer auf „10 Jahre Abfuck“ gearbeitet hat. Der 30-Jährige Hamburger hat für die Platte ein minimalistisches und elegantes Soundbild entworfen, in den Produktionen wurde jeder unnötige Pomp abgestoßen, kein Geigen-und-Piano-Pathos, sondern finstere Bass-Music und zerhackte, zerschnittene Samples, die ineinander gewirbelt werden.

Und bei aller Modernität, es klingt nie glatt, nie beliebig, immer werden Kanten und Brüche in die Songs eingebaut. Diese Weirdness blitzt immer wieder auf den Produktionen von Silkersoft auf, der neben Ahzumjot für die Beats auf dem dritten Studio-Album von Zugezogen Maskulin verantwortlich ist.

Und so ist „10 Jahre Abfuck“ Rückschau und Aufbruch zugleich: In einen eleganten und hypermodernen Sound eingepackt, schreiben grim104 und Testo über längst verblasste Anfänge, wühlen im Morast zwischen der Kindheit und ersten Gehversuchen auf Bühnen, Beziehungen und Selbstbehauptungen. Und blicken gleichzeitig in eine Zukunft, die alles sein kann: Hamsterrad oder Emanzipation, strahlende Zukunft oder, hoffen wir es nicht, 10 JAHRE ABFUCK.



Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

31.07.2020 - 21:43 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 706

Registriert seit 15.05.2013

07.08.2020 - 12:59 Uhr
Erscheint ja heute, ich werde also bald mal in Gänze reinhören. Die Rezension klingt auf jeden Fall schon mal vielversprechend und so, als wäre auch eine höhere Wertung drin gewesen.

All Crips are Bloods

Postings: 275

Registriert seit 05.06.2020

07.08.2020 - 16:37 Uhr
Bin etwas enttäuscht. Langweiliger als die letzten Platten und in einigen Songs drängt sich zum ersten mal ein gerechtfertigter KIZ-Vergleich auf. Kaum interessante Perspektiven, viel erwartbares.

Jack the real Wiesel

Postings: 103

Registriert seit 16.12.2013

18.08.2020 - 06:47 Uhr
Ja, MEGAAAAA....bei Normie-Fest könnte man fast denken, dass die Hook von Nico K.I.Z ist...

Aber jetzt mal im ernst: Ich find die Platte sehr gut. Ich mag auch sehr die stressigen Elemente wie zum Beispiel auf "Rap.de" in der Hook oder das skizzenartige "Echte Männer Freestyle". Das lockter das Ganze irgendwie auf.

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