dreckskerl
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05.05.2020 - 13:31 Uhr
Der Ex Sänger von Crippled Blck Phoenix hat ein neues Album veröffentlicht.
Mit seiner Tourliveband Naiare als Band aufgenommen und mit diversen Gastbeiträgen verfeinert, klingt das ganz anders als der Vorgänger, der zu meinen Favoriten der letzten Dekade zählt.
Es bleibt düster und wütend aber es kommen verzerrte Gitarren und ein roher Bandsound dazu.
Klare Referenzen sind Sonic Youth, sehr frühe Pink Floyd, Soundgarden, Joy Division, Cluster and Eno...
Manche Songs schlagen ziemliche Haken, was mir besonders gefällt.
Unbedingt anhören, bin sehr gespannt auf weitere Meinungen.
Videoauskopplung:
White Sheat:
https://www.youtube.com/watch?v=lkXJdp_rVBQ
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Clown_im_OP
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05.05.2020 - 13:56 Uhr
Ja, leider packt das auf Anhieb (2 Durchgänge) nicht so wie Volks frühere Werke. Das wirkt wie ein Skizzenhaufen an nicht ganz zu Ende gedachten Sonic-Youth-B-Seiten und wird gerade hinten raus sehr beliebig. Das unmotivierte Geschrei in Whitesheet spricht da Bände. Und dabei ist Volks wunderbare Stimme noch das, was das Album für mich gerade noch überdurchschnittlich macht. Die zweite Nummer (Pioneer of Colour) hat mir glaube ich sehr gefallen.
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dreckskerl
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05.05.2020 - 14:13 Uhr
Ja, so kann man das sehen, ich empfinde das Skizzenhafte, Unvollendete durchaus reizvoll.
Pioneer of Colour ist besonders schön, fällt aber musikalisch auch aus der Reihe.
und ja sicher es ist White sheet, nicht sheat.
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kingbritt
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05.05.2020 - 14:42 Uhr
Bin mir da noch nicht so sicher. Sicher ein gute sauber Produktion, etwas kammerhaft und Volk's eh teils zerbrechliche Stimme zurückgenommen. Neben dreckskerl-Referenzen auch etwas minimalistische Portis- oder gar Radiohead-Anleihen im besten Sinne. Was mir fehlt ist hier und da ein herzhaftes Solo, ob Sax, Gitarre oder was auch immer dann mal mehr Aufmerksamkeit vom Hörer fordert. |
dreckskerl
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05.05.2020 - 14:54 Uhr
Wahrscheinlih würde mir ein herzhaftes Solo mehr auch sicher gefallen.
Es gibt sie ja vereinzelt, mal eher subtil als herzhaft, das Akkordeon in Pioneer of colour, aber auch das ein oder andere eher atonale Gitarrensolo.
Ich mag die Atmossphäre des Albums. "Kammerhaft" gefällt mir ganz gut und die Stimme könnte gerne manchmal etwas mehr in den Fokus rücken, wäre auch eine Kritik von mir. |
Obrac
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05.05.2020 - 18:56 Uhr
Mein erster Eindruck ist positiv. Habe das Solodebüt geliebt, aber auch die Nachfolgeplatte war gut. Leider hatte ich vor einiger Zeit ein unschönes Konzerterlebnis mit Joe, wo er sich schlimm aufgeführt hat. Seitdem ist es für mich irgendwie nicht mehr dasselbe, seine Platten zu hören. |
peppermint patty
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05.05.2020 - 19:07 Uhr
Was war denn los? Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht. |
kingbritt
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05.05.2020 - 19:22 Uhr
"schlimm aufgeführt" ja was denn jetzt? Keine Zugabe? Nix zu trinken und Ausraster?
Habe jetzt auch noch mal auf dreckskerl hingewiesenen eher subtilen Solis geachtet. Ja, dezent angesetzt, Akkordeon und Trumpet sogar.
"Es bleibt düster und wütend aber es kommen verzerrte Gitarren und ein roher Bandsound dazu." ist aber etwas dicke! |
Obrac
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05.05.2020 - 19:45 Uhr
Das Konzert hatte nur 20 Zuschauer oder so, wahrscheinlich war Joe deswegen schon angenevrt, wofür aber die, die da sind, am wenigsten können. Jedenfalls hat er erst jemanden angepampt, weil er leise etwas zu seinem Nebenmann gesagt hat während des ersten Songs. Das fand ich schon total überzogen, weil das wirklich nicht laut oder störend war. Joe hat sich dann zwar auch dafür entschuldigt, aber den Rest des Abends hat er mit seiner aggressiven Grundstimmung damit verbracht, immer wieder den Satz "this guitar is a fucking piece of shit" zu sagen, sich über seine Gitarre auszulassen und diese am laufenden Band nachzustimmen. Dann kauf dir halt ne neue. In jeder größeren Stadt, in der er Konzerte gegeben hat, gab es gute Intrumentenläden. Als ob die Gitarre daran schuld ist, dass er zu blöd ist, eine ordentliche mit auf Tour zu nehmen. Ich fand das einfach total asozial, wie er sich da immer wieder geäußert hat. Die standen zu dritt auf der Bühne, die anderen beiden waren Schweizer, die er für die Tour angeheuert hat, und die haben sich zwischendurch auch schon peinlich berührt angesehen.
Und nicht zuletzt hat er vielleicht zwei, drei Songs von seinen beiden Alben gespielt, der Rest waren irgendwelche Coverversionen. Das fand ich auch musikalisch enttäuschend, weil ich, wenn ich ein Joe-Volk-Konzert besuche, auch eben seine Songs hören möchte. Gut, darüber kann man von mir aus noch geteilter Meinung sein.
Zugute halten muss man ihm noch, dass er wohl Grippe hatte, wie er noch erklärt. Der war echt scheiße drauf und das hat er auch am Publikum ausgelassen. Sympathisch war das halt nicht. |
kingbritt
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05.05.2020 - 19:55 Uhr
. . . aber irgendwie schon ein geiler Abend mit der kleinen Diva! Gut das ich nicht da war, dann hätte er unten gesessen und seine Krone überprüft, während die neu formierte Combo eine Best of gegeben hätte . . . |
Mann 50 Wampe
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05.05.2020 - 20:11 Uhr
Hui... kingbritt ist so ein richtiger Straßenschläger alter Schule. Respekt ! |
dreckskerl
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05.05.2020 - 20:14 Uhr
Das ist unschön, wenn jemand live als missgelaunter Kotzbrocken daherkommt.
Ich habe bis heute noch negative Gefühle gegenüber Eelsfrontman Mark Everett und Mike Scott von den Waterboys bei einem Solokonzert.
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dreckskerl
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05.05.2020 - 20:16 Uhr
In der Tat ich wollte es jetzt nicht direkt kommentieren...auch wenn es unschön ist, dachte ich nie an Gewalt :-)) |
kingbritt
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05.05.2020 - 20:36 Uhr
. . . ja, echt jetzt! Zu dicke . . . erst noch ne Runde diskutieren? |
Obrac
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05.05.2020 - 20:43 Uhr
War auf jeden Fall ein denkwürdiger Abend und mein Heldenbild von Joe Volk hat Risse bekommen ;) Jedenfalls wundert es nicht, dass es mit ihm und Greaves bei CBP nicht geklappt hat.. |
dreckskerl
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05.05.2020 - 23:07 Uhr
@kingbritt
"Es bleibt düster und wütend aber es kommen verzerrte Gitarren und ein roher Bandsound dazu." ist aber etwas dicke!
Ich meinte das im Vergleich zu dem Vorgängeralbum und da passt das dann schon. |
Driftwood
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26.05.2020 - 14:59 Uhr
Obrac, war das das Konzert im Januar 2016 in Leipzig? 😉 Klingt zumindest so von der Zuschauerzahl, der Stimmung des Herrn und weil er mich angemault hat, weil ich meiner Begleitung was ins ohr gesagt hab.
Oder macht er das auf allen Konzerten?^^
Dass er Unmengen an Covers gespielt hat fand ich auch nicht gut. Und soliloquy gleich als Opener hab ich auch als verschossenes Pulver verstanden.
Was aber das enttäuschendste war, war dass er offenbar gar nicht auf Zugaben vorbereitet war, dass Publikum ihm (seine eigenen) Songs zugerufen hat und er jede Bitte verweigert hat. Keine Lust oder unvorbereitet? Ich weiß es nicht.
Was mir aber sehr angenehm in Erinnerung geblieben ist von diesem Abend war ein langes Gespräch mit Joe nach dem Konzert. Er hat sich die Zeit dafür genommen und sich auch entschuldigt, dass er mich angepampt hat. |
Obrac
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26.05.2020 - 17:05 Uhr
@Driftwood: Ich weiß gerade nicht mehr, ob es Köln oder Düsseldorf war, der Ablauf kommt mir allerdings ebenfalls bekannt vor, was dann auch irgendwie dagegen spricht, dass Joe nur einen schlechten Tag hatte. Wahrscheinlich ist er halt leider einfach ein Arsch :) |
dreckskerl
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26.05.2020 - 17:25 Uhr
smile...vielleicht ist er einfach ein Stinkstiefel vor Publikum, zum wirklichen Durchbruch sicherlich hinderlich seine audience nur maximal in Dreiergruppen vorbehaltlos unterhalten zu können :-)
Aber was haltet ihr vom Album?
Ich finde, dass hat echt Momente. |
kingbritt
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26.05.2020 - 17:58 Uhr
. . . selbst nach Jahren spricht man immer noch drüber. Ist ja auch was.
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kingbritt
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26.05.2020 - 17:59 Uhr
. . . gibt es eigentlich Bildmaterial YT zu dem Vorfall? |
Driftwood
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10.06.2020 - 22:21 Uhr
Aber das neue Album ist der Knaller. Um Welten besser als Happenings & Killings, das für mich nur 2 starke Songs hatte (Soliloquy und These feathers count). Primitive Energetics war für mich eine sehr angenehme Überraschung. Ein derart gutes Album hatte ich nach dem Vorgänger gar nicht erwartet. Hier hat man die sanften Töne, wie man sie von Derwent Waters Saint kennt; Rock und Electronica. Für meinen Geschmack ein sehr gelungenes Album, das mit jeder Runde auf dem Plattenteller besser wird. Man entdeckt immer wieder was neues. |